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Veröffentlicht am 09.02.2017

Zufriedenstellender Abschlussband der „Between the Lines“Reihe- der Story hätte jedoch zusätzliche Seitenzahlen und Intensität gut getan

Between the Lines: Weil du alles für mich bist
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Reid ist immer noch glücklich mit Dori. Doch dann erfährt er von seiner Schauspielkollegin Brooke, mit der er vor einigen Jahren zusammen war, dass sie beschlossen hat, um das Sorgerecht für ihren gemeinsamen ...

Reid ist immer noch glücklich mit Dori. Doch dann erfährt er von seiner Schauspielkollegin Brooke, mit der er vor einigen Jahren zusammen war, dass sie beschlossen hat, um das Sorgerecht für ihren gemeinsamen Sohn River zu kämpfen. Damals gab Brooke ihren Sohn direkt nach der Geburt ab und glaubte River sicher und glücklich in den Händen einer liebevollen Pflegefamilie. Doch nachdem sie erfahren hat, dass der Pflegevater verstarb und die drogensüchtige Mutter auf die schiefe Bahn geraten ist, hält Brooke nichts mehr auf. Zum ersten Mal in ihrem Leben sorgt sie sich um einen anderen Menschen. Um einen guten Leumund zu bekommen, überwindet sie sich sogar dazu, ihren einst besten Freund, Graham anzurufen.

Reid fürchtet nun, dass Dori ihm den Laufpass geben könnte, wenn er ihr von River erzählt und schweigt sich zunächst darüber aus. Doch als Brooke ihm eine Verzichtserklärung zukommen lässt, kann er sich nicht dazu überwinden, diese zu unterschreiben. Er will River kennenlernen, was ihn, den einstigen Egoisten schlechthin, sehr überrascht. Aber wie wird Dori reagieren, wenn sie von dem Jungen erfährt?

Im Abschlussband der vierteiligen „Between the Lines“, Reihe erfährt man nun, ob es ein Happy-End für Reid und Dori geben wird. Doch ehrlich gesagt hat mich der Handlungsstrang um Brooke und River stärker interessiert und ich hätte mir im vierten Teil mehr Szenen zwischen Brooke, River und Reid gewünscht, als die Liebesgeschichte zwischen Reid und Dori weiterzuverfolgen. Zumal die Liebesgeschichte mit einem einzigen klärenden Gespräch hätte gelöst werden können. Immerhin war ja schon im Vorgängerband klar, dass sich Reid und Dori lieben. Gut fand ich dagegen, dass die Autorin sogar River, Brookes und Reid kleinen Sohn zu Wort kommen lässt. Wie immer wird die Handlung aus der Sicht aller agierenden Akteure vorangetrieben, zu der sich nun auch Rivers Sicht dazugesellt. Die Ausgangssituation könnte verzwickter nicht sein, eben deswegen fand ich, dass sich mögliche Probleme bei der Adoption zu einfach in Wohlgefallen auflösen. Zudem geht Tammara Webber viel zu wenig auf den Beziehungs- und Vertrauensaufbau zwischen dem Jungen und seinen Eltern ein. Rivers Sprachlosigkeit etwa und deren Beseitigung, die Erwähnung findet, wird ebenfalls sehr stiefmütterlich behandelt. Hier hätten mehr Romanpassagen diesbezüglich Wunder gewirkt und dem Roman zusätzlichen Tiefgang beschert.

Es ist somit ein zwar zufrieden stellender Abschlussband der Reihe geworden, der sich durchaus gut lesen lässt und einen stellenweise auch zu Tränen rührt, für eine Bestbewertung hat es dennoch meiner Meinung nach nicht gereicht, weil die Story viel zu gestrafft erzählt wirkte.

Kurz gefasst: Zufriedenstellender Abschlussband der „Between the Lines“Reihe- der Story hätte jedoch zusätzliche Seitenzahlen und Intensität gut getan.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Fi und Ethan- Ein erotischer Pageturner par excellence; mein bisheriger Favorit der „Game on“ Reihe! Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Game on - Schon immer nur du
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Während Ivy, Fionas Schwester, bereits ihren Platz im Leben gefunden hat und glücklich verheiratet ist mit dem Footballstar Gray Grayson, dem sie ein Kind geschenkt hat, ist Fi immer noch ruhelos. Sie ...

Während Ivy, Fionas Schwester, bereits ihren Platz im Leben gefunden hat und glücklich verheiratet ist mit dem Footballstar Gray Grayson, dem sie ein Kind geschenkt hat, ist Fi immer noch ruhelos. Sie neigt nicht nur im Job dazu, wankelmütig zu sein und hat ihre große Liebe noch nicht gefunden. Dennoch, Grays Freund Ethan Dexter, ebenfalls Footballstar, fasziniert sie. Seine ruhige, grüblerische Art, gepaart mit seiner männlichen Ausstrahlung lassen sie alles andere als kalt. Doch bislang ist es ihr nie aufgefallen, dass auch Dex Interesse an ihr hat. Und das schon seit langer Zeit.

Als beide zu Besuch bei Ivy und Gray sind, funkt es zwischen ihnen, doch Fiona zögert, sich mit Dex einzulassen, als sie von ihrer Schwester erfährt, dass Dex noch nie zuvor mit einer Frau zusammen war. Irgendwie kann sie das auch kaum glauben, denn Dex gibt sich ihr gegenüber sehr lässig und offen. Dex Jungfräulichkeit, ist aber auch bald in den Medien ein Thema, als ein Gegenspieler von ihm auspackt. Und schon beginnt ein Spießrutenlauf für Dex, aus dem er Fiona lieber heraushalten möchte. Fiona, die mittlerweile längst mit Dex zusammen ist und auch mit ihm geschlafen hat, will sich aber nicht aus seinem Leben heraushalten, weil sie begreifen muss, dass sie Dex über alles liebt. Doch kann eine Fernbeziehung zwischen ihnen überhaupt auf lange Dauer funktionieren, wenn nun auch noch die Medien verrückt spielen?

Wow! Eigentlich läuft Kristen Callihans „Game on“ Reihe, unter dem Genre „New Adult“. Normalerweise aber, müsste sie in den Verkaufsregalen unter den erotischen Romanen stehen, da die Liebesszenen so intensiv, explizit hot und sexy geschrieben sind, dass man beim Lesen das Gefühl hat, als würden selbst die Buchseiten in Flammen stehen. Okay, das mag vielleicht ein wenig überschwänglich klingen, doch ich habe den Roman gerade erst ausgelesen und stehe sozusagen noch unter seinem Bann.

Was mir besonders gut bei dieser Reihe gefällt, ist, dass trotz der heißen Liebesszenen, stets die Liebesgeschichte im Fokus steht und die geht einem beim Lesen so unter die Haut, dass man das Buch praktisch in einem Rutsch auslesen möchte. Fi und Ethan, genannt Dex, traten schon im Vorgängerband „Chancenlos“ in Erscheinung und haben da bereits einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Diesmal lernt man das Heldenpaar aber noch ein Tickchen besser kennen und bekommt Menschen mit Ecken und Kanten und Unsicherheiten geboten. Beide müssen lernen, ihre Unsicherheiten zu überwinden und lernen im Laufe der Story hinzu, was mit gut gefallen hat. Zugegeben, Fis überstürzte Aktion im Alleingang gegen Ende des Romans fand ich überflüssig. Irgendwie konnte ich sie nicht nachvollziehen.

Abgesehen davon gibt es aber nichts von meiner Seite zu meckern, an diesem tollen Roman. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, wird aber durch viele, berührende Dialoge, die Fi und Dex miteinander führen und nicht zu vergessen, die prickelnden Liebesszenen, glaubwürdig untermauert. Es ist eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht und die man, selbst wenn man keine Ahnung vom Footballspiel hat, dennoch gut lesen kann, da der sportliche Background eine eher untergeordnete Rolle spielt. Klar, gewisse modische Zugeständnisse; etwa dass Ethan bärtig ist; Piercings an gewissen Stellen trägt und seine Haare zu einem Dutt trägt, haben meinem Kopfkino ziemlich zugesetzt, da ich Bärte und Dutts bei Männern einfach gruselig finde, aber das Gute am Kopfkino ist ja, dass man sich so einiges auch gut wegdenken kann, beim Lesen.

Kurz gefasst: Fi und Ethan- Ein erotischer Pageturner par excellence; mein bisheriger Favorit der „Game on“ Reihe! Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Veröffentlicht am 09.02.2017

Typische Category Romance in Überlänge- Reißerisch wirkende Familiensaga a la „Reich und Schön“, „Denver Clan“ oder „Dallas“

Bourbon Kings
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Tulane, „Lane“ Baldwine, ist Spross einer der reichsten und mächtigsten Familien im Land, denn seine Familie widmet sich seit Urzeiten sehr erfolg- und ertragreich der Gewinnung von Bourbon. Doch nicht ...

Tulane, „Lane“ Baldwine, ist Spross einer der reichsten und mächtigsten Familien im Land, denn seine Familie widmet sich seit Urzeiten sehr erfolg- und ertragreich der Gewinnung von Bourbon. Doch nicht nur das flüssige Gold hat die Bradford/Baldwines reich gemacht. Ein weiterer Spross der Familie, Edward, der Älteste, beschäftigt sich mit der Pferdezucht und bereits einige seiner Tiere, gehören zu den erfolgreichsten Rennpferden in Kentucky, mit denen eine Menge Geld zu verdienen ist. Edward, der bis vor seiner traumatischen Entführung zwei Jahre zuvor, noch der umschwärmte Mittelpunkt der High Society war, lebt nun sehr zurückgezogen, hat sich beinahe aufgegeben, denn er ist seit seiner Entführung auch körperlich versehrt. Dennoch kann er seine geheimen Sehnsüchte nach Sutton Smythe, Tochter des Konkurrenzunternehmens Sutton, nicht unterdrücken. Diese ahnt jedoch noch nicht einmal dass Edward sie bereits seit langer Zeit liebt.

Virgina, kurz Gin genannt, ist die einzige Tochter der Baldwine/Bradford Dynastie. Sie kostet das luxuriöse Leben in vollen Zügen aus, hat eine uneheliche Tochter, die jedoch fern des Familiensitzes Easterly aufwächst und ist dem getreuen Anwalt und Freund der Familie, Samuel T. in Liebe zugetan. Doch ihre On/Off Affäre ist äußerst schmerzhaft, denn beide sind Meister darin, dem anderen weh zu tun. Nun aber sollen Gins zahlreiche Affären ein Ende haben. Ihr Vater, William Baldwine hat bestimmt, dass sie einen reichen Geschäftsmann heiraten soll. Und dieser entpuppt sich als äußerst grausamer und brutaler Mann.

Eigentlich hatte Lane nicht vor, jemals zurückzukehren nach Easterly, denn seine lasterhafte und lieblose Familie macht ihn krank. Besonders aber, seine Ehefrau Chantal, die er einst nur heiratete, weil sie mit einem Kind von Lane schwanger war. Kurz nach der Eheschließung ließ sie besagtes Kind abtreiben, was Lane schwer zu schaffen machte, da er allein wegen des Kindes seine große Liebe, die Gärtnerin von Easterley, Lizzie, aufgeben musste. Als er erfährt, dass die gute Seele von Easterly und die einzige Frau, die für William Baldwines Kinder, jemals Muttergefühle übrig hatte, Miss Aurora, schwer erkrankt ist, muss Lane zurückkehren. Und bereits kurz nach seiner Ankunft trifft er wieder einmal auf Lizzie, die mitten in den aufwendigen Vorbereitungen zur Party des Jahres steckt, die am Tag des Charlemont Derbys, auf Easterly stattfinden wird. Lizzie will nichts mehr von ihm wissen. Zu sehr hat er sie verletzt. Doch Lane ist nun klar, er will Lizzie und setzt alles auf eine Karte um sie zurück zu gewinnen. Doch Chantal ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, dass Lane die Scheidung will. Und dann geschehen rätselhafte Todesfälle, die die ganze Familie in Atem halten, denn sie markieren erst den Anfang des möglichen Ruins und ein weiterer verlorener Sohn der Familie, Maxwell, ist nicht auffindbar…

Als nicht Para-Fan, sind die „Black Daggers“ spurlos an mir vorbeigegangen. Doch selbstverständlich habe ich den Hype um diese Buchreihe durchaus mitbekommen und so ist der erste Teil von J. R. Wards neuer Serie, bereits mein dritter (und nun eindeutig letzter) Versuch, mit den Contemporary-Werken der Autorin warm zu werden.

Im Fokus der neuen Reihe steht eine Familie, die unermesslich reich und mächtig ist. Das Geld und Macht, eine liebevolle Kindheit nicht aufwiegen können, müssen besonders die Kinder recht früh und auf die harte Tour lernen, denn ihr Vater William Baldwine ist ein tyrannischer Psychopath, der besonders Edward gegenüber sehr streng ist und nicht davor zurückschreckt, die Kinder blutig zu prügeln. Die Geschichte wird aus der Sicht aller Kinder vorangetrieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es ist eine Mischung aus Familiensaga und Liebesroman- allerdings kam ich mit J. R. Wards plakativ wirkendem Schreibstil hier so gar nicht zurecht.

Die Story wirkt auf mich stellenweise so reißerisch geschrieben, wie ein Boulevardblättchen. Ein Skandal, ein Todesfall jagt den Nächsten- überhaupt geschieht innerhalb einer Woche so viel bei den Bradfords/Baldwines, dass es irgendwann nur noch unglaubwürdig wirkt. Und leider fehlte mir auch der Zugang zu den Hauptfiguren. Lane mag zwar stets seine Liebe zu Lizzie beteuern; doch seine Handlungsweisen, womit ich mich vor allem auf seine Geheimnistuerei beziehe, sprachen ein anders Bild. Vertrauen zu dem Menschen, den man liebt zu haben, sieht einfach anders aus. Auch Gin, das verwöhnte „Luder“, mag zwar sicherlich mehr Facetten aufweisen und in den weiteren Teilen erwachsen werden, dennoch erschien sie mir in Bourbon Kings so unsympathisch, dass mich ihr weiterer Werdegang so gar nicht interessiert. Der einzige, wirklich interessante Akteur in dieser neuen Reihe ist Edward, der vom Schicksal so schwer gebeutelt wurde. Ab etwa der Mitte des Romans entwickelt sich nebenher dann auch noch ein Crime-Plot, der der Story mehr Fahrt und Spannung verleiht und natürlich wartet am Ende des Romans auch ein gewaltiger Cliffhanger auf die Leser. Dennoch, ich möchte mich an dieser Stelle lieber ausklinken, weil ich einfach einsehen muss, dass J. R. Wards Romane scheinbar nichts für mich sind, so leid es mir auch tut, denn selbst die Liebesgeschichten in diesem Band konnten mich nicht berühren.

Fazit: Geschmäcker sind halt verschieden- Typische Category Romance in Überlänge- Reißerisch wirkende Familiensaga a la „Reich und Schön“, „Denver Clan“ oder „Dallas“. Wer ein Faible dafür hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen und es wird durchaus auch zwischenzeitlich spannend. Ich hatte allerdings auf mehr Tiefgang gehofft.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Ungewöhnlicher, atmosphärischer Eso-Mystery- Thriller, jedoch mit kleinen Schwächen

Sie weiß von dir
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Büroangestellte Louisa fällt aus allen Wolken, als sie feststellen muss, dass der Mann, den sie kürzlich im Pub kennenlernte und mit dem sie einen heißen Kuss austauschte, ihr neuer Chef ist. David ist ...

Büroangestellte Louisa fällt aus allen Wolken, als sie feststellen muss, dass der Mann, den sie kürzlich im Pub kennenlernte und mit dem sie einen heißen Kuss austauschte, ihr neuer Chef ist. David ist Psychiater und neu in der Stadt. Er lebt zusammen mit seiner bildhübschen Frau Adele in einem perfekten Haus und anscheinend führen beide ein glückliches Eheleben. Die geschiedene, alleinerziehende Mutter eines aufgeweckten Jungen, Louise, die seit einiger Zeit mit ein paar Pfunden zusätzlich zu kämpfen hat, kann gar nicht nachvollziehen, wieso ausgerechnet ein Mann wie David an ihr Interesse zeigt. Doch nun, nachdem beide wissen, wen sie vor sich haben, beschließen sie, ihre Beinahe-Affäre zu vergessen und nur noch Angestellte und Chef zu sein. Als Louise eines Tages zufällig auf der Straße mit einander anderen Frau zusammenstößt, die sie freundlich zu einem Kaffee einlädt, ahnt Louise noch nicht, dass sie Adele vor sich hat. Doch auch als sie erfährt, wer Adele wirklich ist, kann sie die neue geschlossene Freundschaft zu Adele nicht wieder aufgeben. Sie verheimlicht David, dass sie sich regelmäßig mit Adele trifft. Auch als David eines Tages vor ihrer Tür steht und sie sich doch besseren Wissens auf eine stürmische Affäre mit ihm einlässt, schweigt sie sich aus. Mit ungeahnten Folgen…

Ich gebe es zu, der Klappentext zu „Sie weiß von dir“, hat mich neugierig gemacht. Ein Roman, der mit einem solch haarsträubenden Ende aufwartet, dass man es nicht erahnen kann und sich anderen Lesern darüber ausschweigen soll, weckt nun einfach meine Neugierde. Außerdem fand ich die Covergestaltung des Thrillers sehr gelungen und hochwertig. Das Auge isst ja bekanntlich mit. Leider hat der Rowohlt Verlag meiner Meinung nach einen entscheidenden Fehler gemacht bei der Deklarierung des Romans. Es handelt sich hier nämlich nicht um reguläre Thriller oder Krimilektüre. „Sie weiß von dir“, wartet mit esoterisch angehauchten Erklärungen auf, die im Bereich des Paranormalen; Mystery- Bereiches liegen, was einigen Lesern, die keinen Zugang dazu haben, sicherlich sauer aufstoßen wird. Kann man sich mit diesem nicht unwichtigen Punkt arrangieren, wird man durchaus am Ende der Geschichte überrascht. Die Story wird aus Sicht aller wichtigen Akteure vorangetrieben. Eine jedoch kommt dabei zu kurz- allerdings ist nach dem Lesen des Romans klar, wieso diese Figur so nebulös blieb. Ich fand diesen Roman keinesfalls schlecht geschrieben. Die Geschichte hat mich durchaus in seinen Bann gezogen, doch mir fehlte ein wenig mehr Zugang zu den Hauptakteuren. Die Figuren blieben zu blass charakterisiert und auch der sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen David und Louise fehlte es an Glaubwürdigkeit, weil zuviel zwischen ihnen unausgesprochen blieb, so dass man hier eher von sexueller Anziehungskraft als von Liebe sprechen konnte.

Kurz gefasst: Ungewöhnlicher, atmosphärischer Eso-Mystery- Thriller, jedoch mit kleinen Schwächen. 3.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Callums Story- Ein Tortured Hero, kämpft sich für seine große Liebe wieder ins Leben zurück. Ans Herz gehende Historical Romance, allerdings auch mit kleinen Unglaubwürdigkeiten behaftet

Ein Engel für den Highlander
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Lady Marguerite de Montpierre befindet sich auf der Burg ihres grausamen Verlobten, als sie einen markerschütternden Schrei vernimmt. Bislang galt sie stets als sittsam, schüchtern und gehorsam, doch nun ...

Lady Marguerite de Montpierre befindet sich auf der Burg ihres grausamen Verlobten, als sie einen markerschütternden Schrei vernimmt. Bislang galt sie stets als sittsam, schüchtern und gehorsam, doch nun ist der Punkt erreicht, an dem sie nicht mehr ignorieren kann, wie schlecht und grausam ihr Verlobter gefangene Schotten behandelt und so macht sie sich trotz der Warnungen ihrer Zofe auf, um nach dem Rechten zu sehen. Sie findet einen schwer verletzten Mann vor, der am Ende seiner Kräfte scheint. Mitleidig versorgt sie seine Wunden und sorgt dafür, dass Callum zum ersten Mal, seit vielen Jahren in Gefangenschaft, wieder Hoffnung schöpft. Er ist bezaubert von dem schönen Wesen, dass ihm helfen möchte und vergisst sie auch nicht, nachdem er wenig später von seinen Brüdern befreit wurde. Marguerite hatte sich nämlich seinem Bruder Bram anvertraut und ihn um Beistand gebeten, nachdem ihr Verlobter, ihre Zofe kaltblütig, während eines Kampfes, ermordete und ist nun für eine Weile Gast bei den MacKinlochs.

Doch dann geht sie zurück zu ihrem Vater, der bereits eine neue Ehe für Marguerite arrangiert hat. Marguerite und Callum sind verzweifelt, denn beiden ist klar, dass sie sich lieben. Doch eine Ehe scheint unmöglich für sie zu sein- Marguerites Verlobter besteht unter allen Umständen darauf, dass sie seine Frau wird. Dazu hasst Marguerites Vater die MacKinlochs und würde Callum lieber tot als lebendig sehen…

Bereits im ersten Teil der Reihe „Schicksalsnächte mit dem Highlander“, der Brams Story erzählt, wurde man bereits mit seinem und Callums Schicksal vertraut gemacht. Callum hat unvorstellbare Qualen erleiden müssen, während er viele Jahre in Kerkerhaft saß und hat letztendlich auch seine Stimme verloren. Eigentlich hat er bereits innerlich mit allem abgeschlossen und sich aufgegeben, als Marguerite in sein Leben tritt, die eine längst tot geglaubte Saite in ihm zum Klingen bringt. Ich fand es wunderschön beschrieben, wie Callum nach so vielen Jahren der Pein endlich wieder Vertrauen zu einem anderen Menschen fasst und auch sonst seelisch gesundet. Im Gegensatz zu manch anderem Bruder, ist er auch gottlob nicht solch ein sturer „Klotzkopf“, sondern ein äußerst sensibler Mann, der um das Einzige kämpft, was ihm wichtig geworden ist, um Marguerite.

Eigentlich ist sein Kampf völlig aussichtslos, vor allem, als die Autorin noch einen Nebenbuhler um Marguerites Hand auftauchen lässt. Und hier hatte ich dann auch ein Problem. Die Art und Weise, wie Michelle Willingham ihre Story zu Gunsten eines Happy-Ends verbiegt, mutete mir persönlich zu phantastisch an. Zugegeben, ein paar Abweichungen in Sachen Glaubwürdigkeit mögen ja völlig in Ordnung sein, doch in Anbetracht des Showdowns gegen Ende der Story, konnte selbst ich meine Augenbrauen nur noch verwundert in die Höhe ziehen. Ich mag die Romane der Autorin ja wirklich sehr und vor allem liebe ich es, dass sie stets den Romantikfaktor sehr hoch hält und Paare erschafft, die charismatisch gestrickt sind. Das ist mit Marguerite und Callum auch wieder der Fall, doch trotz der süßen Liebesgeschichte, die von heißen Liebesszenen untermalt wurde, hätte ich mir dann und wann doch noch ein wenig mehr Tiefgang und eine ausgeklügeltere Rahmenhandlung gewünscht.

Ansonsten gibt es aber nichts zu meckern, denn Callums und Marguerites Geschichte ist trotz allem eine sehr unterhaltsame, ans Herz gehende Historical Romance, die leider viel zu schnell ausgelesen war.