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Veröffentlicht am 16.12.2016

Eine Mischung aus Drama und subtilem Psychothrill- Ein Thriller der leisen Sorte mit Höhen und Tiefen, der aber zu unterhalten versteht

Es beginnt am siebten Tag
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Die Scheidungsanwältin Julia, ist eine erfolgreiche Frau und liebevolle Mutter. Und Ehefrau von Brian. Doch sie spürt, dass sie Brian nicht mehr liebt und will sich in der Folge, von ihm trennen. Brian ...

Die Scheidungsanwältin Julia, ist eine erfolgreiche Frau und liebevolle Mutter. Und Ehefrau von Brian. Doch sie spürt, dass sie Brian nicht mehr liebt und will sich in der Folge, von ihm trennen. Brian fällt aus allen Wolken, glaubte bis zuletzt, dass er zusammen mit Julia glücklich werden könnte. Doch Brians herrische Mutter Edna, ist keinesfalls überrascht, als sie von Julias Plänen erfährt. Schon immer glaubte sie, Julia wäre nicht gut genug für ihren Sohn. Bevor es jedoch zum Auszug aus dem gemeinsamen Haus kommt, wird Anna, die Tochter von Julia und Brian, entführt. Die Presse stürzt sich auf die Story und stellt Julia als Rabenmutter hin, die Mitschuld an dem Verschwinden von Anna trägt, weil sie am Tag, als die Kleine vom Schulhof verschwand, zu spät kam.

Die Spekulationen in den Medien und auch die Beschimpfungen in den sozialen Netzwerken werden immer wilder, worunter besonders Julia leidet. Brian jedoch zieht sich ins Haus seiner Mutter zurück und so muss Julia allein mit ihrer Angst und dem Schmerz ausharren. Doch nach sieben Tagen scheint der Spuk vorbei- Anna ist wieder zurück, unverletzt und sie kann sich an kaum etwas erinnern. Julia ist überglücklich, ihre Tochter wieder in die Arme schließen zu können, doch ihre Freude darüber währt nicht lange. Brian und Edna haben beschlossen, um das alleinige Sorgerecht von Anna zu kämpfen. Und besonders Edna scheint dabei jedes noch so schmutzige Mittel recht zu sein. Aber Julia ist eine Kämpferin, die sich keinesfalls geschlagen geben will. Außerdem fürchtet sie sich immer noch davor, dass Annas Entführer noch ein zweites Mal zuschlagen könnte…

Die Bewertungen im Netz bezüglich dieses Psychothrillers von Alex Lake, fielen größtenteils recht mäßig aus, dennoch wollte ich mir ein eigenes Bild von der Story machen, was im Nachhinein auch gut war. Vielleicht ist es die falsche Erwartungshaltung gewesen, die manche Leser an dieses Buch gestellt haben. Es handelt sich hier keinesfalls um eine heftige Schlachtplatte, die einem serviert wird und in der möglichst viele Menschen etc. auf entsetzliche Art und Weise hingemeuchelt werden, sondern um eine Mischung aus Drama und Psychothriller, wobei die Psychothrillkomponente hier recht subtil eingesetzt wurde. Der Spannungsbogen entwickelt sich daher sehr langsam; was als Familiendrama beginnt, steigert sich erst gegen Ende des Romans zu einem Schocker, wenn auch zu einem, der zur leiseren Sorte gehört. Zugegeben, etwas unglaubwürdig muten manche Handlungsweisen der Romanheldin innerhalb des Showdowns schon an- ich glaube kaum, dass Julia unter normalen Umständen eine Chance gehabt hätte, gegen diverse Dinge anzukämpfen (ich muss mich an dieser Stelle leider etwas vage ausdrücken, um nicht zuviel zu verraten) doch fand ich das Showdown trotzdem nicht weniger spannend geschrieben.

Alex Lake hat einen eingängigen, lockerleichten Schreibstil, der dafür sorgt, dass man schnell gefangen ist, in der Story- andererseits hat mir die Charakterisierung seiner Akteure nicht so gut gefallen. Julia, die Romanheldin, wirkte mir streckenweise zu nüchtern und abgeklärt in Bezug auf ihre gescheiterte Beziehung zu Brian. Daher konnte ich auch nicht nachvollziehen, wieso sie ein paar Seiten später trotzdem wieder überlegt, ob sie nicht doch zu voreilig gehandelt hat. Außerdem benimmt sie sich in diversen Situationen wie eine typische TSTL Heldin, was zwar für einige Spannungsmomente innerhalb des Romans sorgt, mich aber beim Lesen ziemlich genervt und gestört hat. Und auch Brian ist nur eine recht schablonenhaft geratene Figur- genau wie die Dialoge und Streitgespräche des Ehepaars ihre Schwächen aufwiesen- man kann einfach nicht nachvollziehen, dass mal Liebe zwischen den beiden war, weil die Atmosphäre zwischen Julia und Brian regelrecht klinisch wirkt. Selbst den Streitgesprächen fehlt es an echter Leidenschaft, finde ich. Dabei hatte der Plot an sich durchaus Potential!

Die Charakterisierung der „lieben Schwiegermutter“, ist dem Autor allerdings auf ganzer Linie gelungen und auch sein Entschluss, die Story zusätzlich aus der Sicht des Täters zu schildern, sorgt für eine interessante Komponente. Zwar hatte ich sehr früh eine Vermutung hinsichtlich des Täters, (und daher warne ich auch jedermann davor den Klappentext dieses Romans zu lesen!) doch ging es dem Autor, glaube ich zumindest, auch gar nicht darum ein spannendes Rätselraten diesbezüglich für seine Leser zu schaffen. Das Wesentliche ist also nicht die Suche nach dem Täter, sondern nach dessen Motiv und ob er mit seinem „Plan“ durchkommen wird. Zugegeben ich hätte mir ein wenig tiefgründigere Charaktere gewünscht und vielleicht auch, dass manche Gedanken der Heldin so oft wiederholt werden, doch wäge ich Plus- und Kritikpunkte miteinander ab, bleibt unter dem Strich immer noch ein spannender Roman, der mich gut unterhalten konnte und der mit einem spannenden Showdown aufwarten konnte.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Etwas schwächere, aber kurzweilige Fortsetzung um Jessie Jeffersons turbulentes Leben…

Das wilde Leben der Jessie Jefferson
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Kaum hat Jessie Zeit mit ihrem Vater, dem berühmten Rockstar Johnny Jefferson verbracht, schon ist er zusammen mit seiner Frau, Jessies Halbbrüdern und seinem Dad, Jessies Großvater, wieder zurückgekehrt ...

Kaum hat Jessie Zeit mit ihrem Vater, dem berühmten Rockstar Johnny Jefferson verbracht, schon ist er zusammen mit seiner Frau, Jessies Halbbrüdern und seinem Dad, Jessies Großvater, wieder zurückgekehrt in die USA. Obwohl Jessie Stu hat, fühlt sie sich ein wenig einsam, ohne ihre neu dazu gewonnene Familie in England. Ablenkung bringt ihr der Schulstart, denn in der Schule, trifft sie endlich wieder auf ihren Schwarm Tom. Und es scheint, als ob er tatsächlich kein Interesse mehr an seiner Ex-Freundin hat, was Jessie freut, da sie sich sehr zu ihm hingezogen fühlt und bereits befürchtete, dass er sie, während sie sich in den USA aufhielt, längst abgeschrieben hätte. Tom und sie werden ein Paar und eigentlich könnte die Welt so schön sein, für Jessie, gäbe es nicht jemanden aus ihrem engsten Freundeskreis, der ihr Geheimnis an die Presse verraten hat. So beginnt eine Zeit des Spießrutenlaufes für Jessie. Trauriger Höhepunkt, gefährliche Menschen wollen sie entführen.

Dass es nicht so weitergehen kann, ist selbst Jessie klar und so gibt sie sich geschlagen, als Johnny sie darum bittet, für eine Weile zurückzukehren in die USA, bis sich die Medienwelt wieder beruhigt hat. Dort trifft sie aber wieder auf den charismatischen Jack, Musiker einer Rockband, der Jessie nicht nur dazu bringen möchte, als Sängerin einzusteigen in seine Band. Wie wird sich Jessie entscheiden?

Nachdem mich der erste Teil der neuen Reihe um die Tochter von Johnny Jefferson (dessen Geschichte wird in den Bänden „Du bist mein Stern“ und „Diesmal für immer“ erzählt) so sehr begeistert hat, war ich schon ganz neugierig darauf, zu erfahren, wie es nun mit Jessie weitergeht und ihrem neuen, alten Leben in England. Zumal das Geheimnis um ihren Vater recht früh gelüftet wird. Man trifft in „Das wilde Leben der Jessie Jefferson“, bereits bekannte und lieb gewonnene Haupt und Nebenfiguren wieder und auch Paige Toons Schreibstil ist gewohnt unterhaltsam und kurzweilig zugleich. Warum vergebe ich also nur 4 von 5 Punkten?

Zum einen fehlte mir für eine bessere Bewertung einfach mehr Tiefe. Sicher, die Autorin hat Jessies innerliche Zerrissenheit zwischen Stiefvater und leiblichen Vater, gut dargestellt, was auch für Jessies Trauerarbeit bezüglich ihrer Mutter gilt, doch ganz ehrlich gesagt fand ich den Romanceanteil im Buch diesmal relativ schwach umgesetzt. Dass Jessie zwischen Tom und Jack schwankte, konnte ich mir ja noch gut gefallen lassen, doch leider kamen mir die Gespräche zwischen der Romanheldin und „ihren Männern“ einfach etwas kurz und belanglos daher.

Selbst wenn die Romane dem Young Adult Genre zugeordnet werden; also Romane für eine jüngere Zielgruppe darstellen, sollten sich die Protagonisten nicht so sprunghaft unlogisch verhalten müssen, wie es hier teilweise der Fall ist. Außerdem fehlte mir einfach die gemeinsame Basis zwischen Jessie und Jack. Zumal Jessie mit Tom bereits ein sehr vertrautes Miteinander aufgebaut hatte, so dass Jessies Wankelmütigkeit irgendwie so gar nicht zu passen schien. Gut geschrieben fand ich dagegen Jessies Bemühungen, im Bereich Musik Fuß zu fassen, wenn die Autorin sich allerdings auch sehr, sehr kurz und knapp darüber auslässt. Überhaupt hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht. Auf insgesamt nur 302 Seiten, bleibt einfach nicht ausreichend Platz und Zeit für mehr Tiefgang, was ich total schade fand. Dennoch, trotz meiner Kritikpunkte ist es eine unterhaltsame Fortsetzung der Reihe geworden, so dass man nun, ob der Ausgangssituation gegen Ende dieses zweiten Teils, schon gespannt sein darf, auf den dritten Teil, „Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson“, welcher im Mai 2017 erscheinen wird.



Veröffentlicht am 16.12.2016

Kann ein gebrochenes Herz jemals wieder heilen? Wunderschöner, tiefsinniger New Adult, der berührt. Leseempfehlung!

Kein Tag mehr ohne dich
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Nachdem ihr Verlobter Wyatt plötzlich, durch einen Herzinfarkt, aus dem Leben gerissen wurde, ist Elle für einige Monate wie erstart. Doch dann rappelt sie sich auf und beginnt damit, wieder zu leben. ...

Nachdem ihr Verlobter Wyatt plötzlich, durch einen Herzinfarkt, aus dem Leben gerissen wurde, ist Elle für einige Monate wie erstart. Doch dann rappelt sie sich auf und beginnt damit, wieder zu leben. Schweren Herzens beschließt sie, auch ihr gemeinsames Haus zu verkaufen und zieht derweil zu ihrem großen Bruder Vic. Womit sie jedoch nicht gerechnet hätte, ist, dort auf ihre erste große Liebe, Oliver, zu treffen. Oliver ist mittlerweile Kinderarzt und immer noch Single, da er schon vor Jahren extreme Bindungsängste hatte. Einst brach er Elle das Herz, als er sich nach einer gemeinsamen Nacht, zurückzog, denn Elle und Oliver verband zuvor eine jahrelange Freundschaft, die bereits in Kindertagen begann. Nun aber, will Oliver alles auf eine Karte setzen und Elle zurückgewinnen. Elle will sich dagegen nie wieder ihr Herz brechen lassen und zu allem Überfluss würde ihr großer Bruder mit ebenso großen Beschützerinstinkten, aus allen Wolken fallen, wenn er von der damaligen Affäre zwischen Elle und Oliver erführe. Oliver bittet Elle jedoch erst einmal um ein Date. Wird Elle einwilligen?

Amüsanterweise habe ich mich diesmal gar nicht vom Klappentext leiten lassen, als ich beschloss, das Buch von Claire Contreras lesen zu wollen- vielmehr war es das wunderschön gestaltete Cover das mir auffiel und mich dazu brachte, mehr über die Story erfahren zu wollen. Allerdings zögerte ich dann auch kurz, das muss ich zugeben, denn ich lese nicht sehr gerne Schicksalsromane a la „Love Story“, weil sie mich zu traurig machen. „Kein Tag mehr ohne Dich“ ist trotz des tiefschürfenden Inhaltes, jedoch kein trauriges Buch- im Gegenteil, es macht Mut, nach einem Schicksalsschlag wieder aufzustehen und sein Leben in die Hand zu nehmen.

Es geht in der Geschichte um eine „Fast-Sandkastenliebe“, zwischen dem Heldenpaar Elle und Oliver. Beide sind sympathische Charaktere, die einen sehr freundschaftlichen, neckenden Umgangston miteinander pflegen; dennoch spürt man zwischen den Zeilen auch stets das erotische Knistern zwischen den Beiden. Aber Elle und Oliver sind leider Gottes auch zwei Sturköpfe, die lange Zeit kein Klartext miteinander reden, bis es fast dazu kommt… nein, halt, das darf ich Euch nicht verraten. Und auch der Einfall der Autorin, das Paar nicht zusammenkommen zu lassen, weil der Held des Romans fürchtet, dass der Bruder der Heldin etwas dagegen haben könnte, wirkte mir etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig.

Dieses „Zieren“ von Elle und Oliver hat mich gestört und auch letztendlich für einen halben Punkt Abzug bei mir gesorgt, weil es, wie ich fand, die Geschichte unnötig in die Länge zog. Aber davon einmal abgesehen, hat mich Claire Contreras New Adult überzeugen können, denn man bekommt hier gleich mehrere spannende Komponenten geboten. Romantik, Erotik, (die Liebesszenen sind sehr hot!) Lebensklugheit, Tragik und Tiefgang. Ich fand die Liebesgeschichte zwischen Elle und Oliver wunderschön und ans Herz gehend geschrieben und hatte den Roman innerhalb kürzester Zeit ausgelesen. 4.5 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 28.11.2016

Hocherotischer, knisternder Erotikroman mit ansprechendem Suspenseplot- Interessanter Auftaktband um Dallas und Jane.

Dirty Secrets (Secrets 1)
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Dallas Sykes, der steinreiche, erfolgreiche Geschäftmann, wird hinter vorgehaltener Frauenhand nur der „King of Fuck“ genannt; sein Ruf in der Frauenwelt gilt als legendär und jede Dame, die sich bereits ...

Dallas Sykes, der steinreiche, erfolgreiche Geschäftmann, wird hinter vorgehaltener Frauenhand nur der „King of Fuck“ genannt; sein Ruf in der Frauenwelt gilt als legendär und jede Dame, die sich bereits einmal mit ihm eingelassen hat, brüstet sich damit. Dallas ist es recht, dass sein Ruf dermaßen schlecht ist, weil er sein Doppelleben so ungehindert weiterführen kann. Abgesehen von seinen Frauengeschichten, ist er nämlich Kopf der Organisation „Deliverance“, die Entführungsopfer aufspürt und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zieht. Sein persönliches Interesse an dieser Organisation kommt nicht von ungefähr, denn Dallas wurde einst, zusammen mit seiner Schwester Jane entführt und hat das Trauma immer noch nicht überwunden. Zwischen Dallas und Jane herrschte lange Zeit Funkstille, denn die leibliche Tochter seiner Stiefmutter und er entbrannten bereits vor vielen Jahren in Liebe und Leidenschaft zueinander. Dallas, der von seinem Onkel adoptiert wurde, versucht sich mit Händen und Füßen gegen das immer noch schwärende Verlangen für Jane zu wehren und auch Jane hat bereits alles versucht, sich Dallas aus dem Kopf zu schlagen, weil sie, wie Dallas auch, genau weiß, dass Geschwisterliebe, selbst wenn beide nicht blutsverwandt sind, im Staate New York verboten ist. Zudem wurde Dallas bereits vor Jahren von seinem Onkel/jetzigem Adoptivvater angedroht, dass er und Jane enterbt würden, sollten sie sich trotzdem miteinander einlassen.

Bewegung in die verfahrene Situation kommt, als Dallas erfährt, dass einer der Rädelsführer, der damaligen Entführung gefasst wurde. Und auch Jane wird darüber, von ihrem Ex-Mann ins Bild gesetzt und macht sich auf den Weg, um Dallas zu informieren, weil sie ja nicht ahnt, dass Dallas zu „Deliverance“ gehört; der geheimen Vereinigung, die sie ablehnt, weil diese sich nicht an übliche rechtliche Regeln hält.

Als Jane auf Dallas trifft, vergnügt er sich gerade mit zwei anderen Frauen, dementsprechend ernüchtert stellt sie ihn anschließend zur Rede. Die Stimmung ist aufgeladen zwischen ihnen, beide spüren nach dieser Begegnung genau, dass sie noch längst nicht fertig miteinander sind…

„Dirty Secrets“, der erste Band der neuen „Secrets“ Reihe von J. Kenner war gleichzeitig auch eine Lesepremiere für mich. Nicht nur die geschmackvolle, hochwertige Covergestaltung hat mich dazu verlockt, der Autorin eine Chance zu geben, sondern auch die Hoffnung, auf einen packenden Suspenseplot. Die Autorin hat eine ansprechende, eingängige Art zu schreiben, zudem wird die Story aus der Sicht von beiden Protagonisten im Wechsel vorangetrieben, wobei Janes Sicht der Dinge in „Ich-Form“ dargeboten wird.

So weit- so gut. Das Trauma, das Dallas und Jane durchleiden mussten, hat sich bislang recht unterschiedlich auf ihre beiden Leben ausgewirkt. Während Jane früher freigelassen wurde und ihre dramatische Vergangenheit verarbeitet, in dem sie Bücher schreibt, hat Dallas schlimme Dinge durchleiden müssen und ist seitdem sexuell gehandicapt, was Jane jedoch lange Zeit nicht ahnt. Dallas kann seither nur indirekt Lust und Erfüllung erfahren und hält sich und seine Neigungen für verderbt. Aber vor allem glaubt er, nicht gut genug für Jane zu sein und will sie um keinen Preis in seine dunklen Triebe verwickeln. Der aufmerksame Leser dieser Rezension, wird sich nun denken können, dass man hier keinesfalls einen Liebesroman geboten bekommt, in dem Blümchensex favorisiert wird. Im Klartext: Leser die mit dominant/devoten Liebesspielchen nichts anfangen könnten, sollten sich hier gut überlegen, ob sie diesem Roman eine Chance geben möchten. Ich bin ehrlich, mein Fall war es nicht, jedoch ist das ja auch alles, Geschmackssache und zumindest hat die Autorin gut begründen können, wieso Dallas nun so gestrickt ist und ich fand, dass J. Kenner Dallas und Jane sehr einfühlsam miteinander umgehen lässt, so dass die Liebesgeschichte für mein Empfinden zumindest gut funktioniert hat und glaubwürdig ist.

Jedoch gibt es auch ein aber. Das ewige Hin und Her in der ersten Hälfte des Buches, zwischen dem Paar; Dallas ständigen Gedankenspielchen in Bezug auf seine Unwürdigkeit in vielfacher Wiederholung erwähnt und auch Janes Unschlüssigkeit, haben meine Lesernerven arg strapaziert. Und auch die Sache mit der angeblich verbotenen Liebe, fand ich etwas überzogen. Meine Güte, die beiden sind ja schließlich nicht blutsverwandt!

Im Laufe der Story, als auch der Suspenseplot mehr in den Fokus gerückt wurde, konnte ich mich dann wieder mehr und mehr entspannen und gebannt weiterlesen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird mit Jane und Dallas und vor allem, wer die beiden damals hat entführen lassen und ein persönliches Interesse daran hatte, Dallas so zu quälen. Ich habe da zwar schon so meine Vermutungen, werde diese aber natürlich hier keinesfalls preisgeben.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Ernüchternder Blick auf die Partnersuche, mal schwermütig, mal zynisch inszeniert, der mich leider nicht begeistern konnte.

Einmal lieben geht noch
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Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die ...

Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die Partnersuche zu entwickeln. Zwar nimmt sie alles mit, wo man den möglichen Partner fürs Leben finden könnte- Partys, Schwimmbad, Märkte, Speed-Dating, doch die möglichen Singlemänner, entpuppen sich zum größten Teil als Ausschussware, so dass Lucie beinahe die Hoffnung aufgeben will bei der Partnersuche, doch nur beinahe. Zunächst muss sie jedoch lernen, dass der perfekte Partner nicht immer perfekt sein muss…

Wer mich kennt, weiß, dass meine Inhaltsangaben zum Teil etwas länger ausfallen, doch ehrlich gesagt gibt es zu Lucie und ihrer Partnersuche auch nicht mehr viel hinzuzufügen. Die Autorin Rachel Corenblit besitzt einen wachen Blick auf ihre Mitmenschen und dazu vermag sie es, sich überaus gewandt auszudrücken. Manchmal poetisch angehaucht, manchmal bringt sie ihre Worte auf recht melancholische Art und Weise zu Papier, doch davon abgesehen fehlte es mir beim Lesen einfach an mehr Lebendigkeit. Der Roman wirkt sehr nüchtern, sehr abstrakt formuliert und dazu hat die Autorin mit der zynischen Lucie dann auch noch eine recht unsympathische Heldin geschaffen, zu der man sehr schwer Zugang findet. Lucie ist über lange Zeit zu sehr auf Äußerlichkeiten bedacht, scannt mögliche Partner fürs Leben auf eine dermaßen ernüchternde, verletzende Art ab und benimmt sich diesen Menschen gegenüber so sperrig, dass mein Interesse an dieser Lektüre leider sehr schnell wieder abnahm. Humorvoll fand ich die Geschichte über Lucie ebenfalls nicht. Vielmehr ist es eine recht traurige, ernüchternde Geschichte über die Partnersuche, die vielleicht realistisch anmuten mag, (hat nicht jeder schon einmal Dating-Katastrophen überstehen müssen?) der es aber für meinen Geschmack einfach an Unterhaltungswert mangelt. Man hat beim Lesen stets das Gefühl, man wäre außen vor; zudem wirken die einzelnen Kapitel eher wie aneinandergereihte Kurzgeschichten und nicht wie eine homogene Einheit. Drei Punkte gibt es von mir lediglich für die Ausdruckskraft der Autorin und ihre Wortgewandtheit.