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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2016

Unterhaltsamer Roman, der die Neugierde des Lesers zu schüren vermag- jedoch kein Psychothriller!

An jenem dunklen Tag
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Tess und Greg kennen sich erst ein paar Monate, als sie ungewollt schwanger wird. Zwar ist der Herzchirurg alles andere als begeistert, als er erfährt, dass er Vater wird, doch versichert er Tess, dass ...

Tess und Greg kennen sich erst ein paar Monate, als sie ungewollt schwanger wird. Zwar ist der Herzchirurg alles andere als begeistert, als er erfährt, dass er Vater wird, doch versichert er Tess, dass er sie über alles liebt und macht ihr einen Heiratsantrag. Nach der Hochzeit bekommt Greg das Angebot in den USA, in seinem Heimatland, zu arbeiten. Tess geht mit ihm, auch wenn sie sich ein wenig über seinen eigenmächtig veranlassten Hauskauf ärgert. Als sie dann schwanger und mit ihrem Sohn aus erster Ehe, Joe, an ihrem neuen Wohnort ankommt, ist den beiden zunächst alles fremd. Die Nachbarn entpuppen sich größtenteils als reiche Snobs und besonders Helena, ihre direkte Nachbarin scheint ein Auge auf Greg geworfen zu haben.

Als dann auch noch anonyme Drohbriefe durch den Briefschlitz geworfen werden und immer wieder eine seltsam verstörte Frau vor ihrem Haus steht, die auch nicht davor halt macht, das Haus in ihrer Abwesenheit zu betreten, ist Tess am Ende ihrer Geduld. Sie stellt Greg, der kaum zu Hause ist und scheinbar ständig arbeiten muss, zur Rede. Der jedoch versichert ihr, von der Frau gehe keine Gefahr aus und schweigt sich weiterhin über seine Vergangenheit aus; ein ewiger Streitpunkt zwischen Tess und ihm.

Als weitere rätselhafte Geschehnisse passieren, wird es Tess zu bunt, und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen über Greg, den Mann, den sie eigentlich dachte zu kennen und zu lieben…

„An jenem dunklen Tag“ von Lucy Atkins, wurde als Psychothriller deklariert und auch wenn die Story durchaus rätselhaft wirken mag, ist es dennoch kein Psychothriller, der den Leser hier erwartet. Vielmehr haben wir es hier mit einer Frau zu tun, deren Ehemann sich über gewisse Teile in seiner Jugend ausschweigt, was zu massiven Eheproblemen zwischen ihnen führt. Gregs Geheimnis jedoch, ist für sich genommen schon sehr spannend, bzw. auch der Verlauf der Geschichte, während Tess versucht, mehr über den Mann den sie liebt, herauszufinden. Ich habe den Roman kaum weglegen können, weil die Autorin meine Neugier sehr zu schüren vermochte, doch hinsichtlich der Psychothrillerdeklaration im Vorfeld machte sich schnell Enttäuschung bei mir breit, weil ich einfach etwas anderes erwartet hatte. Wenn man das im Vorfeld weiß, bekommt man einen unterhaltsamen Roman geboten, der durchaus die, ein oder andere, spannende Romanpassage bereithält. Allerdings fand ich die Auflösung des Ganzen dann ein wenig unspektakulär und knapp geraten. Was mich aber am meisten gestört hat beim Lesen, war, dass diverse Handlungsstränge ins Leere liefen, die zuvor wahnsinnig aufgebauscht wurden. Warum zum Beispiel glaubte der Nachbar, Gregs Wagen in der Einfahrt gesehen zu haben, während Tess eingeschlossen war? Oder was war das für eine Sache mit der seltsam schrägen Nachbarin Helena, die behauptete, Greg von früher zu kennen? Zwar bestritt Greg diese Vorwürfe, doch Helena selbst behauptet ja bis zuletzt, dass sie über diverse Dinge im Bilde ist. Und auch die Geschichte des Mannes, der Tess erzählt, Greg hätte versucht ihn zu ermorden, fand ich ziemlich hanebüchen dargebracht- besonders in Anbetracht der unbefriedigenden Auflösung.

Ab dem Moment, wenn Greg sich über gewisse Familiengeheimnisse ausspricht, kann man sich dann auch leider sehr schnell denken, worauf die Story am Ende hinauslaufen wird, was ich etwas schade fand. Dennoch, abgesehen von meinen Kritikpunkten ist „An jenem dunklen Tag“, kein schlechtes Buch- lediglich falsch deklariert.


Veröffentlicht am 07.11.2016

Ernüchternder Blick auf die Partnersuche, mal schwermütig, mal zynisch inszeniert, der mich leider nicht begeistern konnte

Einmal lieben geht noch
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Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die ...

Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die Partnersuche zu entwickeln. Zwar nimmt sie alles mit, wo man den möglichen Partner fürs Leben finden könnte- Partys, Schwimmbad, Märkte, Speed-Dating, doch die möglichen Singlemänner, entpuppen sich zum größten Teil als Ausschussware, so dass Lucie beinahe die Hoffnung aufgeben will bei der Partnersuche, doch nur beinahe. Zunächst muss sie jedoch lernen, dass der perfekte Partner nicht immer perfekt sein muss…

Wer mich kennt, weiß, dass meine Inhaltsangaben zum Teil etwas länger ausfallen, doch ehrlich gesagt gibt es zu Lucie und ihrer Partnersuche auch nicht mehr viel hinzuzufügen. Die Autorin Rachel Corenblit besitzt einen wachen Blick auf ihre Mitmenschen und dazu vermag sie es, sich überaus gewandt auszudrücken. Manchmal poetisch angehaucht, manchmal bringt sie ihre Worte auf recht melancholische Art und Weise zu Papier, doch davon abgesehen fehlte es mir beim Lesen einfach an mehr Lebendigkeit. Der Roman wirkt sehr nüchtern, sehr abstrakt formuliert und dazu hat die Autorin mit der zynischen Lucie dann auch noch eine recht unsympathische Heldin geschaffen, zu der man sehr schwer Zugang findet. Lucie ist über lange Zeit zu sehr auf Äußerlichkeiten bedacht, scannt mögliche Partner fürs Leben auf eine dermaßen ernüchternde, verletzende Art ab und benimmt sich diesen Menschen gegenüber so sperrig, dass mein Interesse an dieser Lektüre leider sehr schnell wieder abnahm. Humorvoll fand ich die Geschichte über Lucie ebenfalls nicht. Vielmehr ist es eine recht traurige, ernüchternde Geschichte über die Partnersuche, die vielleicht realistisch anmuten mag, (hat nicht jeder schon einmal Dating-Katastrophen überstehen müssen?) der es aber für meinen Geschmack einfach an Unterhaltungswert mangelt. Man hat beim Lesen stets das Gefühl, man wäre außen vor; zudem wirken die einzelnen Kapitel eher wie aneinandergereihte Kurzgeschichten und nicht wie eine homogene Einheit. Drei Punkte gibt es von mir lediglich für die Ausdruckskraft der Autorin und ihre Wortgewandtheit.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Hocherotischer, knisternder Erotikroman mit ansprechendem Suspenseplot- Interessanter Auftaktband um Dallas und Jane

Dirty Secrets (Secrets 1)
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Dallas Sykes, der steinreiche, erfolgreiche Geschäftmann, wird hinter vorgehaltener Frauenhand nur der „King of Fuck“ genannt; sein Ruf in der Frauenwelt gilt als legendär und jede Dame, die sich bereits ...

Dallas Sykes, der steinreiche, erfolgreiche Geschäftmann, wird hinter vorgehaltener Frauenhand nur der „King of Fuck“ genannt; sein Ruf in der Frauenwelt gilt als legendär und jede Dame, die sich bereits einmal mit ihm eingelassen hat, brüstet sich damit. Dallas ist es recht, dass sein Ruf dermaßen schlecht ist, weil er sein Doppelleben so ungehindert weiterführen kann. Abgesehen von seinen Frauengeschichten, ist er nämlich Kopf der Organisation „Deliverance“, die Entführungsopfer aufspürt und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zieht. Sein persönliches Interesse an dieser Organisation kommt nicht von ungefähr, denn Dallas wurde einst, zusammen mit seiner Schwester Jane entführt und hat das Trauma immer noch nicht überwunden. Zwischen Dallas und Jane herrschte lange Zeit Funkstille, denn die leibliche Tochter seiner Stiefmutter und er entbrannten bereits vor vielen Jahren in Liebe und Leidenschaft zueinander. Dallas, der von seinem Onkel adoptiert wurde, versucht sich mit Händen und Füßen gegen das immer noch schwärende Verlangen für Jane zu wehren und auch Jane hat bereits alles versucht, sich Dallas aus dem Kopf zu schlagen, weil sie, wie Dallas auch, genau weiß, dass Geschwisterliebe, selbst wenn beide nicht blutsverwandt sind, im Staate New York verboten ist. Zudem wurde Dallas bereits vor Jahren von seinem Onkel/jetzigem Adoptivvater angedroht, dass er und Jane enterbt würden, sollten sie sich trotzdem miteinander einlassen.

Bewegung in die verfahrene Situation kommt, als Dallas erfährt, dass einer der Rädelsführer, der damaligen Entführung gefasst wurde. Und auch Jane wird darüber, von ihrem Ex-Mann ins Bild gesetzt und macht sich auf den Weg, um Dallas zu informieren, weil sie ja nicht ahnt, dass Dallas zu „Deliverance“ gehört; der geheimen Vereinigung, die sie ablehnt, weil diese sich nicht an übliche rechtliche Regeln hält.

Als Jane auf Dallas trifft, vergnügt er sich gerade mit zwei anderen Frauen, dementsprechend ernüchtert stellt sie ihn anschließend zur Rede. Die Stimmung ist aufgeladen zwischen ihnen, beide spüren nach dieser Begegnung genau, dass sie noch längst nicht fertig miteinander sind…

„Dirty Secrets“, der erste Band der neuen „Secrets“ Reihe von J. Kenner war gleichzeitig auch eine Lesepremiere für mich. Nicht nur die geschmackvolle, hochwertige Covergestaltung hat mich dazu verlockt, der Autorin eine Chance zu geben, sondern auch die Hoffnung, auf einen packenden Suspenseplot. Die Autorin hat eine ansprechende, eingängige Art zu schreiben, zudem wird die Story aus der Sicht von beiden Protagonisten im Wechsel vorangetrieben, wobei Janes Sicht der Dinge in „Ich-Form“ dargeboten wird.

So weit- so gut. Das Trauma, das Dallas und Jane durchleiden mussten, hat sich bislang recht unterschiedlich auf ihre beiden Leben ausgewirkt. Während Jane früher freigelassen wurde und ihre dramatische Vergangenheit verarbeitet, in dem sie Bücher schreibt, hat Dallas schlimme Dinge durchleiden müssen und ist seitdem sexuell gehandicapt, was Jane jedoch lange Zeit nicht ahnt. Dallas kann seither nur indirekt Lust und Erfüllung erfahren und hält sich und seine Neigungen für verderbt. Aber vor allem glaubt er, nicht gut genug für Jane zu sein und will sie um keinen Preis in seine dunklen Triebe verwickeln. Der aufmerksame Leser dieser Rezension, wird sich nun denken können, dass man hier keinesfalls einen Liebesroman geboten bekommt, in dem Blümchensex favorisiert wird. Im Klartext: Leser die mit dominant/devoten Liebesspielchen nichts anfangen könnten, sollten sich hier gut überlegen, ob sie diesem Roman eine Chance geben möchten. Ich bin ehrlich, mein Fall war es nicht, jedoch ist das ja auch alles, Geschmackssache und zumindest hat die Autorin gut begründen können, wieso Dallas nun so gestrickt ist und ich fand, dass J. Kenner Dallas und Jane sehr einfühlsam miteinander umgehen lässt, so dass die Liebesgeschichte für mein Empfinden zumindest gut funktioniert hat und glaubwürdig ist.

Jedoch gibt es auch ein aber. Das ewige Hin und Her in der ersten Hälfte des Buches, zwischen dem Paar; Dallas ständigen Gedankenspielchen in Bezug auf seine Unwürdigkeit in vielfacher Wiederholung erwähnt und auch Janes Unschlüssigkeit, haben meine Lesernerven arg strapaziert. Und auch die Sache mit der angeblich verbotenen Liebe, fand ich etwas überzogen. Meine Güte, die beiden sind ja schließlich nicht blutsverwandt!

Im Laufe der Story, als auch der Suspenseplot mehr in den Fokus gerückt wurde, konnte ich mich dann wieder mehr und mehr entspannen und gebannt weiterlesen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird mit Jane und Dallas und vor allem, wer die beiden damals hat entführen lassen und ein persönliches Interesse daran hatte, Dallas so zu quälen. Ich habe da zwar schon so meine Vermutungen, werde diese aber natürlich hier keinesfalls preisgeben.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Stimmungsvoller Weihnachtsroman voller Lebensklugheit und Weisheit, der mich auf ganzer Linie berührt und bezaubert hat.

Ist die Liebe nicht schön?
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Belle verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit in Pflegefamilien, da ihre Mutter sie nicht wollte. Erst bei Pflegemutter Tess, lernte sie Werte wie Liebe, Geborgenheit und Wärme kennen und wurde auch ...

Belle verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit in Pflegefamilien, da ihre Mutter sie nicht wollte. Erst bei Pflegemutter Tess, lernte sie Werte wie Liebe, Geborgenheit und Wärme kennen und wurde auch von da an nicht mehr weiter gereicht. Tess nahm nur wenig später ein weiteres Pflegekind auf, das ein paar Jahre mit ihnen zusammenlebte. Diese Jahre mit Jim, waren für die mittlerweile fünfundzwanzigjährige Belle die schönste Zeit. Als Jim ein paar Jahre später zurück zu seiner Mutter gehen konnte, die wieder gesund geworden war, blieben Tess und Belle allein, hatten jedoch weiterhin ein inniges Mutter/Tochter Verhältnis.

Nun, erwachsen, möchte Belle zumindest wissen, wer ihr Vater war und warum ihre Mutter sie damals abgegeben hat. Als die Antwort ihrer Mutter ins Haus flattert, ist Belle am Boden zerstört, doch viel Zeit um niedergeschlagen zu sein, hat sie nicht, denn ausgerechnet an diesem Tag steht Jim vor Tess Tür und will beide besuchen. Nach so vielen Jahren! Und er hat Belle keinesfalls vergessen. Beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander, heiraten und nehmen von nun an selbst Pflegekinder auf. Beide sind überglücklich, doch dann schlägt das Schicksal zu und Belle verfällt in eine Depression, weil sie glaubt, dass die Menschen um sie herum ohne sie besser dran wären. Eine Kurzschlusshandlung von Belle ruft eine göttliche Helferin auf den Plan. Kann sie Belle helfen?

Ich bin nicht nur wegen des stimmungsvollen Romancovers auf Carmel Harringtons Roman aufmerksam geworden, sondern vor allem wegen des deutschen Romantitels, der den Leser bereits einstimmt auf die Story, die ein wenig an den klassischen Weihnachtsfilm schlechthin „Ist das Leben nicht schön“, erinnert. Obwohl teilweise sehr traurig, habe ich diesen Film in meiner Kindheit sehr geliebt und schalte auch heute noch den Fernseher ein, wenn er wiederholt wird. Und obwohl Belles Story in der heutigen Zeit, in Irland, spielt, gibt es doch gegen Ende des Romans leichte Ähnlichkeiten zum Film, was das kleine paranormale Element angeht. Dieses erwähnte Element nimmt einen eher kleinen Anteil der Geschichte ein und sollte keinesfalls Leser abschrecken, die normalerweise um Para/Esoterik-Lektüre lieber einen Bogen machen. Im Gegenteil, ist dieses Element sehr wichtig für den Verlauf der Story um Belles Reife und Begreifen.

„Ist die Liebe nicht schön“, ist ein wunderbarer Roman, der nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Belle und Jim erzählt, sondern auch von den kleinen und großen Dingen des Lebens berichtet, die man für Geld nicht kaufen kann. Freilich mag es ein Roman sein, der allein schon wegen der vielen Momente, die in der Weihnachtszeit spielen, als stimmungsvolle Lektüre zum Fest geeignet ist. Doch andererseits würde man diesem wunderschönen tiefsinnigen Roman nicht gerecht werden, wenn mal ihn lediglich als unterhaltsame Weihnachtslektüre abstempeln würde. Den er ist so viel mehr und geht einem beim Lesen direkt unter die Haut, weil die Autorin hier mit viel Sensibilität ans Werk gegangen ist und reichlich Weisheit zwischen den Zeilen einfließen lässt. Letzteres sorgt dafür, dass man auch nach dem Lesen noch für eine Weile über die Geschichte nachdenkt.

Mich hat der Roman sehr berührt und bezaubert und ich kann ihn nur allen Lesern weiterempfehlen, die Lust haben auf einen tiefsinnigen Weihnachtsroman jenseits der Kitschgrenze.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Mittelmäßiger dritter Teil der „Between the Lines“ Reihe, der erst in der zweiten Hälfte an Fahrt aufnimmt.

Between the Lines: Weil du mich hältst
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Nachdem Reid durch seine Intrigenspiele, seine Egozentrik und seine Frauengeschichten, die Frau verloren hatte, die er über alles zu lieben glaubte, ist nicht nur seine Laune auf dem Tiefpunkt. Alles ist ...

Nachdem Reid durch seine Intrigenspiele, seine Egozentrik und seine Frauengeschichten, die Frau verloren hatte, die er über alles zu lieben glaubte, ist nicht nur seine Laune auf dem Tiefpunkt. Alles ist ihm egal und so fährt er im volltrunkenen Zustand mit seinem Porsche direkt in eine Hauswand. Zwar trägt er nur leichte Blessuren davon, doch wird ihm vom Gericht eine Strafe aufgebrummt. So muss er für ein paar Wochen gemeinnützige Arbeiten verrichten. Dazu gehört, dass er dabei hilft, das Haus, das er beschädigt hat, wieder mit aufzubauen. Der erfolgsverwöhnte Schauspieler ist alles andere als begeistert. Vor allem, als er auf Dori trifft, der er bei besagten Renovierungsarbeiten unterstellt wird. Dori sagt ihm klipp und klar, was sie von ihm hält- nichts und bringt Reid, mit ihrer Art, sogleich auf die Palme.

Doch im Laufe der Zeit, lernen sich die beiden etwas besser kennen und begraben so manche Vorurteile. Überrascht stellt Reid schließlich fest, dass er sich für Dori interessiert und das obwohl sie doch gar nicht seinem normalen Frauentyp, auf den er sonst steht, entspricht. Er beginnt um sie zu werben, doch Dori zeigt ihm die kalte Schulter. Es scheint, als ob die junge Frau andere Ziele im Leben hätte. Dazu gehört auch, dass sie ein paar Wochen später in ein Entwicklungsland reisen möchte, um dort Kinder zu unterrichten. Nicht wirklich Reids Welt, doch Doris Einstellung zum Leben imponiert ihm und so lässt er nicht so leicht abwimmeln. Er hofft, dass Doris abweisende Fassade nicht ihre wahren Gefühle widerspiegelt. Hat er Recht?

Nachdem Reid bereits in den beiden Vorgängerbänden „Wilde Gefühle“ und „Wie Du mich liebst“, in Erscheinung trat und auf mich einen ziemlich unsympathischen Eindruck gemacht hat, bekommt er nun in „Weil Du mich hältst“ seine eigene Geschichte. Die Wandlung vom Saulus zum Paulus fand ich persönlich leider nicht so glaubwürdig von der Autorin verpackt, wie ich es mir gewünscht hätte. Reid mag sich zwar im Laufe der Geschichte etwas ändern, was zum größten Teil an Doris Einfluss liegen mag, doch bleiben seine Gedankengänge dann doch typisch Reid, womit ich sagen möchte, dass er dennoch keinen Deut sympathischer wird, auch wenn er ein paar gute, selbstlose Taten vollbringt.

Die Story wird abermals aus der Sicht beider Protagonisten, im Wechsel erzählt, so dass man neben Reid auch Dori besser kennenlernt. Dori entspricht schon eher einer interessanten, facettenreichen Akteurin, die nicht nur den Gutmenschen schlechthin darstellt, wie alle anderen von ihr glauben. Ab dem Zeitpunkt, als das Schicksal in ihrem Leben zuschlägt, konnte ich den Roman nicht mehr zur Seite legen, da die Story plötzlich eine Wandlung erfährt, mit der ich nicht gerechnet hätte und die aus dem Roman plötzlich mehr macht, als nur eine simple Liebesgeschichte. Bevor es so weit kommt, gehen allerdings zahlreiche Gespräche und Dates zwischen Reid und Dori voraus, die zwar intensiv beschrieben waren, aber mich dann ehrlicherweise doch etwas gelangweilt haben.

Normalerweise hätte ich höchstens drei von fünf Punkten für „Weil Du mich hältst“ vergeben. Durch die ungewöhnliche Wendung und eine Steigerung zur ersten Hälfte des Romans, sind es nun dann doch 4 von 5 Punkten geworden. Die Leseprobe zum vierten Teil der Reihe schließt sich direkt an die Geschichte an und deutet daraufhin, dass Reid anscheinend immer noch nicht aus seinen Fehlern gelernt hat, was ich frustrierend und schade zugleich fand. Übrigens bekommt in besagten vierten Teil dann Reid Ex-Freundin Brooke ihre eigene Geschichte…