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Veröffentlicht am 21.01.2024

Unterhaltsame, humorige, aber auch leider für meinen Geschmack, streckenweise etwas zu softe Liebesromankost

SMYTHE-SMITH. Die gewiefte Lady Sarah
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Lady Sarahs Cousine, Honoria Smythe Smith heiratet, doch so sehr sich Sarah auf dieses Ereignis freut, der Haken an der Sache macht ihr schwer zu schaffen. So bittet Honoria sie, sich bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ...

Lady Sarahs Cousine, Honoria Smythe Smith heiratet, doch so sehr sich Sarah auf dieses Ereignis freut, der Haken an der Sache macht ihr schwer zu schaffen. So bittet Honoria sie, sich bei den Hochzeitsfeierlichkeiten um einen Freund ihres zukünftigen Gatten zu kümmern. Dumm nur, dass dieser Freund kein geringerer als Hugh Prentice ist, der sich seinerseits vor Jahren ein Duell mit Honorias Bruder Daniel lieferte, was dazu führte, dass Daniel lange Zeit auf der Flucht vor Hughs rachsüchtigem Vater sein musste. Aber nicht nur Daniel litt in dieser Zeit, die für die Smythe Smith Familie nicht einfach war. Auch Sarahs Zweig der Familie bekam die Missbilligung des tons zu spüren, was dazu führte, dass sie auf ihre Saison verzichten musste und nun immer noch unverheiratet ist.

Daher hegt sie Hugh gegenüber keine freundschaftlichen Gefühle. Was dieser ziemlich egoistisch von Lady Sarah findet, denn schließlich wurde auch er bei besagtem Duell schwer verletzt und hinkt seitdem. Auch Hugh möchte Sarah am liebsten aus dem Wege gehen, doch leider sind sowohl Hugh als auch Sarah zwei Menschen, die gegebene Versprechen sehr ernst nehmen und so müssen sie sich zähneknirschend miteinander arrangieren. Denn es gilt, bis sich beide „Auf nimmer Wiedersehen“ sagen können, noch eine weitere Hochzeit zu überstehen…

Nach „Mit List und Küssen“ und „Ein Earl mit Mut und Leidenschaft“ erzählt Julia Quinn in dem dritten Teil ihrer „Smythe Smith“ Serie nun die Geschichte von Sarah Pleinsworth, die eine Cousine der Smythe Smith Geschwister ist. Auch Sarah hat quirlige und manches Mal auch neunmalkluge, jüngere Schwestern, die ihr im Laufe der Geschichte gerne das Leben schwer machen. Doch Sarah ist ebenfalls nicht einfach, so hat sie, auch wenn sie durchaus auch liebeswürdige Eigenschaften besitzt, einen Hang zum Diskutieren und Streiten und legt dann und wann, recht egoistische Züge an den Tag. Diese negativen Eigenschaften zeigt sie besonders, wenn Hugh in der Nähe ist, der ihre Abneigung teilt.

Beide liefern sich zunächst, in typischer Julia Quinn Manier viele spitzzüngige und auch amüsante Wortduelle, doch leider blieb es mir bis zuletzt unerklärlich, warum sich Hughs Meinung über Sarah plötzlich wandelt. Sexuelle Anziehungskraft reichte mir da nicht aus, was auch für Sarahs plötzliche Hilfsbereitschaft, die sie in Hughs Nähe an den Tag legt, gilt. Zudem könnte man, wenn man Julia Quinns Romances weniger gewogen ist, anmerken, dass eigentlich nicht viel Storyline enthalten ist. Außer der typischen familiären Wohlfühlatmosphäre und sympathischen und auch zum Teil schrulligen Charakteren, und nicht zu vergessen den humorigen Dialogen (toll übersetzt!), bekommt man als Leser diesmal nicht so viel geboten, wie ich es mir im Vorfeld gewünscht hätte. Dabei hätte besonders Hughs familiärer Hintergrund sehr viel Potential gehabt. Hughs Probleme (und damit beziehe ich mich nicht nur auf seine Beinverletzung) werden mir hier leider zu lapidar abgehandelt, da hätte die Autorin meiner Meinung nach mehr in die Tiefe gehen müssen.
So empfand ich „Ein Lord mit Herz und Verstand“, als unterhaltsame, leichte und amüsante Historical Romancekost, bei der ich mir mehr Tiefgang gewünscht hätte, die aber dennoch ihre netten Momente hat.

Kurz gefasst: Unterhaltsame, humorige, aber auch leider für meinen Geschmack, streckenweise etwas zu softe Liebesromankost.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Spritziger, humoriger Abschlussband des Smythe-Smith Quartet, jedoch gibt es einen Wermutstropfen dabei; einen sehr unsympathischen, manipulativen Helden, der es dem Leser unmöglich macht, ihn zu mögen

SMYTHE-SMITH. Die Geheimnisse von Sir Richard
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Iris ist ein Phänomen, denn sie ist die einzige Smythe-Smith, die tatsächlich musikalisch ist und es nicht darauf anlegt, die Nerven der lieben Verwandtschaft und des tons mit grässlich falschen Tönen ...

Iris ist ein Phänomen, denn sie ist die einzige Smythe-Smith, die tatsächlich musikalisch ist und es nicht darauf anlegt, die Nerven der lieben Verwandtschaft und des tons mit grässlich falschen Tönen zu quälen. Doch auch wenn sie es hasst, in der Öffentlichkeit bei den jährlichen musikalischen Soireen zusammen mit Schwestern und Cousinen zu spielen und den Tag herbeisehnt, an dem sie heiratet; weil nur unverheiratete Smythe Smith Mitglieder musizieren müssen, sie hat einen ausgeprägten Familiensinn und liebt ihre Familie über alles. Das fällt auch dem attraktiven Sir Richard Kenworthy auf und macht sie für ihn als mögliche Gattin interessant. Nach einer wieder einmal sehr schräg klingenden Soiree lässt er sich von einem Freund vorstellen und macht der überraschten Iris, die sich optisch für unscheinbar hält, den Hof.

Iris ist jedoch anfangs auf der Hut, denn sie kann es kaum glauben, dass solch ein attraktiver Gentleman tatsächlich an ihr interessiert ist. Sie fürchtet, dass es einen triftigen Grund für Richard geben muss, um sie zu werben und ihr nach nur wenigen Tagen einen Heiratsantrag zu machen.

Nachdem er sie zudem kompromittiert hat und ihr nichts anderes übrig bleibt, als ihn überstürzt in kleinem Familienkreis zu heiraten, scheinen die Würfel endgültig gefallen. Iris bricht mit ihm zusammen auf zu ihrem neuen Zuhause; Maycliffe Park. Auf der Fahrt dorthin durchlebt sie ein wahres Wechselbad der Gefühle, denn Richard verhält sich äußerst mysteriös. Mal verständnisvoll und leidenschaftlich, mal zugeknöpft und abweisend. Iris schwant Übles…

Der Abschlussband der Reihe um die unmusikalische Smythe Smith Familie, lässt sich zunächst sehr gut an, denn mit Iris hat die Autorin eine clevere, sympathische und mit reichlich trockenem Wortwitz ausgestattete Heldin geschaffen. Und auch Sir Richard wirkt über weite Strecken sympathisch, bis man jedoch erfährt, welche Pläne er mit seiner Angetrauten verfolgt. Zugegeben, ich bin bereits einiges gewohnt, wenn es um unsympathische Romanhelden geht, denn ich liebe beispielsweise die Historical Romances von Brenda Joyce sehr, die leider auch immer mal wieder einen Tyrannen und Egoisten zum Romanheld einer ihrer Geschichten wählt, doch Sir Richards Pläne waren mir mit Verlaub dann doch eine Spur „too much“ und ich konnte es leider zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen, wieso Iris nicht sogleich ihre Köfferchen packt, nachdem sie sein „Geheimnis“ erfährt.

Besonders schade fand ich es, weil die Dialoge des Heldenpaars bis zum angesprochenen Zeitpunkt so wunderbar spritzig und humorvoll geraten waren und sich auch die Geschichte so gut und flüssig lesen ließ. Und auch Iris nervige Schwester Daisy ist auf den ersten Seiten wieder mit von der Partie und sorgte zusammen mit den anderen Smythe-Smith Mitgliedern dazu, dass ich besonders beim Lesen der Romanpassagen, die sich um die Soiree und das aufgeführte Theaterstück drehten, Tränen lachen musste. Stichpunkt „Einhorn“.

Aber auch wenn Sir Richards Verhalten mich so abgestoßen hat, möchte ich dennoch nicht weniger als 4.5 von 5 Punkten für den Roman vergeben, da ich ihn ansonsten so gut geschrieben fand. An dieser Stelle möchte ich auch die wieder einmal wunderbare Übersetzungsleistung von Frau Lingsminat hervorheben. Ich mag die Übersetzungen der Dame sehr.

Kurz gefasst: Spritziger, humoriger Abschlussband des Smythe-Smith Quartet, jedoch gibt es einen Wermutstropfen dabei; einen sehr unsympathischen, manipulativen Helden, der es dem Leser unmöglich macht, ihn zu mögen.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Hier stimmt einfach alles! Eine romantische und berührende Story, ein liebeswertes Heldenpärchen und eine interessante Nebenakteurin (Olivia), die schon neugierig auf den zweiten Teil der neuen Reihe macht

Bevelstoke – Das geheime Tagebuch der Miss Miranda
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An dem Tag, als die zehnjährige Miranda ihre beste Freundin Olivia besucht, weil diese ihren Geburtstag feiert, geschehen gleich zwei Begebenheiten, die Miranda auch noch nach Jahren im Gedächtnis bleiben ...

An dem Tag, als die zehnjährige Miranda ihre beste Freundin Olivia besucht, weil diese ihren Geburtstag feiert, geschehen gleich zwei Begebenheiten, die Miranda auch noch nach Jahren im Gedächtnis bleiben werden.
Zum einen wird ein Streitgespräch zwischen Miranda und einem anderen Mädchen dafür sorgen, dass Miranda den Namen Fiona für immer hassen wird und zum anderen verliebt sie sich unsterblich in Olivias älteren Bruder Nigel, von allen auf seinen Wunsch hin nur "Turner" genannt, der sie nach dem Streit mit Fiona tröstet und sie dazu verleitet, Tagebuch zu führen.

Jahre und viele vollgeschriebene Tagebücher später scheint es, als ob Turner Miranda nur als platonische Freundin schätzt, wobei ihm besonders ihr sarkastischer Humor gefällt. Und zu Lachen hat Turner nicht sehr viel, denn er muss eines Tages seine Frau Leticia beerdigen, die ihm in ihrer sehr kurz andauernden Ehe untreu war und aus dem feinfühligen jungen Mann von einst, einen absoluten Zyniker gemacht hat.

Nie wieder will Turner den Fehler begehen zu heiraten, daher wundert es ihn um so mehr, dass er nicht nur damit beginnt, sich in Mirandas Nähe immer wohler zu fühlen, sondern sie auch sexuell zu begehren.
Am Tag der Beerdigung von Leticia treffen beide abends in seinem Elternhaus zusammen und Mirandas unverblümte, direkte Art bringt Turner dazu, aus sich herauszugehen und sich Miranda zu offenbaren. Sie treibt ihn jedoch so in die Enge bei ihrem gemeinsamen Gespräch, dass er sie küsst. Miranda ist völlig verwirrt, zwar liebt sie Turner schon seit Jahren, doch eigentlich hatte sie nie geglaubt, dass Turner ihre Gefühle erwidern könnte.

Doch Turner macht ihr schnell klar, dass er nicht mehr an die echte Liebe glauben kann. Ein Umstand der Miranda fast verzweifeln lässt. Werden beide zueinander finden, oder wird sich Miranda am Ende für Turners jüngeren Bruder entscheiden?

Irgendwie verbindet man mit jedem Autor/jeder Autorin bestimmte Romanfiguren oder auch Serien, die einem sehr gut als Leser gefallen haben. Bei Julia Quinn´s Bridgertons war ich anfangs sehr zwiegespalten, denn ihre ersten Teile der Bridgerton-Reihe waren gar nicht so sehr mein Fall. Aber meiner Meinung nach hat es die Autorin tatsächlich geschafft, sich von Band zu Band zu steigern und mich doch noch zu einem Fan ihrer Bücher zu machen. Um so gespannter war ich nun darauf den ersten Roman nach der "Bridgerton-Reihe" zu lesen.
Und wieder hat mich Julia Quinn positiv überrascht. Selbst ohne ihre beliebte Romanfamilie funktioniert ihr Schreibkonzept und hat mir zwei wunderbare Lesestunden beschert.
Allerdings empfand ich "Für immer und ewig Viscount" als noch eine Spur gefühlvoller und ans Herz gehender, als ihren letzten, eher sehr spritzigen Roman "Hochzeitsglocken für Lady Lucy".

Ich liebe Romane, die mich berühren können, leider haben das in letzter Zeit nicht allzu viele Liebesromane bei mir geschafft, doch dieser hier ist wirklich etwas ganz Besonderes, den ich allen Liebesromanfans nur wärmstens empfehlen kann.

Schon allein die Geschichte ist sehr süß; ein kleines, eher durchschnittlich aussehendes Mädchen, das von dem Bruder ihrer besten Freundin getröstet wird und sich dann in ihren "Helden" verliebt. Aber, im Gegensatz zu anderen Romances vermeidet Julia Quinn hier eine eher romantisch verklärte Heldin, die den Helden ständig anhimmelt.

Stattdessen ist Miranda eher ein nüchterner, intelligenter weiblicher Charakter, mit einem starken Hang zum Sarkasmus und jede Menge an Temperament gesegnet, die den Helden nicht mit ihrem Äußeren betört, sondern vor allem mit ihren charakterlichen Attributen.

Turner ist zwar auf den ersten Blick ein typischer Liebesromanheld, der ein wenig "tortured" ist, (was er seiner verstorbenen Ehefrau zu verdanken hat) doch er hat sich trotz allem sein Ehrgefühl und Gewissen erhalten, was ihn sympathisch für den Leser macht.
Selbst seine Entscheidung sich nie wieder einer Frau ganz und gar "auszuliefern" bzw. ihr seine Liebe zu gestehen ist plausibel erklärt und man bringt Verständnis für seine Lage auf, dass er sich so lange "ziert".

Aber auch Mirandas traurige Stimmungen berühren und man fiebert bis zum Schluss mit, ob es doch noch eine Chance auf wahre Liebe zwischen beiden geben kann.Trotzdem nehmen die dramatischen Stimmungen nicht zu viel Raum ein- für humorvolle Szenen sorgen besonders Mirandas und Turners spitze Rededuelle.

Kurz gefasst: Hier stimmt einfach alles! Eine romantische und berührende Story, ein liebeswertes Heldenpärchen und eine interessante Nebenakteurin (Olivia), die schon neugierig auf den zweiten Teil der neuen Reihe macht.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Eher durchschnittlicher Teil der Bevelstoke Reihe

Bevelstoke – Die unergründlichen Wege einer Lady
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Nachdem Lady Olivias beste Freundin Miranda ihren Bruder geheiratet hat, bleiben der attraktiven Frau zur Zerstreuung nur noch die Klatschbasen Anne, Mary und Philomena. Diesmal jedoch haben sie eine ganz ...

Nachdem Lady Olivias beste Freundin Miranda ihren Bruder geheiratet hat, bleiben der attraktiven Frau zur Zerstreuung nur noch die Klatschbasen Anne, Mary und Philomena. Diesmal jedoch haben sie eine ganz besondere Neuigkeit in petto- Olivias neuer Nachbar Sir Harry Valentine soll tatsächlich seine Verlobte ermordet haben- jedenfalls munkelt man das hinter vorgehaltener Hand; wer jedoch dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat, weiß keiner der Freundinnen und so will Olivia in Ermangelung anderer Interessen diesem Gerücht nachgehen.

Von nun an beobachtet sie Harry von ihrem Fenster aus, aus dem sie eine wunderbare Sicht auf Harrys Arbeitszimmer hat. Und Harry benimmt sich tatsächlich für Olivias Geschmack äußerst seltsam, was sie weiterhin dazu ermutigt, den Nachbarn misstrauisch von Gegenüber zu beäugen. Doch eines Tages wird sie beim Spionieren erwischt und als sie ihm etwas später persönlich begegnet, scheint es so, als ob Olivias Abneigung Harry gegenüber, durchaus auf Gegenseitigkeit beruht. Auch bei jeder weiteren Begegnung fliegen die Fetzen zwischen den Nachbarn, wobei beide jedoch auch entdecken müssen, dass sie in Sachen Charme und Humor auf der gleichen Wellenlänge liegen. Und so begraben sie schließlich ihr Kriegsbeil, als Olivia dringend Hilfe benötigt. Ein russischer Fürst hat sich auf ihre Fersen geheftet und will um sie werben. Eigentlich will Olivia diesen Fürsten nicht, doch um ihn abzuweisen braucht sie ein gewisses diplomatisches Geschick. Kann ihr Harry in dieser Hinsicht helfend unter die Arme greifen?

Nachdem Julia Quinn im ersten Teil ihrer Bevelstoke Reihe „Für immer und ewig, Viscount“ die Geschichte von Miranda Cheever und Olivias Bruder, Nigel erzählt wurde, bekommt nun die schöne Olivia im zweiten Teil der Serie nun ihre eigene Story.

Meine große Erwartungshaltung die ich in Anbetracht der Tatsache, dass ich den ersten Teil rundum gelungen fand, an den Nachfolgeband hatte, wurde jedoch leider enttäuscht. Sicherlich werden meine Einschätzung viele Leser anders sehen als ich- es liegt einfach daran, dass jeder etwas anderes von einem historischen Liebesroman erwartet. Normalerweise liebe ich einen amüsanten Unterton und es darf durchaus auch mal eine leichte, beschwingte Lektüre sein, wenn die Geschichte als solches abwechslungsreich ist.

Zugegeben, ich habe einige Male herzlich lachen müssen, denn Olivias und Harrys Dialoge, vor allem ihre Wortgefechte sind sehr spritzig und humorvoll und auch in schriftstellerischer Hinsicht gibt es nichts an „Fenster zum Herzen“ zu rütteln- die Autorin versteht ihr Handwerk, keine Frage, doch mir persönlich war ihr neuer Roman einfach eine Spur zu leicht und seicht gestrickt. Ähnlich wie ein Bonbon, das so süß ist, dass es schon beinahe Zahnschmerzen beim Lutschen bereitet.

Zudem geschieht außer Harrys und Olivias Kennenlernen so gut wie nichts innerhalb der Geschichte. Olivia spioniert Harry aus, er bemerkt sie, spricht sie wenig später darauf an, beide bekriegen sich auf humorvolle Art und Weise, lesen einen Schauerroman zusammen, ein Nebenbuhler taucht auf und auf den letzten Seiten wird es kurzfristig noch mal spannend, jedoch hätte man darauf auch völlig verzichten können.

Es ist ein netter, harmloser Roman, der mit einigen witzigen Szenen besticht, mir jedoch sicherlich nicht mehr lange im Gedächtnis haften bleiben wird, weil auch Olivia und Harry nicht unbedingt Romanfiguren sind, die durch bestimmte charakterliche Merkmale bestechen oder interessant genug sind. Empfehlen würde ich diesen Roman nur Lesern, die eine nette, leichte Lektüre mit viel Humor zu schätzen wissen, die allerdings auch ohne tiefgründigere Story/Charaktere auskommen können und eingefleischten Julia Quinn Fans.
Man kann den Roman durchaus lesen, versäumt jedoch auch nicht viel, wenn man es nicht tut. Mir persönlich war er einfach zu mittelmäßig.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein Liebesroman für Frauen zum Lachen, Weinen und mit eine dicken Prise Romantik gewürzt.

Das Hochzeitsorakel
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Nicole „Nic“ ist in einer glücklichen Beziehung mit einem geschiedenen Mann, der bereits zwei Töchter aus erster Ehe hat. Zwar liebt sie die beiden Mädchen, doch manchmal wünscht sie sich auch gerne etwas ...

Nicole „Nic“ ist in einer glücklichen Beziehung mit einem geschiedenen Mann, der bereits zwei Töchter aus erster Ehe hat. Zwar liebt sie die beiden Mädchen, doch manchmal wünscht sie sich auch gerne etwas mehr Freiraum für sich und ihren Mann. Zumal Jason durch seinen Beruf sehr eingespannt ist und auch die leibliche Mutter der Kinder die Mädchen sehr gerne bei Nic ablädt. Dennoch nimmt Nic überglücklich den Heiratsantrag von Jason an und lässt eine Torte für ihren Junggesellinnenabschied backen, die es wahrhaft in sich hat. In der Torte befinden sich kleine Anhänger, die alle für verschiedene Dinge im Leben stehen, die angeblich nach dem Ziehen des Glücksbringers in Erfüllung gehen werden und die von jedem der anwesenden Frauen eins nach dem anderen, herausgezogen werden sollen.

Auch Seema und Melissa „Mel“, Nics beste Freundinnen ergattern einen Anhänger, doch leider hat Nics todsichere Planung einen Haken gehabt und die Symbole wurden vertauscht. So bekommt Mel die Chilischote, die für einen heißen Flirt oder heißen Sex steht, obwohl Mel schon jahrelang mit einem Mann zusammen wohnt, der allerdings in Sachen Heirat noch nicht die Kurve bekommen hat und Seema, die noch solo ist, statt der Chilischote, die Schaufel, die für jahrelange harte Arbeit bis zum Lebensende steht. Nic dagegen zieht zu ihrem Entsetzen den Kinderwagen. Alle drei Frauen sind geschockt und obwohl sie nicht unbedingt abergläubisch zu nennen sind, geben ihnen die gezogenen Symbole doch eine Menge zu denken.

Während Jason sicherlich erfreut wäre, wenn Nic schwanger würde, hätte sich Seema lieber die Chilischote oder das Herz gewünscht, denn sie ist seit längerer Zeit heimlich verliebt in ihren besten Freund, den Künstler Scott. Stattdessen zieht Scott aus einem vom Junggesellinnenabschied mitgebrachtes Stück Torte das Herz und nun bangt Seema darum, ob Scotts neue Freundin seine Frau fürs Leben sein könnte und sie überhaupt noch eine Chance bei ihm besitzt. Mels Dauerfreund Fred entpuppt sich kurz nach dem Junggesellinnenabschied als Fremdgeher und so wirft sie sich mit Haut und Haaren und zutiefst gekränkt auf den Singlemarkt in Hoffnung auf eine heiße Affäre. Mit manchmal etwas unkonventionellen Methoden. Werden am Ende dennoch alle drei Freundinnen ihr Glück und ihre Erfüllung finden?

Wirft man zunächst auf das poppig bunte Cover, glaubt man zunächst, man hätte es mit einem typischen ch-lit zu tun, der fluffig leichte Urlaubslektüre verspricht. Doch obwohl ich auch sehr gerne ebendiese leichten Frauenromane mag, war ich dennoch angenehm überrascht, als ich feststellte, dass „Das Hochzeitsorakel“ trotz aller beschwingter Leichtigkeit mit ein wenig mehr Tiefgang aufwartet; bzw. die drei Heldinnen dieser Geschichte, deren Stories jeweils in „Ich-Form“ immer abwechselnd weitererzählt werden, überraschend facettenreich charakterisiert wurden. Nic, Mel und Seema sind drei sehr unterschiedliche Frauentypen und dennoch beste Freundinnen. Auch ihre momentanen Lebenssituationen sind dabei völlig verschieden, was für jede Menge an Abwechslung für den Leser sorgt. Man kann sich in alle drei Frauentypen sehr gut hineinversetzen und kann sowohl Nicoles Zögern in Sachen „eigenes Kind“ verstehen, als auch Mels Traurigkeit und fast schon an Besessenheit grenzende Suche nach einem potentiellen sexy Lover, der ihr über ihre Enttäuschung wegen Fred hinweghelfen soll oder Seemas heimliche Liebe ihrem besten Freund Scott gegenüber.

Der Humor der Autorin geht mit meinem wunderbar konform, so wird es nie zu traurig innerhalb der Stories und alle drei Geschichten sind dabei sehr interessant. Mein heimlicher Liebling war Seemas Handlungsstrang und ich fieberte förmlich zwischen den Zeilen mit, ob sie und Scott sich am Ende doch noch bekommen. Schön fand ich es zudem, dass auch Scott mehr als nur eine beliebige Nebenfigur in diesem Roman verkörperte, sondern ebenfalls sehr facettenreich und interessant beschrieben wurde. Mir hat „Das Hochzeitsorakel“ sehr gut gefallen und so gibt es von mir die volle Leseempfehlung!

Kurz gefasst: Ein Liebesroman für Frauen zum Lachen, Weinen und mit eine dicken Prise Romantik gewürzt.

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