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Veröffentlicht am 21.01.2024

Eine bittersüße Liebesgeschichte, die ohne Kitschfaktor auskommt und mir unter die Haut ging

Halb drei bei den Elefanten
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Maxime und Jo sind Zwillinge, doch während Jo es liebt sich aufzubrezeln um die Männerwelt mit ihrer Weiblichkeit und Attraktivität durcheinander zu wirbeln, mag es Max klamottentechnisch gesehen eher ...

Maxime und Jo sind Zwillinge, doch während Jo es liebt sich aufzubrezeln um die Männerwelt mit ihrer Weiblichkeit und Attraktivität durcheinander zu wirbeln, mag es Max klamottentechnisch gesehen eher leger und ist auch alles andere als ein männermordender Vamp. Stattdessen hängt sie gerne mit ihrem besten Kumpel Jonas (in den sie heimlich verliebt ist) und seinen Bandkollegen herum oder trifft sich mit ihrer besten Freundin Kim.
Zwar weiß irgendwie mittlerweile jeder, dass Max auf Jonas steht, doch Jonas ist sich dieser Tatsache nicht bewusst. Max begreift zwar, dass sie sich vielleicht langsam mal öffnen sollte, doch sie scheut das Risiko. Eines Tages, als sie den Zoo besucht, lernt sie dort Moritz kennen. Moritz, der sie fleißig fotografiert, ist eigentlich Kurierfahrer, doch er würde zu gerne auch hauptberuflich als Fotograf arbeiten.

Obwohl Max relativ schroff auf ihn reagiert, steht Moritz am nächsten Tag vor ihrer Tür, um Max die im Zoo vergessene Tasche zu bringen, die sie bei ihrer überstürzten Flucht dort liegen ließ. Trotz leichter Bedenken lässt sich Max danach auf ein Date mit Moritz ein, bei dem er sich als liebenswerter und sympathischer junger Mann entpuppt, der Max sehr offen begegnet. Obwohl Moritz kein Hehl daraus macht, dass er sich in Max verkuckt hat, weiß Max noch nicht, was sie davon halten soll. Wird sie sich auf eine Beziehung mit Moritz einlassen? Doch dafür müsste sie zunächst alle Hoffnungen, die sie sich jemals auf Jonas gemacht hat, begraben und sich außerdem mit dem Gedanken vertraut machen, dass Moritz bereits einen kleinen Sohn hat.

Nachdem mich Kyra Grohs Erstling „Pinguine lieben nur einmal“ im vergangenen Jahr so positiv überrascht und berührt hat, war es für mich klar, dass ich auch den aktuellen Roman „Halb Drei bei den Elefanten“ lesen wollte. Wieder hat sich die Autorin für ein recht ungleiches Heldenpaar entschieden. Da wäre einmal Max, ein burschikoses Durchschnittsmädel mit großer Klappe gesegnet, die aber im Grunde ihres Herzens dennoch von Romantik und der großen Liebe träumt und Moritz, ein Mann, der durch seinen selbst verschuldeten Werdegang bereits durch die harte Schule des Lebens gehen musste. Nun ist er Vater eines vierjährigen Sohnes, lebt von der Mutter (Jana) getrennt und hält sich eher schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs finanziell über Wasser. Sein größter Traum ist es, Fotograf zu werden, doch aufgrund gewisser Fehltritte im Leben, scheint ihm dieser Traum verwehrt zu bleiben.
Max, die aus reichen, behüteten Elternhaus stammt, wenngleich sich ihre Eltern früh scheiden ließen, kennt weder Not noch Entbehrungen, doch sie hat große Bindungsängste.

Der Autorin gelingt es meiner Meinung nach sehr gut, ihr Heldenpaar so detailliert zu charakterisieren, dass man sich als Leser gut in die beiden hineinversetzen und ihre Probleme nachvollziehen kann. Zugegeben, Max ist schon eine kleine Zicke, da sie jedoch ein großes Herz hat und man durch die gewählte „Ich-Form“ stets auch Einblicke in Max Gedanken und Gefühlswelt geliefert bekommt, hat mich dieser Punkt nicht allzu sehr gestört.

Auch Moritz, der Held des Romans ist, auch wenn es im ersten Moment so scheint, kein einfach gestrickter Akteur. Irgendwie ahnt man bei ihm schon recht früh, dass er nicht ganz so offen und ehrlich ist, wie es den Anschein hat. Sein Geheimnis, dass gegen Ende des Romans gelüftet wird, hat mich auch noch nach dem Lesen des Romans eine Weile beschäftigt und ich habe mich dabei ertappt, wie ich mir die Frage stellte, wie ich an Max Stelle reagiert hätte.
Wir hätten in „Halb Drei bei den Elefanten“ also ein Heldenpaar mit Ecken und Kanten, das authentisch wirkt und mich berühren konnte und eine bittersüße Liebesgeschichte die ganz ohne Kitschfaktor auskommt. Da die Autorin jedoch trotz aller Ernsthaftigkeit in Bezug auf die Story, nicht damit spart, den Akteuren humorige Dialoge auf den Leib zu schreiben, die mir so manches Mal beim Lesen die Lachtränen in die Augen getrieben haben, wird es dennoch nie schwermütig.

Apropos Lachtränen: Bei Moritz Mitbewohner Kai, der eine Vorliebe für T-Shirts mit ausgefallenen Schriftzügen hat, kamen mir unweigerlich Assoziationen zu „Spike“, Mitbewohner von William Thacker/Hugh Grant in dem Hollywoodstreifen „Notting Hill“; dessen denkwürdige Auftritte genauso schräg und lustig geraten sind, wie die von Kai.
Ab der Mitte des Romans fand ich dann, dass die Handlung ein wenig ins Stocken geriet und Max Unentschlossenheit begann mich etwas zu nerven, doch ließ dieses Gefühl, dann auch schnell wieder nach; spätestens nachdem Jonas und Moritz aneinander gerieten, wurde es wieder spannend. Auch die Nebenfiguren sind sympathisch gestrickte Akteure, allen voran die Schwester von Max und der niedliche Sohn von Moritz.

Kurz gefasst: Eine bittersüße Liebesgeschichte, die ohne Kitschfaktor auskommt und mir unter die Haut ging.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein ansprechender britischer Krimi der ganz ohne Blutvergießen auskommt und mit vielschichtigen Haupt und Nebenfiguren aufwarten kann, deren Werdegang die Neugierde des Lesers schürt

Aller Heiligen Fluch
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Die alleinerziehende Mutter und archäologische Forensikerin Ruth Galloway, bereitet sich auf den ersten Geburtstag ihrer kleinen Tochter Kate vor, doch wie immer ist sie zwischen häuslichem und beruflichen ...

Die alleinerziehende Mutter und archäologische Forensikerin Ruth Galloway, bereitet sich auf den ersten Geburtstag ihrer kleinen Tochter Kate vor, doch wie immer ist sie zwischen häuslichem und beruflichen Stress gefangen. Und ausgerechnet an dem Tag, als sie ausnahmsweise einmal zu früh an einem Ort erscheint, an dem die sterblichen Überreste eines bedeutenden Bischofs aus dem Mittelalter der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen, der bei Ausschachtungsarbeiten für ein neues Einkaufszentrum gefunden wurde, findet Ruth eine Leiche vor- und zwar nicht die des Bischofs, sondern die, des Museumsleiters, der tot und blutüberströmt neben dem Eichensarkophag liegt. Ruth alarmiert sogleich Polizei und Krankenwagen, doch es scheint zunächst, als ob der Mann eines natürlichen Todes gestorben ist. Erst als gewisse Drohbriefe in seinem Besitz gefunden werden, wird DCI Nelson stutzig und führt die Ermittlungen fort.

Ermittlungen, die ihn zu einer Organisation führen, die es sich zum Ziel gemacht hat, menschliche Knochen, wie etwa die australischer Ureinwohner, welche einst unter dem Deckmantel der Forschung und Wissenschaft in der Kolonialzeit von Europäern verschleppt und ins Land geschmuggelt wurden, den Nachfahren zurückzugeben, damit diese sie erneut in deren Heimat begraben können.
Und es ist auch nicht wenig überraschend für DCI Nelson, dass der Druide Cathbad mit diesen Leuten zu tun hat.
Als ein zweiter Todesfall geschieht, diesmal erwischt es einen Adligen und Besitzer des Museums, in dem auch der Direktor ein paar Tage zuvor verstarb, ist abermals Cathbad kurz vorher auf dessen Anwesen gesehen worden.
Cathbad glaubt an einen Fluch, ausgesprochen von einem befreundeten Aborigine und Medizinmann, der zur Zeit im Ort weilt, da der Adlige im Besitz einer Sammlung von Schädeln und Knochen australischer Ureinwohner war, die er jedoch trotz Bitten der Organisation nicht herausgeben wollte. DCI Nelson und Ruth Galloway jedoch, hoffen wie immer auf eine irdische Lösung…

Der bereits vierte Teil der Ruth Galloway & DCI Nelson Reihe wartet diesmal mit rätselhaften Todesfällen auf. Dazu steht der Rennstall des zweiten Toten im Fokus des Geschehens, denn dort gehen ebenfalls sehr rätselhafte Dinge vor sich. Die Ermittlungsarbeit wird diesmal (ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten) nicht nur von DCI Nelson vorangetrieben, sondern auch von seinen Stellvertretern, wobei eine von ihnen sich meiner Meinung nach nicht unbedingt clever verhielt, was mir einige, leider etwas unlogische Lesemomente bescherte. Diese sollten aber wahrscheinlich der Spannung zuträglich sein, was sie dann letztendlich auch waren.

Doch betreffender Vorfall ist eigentlich nur ein kleiner Kritikpunkt, den ich hier aufführen möchte, der bei meiner Gesamtbewertung des Romans kaum ins Gewicht fiel, da Haupt und Nebenstory ansonsten wieder einmal sehr unterhaltsam ausfielen.
Die Autorin treibt natürlich auch die Geschichte um Ruth und Nelson weiter; sie versäumt es jedoch dabei nicht, allen Neueinsteigern genug Hintergrundinformationen der Vorgängerbände zu liefern, so dass man selbst ohne Vorwissen problemlos in die Story hineinfindet.
Dennoch macht es natürlich den besonderen Reiz aus, wenn man die Serie dessen ungeachtet, in der chronologischen Reihenfolge liest, weil man dadurch die Haupt und Nebenfiguren- ihre Stärken und Schwächen, viel besser kennenlernen kann.
Interessant fand ich neben dem Fall, vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten und ihren Fortgang. Es scheint hier fast, als ob Ruth langsam aber sicher an Reife gewinnt und einem anderen Mann eine Chance geben will. Wer es ist, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Auch die eingestreuten Informationen über den einstigen Raub von menschlichen Überresten und die Interessensverbände, die sich im realen Leben dafür einsetzen, dass diese zurückgegeben werden und gewisse Gedankenanstöße von Seiten der Autorin an ihre Leser, die durch die Entwicklung dieser Geschichte gefördert werden, fand ich sehr berührend und nachdenklich machend.

Für die wenigen mystischen Elemente in „Aller Heiligen Fluch“ ist wie immer der Druide Cathbad nebst Helfer zuständig, dem diesmal eine besonders schwierige, sehr gefährliche Aufgabe zufällt. Dennoch bleibt es auch diesmal dem Leser überlassen, welcher Theorie, woran die beiden Männer nun wirklich starben, sie lieber Glauben schenken möchten.

Kurz gefasst: Ein ansprechender britischer Krimi der ganz ohne Blutvergießen auskommt und mit vielschichtigen Haupt und Nebenfiguren aufwarten kann, deren Werdegang die Neugierde des Lesers schürt.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Solider Krimi aus Großbritannien mit charismatischen Haupt und Nebenfiguren.

Gezeitengrab
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Nachdem die forensische Archäologin Ruth Galloway und der knorrige Inspector Nelson bereits in den beiden Vorgängerbänden „Totenpfad“ und „Knochenhaus“ zusammen arbeiteten, schickt Elly Griffith ihr Dream-Team ...

Nachdem die forensische Archäologin Ruth Galloway und der knorrige Inspector Nelson bereits in den beiden Vorgängerbänden „Totenpfad“ und „Knochenhaus“ zusammen arbeiteten, schickt Elly Griffith ihr Dream-Team in „Gezeitengrab“ erneut ins Rennen. Mittlerweile ist Ruth alleinerziehende Mutter einer Tochter, nachdem sie neun Monate zuvor ohne Schutz eine Nacht mit Nelson, verbrachte. Nelson ist jedoch bereits verheiratet und Vater von zwei Töchtern und Ruth möchte sich nicht in die, wie sie glaubt, funktionierende Ehe zwischen Nelson und seiner Frau drängen. Doch der Polizist fühlt sich dennoch weiterhin von der pummeligen, chaotischen aber hochintelligenten Ruth angezogen; vielleicht auch weil sie das absolute Gegenteil seiner Frau verkörpert.

Als am Strand in Broughton Sea’s End sechs Leichen aufgefunden werden, die gefesselt an Händen und Füßen sind, wird Ruth beauftragt, die Knochen auf ihr Alter hin zu untersuchen. Dadurch bekommt sie aber auch wieder näheren Kontakt zu DCI Nelson, dem sie lieber aus dem Wege gehen würde, um ihre angespannte Situation nicht weiter zu strapazieren. Außerdem empfindet sie immer noch etwas für Nelson.

Ihre Untersuchungen ergeben, dass es sich bei den gefundenen sterblichen Überresten um die von sechs Deutschen handelt, die während des zweiten Weltkrieges nach Broughton Sea’s End kamen. Zur gleichen Zeit hatte der Ort eine private Bürgerwehr ins Leben gerufen, die am Strand patrouillierte um einer eventuellen deutschen Invasion zuvorzukommen. Ob es tatsächlich die Bürgerwehr war die diese sechs Soldaten tötete bleibt zunächst auch weiterhin ein Rätsel, denn siebzig Jahre später leben kaum noch Augenzeugen und die wenigen, die Auskunft über gewisse Ereignisse machen könnten, schweigen, bis sie kurz nach ihrer Befragung durch DCI Nelson plötzlich versterben. Eine Folge ihres fortgeschrittenen Alters, oder treibt ein Mörder hier sein Unwesen, der nicht möchte, dass die alten Menschen womöglich etwas ausplaudern?

Ich war sehr angetan von den ersten beiden Romanen der Galloway & Nelson Reihe, auch wenn ich zunächst etwas Zeit und Gewöhnung benötigte, um mit dem Schreibstil der Autorin klar zu kommen da sie ihre Romane fast komplett in der Gegenwartsform schreibt, was eher unüblich ist. Galloways und Nelsons One Night Stand, ihre neugeborene Tochter und die Komplikationen die sich daraus ergeben (denn Nelson hat seiner Frau bislang noch nichts von seinem Fehltritt und seiner Vaterschaft gebeichtet) haben mich sehr neugierig auf „Gezeitengrab“ werden lassen und auch wenn Elly Griffith ihrem Heldenpaar langsam tiefere Gefühle füreinander auf den Leib schreibt und dem Paar klar wird dass ihr One Night Stand womöglich so viel mehr bedeuten könnte, räumt sie auch in diesem Band natürlich nicht alle Hürden aus, die dem frischgebackenen Elternpaar zum Happy End verhelfen lassen könnten; somit muss man in dieser Hinsicht auf kommende Teile der Serie hoffen. Aber zumindest das Ende des Romans lässt vermuten, dass das Geheimnis um DCI Nelsons Vaterschaft womöglich in Bälde gelüftet wird.

Während die Autorin auch ihre anderen, bereits in Aktion tretenden Nebenfiguren der Vorgängerbände in „Gezeitengrab“ auftreten lässt, kristallisiert sich mittlerweile für mich immer mehr heraus, dass meine heimliche Lieblingsfigur in der Serie Cathbad, der Druide ist. Seine gewohnt rätselhaften Dialoge sorgten wieder für einige Schmunzler bei mir, aber er wächst mir auch immer mehr ans Leserherz und ich bin sehr gespannt wie es mit ihm weitergehen wird.
Der Kriminalfall an sich ist diesmal leider etwas vorhersehbar geraten und eher unspektakulär zu nennen, somit eignet sich dieser Roman nicht für Neueinsteiger, sondern nur für reine Fans, die erfahren möchten, wie es mit Ruth und DCI Nelson weitergeht. Die Verdächtigenliste ist sehr überschaubar und da man auch recht schnell die Identität der Toten erfährt, ahnt man als aufmerksamer Leser leider recht früh, wer der Mörder ist und welche Motive ihn antreiben.

Kurz gefasst: „Gezeitengrab“ ist definitiv kein Roman für Krimi und Thrillerfans die eine stets spannungsgeladene Atmosphäre erwarten oder erhoffen; doch alle diejenigen, die „Totenhaus“ und Knochenpfad“ mochten, werden sicherlich auch an „Gezeitengrab“ Gefallen finden. Solider Krimi aus Großbritannien mit charismatischen Haupt und Nebenfiguren.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein rundum gelungener, einfühlsamer Frauenroman über Freundschaft und Selbstfindung!

Glücksklee
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Lakeview ist ein kleines, idyllisches Dörfchen auf dem Land mit wenigen Einwohnern. Ruth, eine ehemalige Bewohnerin von Lakeview, ist mittlerweile eine berühmte Schauspielerin in Hollywood geworden und ...

Lakeview ist ein kleines, idyllisches Dörfchen auf dem Land mit wenigen Einwohnern. Ruth, eine ehemalige Bewohnerin von Lakeview, ist mittlerweile eine berühmte Schauspielerin in Hollywood geworden und kehrt für ein paar Wochen zurück in ihren Heimatort. Doch ganz ungetrübt ist ihre Wiedersehensfreude nicht, denn ein One Night Stand mit einem Kollegen sorgt für Aufruhr in den Medien, zudem stellt Ruth wenig später fest, dass sie schwanger ist. Und dann trifft sie auch noch ihre einstige große Liebe Charlie wieder, der sie heute verachtet.

Die lebenslustige verheiratete Jess würde dagegen gerne an Ruth Stelle sein, denn ihre besten Freundinnen, die in Lakeview leben, sind bereits Mütter und schließen Jess bei ihren Unternehmungen immer mehr aus. Doch Brian, Jess Mann glaubt, Jess plötzlicher Kinderwunsch hätte nur damit zu tun, dass Jess ihren Freundinnen imponieren wolle.

Dagegen hat Trish keinerlei Kinderwünsche- die Journalistin hat jedoch eine verbotene Affäre. Als sie Ruth wieder trifft, ist sie hin und hergerissen, ob sie Ruth Geheimnisse in der Öffentlichkeit preisgeben soll…

Eine weitere Rückkehrerin, die sich nach Jahren mal wieder in Lakeview sehen lässt, ist Nina. Und auch sie hat einen guten Grund bei ihrem Vater unterzukommen. Nachdem sie sich von Steve, ihrem Freund getrennt hat, weil dieser ihr verschwieg, dass er bereits ein verheirateter Familienvater ist, ist sie nun schwanger. Nun steht sie praktisch allein da, denn ihre Mutter ist auf Reisen und Ninas Vater, der sie kaum beachtet, scheint ihr auch keine große Hilfe zu sein. Doch dann trifft sie in Ellas Cafe die anderen Frauen…

Zunächst einmal muss ich leider sagen, dass der Klappentext einen falschen Inhalt wiedergibt, denn die Sache mit dem ausgesetzten Baby ist ein Geschehnis, das bereits in der Vergangenheit stattfand- keine der Frauen, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen, haben vor ihr Kind auszusetzen! Und die Schauspielerin heißt auch nicht Eva, wie es auf dem Klappentext vermerkt wurde, sondern Ruth!

„Glücksklee“ ist als eine Art Episodenroman zu betrachten- dabei stellt die Autorin dem Leser zunächst gleich mehrere Hauptakteurinnen vor und setzt sie über die momentane Lebenssituation jeder einzelnen ins Bild. Jeder der Frauen steht vor einer wichtigen Entscheidung in ihrem Leben und muss sich entscheiden, was sie wirklich vom Leben erwartet. Holly Greene alias Melissa Hill gelingt es dabei, jedes der einzelnen Frauenschicksale glaubwürdig darzustellen und obwohl es durchaus einige traurige und berührende Momente in diesem Roman gibt die mich zu Tränen rührten, geht es dennoch nie schwülstig oder kitschig darin zu. Alle Protagonistinnen dieser Geschichte sind interessante und vor allem vielschichtige Persönlichkeiten in die man sich dank der tiefgründigen Beschreibung der Autorin gut hineinversetzen kann. Dazu verströmt „Glücksklee“ jede Menge an dörflichem Charme. Lakeview ist so bildhaft beschrieben, dass man fast das Gefühl bekommt, man wäre für eine kurze Zeit selbst ein Bewohner des beschaulichen Örtchens. Aber auch Romantiker kommen auf ihre Kosten- sowohl Ruth als auch Jess Liebesgeschichten werden wunderschön erzählt und gehen ans Herz, wobei mir Ninas und Ruths Werdegang eigentlich am besten gefallen hat.

Kurz gefasst: Ein rundum gelungener, einfühlsamer Frauenroman über Freundschaft und Selbstfindung!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

„Not my cup of tea“: Unsympathische, manipulative Heldin, Figuren die unglaubwürdig agieren und ein zu modern geratener Schreibstil

Die süßen Lügen einer Lady
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Lady Alexandra Morley steckt in einem finanziellen Dilemma. Sie, die stets von sich dachte, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen und dem Glück auch noch nachzuhelfen vermochte, in dem sie einst den ...

Lady Alexandra Morley steckt in einem finanziellen Dilemma. Sie, die stets von sich dachte, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen und dem Glück auch noch nachzuhelfen vermochte, in dem sie einst den bereits altersschwachen Lord Morley ehelichte, der bald darauf verstarb. Sie, die nicht nur einen Titel gewann, sondern auch zu Londons interessantesten Frauen gehörte; sozusagen den Mittelpunkt des tons markierte, muss sich jetzt damit auseinandersetzen, dass ein trotteliger, angeheirateter Verwandter, der ihre damalige Mitgift in eine Firma investierte, die nun am Rand des Ruins steht, sie in die Armut treibt. Doch selbst ist die Frau! So macht sich Alexandra mit ihrer jüngeren Schwester und einer Freundin im Schlepptau auf nach Italien. Im Hinterkopf natürlich einen Plan B.
Währenddessen trommelt der findige Wissenschaftler Phineas Burke seine beiden adligen Freunde, zwei Brüder zusammen, denn ihm missfällt der sündige Lebenswandel der beiden ungeheuer und er will sie mit einem einjährigen Aufenthalt in Italien, wo sie sich in Studien und der Enthaltsamkeit üben sollen, ein wenig umkrempeln. Außerdem möchte Phineas an seiner neusten Erfindung arbeiten. Ein Automobil!

Ausgerechnet auf Lady Alexandra und ihren weiblichen Anhang trifft die illustre Herrenrunde, als sie in einem italienischen Gasthof Halt machen und auf dem weiteren Reiseweg stellt sich plötzlich heraus, dass sowohl Frauen als auch Herren die gleiche Herberge für ein Jahr erwählt haben, denn der gewitzte Vermieter hat das kleine Schlösschen doppelt vermietet. Sehr zum Verdruss der Männerrunde. Doch Phineas ist eigentlich insgeheim sehr angetan von der schönen, aber recht kratzbürstigen Lady Morley, erst recht, als sie ihm anbietet, ihn bei der Arbeit an seinem Automobil zu unterstützen…

Der erste Teil der neuen „Affairs by Moonlight“ Reihe von Juliana Grey, markierte auch gleichzeitig meinen ersten Versuch, einen Roman der Autorin auszuprobieren. Für den Roman sprachen das wunderschöne Cover im englischen Original (das mir bereits damals bei Erscheinen positiv im Gedächtnis geblieben war, so dass meine Neugierde auf den Inhalt geschürt wurde), der außergewöhnliche Plot, das italienische Setting und eine angeblich humorvolle Atmosphäre zwischen dem Heldenpaar.

Zugegeben, der Storyaufbau an sich, hatte durchaus seine Momente. Jedoch fand ich die Umsetzung des Ganzen leider eher halbherzig und farblos inszeniert. Man bekommt als Leser zwar Akteure geboten, die sich eigentlich recht amüsante Wortduelle liefern, doch fand ich ihre Charakterisierung dann für meinen Geschmack viel zu flach. Ebenso seicht plätschert die Handlung vor sich hin, was ich sehr schade fand, denn zumindest ab dem Moment, als sich langsam herauskristallisiert, dass einem gegen Ende des Romans ein Autorennen erwartet, hegte ich diesbezüglich große Hoffnungen, dass sich das Blatt nochmals wenden würde.

Ein für mich großes Manko waren dann auch Ausdruck und Schreibstil der Autorin. Weder verhalten sich die Akteure wie Menschen ihrer Zeitepoche in Ausdruck und Gebaren, noch konnte mich der sehr lässige und viel zu moderne Schreibstil für sich einnehmen. Im Gegenteil, ich war eher etwas abgestoßen, von manchen, recht gewöhnlichen Ausdrücken der Protagonisten.
Dazu konnte ich mich leider so gar nicht mit der Heldin anfreunden. Sie wirkt sehr manipulativ, unsympathisch und zeitweilig nur auf ihren Vorteil bedacht und eher so, als ob sie nicht in der Lage wäre, überhaupt jemanden wirklich lieben zu können. Dass sie sich dann ausgerechnet in den rothaarigen Phineas verguckt, der ihre Gefühle erwidert, (warum erschloss sich mir leider auch zu keinem Zeitpunkt, denn Alexandra hat leider kein liebenswertes Wesen) konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Dazu plätschert die Geschichte über weite Strecken vor sich hin, so dass ich mich regelrecht durch diesen Roman quälen musste.

Dennoch, wer historische Liebesromane mag, aber lieber Historicals mit einer modernen Schreibe bevorzugt und nicht so viel Wert auf eine tiefschürfende Charakterisierung der Akteure legt, sondern sich einfach nur mit einem Liebesroman mit historischem Anstrich versehen, die Zeit vertreiben möchte, sollte es mit „Die süßen Lügen einer Lady“ ruhig mal probieren.

Kurz gefasst: „Not my cup of tea“: Unsympathische, manipulative Heldin, Figuren die unglaubwürdig agieren und ein zu modern geratener Schreibstil vs. interessante Ausgangssituation und außergewöhnliches Setting. Ein Historical, der sicherlich die Leserschaft spalten wird.

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