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Veröffentlicht am 11.06.2020

Höllisch spannender Psycho Schocker für Frauen!

Puppengrab
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Die Wege von Chevy Bankes und Beth Denison kreuzten sich bereits vor ein paar Jahren. Dieses Aufeinandertreffen hatte für Beth dramatische Folgen, die sie bis dato geheim halten konnte. Doch kaum ist der ...

Die Wege von Chevy Bankes und Beth Denison kreuzten sich bereits vor ein paar Jahren. Dieses Aufeinandertreffen hatte für Beth dramatische Folgen, die sie bis dato geheim halten konnte. Doch kaum ist der Mann aus dem Gefängnis entlassen, stellt er ihr nach und neben seinen düsteren Androhungen lässt er auch schnell Taten folgen. Er will zwar am Ende Beth töten, doch bis es soweit ist, hat er sich ein grausames Spiel ausgedacht.
Beth ist verzweifelt, doch nach dem Tod ihres Mannes ist ihr nur Tochter Abby geblieben und auch diese scheint in großer Gefahr zu schweben.

Eines Tages gerät Beth aber dann doch ins Visier der Polizei. Jedes Mal wenn Chevy Bankes ein neues Mordopfer tötet, ruft er Beth noch vom Tatort mit dem Handy des jeweiligen Mordopfers an. Die beiden Polizisten Rick und Neil werden auf den Fall angesetzt. Allerdings wecken die neuen Mordfälle auch in Neil traurige Erinnerungen an eine alte Schuld, die immer noch auf ihm lastet. Als Neil und Beth sich kennen lernen, entdecken sie Gemeinsamkeiten und eine stark sexuelle Anziehungskraft füreinander. Doch während Beth eigentlich Angst vor einer festen Beziehung hat, will Neil mehr als nur einen One Night Stand. Allerdings müssen sich beide zunächst einmal einander öffnen und sich ihre dunkelsten Geheimnisse anvertrauen.
Währenddessen hat Chevy bereits in Beths Wohnort erreicht… wird Neil sie vor dem Serienkiller schützen können?

Meine Einschätzung:

Es ist gerade bei diesem Buch sehr schwer, nicht im Vorfeld zu viel zu verraten, denn ich möchte keinem Leser die Spannung nehmen. Kate Bradys Psycho-Thriller ist ein echter Schocker und nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter. Allerdings würde ich dennoch dazu tendieren, diesem Roman als reine Frauenlektüre zu bezeichnen, da nebenbei auch eine Liebesgeschichte erzählt wird und die Love Story zwischen Beth und Neil einen gewissen Raum einnimmt. Allerdings geschieht dies nicht auf Kosten der Thrillerhandlung. Ich habe schon einige Psycho-Thriller gelesen, doch dieser hier besticht durch einen konstant aufrechterhaltenen Spannungsbogen- man glaubt es kaum, doch obwohl man von Anfang an weiß, wer der Killer ist, gelingt es der Autorin, durch diverse Elemente die sie in ihre Story eingebaut hat, immer wieder aufs Neue die Neugier des Lesers zu schüren. Während man in der ersten Hälfte zunächst daran interessiert ist, zu erfahren, welches Geheimnis Beth vor der Polizei verbirgt, folgt in der zweiten Hälfte der Geschichte dann ein höllisch spannender Wettlauf mit der Zeit und ein nervenaufreibendes Katz und Maus Spiel, dass sich der Killer mit der Polizei und Beth liefert. Neben der spannenden Story überzeugt die Autorin mit einem eingängigen, sehr bildhaften Schreibstil (was in manchen Situationen allerdings auch zu Gänsehaut- und Gruselmomenten führt) . Einziger minimaler Kritikpunkt war für mich, dass Neil eine Spur zu klischeehaft gestrickt war. Ein „tortured“ Hero- außen hart- innen selbstverständlich zart. Abgesehen davon ein überzeugendes Debüt mit einer kämpferischen, starken Heldin!

Fazit: Höllisch spannender Psycho Schocker für Frauen!

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Einfach wunderbar!

Die Erben von Sevenwaters
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In Sevenwaters herrscht helle Aufregung, denn Deirdre, die Zwillingsschwester von Clodagh und eine der Töchter von Sean und Aisling, Herr und Herrin von Sevenwaters, will sich mit Illann, einem der Stammesfürsten ...

In Sevenwaters herrscht helle Aufregung, denn Deirdre, die Zwillingsschwester von Clodagh und eine der Töchter von Sean und Aisling, Herr und Herrin von Sevenwaters, will sich mit Illann, einem der Stammesfürsten der südlichen Gebiete, vermählen. Zudem erwartet Aisling ein Kind und die Schwangerschaft gestaltet sich für die Herrin von Sevenwaters recht schwierig. Ihre Familie ist äußerst besorgt um sie. Besonders die häusliche Clodagh befürchtet großes Unheil für ihre Familie, sollte die Mutter bei der Geburt des erwartenden Kindes sterben. Am Tag von Deirdres Hochzeit begegnet Clodagh auch Aidan wieder, der zum Gefolge von Johnny gehört. Die Männer werden zudem von einem weiteren Mann begleitet, der Clodagh sogleich durch seine Unhöflichkeit und Frechheit unangenehm auffällt. Doch Aidan stellt ihr diesen Mann, den alle Cathal nennen, als seinen besten Freund vor und so verkneift sich die junge Frau jeden weiteren Kommentar.
Obwohl sie sich sehr über Aidans Aufmerksamkeit freut, denn sie findet den jungen Kämpfer sehr attraktiv, muss sie schnell feststellen, dass Aidan nicht ganz ehrlich mit ihr war. Er ist bereits einer anderen versprochen- dies erfährt sie von Cathal und seine Offenheit verärgert Aidan, der eifersüchtig über Clodagh wacht.

Clodagh selbst hat keine Zeit um großartig über Aidans Gefühle nachzudenken, denn kurz nach der Hochzeit kommt ihre Mutter nieder und schenkt einem kleinen Jungen, der Finbar getauft wird, das Leben.
In der Nacht, als sich Cathal von ihr mit einem leidenschaftlichen Kuss verabschiedet und ihr offenbart, dass er niemals wiederkommen wird, verschwindet der kleine Finbar aus seiner Wiege. Stattdessen findet die erschrockene Clodagh ein etwas anderes Lebewesen darin vor. Ein Baby zwar, aber eines, das aus Zweigen, Blättern und anderen natürlichen Bestandteilen des Waldes zusammengesetzt ist. Und nur Clodagh kann es schreien hören und wahrnehmen, dass es sich dabei ebenfalls um ein Lebewesen handelt.

Als ihre Eltern vom Verschwinden des Sohnes erfahren, reagieren sie schockiert und geben indirekt Clodagh die Schuld dafür. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als es so scheint, als ob Stammesfürsten aus den anderen Gebieten einen Überfall planen und einer der Männer Illann sein soll. Währenddessen entschließt sich Clodagh auf eigene Faust zu handeln. Sie begibt sich mit dem Kind des Waldes in die Anderwelt, weil sie sicher ist, dass das Feenvolk Finbar in ihrer Gewalt hat. Unterwegs kreuzen sich jedoch auch die Wege zwischen Clodagh und Cathal wieder. Kann Clodagh ihm vertrauen, oder steckt eventuell sogar er hinter der Entführung ihres Bruders?

Meine Einschätzung:

Nach einigen Jahren Pause zwischen dem dritten Band der Sevenwaters Reihe und der aktuellen Übersetzung, geht es nun endlich weiter und auch wenn dieser Teil vielleicht aufgrund weniger Seitenzahlen schneller ausgelesen ist, empfand ich ihn dennoch als genauso komplex konzipiert.

Diesmal ist es Clodagh, die häusliche Zwillingsschwester von Deidre, die ein großes Abenteuer zu bestehen hat und im Laufe der Story über sich hinauswachsen muss, will sie ihren Bruder und ihre große Liebe retten. Der Roman wird in Ich-Form, aus der Sicht von Clodagh geschildert und er ist wieder ein gelungener Genremix aus historischer Roman und Romance, mit Fantasyelementen gespickt. Selbst Leser die normalerweise nicht so gerne zu Fantasylektüre greifen, können hier durchaus eine Ausnahme machen, denn die magischen Elemente sind wohldosiert und sorgen eher für eine märchenhafte Komponente, die mich sehr angesprochen hat. (normalerweise mache ich um Romantasy & Fantasylektüre einen großen Bogen)

Man sollte jedoch die Vorgängerbände gelesen haben, damit man die familiären Bindungen zwischen Haupt und Nebenfiguren besser verstehen kann- ansonsten wird man als Neueinsteiger schnell den Überblick verlieren.
Für alle anderen ist „Die Erben von Sevenwaters“ wie ein literarisches Nachhausekommen, denn die Autorin versäumt es nicht, auch alle anderen Familienmitglieder von Clodagh in die Geschichte mit einzubeziehen, auch wenn der Fokus natürlich auf Clodagh und den Mann ihres Herzens gerichtet liegt.

Clodagh ist eine Heldin die man durch ihre liebenswerten Eigenschaften und ihr großes Herz schnell in sein Leserherz schließen kann, dennoch wirkt sie nicht naiv.
Cathal dagegen ist zunächst recht undurchsichtig und mürrisch, doch man ahnt von Beginn an, dass mehr in ihm steckt, als man zunächst vermutet und er entwickelte sich dann auch im Laufe der Story zu einem meiner Lieblingshelden in der Sevenwaters-Reihe, gleich nach Bran aus „Der Sohn der Schatten“. Ab der Mitte des Romans wird es dann auch immer spannender und ab dem Zeitpunkt als sich Clodagh mit dem so genannten Wechselbalg und Cathal in der Anderwelt befindet, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Auch kleine Romantiker wie ich es einer bin, werden begeistert sein, denn der Autorin gelingt es abermals eine schöne Liebesgeschichte zu erzählen, die zu keiner Zeit ins Schmalzige abdriftet und die mich sehr anrühren konnte.
Juliet Marilliers Sevenwaters Serie gehört für mich zu den besten Romantasy- Reihen der letzten Jahre und ich kann sie nur jedem Leser der Märchen und/oder Historienromane und romantische Liebesgeschichten mit ein wenig mehr Substanz mag, wärmstens empfehlen.
Einzig gestoßen habe ich mich ab und zu, an diversen, zu modern klingenden Ausdrücken, die mir für einen historischen Roman zu salopp übersetzt wirkten, was jedoch höchstwahrscheinlich nicht der Autorin anzulasten ist, vermute ich.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Für mich ein echter Keeper und ein absolutes Lesehighlight! Unbedingt lesen!

Eine geheimnisvolle Lady
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Diana Carrick ist mit einer ganz besonderen Mission betraut, als sie das Haus des Earl of Ashcroft betritt- sie soll Tarquin Vale zum Liebhaber nehmen, doch dieser reagiert zunächst völlig anders auf ihr ...

Diana Carrick ist mit einer ganz besonderen Mission betraut, als sie das Haus des Earl of Ashcroft betritt- sie soll Tarquin Vale zum Liebhaber nehmen, doch dieser reagiert zunächst völlig anders auf ihr unmoralisches Angebot, als sie es von einem stadtbekannten Wüstling erwartet hätte. Statt sie gleich in seinem Büro zu nehmen, weist er sie brüsk ab, obwohl er durchaus Interesse an Diana hat, denn ihre Schönheit betört ihn.
Doch Diana will noch nicht so schnell aufgeben, denn hat ihre Mission Erfolg bzw. verführt sie den Earl of Ashcroft und lässt sich von ihm schwängern, wird ihr adliger Auftraggeber sie zur Frau nehmen und ihr und ihrem Kind Cranston Abbey vermachen. Cranston Abbey, das Landgut in Surrey, ist der Ort auf dem Diana aufwuchs, denn ihr Vater war bis zu seiner Erblindung der Verwalter des Ganzen und Diana liebt das Land und das Anwesen über alles.

Als sich die Wege zwischen ihr und dem Earl of Ashcroft erneut kreuzen, kann Tarquin sein Verlangen nach ihr jedoch nicht mehr länger zügeln, obwohl er vermutet, dass Diana einige dunkle Geheimnisse vor ihm verbirgt. Dass Diana plant ihn als „Deckhengst“ zu benutzen, ahnt er natürlich nicht.
Während sich Diana, die bereits seit acht Jahren verwitwet ist, dem Earl hingibt, regen sich, ungewollt auch zärtliche Gefühle bei ihr für den recht widersprüchlichen Mann und schon bald bereut sie ihr eigennütziges Vorhaben, dennoch zögert sie immer noch Tarquin die Wahrheit zu sagen. Was wäre wenn Tarquin erfährt, dass sie lediglich aus egoistischen Gründen seine Nähe gesucht hat? Bald ist Diana Hals über Kopf in Tarquin verliebt, doch als er erneut versucht, herauszufinden, wieso sie sich auf eine kurzfristige Affäre mit ihm eingelassen hat, bekommt die junge Witwe Angst und will die Verbindung zu Ashcroft umgehend beenden. Doch wird sich Tarquin damit abfinden?


„Eine geheimnisvolle Lady“, ein historischer Liebesroman von Anna Campbell, ist ein außergewöhnliches Buch, das seine Leser sicherlich in zwei Lager spalten wird. Die einen werden dieses Buch lieben; so wie ich es tue; die anderen werden ihre Vorbehalte gegenüber der, zugegeben recht eigenwilligen Heldin, entwickeln, die nicht unbedingt eine typische Liebesromanheldin darstellt, die man problemlos in sein Leserherz schließen kann- zu egoistische Züge trägt sie zunächst zur Schau.
Doch Anna Campbell gelingt ein kleines Kunststück bei der Charakterisierung ihrer Heldin. Obwohl man als Leser von Beginn an eingeweiht ist; in Dianas egoistischen Beweggründe, schafft Anna Campbell es dennoch, dass man diese egoistische Neigung nur als kleinen Teil einer sehr vielschichtigen Persönlichkeit ansieht und man durchaus auch Verständnis für das Handeln der Heldin entwickeln kann.

Zudem ist Diana nicht Kopf des Ganzen, sondern auch nur ein „Bauernopfer“ in einer bösartig gesponnenen Intrige, die ein ganz anderer Mensch ersonnen hat. Auf einer Art sind ihr die Hände gebunden und spätestens ab dem Zeitpunkt, als sie sich Hals über Kopf in Tarquin verliebt, fühlt sie sich hin und her gerissen und würde ihrem Geliebten nur zu gerne die Wahrheit sagen.

Tarquin, der Earl of Ashcroft, der dem Leser zunächst als typischer Frauenheld mit einem unglaublichen Appetit auf das weibliche Geschlecht geschildert wird, wurde mir persönlich eine Spur zu schnell gezähmt und verwandelt sich in Dianas Händen plötzlich fast zu einem Schoßhündchen, dies ist jedoch das Einzige, was mich ein wenig gestört hat. Sowohl der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend, als auch die Hintergrundstory- allerdings sollte ich eine Warnung an diejenigen Leser aussprechen, die vielleicht nicht wissen, dass Anna Campbells Romane eher in die Sparte erotische Romane gehören. Dementsprechend darf man auch hier einige sehr sexy geschriebene, prickelnde Liebeszenen erwarten, die bei geneigten Lesern keine Wünsche offen lassen, jedoch sehr ausführlich, oft und explizit und direkt geschildert werden, ohne obszön zu sein.

Die Romantik steht stets im Vordergrund und was ich besonders gut fand, war, dass die Liebeszenen nicht nur dem Zweck dienen, schnell ein paar erotische, bedeutungslose Momente einzustreuen, sondern zum besseren Kennenlernen des Heldenpaares dienen, dass durch ihre amourösen Treffen auch immer mehr Vertrautheit füreinander entwickeln kann, da beide sich nicht nur auf horizontaler Ebene verstehen, sondern auch auf menschlicher Basis.

Es ist kein eingängiger, leicht- beschwingter Stoff, mit dem die Autorin ihre Leser konfrontiert, doch wenn man im Vorfeld weiß, worauf man sich bei „Eine geheimnisvolle Lady“ einlässt, wird man sicherlich nicht enttäuscht werden. Für mich ein echter Keeper und ein absolutes Lesehighlight! Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Ein wunderschöner, klassischer Regency, für Romantiker und Fans der leisen Töne

Sommer in Edenbrooke
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Die siebzehnjährige Marianne, wurde nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Mutter, vom gramgebeugten Vater zur Großmutter nach Bath geschickt. Doch die naturverbundene Marianne vermisst ihr Heimatdorf sehr, ...

Die siebzehnjährige Marianne, wurde nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Mutter, vom gramgebeugten Vater zur Großmutter nach Bath geschickt. Doch die naturverbundene Marianne vermisst ihr Heimatdorf sehr, noch mehr natürlich ihre Zwillingsschwester Cecily, die sich derweil in London, bei einer befreundeten Familie aufhält.
In Bath macht ihr ein eher ungestümer, älterer Mann den Hof, doch Marianne will diesem keinesfalls die Hand zur Ehe reichen, auch wenn sie denkt, dass ihre Chancen auf einen attraktiveren Ehegatten nicht gerade gut stehen. Denn Marianne findet sich recht unscheinbar. Es scheint für sie so, als wäre alle Schönheit bei ihrer und Cecilys Geburt, an ihre Schwester gegangen, die ein paar Minuten eher als Marianne auf die Welt kam. Überhaupt sind sich die Zwillinge nicht ähnlich. Während Cecily bestimmend ist und alles für sich beansprucht, hat es Marianne gelernt, zugunsten der Schwester zurückzustecken, was auch für die Wahl ihrer beider Männerbekanntschaften gilt. Marianne weiß genau, dass sich alle Männer nur für Cecily interessieren.

Eines Tages erhält Marianne einen Brief von ihrer Schwester, in der diese ihr mitteilt, dass beide Mädchen eine Einladung zu einer Landpartie erhalten haben. Die Einladung wurde von Lady Wyndham, einer einst guten Freundin ihrer verstorbenen Mutter ausgesprochen und Cecily lässt in ihrem Schreiben durchblicken, dass sie plant, sich Lady Wyndams ältesten Sohn zu angeln. Marianne freut sich sehr über die Einladung, doch ihre Großmutter lässt sie nur unter einer Bedingung fahren. Die burschikose, nicht auf den Mund gefallene Marianne soll auf Edenbrooke lernen, wie man sich wie eine echte Lady verhält. Zur Belohnung will Mariannes Großmutter sie als Alleinerbin einsetzen, was bedeutet, dass Marianne von diesem Zeitpunkt an, eine äußerst gute Partie wäre.

Auf der Fahrt nach Edenbrooke, wird die Kutsche in der sich Marianne und ihre Zofe befinden, von einem Straßenräuber überfallen. Der Straßenräuber entwendet ausgerechnet das Medaillon, in dem sich ein Bildnis von Mariannes und Cecilys Mutter befindet, was Marianne sehr traurig macht. Doch viel Zeit deswegen Trübsal zu blasen, bleibt ihr nicht, denn bei einem Schusswechsel wurde ihr Kutscher verletzt und dieser bedarf schnellstmöglicher Hilfe. Den beiden Frauen gelingt es mit vereinten Kräften die Kutsche samt Kutscher zu einem Gasthaus zu schaffen. In der Schenke bittet Marianne, den ersten Mann, der dort sitzt um Hilfe, doch dieser weist sie dermaßen brüsk ab, dass Marianne ihm daraufhin seinen Status als Gentleman abspricht. Überrascht ob ihres Tadels zuckt der Fremde zusammen und geht in sich. Er erweist sich dann tatsächlich noch als Retter in der Not und bei einem gemeinsamen Essen lernen sich beide besser kennen. Dennoch will der Fremde seinen Namen nicht nennen und ist am frühen Morgen verschwunden.
Als Marianne und ihre Zofe einige Stunden später auf Edenbrooke ankommen, staunt sie daher nicht schlecht, denn ihr Fremder aus der Gaststube steht erneut vor ihr und ihr Herz klopft plötzlich schneller…

„Sommer in Edenbrooke“ fiel mir zunächst wegen des wunderschönen, stimmungsvollen Buchcovers auf, doch nicht nur das Layout ist gelungen, auch der Roman, ist ein einfach nur wunderschöner, klassischer Regency, für Romantiker und Fans der leisen Töne.
Klassisch besagt natürlich auch, dass man hier keinesfalls explizite Liebesszenen erwarten darf. Dennoch ist es der Autorin durch viele gemeinsame Dialoge die Marianne und Sir Philip miteinander austauschen und die viel Tiefgang zu bieten haben, gelungen, genau die richtige Dosis an Romantik zu versprühen. Über weite Strecken ist dieser Roman ein „Zwei-Personen-Stück“ was mir sehr gut gefallen hat.

Der Roman wird aus der Sicht von Marianne, also in „Ich-Form“ geschildert, was dafür sorgt, dass man sich schnell in die Gefühlswelt der Hauptfigur des Romans hineindenken kann. Marianne ist ein sympathisches, aber in mancher Hinsicht auch etwas unsicheres Mädchen, das an der Schwelle zum Frauwerden steht und ihre ungekünstelte, offene und ehrliche Art und ihre „Herumwirbelei“ muss man einfach nur mögen.
Mit Sir Philip hat die Autorin ihrer Heldin einen passenden Romanhelden auf den Leib geschrieben. Zwar lässt Julianne Donaldson, ihre neugierigen Leser, ein wenig ob Philips wahren Charakters zappeln, doch machte das erst den besonderen Reiz aus.
Die Geschichte wird zwar in einer äußerst gemächlichen Gangart erzählt, doch fand ich sie dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Und der Schreibstil der Autorin ist dazu überaus angenehm und regencytypisch, so das Fans dieses Genres hier ganz auf ihre Kosten kommen.

Ungewöhnlich fand ich es zunächst, dass in diesem Roman noch ein zweiter Kurzroman enthalten ist. Als ich diesen jedoch begann zu lesen, begriff ich und es freute mich sehr, dass man gewisse Teile des Hauptromans darin nochmals aus Philips Sicht erzählt bekam. So ist dieser Kurzroman nicht unbedingt wichtig, doch als Ergänzung eine tolle Idee!
Nachdem „Sommer in Edenbrooke“ so eine positive Leseüberraschung für mich darstellte, werde ich nun Ausschau halten, nach weiteren Büchern von Julianne Donaldson.

Kurz gefasst: Ein wunderschöner, klassischer Regency, für Romantiker und Fans der leisen Töne.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Amüsante, humorvolle, empfehlenswerte und romantische Historical Romance. Mein bisheriger Favorit der „Enterprising Ladies“ Reihe

Mein Lord gehört zu mir
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London 1817:

Die unverheiratete Lucy Berwin, die sich so sehr auf ihre erste Saison in der Stadt gefreut hatte, musste recht schnell feststellen dass die hohe Erwartungshaltung nicht gerechtfertigt war. ...

London 1817:

Die unverheiratete Lucy Berwin, die sich so sehr auf ihre erste Saison in der Stadt gefreut hatte, musste recht schnell feststellen dass die hohe Erwartungshaltung nicht gerechtfertigt war. Ernüchtert musste sie begreifen, dass der Heiratsmarkt der Gesellschaft alles andere als eine reine Herzenssache darstellte.

Nun, nachdem sie zusammen mit ihrer Freundin und Verwandten Annabell, bereits einige Gesellschaften und Bälle über sich ergehen lassen musste, immer mit dem perfekten Lächeln im Gesicht, absolviert sie die zahlreichen Veranstaltungen nur noch mit stoischer Ruhe und überaus gelangweilt. Denn der einzige Mann, der sie interessiert, nimmt so gut wie nie an besagten Bällen teil. Der beste Freund ihres Schwagers, Lord Richard Dorring, gilt als Wüstling im ton und genießt nicht den allerbesten Ruf. Was Lucy so gar nicht finden kann, denn allein Lord Dorrings Freundlichkeit und Geistesgegenwart hatte sie es vor einiger Zeit zu verdanken, dass sie nicht von einem Mitgiftjäger kompromittiert werden konnte.
Überhaupt ist Richard ein überaus loyaler Freund ihres Schwagers und Lucys Schwester und verhält sich bei jedem ihrer Zusammentreffen äußerst vorbildlich.

Lucy schwärmt schon lange heimlich für Richard und als er dann eines Tages tatsächlich überraschend auf einem Ball auftaucht, nutzt Lucy die Gunst der Stunde und bringt ihn geschickt dazu, sie zum Tanzen aufzufordern. Während des Walzers knistert es gewaltig zwischen ihnen, doch kurz darauf entschuldigt sich Richard und ist plötzlich verschwunden. Als Lucy, die den Ruheraum aufgesucht hat, ein Gespräch zwischen Richards Cousine Mathilda und einer Freundin belauscht, ist Lucy sogleich klar, dass sie Richard warnen muss. Denn Mathilda plant Richard zu kompromittieren um ihn in eine Ehe zu zwingen.
Lucy sucht Richard fieberhaft, doch sie kommt leider zu spät. Es scheint als wäre Mathildas Plan aufgegangen. Richard gibt in den folgenden Tagen die Verlobung bekannt und Lucy leidet furchtbar unter ihrem Liebeskummer. Obwohl Richards Freunde versuchen, ihn davon abzubringen, gibt Richard nicht nach. Denn er weiß genau, sollte er sich weigern Mathilda zu heiraten, würden die sowieso schon schlechten Gerüchte, die über ihn in Umlauf gesetzt wurden, dafür sorgen, dass er keinerlei Möglichkeiten bekommen würde, noch an eine nötige Handelslizenz zu kommen. Denn ein guter Leumund ist dafür Pflicht!
Richard ist am Boden zerstört, doch dann geschieht etwas völlig Unerwartetes….

Lucy, die quirlige kleine Schwester der Romanheldin des ersten Teils „Was kostet die Liebe?“, bekommt nun im dritten Teil der „Enterpsising Ladies“ Reihe ihre eigene Story. Und es ist eine Geschichte die es in sich hat. Sie ist zu gleichen Teilen romantisch, wie amüsant, lesenswert und erotisch geraten. Aber vor allem hat Felicity D’Or mit der abenteuerlichen Lucy und dem ehrenwerten aber humorvollen, männlichen Romanhelden, Richard, Lord Dorring, ein Liebespaar geschaffen, dass man von Beginn an in sein Leserherz schließt.
Zugegeben Lucy agiert so manches Mal etwas unüberlegt, besonders in einer Situation, doch gereichte es der Romanheldin nicht zum Nachteil- Im Gegenteil!
Denn Lucys, ihrem Alter geschuldete Naivität, wirkt erfrischend und ich habe, während sie ihren Rettungsplan ausführt, sehr lachen müssen.

Genauso viel Spaß hatte ich aber auch an der romantischen Liebesgeschichte, die von einigen, sehr ansprechenden und erotisch prickelnden Liebesszenen untermalt wird.
Man erfährt aber auch sehr viel über Richards familiären Hintergrund und kann daher gut nachvollziehen, wieso er sich anfangs so von seiner Tante und Cousine überrumpeln lässt. Man leidet also mit Richard als Leser mit, genauso wie auch mit Lucy, doch allzu viel Zeit Trübsal zu blasen, bleibt der Romanheldin freilich nicht. Dafür ist sie viel zu quirlig und tatkräftig veranlagt.
Der dritte Band der „Enterprising Ladies“, wartet zwar zur Abwechslung mit einer Romanheldin auf, die keinerlei besondere Fähigkeiten aufweisen kann, doch dafür mit Mut und Herz ans Werk geht, um den Mann den sie liebt, zu befreien. Und so ist auch Lucy eine besondere Heldin!
Wer humorige, romantische Liebesgeschichten mag, wird sich mit Sicherheit sehr gut unterhalten fühlen von „Mein Lord gehört zu mir“. Obwohl ich auch die beiden Vorgängerbände sehr mochte, ist dieser dritte Teil jedoch mein bisheriger Favorit, den ich allen Historical Romance Fans unbedingt als Herz legen möchte.

Kurz gefasst: Lucy & Richard- Wenn die Romanheldin den Romanhelden retten muss! Amüsante, humorvolle, empfehlenswerte und romantische Historical Romance. Mein bisheriger Favorit der „Enterprising Ladies“ Reihe.

Enterprising Ladies Reihe:

1. Teil: Was kostet die Liebe?
2. Teil: Ein Herzogtum für die Liebe
3. Teil: Mein Lord gehört zu mir
4. Teil: Eine Lady für den brennenden Baron

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