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Veröffentlicht am 16.11.2023

Mit Sam und Graham durch das schottische Jahr- Kurzweiliger Jahresführer mit viel Humor und Wissenswertem gespickt. Absolute Leseempfehlung!

The Clanlands Almanac
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Sam Heughan und Graham McTavish führen die geneigte Leserschaft erneut in das Land ihrer Ahnen und plaudern so locker und amüsant über ihr Leben, wie schon in dem Vorgängerband „Clanlands“. Die Jungs lieben ...

Sam Heughan und Graham McTavish führen die geneigte Leserschaft erneut in das Land ihrer Ahnen und plaudern so locker und amüsant über ihr Leben, wie schon in dem Vorgängerband „Clanlands“. Die Jungs lieben sich, das merkt man ganz deutlich, aber was sich freundschaftlich zugetan ist, das neckt sich natürlich auch.
So wird der arme, graubärtige Graham McTavish erneut von Sam Heughan gebeutelt, der es liebt, seine frechen Späße mit dem „alten“ Mann zu treiben.
Beide sind dazu sehr wettkampffreudig und erzählen daher von ihren Wettbewerben beim Dreh zur TV Serie „Clanlands“. Wer von den beiden am Ende als Sieger hervorgegangen ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, nur der Weg bis dahin wird sehr spaßig dargeboten.

Diesmal allerdings haben die Schauspieler sich nicht nur daran versucht, wichtige Eckdaten der Geschichte, wie Schlachten, einfließen zu lassen, sondern auch die Flora und Fauna und nicht zu vergessen den schottischen Whisky einzubeziehen. Man lernt warum es Whisky und Whiskey gibt (die Schreibweise ist also entscheidend für die Herkunft) und wie unterschiedlich das bernsteinfarbene Gold schmeckt und das Ganze wird dann in monatlichen Häppchen dem Leser serviert.
Wissenswertes über die Historie und dass die Schotten ein kampfeslustiges Volk waren verraten einem Rubriken wie die Schlacht oder der Clan des Monats. Geschlossene Bündnisse zwischen zwei oder drei Clans konnten schnell wieder gebrochen werden und all das gipfelte nicht selten in grausamen Gemetzeln und Clanfehden, die sich schon mal über viele Jahrzehnte oder noch länger hinziehen konnten. Denn ein Schotte ist durchaus nachtragend. ;)

Sam und Graham stellen blutrünstige Herren vor, die zum Teil jeden Berserker in die Flucht geschlagen hätten und bringen einem die echte Persönlichkeit William Wallace näher, als es der Film mit Mel Gibson je vermochte. Natürlich räumen sie dazu Robert the Bruce einen Platz ein in ihrem Buch. Doch all das verkommt nicht zu einer nüchternen Geschichtsstunde, da es wissenswert und mit einem wunderbar trockenen Humor geschrieben wurde.

Man erfährt, dass es Sam Heughan liebt, in der schottischen Natur zu wandern und seine Beschreibungen der idylllisch gelegenen Lochs und Munroes bringen einem das Land sehr nahe.
Graham McTavish hingegen ist ein Genießer durch und durch und so verwundert es nicht, dass sich auch einige Rezepte in dem Buch finden, die jedoch eher etwas für Fisch und Whiskyliebhaber sind.
Mir hat der kurzweilige Jahresführer sehr viel Lesespaß bereitet und ich empfehle ihn natürlich gerne weiter. Nicht nur für eingefleischte „Outlander“ Fans, die es kaum abwarten können bis zur nächsten Staffel, sondern auch für alle reiselustigen Schottlandinteressierte.

Besonderer Hingucker ist dazu der wunderschöne Buchumschlag, der die gebundene Ausgabe umhüllt und sich perfekt im Regal macht.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Backe, backe Kuchen… Empfehlenswerter, unterhaltsamer und kurzweiliger Cosy-Krimi!

Wer den Löffel abgibt
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Die TV Backshow „Bake Week“, ist eine Institution im US-TV und ihre Moderatorin und Erschafferin Betsy Martin gilt allgemein als backende Großmutter der Nation.

Es gibt strenge Auswahlkriterien für mögliche ...

Die TV Backshow „Bake Week“, ist eine Institution im US-TV und ihre Moderatorin und Erschafferin Betsy Martin gilt allgemein als backende Großmutter der Nation.

Es gibt strenge Auswahlkriterien für mögliche Kandidaten und jene, die es geschafft haben in den engen Kreis der Bewerber zu gelangen, wissen genau, wie glücklich sie sich schätzen können.
Denn als Teilnehmer bei der Bake Week, die auf Betsy Martins Anwesen Grafton Manor stattfindet, waren die Chancen nie größer prominent zu werden. So winkt dem Gewinner die Aussicht auf ein eigenes Kochbuch und zahlreiche öffentliche Auftritte, nebst, die persönliche Unterstützung Betsys.

In diesem Jahr finden sich also die Kandidaten Pradyumna, Hannah, Stella, Gerald, Peter und Lottie auf Grafton Manor ein, um eine Woche lange gegeneinander zu kochen und zu backen und Bettys Gunst zu gewinnen.

Allerdings ist diesmal einiges anders, sehr zum Verdruss der Gastgeberin.
Der TV Sender hat ihr einen zweiten Moderator zur Seite gestellt, der angeblich für etwas frischen Wind sorgen soll. Archie Morris hatte bereits eine andere Show im Fernsehen und ist nicht gerade für seine Zimperlichkeit bekannt. Der Strahlemann ist in Betsys Augen ein echter Blender, doch bei den Frauen kommt er scheinbar sehr gut an.

Dennoch muss sie sich mit ihm arrangieren, denn sie ist auf das Geld, dass sie mit der „Bake Week“ verdient, angewiesen- bestreitet sie damit doch den Erhalt von Grafton Manor.

Die Teilnehmer der „Bake Week“ sind zunächst vor Erfurcht erstarrt, als sie das imposante Anwesen und dessen Bewohnerin erblicken, doch ihnen bleibt nicht viel Zeit zum Staunen, da ihnen der Wettbewerb alles abverlangt. Jeder Tag fordert eine Entscheidung, nach der einer der Teilnehmer abreisen muss, bis am Ende der Gewinner feststeht.
Zaghaft geschlossene Freundschaften entstehen, jedoch machen sich manche unter ihnen auch Feinde. So verwundert es letztendlich nicht, als ein Mord geschieht…

Es war der Klappentext, der meine Neugierde weckte, als ich „Wer den Löffel abgibt“ der Autorin Jessa Maxwell, entdeckte.
In Zeiten unzähliger TV Shows im Bereich Kochen und Backen, ist es eigentlich nur logisch, dass eine davon, wenn auch nur eine fiktive, thematisiert wird für einen Krimi.

Die Art und Weise, wie die Autorin ihren Krimi jedoch konzipiert hat, hat mir viel Lesespaß bereitet. Man lernt zuerst die Kandidaten und ihren persönlichen Hintergrund kennen. Im Wechsel, also aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, wird nun die Story vorangetrieben.
Man schaut jedem Kandidaten praktisch live über die Schulter, bei (fast) allem, was er tut und während der Backshow fabriziert.

Der Schreibstil ist eingängig, lockerleicht, bildhaft und ein wenig hatte ich beim Lesen das Gefühl, als schaue ich eine Folge der TV Serie „Mord ist ihr Hobby“, nur ohne eine Hobbydetektivin im Fokus.
Gleichwertigen Ersatz bieten jedoch die Kandidaten Pradyumna und Lottie von der letztere zudem ein kleines Geheimnis umtreibt.

Ich mochte diesen unterhaltsamen Cosy-Krimi sehr, fand jedoch, dass der Showdown bzw. die Auflösung des Ganzen ein wenig unspannend zu Ende ging und hätte mir diesbezüglich ein bisschen mehr Dramatik gewünscht, weswegen ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe.


Kurz gefasst: Backe, backe Kuchen… Empfehlenswerter, unterhaltsamer und kurzweiliger Cosy-Krimi!

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Selbstfindung, Vertrauen, Trauerbewältigung und Liebe sind die großen Themen des Romans, mit einer magischen Komponente gewürzt

Das Wunder der kleinen Dinge
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Amerika in den 30er Jahren:

Die schöne Willa hat eigentlich geschworen, allein zu bleiben, doch als sie den attraktiven, liebeswerten Mann aus gutem Hause, den sie einfach Ford nennt, kennen lernt, kann ...

Amerika in den 30er Jahren:

Die schöne Willa hat eigentlich geschworen, allein zu bleiben, doch als sie den attraktiven, liebeswerten Mann aus gutem Hause, den sie einfach Ford nennt, kennen lernt, kann sie sich seinem Liebreiz nicht entziehen. Zwischen beiden ist schnell klar, dass sie zusammenbleiben und heiraten wollen. Ein Entschluss, der Willas Schwiegereltern keinesfalls gefällt. Sie misstrauen der Braut ihres Sohnes und Besitzerin einer Villa, um die düstere Gerüchte im Ort ranken. Schon bald ist Willa schwanger, doch bevor sie das ihrem geliebten Mann mitteilen kann, wird er eingezogen und es steht in den Sternen, ob er jemals wieder zu ihr zurückkehren wird. So beschließt Willa zunächst zu schweigen…

Amerika, Ende der 80er Jahre:

Die kleine Myra Malone staunt nicht schlecht, als ihr geliebter Großvater, ein begnadeter Handwerker, nochmals heiratet und sie eine Stiefgroßmutter bekommt. Aber auch die übrige Familie schließt Trixie gleich in ihr Herz. Besonders zwischen Trixie und Myra ist es Liebe auf den ersten Blick. Myra vergöttert ihre neue Oma, die ihr eines Tages eine wunderschöne Miniaturvilla zeigt, die sich in Trixies Besitz befindet.
Im Laufe der Zeit verbringt Myra viel Zeit bei ihren Großeltern und arbeitet zusammen mit ihnen an der Vervollständigung der vielen Zimmer, bzw. erschafft kleine Miniaturmöbel und andere schöne Dinge, die die Villa vervollkommnen sollen.
Doch dann stirbt eines Tages ihre Großmutter bei einem tragischen Unfall, bei dem auch Myra schwer verletzt wird. Myra schottet sich fortan von der Außenwelt ab und widmet sich nur noch der Villa, die in ihren Besitz übergegangen ist…

Amerika, 2015:

Myra Malone lebt immer noch völlig zurückgezogen im Haus ihrer Eltern, zusammen mit ihrer geschiedenen Mutter. Als diese ihr eröffnet, dass das Haus schon bald unter den Hammer kommen wird, weil sie große Schulden angehäuft hat, ist Myra panisch und wie vor den Kopf geschlagen. Seit ihres Unfalls, geht sie kaum noch vor die Tür.
Doch Myras beste und einzige Freundin Gwen hat eine zündende Idee. Myra soll einen Wettbewerb ins Leben rufen, das ihr Geld einbringen soll und den Fans ihres Blogs eine einmalige Gelegenheit bietet, sie für ein Essen persönlich kennenzulernen.
Denn Myras Hobby, das Erschaffen von Miniaturmöbeln und geschmackvollen Einrichtungsgegenständen für ihre Villa, interessiert mittlerweile einen großen Kreis von Menschen überall auf der Welt.
Myra ist hin und hergerissen, denn zum einen möchte sie keine neuen Menschen kennenlernen, scheut das Rampenlicht und zum anderen hat die Villa selbst einige magische Geheimnisse zu bieten, die Myra mit keinem anderen teilen möchte.
Als sie jedoch eines Tages eine Mail erhält, in der der Absender behauptet, er wohne in genau der Villa, die Myra in Miniaturgröße besitzt, ist sie überrascht und neugierig geworden.
Zwischen Alex und ihr entspinnt sich ein reger E-Mail Kontakt…

Es war zunächst einmal das geschmackvolle Coverlayout, das mich neugierig hat werden lassen, auf den Roman von Audrey Burges. Ich erhoffte mir, nach dem Lesen des Klappentextes, eine süße Liebes- und eine spannende Familiengeschichte.
„Das Wunder der kleinen Dinge“ hat mich jedoch vor allem in anderer Hinsicht überrascht, denn es gibt darin eine magische Komponente. Man sollte also moderne Märchen, gewürzt mit einer Prise Übersinnliches, mögen, wenn man zu diesem Roman greift.

Zudem sind es nicht die Love Stories, die im Fokus des Romans stehen. Dreh und Angelpunkt des Ganzen, sind eigentlich die Häuser, also die beiden Villen und deren Besitzer.
Zwischen ihnen besteht ein magisches Band, doch leider löst die Autorin diesbezüglich nicht alle losen Handlungsfäden auf. Man erfährt zwar, dass Willa an die Villa gebunden ist, doch nicht, was sie eigentlich ist. Die angebotene Lösung war mir persönlich zu schwammig und ergab für mich keinen richtigen Sinn.

Audrey Burges hat einen eingängigen, sehr bildhaften Schreibstil, was sich vor allem darin widerspiegelt, wenn sie Myras Tätigkeiten oder die geschaffenen Miniaturmöbel der Villa beschreibt. So kann man sich das Miniaturhaus wunderbar vor seinem geistigen Auge vorstellen. Ebenfalls unterhaltsam fand ich Myras verfasste Texte, in denen sie über ihre Villa und Arbeiten daran erzählt.
Unter die Haut gehend beschrieben, fand ich dazu, Myras Probleme mit ihrer Außenwelt in Kontakt zu treten. Sie ist keine einfache Romanfigur, doch man kann sich gut in ihre schwierige Situation hineindenken.
Die Autorin wechselt zwischen drei Zeitebenen hin und her, so dass man nicht nur Myra näher kommt, sondern auch mehr über Willa und ihre große Liebe erfährt und über Alex und dessen Schwierigkeiten mit seinem mürrischen, lieblosen Vater.
Es ist ein anspruchsvoller Roman, mit einer wunderbaren, manchmal sogar poetischen Ausdrucksweise, den man hier bekommt und wenn man moderne Märchen mag, wird man sich sicherlich gut unterhalten fühlen. Dennoch kann ich nicht die volle Punktzahl dafür vergeben, da ich die melancholische Stimmung, die der Roman oftmals verströmt, nicht wirklich mochte und ich mir eine schlüssigere und bessere Auflösung der Handlung gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Veränderungen, Selbstfindung und ein bisschen Liebe- leider eine enttäuschende Rom Com der Autorin

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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Die Lehrerin Roisin, ist seit zehn Jahren mit dem Drehbuchschreiber Joe zusammen. Beide teilen sich seitdem einen Freundeskreis und so haben ihre Freunde auch den stetig wachsenden Erfolg von Joe miterleben ...

Die Lehrerin Roisin, ist seit zehn Jahren mit dem Drehbuchschreiber Joe zusammen. Beide teilen sich seitdem einen Freundeskreis und so haben ihre Freunde auch den stetig wachsenden Erfolg von Joe miterleben dürfen.
Doch nun ist Joe auf seinem beruflichen Zenit, denn seine neue, bald im TV laufende Serie wird nicht nur schon rege beworben, selbst Hollywood hat an die Tür geklopft und will mit ihm arbeiten.

Obwohl Roisin sich sehr freut für ihren Freund, ist ihre Partnerschaft nicht mehr so innig wie früher. Und so soll das kommende Wochenende nicht nur ihre gestörte Beziehung ins Lot bringen, sondern auch die leichte Entfremdung zum Freundeskreis kitten.
Zwei Freunde des Zirkels sind ein Paar und wollen bald heiraten und eine andere hat gleichzeitig Geburtstag. Außerdem läuft die erste Folge von Joes neuer Serie endlich im TV.
Und so wird dieses Wochenende pompös inszeniert. Alle finden sich plötzlich in einem luxuriösen Herrenhaus wieder und zunächst sieht es auch so aus, als ob die gute Stimmung halten könnte.

Leider ist Joe jedoch recht schwierig und sein verletzender Humor sagt nicht allen zu. Sein bevorzugtes Lieblingsziel ist der attraktive Matt, der im Freundeskreis als netter Kerl, aber in Sachen Frauenbekanntschaften, als ziemlich wankelmütig gilt.
Da Roisin Matt jedoch sehr gerne mag, was auch für den übrigen Freundeskreis gilt, ärgert sie sich über Joes verletzendes Verhalten. Und auch ihr gegenüber verhält er sich unterkühlt und distanziert.
Als sie dann auch noch begreift, dass Joe für seine Serie intime Details aus ihrem Leben benutzt hat ohne sie vorher zu fragen, stellt sie ihre Beziehung in Frage. Vor allem aber treibt sie die Frage um, ob Joe ihr all die zehn Jahre etwas vorgespielt hat.

Als ihre Mutter sie um Hilfe im Familienbetrieb bittet- eine Bar auf dem Land, ist Roisin erleichtert, der Szenerie für eine Weile entfliehen zu können. Denn sie muss dringend nachdenken, ob sie weiterhin mit Joe zusammenbleiben möchte.
Matt, der kürzlich gekündigt wurde in seinem Job, hilft ebenfalls in der Bar ihrer Mutter aus und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite…

Zunächst vorweg: Ich bin ein großer Fan von Mhairi McFarlanes Romanen und liebe ihren trockenen, englischen Humor, den sie stets in ihre romantischen Komödien einbaut, die ich mir übrigens auch gut verfilmt vorstellen könnte. Bislang konnte mich jedes ihrer Bücher begeistern, doch dieses Mal war etwas anders. Mein größtes Problem waren die Nebenakteure. Klar, das Miteinander der Freunde wirkt lebhaft, sie necken sich, tauschen Insiderwitze miteinander aus (denen man als Leser leider nicht immer folgen kann) und man spürt, dass sie nicht nur eine gemeinsame Zeit miteinander geteilt haben und sich mögen, doch fand ich sie dennoch zu stereotyp beschrieben. Und müssen wirklich immer Promis oder steinreiche Akteure darunter sein? Mir war es einfach too much, vor allem aber der denkwürdige und überflüssige Auftritt von Matts Freundin im Herrenhaus hat mich beim Lesen ziemlich genervt.

Ich verstehe, dass die Autorin das Thema Veränderungen in Beziehungen in den Fokus stellen wollte, doch fand ich die Umsetzung leider nicht so gut gelungen.
Überhaupt wirkt der Roman diesmal schlecht strukturiert. Über weite Teile setzt sich Roisin mit Joe auseinander, ist deswegen am Boden zerstört und plötzlich, Knall auf Fall, hat sie Gefühle für einen anderen?
Dazu dann noch der denkwürdige „Bridget Jones“ Moment, als man erfährt, was zwischen den Kontrahenten um Roisins Liebe wirklich gelaufen ist.
Obwohl Kritik üben an Mhairi McFarlanes Büchern, meckern auf hohem Niveau ist, weil auch dieses Buch besser ist, als die übliche RomCom Lektüre, die man im Handel erwerben kann, war ich diesmal enttäuscht und versucht, zwischenzeitlich vorzublättern, weil sich dazu kleine Längen einschlichen, bzw. die Handlung lange Zeit auf der Stelle trat.

So kann ich schweren Herzens, leider nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten für Mhairi McFarlanes neuen Roman vergeben.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

God save the King! Ein atmosphärischer “Who done it” Krimi, very british. Eines meiner Lesehighlights in 2023

Ein Fall von Majestätsvergiftung
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Das Weihnachtsfest, Balmoral Castle, Gegenwart:

Die Königsfamilie Windsor, hat sich um König Eric gescharrt, der alle engen Familienmitglieder zum Fest der Feste geladen hat.
Doch man munkelt, dass der ...

Das Weihnachtsfest, Balmoral Castle, Gegenwart:

Die Königsfamilie Windsor, hat sich um König Eric gescharrt, der alle engen Familienmitglieder zum Fest der Feste geladen hat.
Doch man munkelt, dass der König, der Rätsel und Knobeleien über alles liebt, diverse dunkle Geheimnisse der lieben Verwandtschaft aufgedeckt hat und alle vor dem großen Essen zur Rede stellen möchte. Zumindest spricht er mit jedem persönlich, doch was unter vier Augen besprochen wurde, weiß die Familie allein.
Denn nur kurz nach dem Essen, während einer kleinen Ansprache; mag der gute Whiskey die Ursache gewesen sein oder nicht, bricht König Eric tot zusammen.

Da sich auf Balmoral Castle nur die Windsors und ihr Leibkoch befinden und die beiden Sicherheitsleute unauffindbar sind, ist es also an Jonathan Alleyne, Licht ins Dunkel zu bringen. Schließlich ist er der einzige Mensch vor Ort, der kein Motiv hatte, den König zu töten. Zudem ist es der ausdrückliche Wunsch der Königsfamilie, dass Jonathan Detektiv spielt.
Jonathan, der ein sehr enges, freundschaftliches Verhältnis zum König hegte, ist zunächst einmal erschüttert vom Tod seines Freundes und alles andere als erfreut über die verantwortungsvolle Aufgabe, die ihm alles abverlangt. Denn auch Jonathan hat ein Geheimnis, das er bislang vor der Familie und seinem König verborgen gehalten hat.
Dennoch stürzt er sich gleich in seine neue Aufgabe, während ein starker Schneesturm Balmoral Castle und die Umgebung heimsucht und alle Anwesenden ans Haus fesselt.

Wer nur ermordete den König? Seine Frau, seine Töchter, ein Schwiegersohn oder gar seine Enkel? Für Jonathan ist es schwer den Durchblick zu behalten, obwohl er als äußerst scharfsinnig gilt.
Zudem hält sich auch der Bruder von König Eric auf Balmoral Castle auf, der erst kurz zuvor das Pardon seines Bruders erhielt, das es ihm ermöglichte, aus dem Exil zurückzukehren, nach üblen Geschichten, in die er involviert war.
Verdächtig verhalten sich jedoch alle, auf die eine oder andere Art und Jonathan begreift, dass ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen hat und der Mörder eventuell noch ein weiteres Opfer im Visier hat. Wird es ihm gelingen den Mörder rechtzeitig zu überführen?

Ein Fall von Majestätsvergiftung“ ist mein erster Krimi von Chris McGeorge und ich bin so froh, dem Autor und dem Buch eine Chance gegeben zu haben.
Der Autor des Buches spielt mit dem Gedanken, was wäre, wenn Eduard VIII. damals nicht abgedankt hätte? Dann wäre ein anderer Familienzweig königlich geworden und dann hätten wir heute dementsprechend natürlich andere Windsors auf dem Thron sitzen. Und besagte Windsors aus dem Buch, versammeln sich, wie schon oben erwähnt, während des Weihnachtsfestes um König Eric in Balmoral Castle. Dumm nur, dass der 85jährige ausgerechnet nach dem Abendessen mit der Familie, nach dem Genuss eines Schluckes besten Whiskeys, das Zeitliche segnet. Für seinen Koch und Vertrauten gleichermaßen, ist es also ein großer Schock. Vor allem aber, als die königliche Familie ihn beauftragt, Licht ins Dunkel zu bringen. Denn König Eric ist, so glauben das zumindest die Windsors und ihr Koch, vergiftet worden.
Die Story klingt zunächst recht überschaubar, doch wer glaubt, dass er hier einen typischen Cosy Krimi vorgesetzt bekommt, der irrt gewaltig. Chris McGeorge zaubert dermaßen viele Hasen aus seinem Zylinder, dass man als Leser gebannt weiter liest und eigentlich nicht wirklich eine Chance hat, schneller als Jonathan die Täterfindung abzuschließen.
Immer wenn man der Meinung ist, man habe seinen Täter, gibt es erneut eine Wendung in der Geschichte, die man nicht erwartet hat.
Im Fokus des Geschehens dieses „Who done it“ Krimis, steht der Koch Jonathan. Ein sympathischer, auf dem Teppich gebliebener Bediensteter, der zwar eine Freundschaft mit dem König pflegte, der aber jedoch genau weiß, wo eigentlich sein Platz ist.
Und dennoch hat seine Stellung ihm Hochachtung und Vertrauen von Seiten der meisten Familienmitglieder eingebracht. Was es auch nachvollziehbar macht, dass er ermitteln darf.

Es mag zwar etwas schräg klingen, doch neben der Crimestory versprüht dieser Roman viel weihnachtliches Flair und dank seines sehr angenehmen Schreibstils und kluger Dialoge, die die Akteure miteinander austauschen, würde ich „Ein Fall von Majestätsvergiftung“ durchaus als Weihnachtslektüre für Krimifans empfehlen.
Es hat mir viel Lesespaß bereitet, zusammen mit Jonathan sämtliche Geheimnisse der Königsfamilie aufzudecken und ihre Interaktionen miteinander zu verfolgen, denn wie in jeder Familie, gibt es auch bei den imaginären Windsors schwarze Schafe.
Chris McGeorge hat dazu einen schönen trockenen Humor, was diesen Cosy Krimi perfekt abrundet.
Für mich gehört der Roman zu meinen Favoriten in 2023 und ich empfehle ihn allen Krimi- und Agatha Christie Fans weiter. Warum ich Agatha Christie erwähne? Nun zum einen ist der Autor ebenfalls ein erklärter Fan der Autorin und zum anderen hat dieser Krimi ein ähnliches Flair zu bieten, wie ein Roman aus der Feder von Agatha Christie.

Kurz gefasst: God save the King! Ein atmosphärischer “Who done it” Krimi, very british. Eines meiner Lesehighlights in 2023.

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