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Veröffentlicht am 04.04.2023

Süße WildWest Romance mit christlicher Note…

Entführerin wider Willen
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Texas, 1891:

Die Lehrerin Charlotte liebt ihren Beruf und die ihr anvertrauten Schüler und Schülerinnen über alles. Charlotte unterrichtet an einer Schule für besonders begabte Kinder und fällt aus allen ...

Texas, 1891:

Die Lehrerin Charlotte liebt ihren Beruf und die ihr anvertrauten Schüler und Schülerinnen über alles. Charlotte unterrichtet an einer Schule für besonders begabte Kinder und fällt aus allen Wolken, als ihr der Leiter eines Tages mitteilt, dass die Schule geschlossen wird. Schnell wird ihr klar, wer womöglich Schuld daran trägt, denn unter den drei ihr anvertrauten Kindern ist ein Mädchen, dessen Großvater alles versucht, um seine Enkelin zurückzubekommen.
Obwohl Charlotte die Vormundschaft für das Kind besitzt, heuert der Großvater den ehemaligen Kopfgeldjäger Stone Hammond an, der die, bei Nacht und Nebel geflüchtete Charlotte, nebst Kindern, aufstöbern soll.

Es dauert eine ganze Weile, bis Stone die Frau und die Kinder findet, doch ausgerechnet beim Ausspähen wird er von Charlottes Beschützer, einem alten Mann niedergeschlagen. Und obwohl die resolute Lehrerin allen Grund hätte, ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken, pflegt sie seine Wunden und erzählt ihm eine Geschichte, nach der sie völlig unschuldig ist. Kann Stone der schönen Frau vertrauen und was ist nun mit seinem Auftrag?

Wenn man heutzutage eine WildWest Romance in deutscher Übersetzung lesen möchte, kommt man nicht umhin, sich einmal im Bereich der christlich orientierten Romane umzusehen, denn allein dort findet man noch eine bunte Auswahl des Genres.
Karen Witemeyer ist eine der vielen Autorinnen, die in diesem Bereich schreibt und ihre Romane zeichnen sich durch Warmherzigkeit, Humor und Romantik aus, wobei alles was über einen Kuss hinausgeht, nicht erwähnt wird.
Dazu legt sie ihren Romanfiguren, ab und an, diverse Bibelzitate in den Mund, die zur Story passen oder lässt sie auch schon mal in Zwiesprache mit Gott verharren.

Und obwohl ich es gut finde, dass es auch Romances mit christlicher Botschaft und hohen Moralvorstellungen gibt, hat es mich dennoch etwas gestört, dass die christliche Note hier und da ein wenig, mit der Faust aufs Auge, in die Story geprügelt wurde. Es wirkt leider nicht so natürlich, wie ich es mir gewünscht hätte und daher habe ich auch einen Punkt abgezogen. Ich habe, in der Vergangenheit schon einige Romane in dieser Richtung gelesen, die eine christliche Botschaft enthielten, diese aber dezenter und glaubwürdiger gestaltet wurde.
Dennoch ist es eine süße, kurzweilige WildWest Romance, die mit einer schönen Love Story punkten kann. Charlotte und Stone sind ein sympathisches Liebesromanpaar und interessante Akteure.

Kurz gefasst: Süße WildWest Romance mit christlicher Note…

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Leider nur ein sehr seichter, belangloser 8. Teil der Secret Escapes Reihe

Die kleine Bucht in Kroatien
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Nick glaubt seinem Glück zunächst nicht trauen zu können, als ihm ausgerechnet das gefragte Jet Set Model Tara Avancen macht. Der Landbursche, lässt sich auf eine Affäre mit der anstrengenden und fordernden ...

Nick glaubt seinem Glück zunächst nicht trauen zu können, als ihm ausgerechnet das gefragte Jet Set Model Tara Avancen macht. Der Landbursche, lässt sich auf eine Affäre mit der anstrengenden und fordernden Frau ein und obwohl er ihr Äußeres sehr ansprechend findet, nimmt er, mehr und mehr, Taras hässliche Charakterzüge wahr.
Als beide Urlaub auf einer von Freunden gecharterter Yacht machen, lernt er dort eine gute Freundin seiner Schwester Nina kennen. Nina hatte Maddie den Job als Hilfskraft und Köchin auf dem Schiff vorab vermittelt und Maddie, die eigentlich eher künstlerisch interessiert ist, ist überaus dankbar, denn sie braucht Geld und einen Tapetenwechsel.

Eigentlich hatte sie sich sehr auf Nick gefreut, den sie bis dato noch nicht kannte. Glaubte sie, Nick wäre so nett und zugänglich wie Nina. Doch schon beim ersten Zusammentreffen, fliegen die Fetzen zwischen ihnen. Maddie macht Nick und Tara schnell klar, dass sie sie für absolute Snobs hält.
Und auch der Rest der Passagiere auf der Yacht, fällt leider in dieses Raster. Immerhin freundet sich Maddie mit dem Captain der Yacht an, einem Kroaten, der sie zum Abendessen im Kreis seiner Familie einlädt. Dessen Mutter zaubert köstliche Speisen und so hat Maddie nun neue Rezepte in petto, die sie nachkochen kann.
Dass Tara ihre Kajüte stets in einem heillosen Chaos hinterlässt, was Maddie zusätzliche Zeit kostet, macht sie nicht unbedingt sympathischer, doch zumindest merken Nick und Maddie bei einem gemeinsamen Treffen außerhalb des Schiffes, dass sie doch einige Gemeinsamkeiten haben und schließen eine Art Waffenstillstand…

Julie Caplins „Secret Espcapes“ Reihe, geht bereits in die achte Runde. Obwohl ich die ersten drei Teile seinerzeit verschlungen hatte, verlor ich dann leider ein wenig das Interesse daran, was nicht der Autorin anzulasten ist, sondern meiner Geduld; habe ich doch ein kleines Problem damit, wenn Serien allzu sehr ausgebreitet werden.
Als ich „Die kleine Bucht in Kroatien“ bei einer Verlosung gewann, freute ich mich dennoch sehr, erhoffte ich mir erneut eine tolle Liebesgeschichte mit viel Herz und Humor, facettenreichen Protagonisten, Menschlichkeit und bildhafte Beschreibungen von Land, Leuten und kulinarischen Speisen.

Um es vorweg zu sagen- obwohl Julie Caplin ihren eingängigen Schreibstil beibehalten hat und der Roman durchaus unterhaltend sein mag; es ist leider nur eine sehr schwache Story, wenn man sie mit den wunderbaren ersten Bänden der Reihe vergleicht. Zudem ist, ein Großteil der Akteure in diesem Band, leider sehr unsympathisch gestrickt. Sie wirken wie langweilige, verzogene Jet Set Stereotype, was ich als sehr schade empfunden habe. So interessiert es einen nicht wirklich, was sie bislang erlebt haben.
Taras Brechattacken werden anfangs so gar nicht hinterfragt und Nick fand ich ziemlich schwach. Einen Romanhelden zu erschaffen, der sich alles von seiner Freundin bieten lässt, nur weil sie schön ist, bietet nicht unbedingt einen Anreiz, die Liebesgeschichte weiter verfolgen zu wollen.
Dazu fehlt es dem Roman an den Attributen, die die Serie so beliebt gemacht hat. Weder bekommt man interessante Gerichte vermittelt, klammert man einmal den Besuch bei Iwans Mutter aus, noch stellt sich ein Fernwehgefühl beim Lesen ein, da man nur sehr wenig über das Land in dem der Roman spielt erfährt. Und die Ereignisse auf der Yacht beschränken sich auf langweiliges Geplänkel, so dass ich den Roman am liebsten schon vorab zur Seite gelegt hätte.
Abschließend denke ich, war es vielleicht für mich eine gute Entscheidung, die Serie nach den ersten drei Bänden nicht mehr weiterzuverfolgen, so leid es mir für die Autorin auch tun mag.

Kurz gefasst: Leider nur ein sehr seichter, belangloser 8. Teil der Secret Escapes Reihe.

Secret Escapes Reihe:

1. Teil: Das kleine Cafe in Kopenhagen
2. Teil: Die kleine Bäckerei in Brooklyn
3. Teil: Die kleine Patisserie in Paris
4. Teil: Das kleine Hotel auf Island
5. Teil: Der kleine Teeladen in Tokio
6. Teil: Das kleine Chalet in der Schweiz
7. Teil: Das kleine Cottage in Irland
8. Teil: Die kleine Bucht in Kroatien

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Ein Plädoyer für die Kraft des Lesens und die daraus resultierende Hoffnung auf Menschlichkeit und Ablenkung. Ein wunderbarer Unterhaltungsroman für alle bibliophilen Menschen und die es werden wollen

Die Bibliothek der Hoffnung
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März 1944:

Die verwitwete Bibliothekarin Clara geht auf in ihrem Job. Von Kindheit an ist sie eine begeisterte Leserin und ihr liegt viel daran, anderen Mitmenschen das Lesen ebenfalls näher zu bringen. ...

März 1944:

Die verwitwete Bibliothekarin Clara geht auf in ihrem Job. Von Kindheit an ist sie eine begeisterte Leserin und ihr liegt viel daran, anderen Mitmenschen das Lesen ebenfalls näher zu bringen. Besonders möchte sie Kindern die fremden Abenteuerwelten in Büchern vermitteln. Denn sie weiß genau, dass diese in Kriegszeiten besonders leiden unter den widrigen und beängstigenden Lebensumständen. Als die Bibliothek, in der Clara arbeitet, teilweise zerstört wird, wird ausgerechnet die noch nicht ausgebaute U-Bahn Station „Bethnal Green“ gleichzeitig zur Rettung vieler Menschen und zum Hoffnungsanker. Nicht nur finden die Menschen dort ein sicheres Bett vor, sondern auch ein gutes Buch zur Ablenkung, denn es wird entschieden, dass man in den Untergrund, tausende, gerettete Bücher aus der oberirdischen Bibliothek schafft, dort unten in einer Art Notbehelfsbücherei ausstellt und allen Mitbürgern zugänglich macht.
Aber es entsteht im Untergrund nicht nur ein kleines Örtchen mit Geschäften, sondern auch ein großer Zusammenhalt. Jeder hilft jedem und eines haben alle gemeinsam- ein schweres Schicksal, das sich gemeinsam besser tragen lässt.

Nicht nur Clara trägt schwer an ihrem Verlust und ihren Schuldgefühlen ihrem verstorbenen Mann gegenüber, auch ihre beste Freundin Ruby, die nach außen, als eine fröhliche, aber flatterhafte Frau gilt, hat ihr Päckchen zu tragen. Ihre älteste Schwester starb vor einer Weile bei einer Massenpanik am Eingang des U-Bahn Tunnels und Ruby glaubt, sie trage eine Mitschuld daran. Zudem hat ihre Mutter einen gewalttätigen Trinker geheiratet und sie fürchtet jeden Tag um das Leben ihrer Mutter, die sich schon aufgegeben hat.

Auch zwei kleine Schwestern versuchen sich Tag für Tag durchzukämpfen im Untergrund. Und Clara ist ihnen eine große Stütze. Allerdings ist es dem Leiter der Bibliothek, ein Dorn im Auge, dass sich Clara so sehr einsetzt für Kinder und die einfachen Leute des Viertels. Und so versucht er hartnäckig, sie aus ihrem Job zu drängen. Wird es ihm gelingen?

Als ich den Roman, „Die Bibliothek der Hoffnung“, zum ersten Mal in Händen hielt und den Klappentext las, dachte ich bei mir, was für eine wunderbare Idee die Sache sicherlich gewesen wäre, hätte es sie im realen Leben gegeben.
Jeder bibliophile Mensch weiß, wie wichtig es ist, jedem Mensch einen kostenlosen Zugang zu vielfältigem Lesestoff zu schaffen. Denn nicht jeder ist finanziell so begünstigt, dass er sich alles, was sein Herz begehrt, leisten kann.
Und besonders in Kriegszeiten, wenn Menschen alles an Ablenkung benötigen, was möglich ist, kann so eine „Bibliothek der Hoffnung“, sogar mental lebensrettend sein.
Zu meiner großen Überraschung entdeckte ich dann im Nachwort, dass es diese Bibliothek im U-Bahntunnel tatsächlich einst gegeben hat und ich fand es wunderbar, dass Kate Thompson dieses mutmachende, historische Ereignis zum Anlass genommen hat, es in ihren Roman einzuflechten.
Die Autorin hat hier nicht nur einen historischen Unterhaltungsroman geschaffen, der uns in die Zeit unserer Großeltern katapultiert, während des 2. Weltkriegs, sondern dazu ein sehr menschliches Sittengemälde geschaffen. Sie erzählt den Roman aus mehreren Perspektiven, doch die beiden Hauptakteurinnen sind Clara und Ruby, die nicht nur befreundet sind, sondern zudem auch beide in der Bibliothek arbeiten.
Man erfährt nicht nur, wie schwer es die beiden Hauptfiguren in der damaligen Zeit hatten, sondern auch mit welchen Schwierigkeiten Frauen insgesamt zu kämpfen hatten. Etwa auf Gedeih und Verderb dem Ehemann ausgeliefert zu sein, der sie nach Lust und Laune verprügeln durfte ohne eine Strafverfolgung befürchten zu müssen oder auch sämtliche Entscheidungen durch den Gatten zuvor absegnen zu lassen. Und sich der Männerwelt im Job oder anderswo unterordnen zu müssen war demütigend.
Ich fand es gut, dass die Autorin diesen Punkt anspricht, um jüngeren Semestern vor Augen zu führen, wie schwierig es für Frauen in der damaligen Zeit war, Fuß zu fassen und sich ihre Selbstständigkeit zu erhalten.
Zudem kann man sich gut in die Köpfe ihrer weiblichen Hauptfiguren hineindenken und ihre Ängste nachvollziehen.
Angereichert wird dieser wunderbar zum Nachdenken anregende und mutmachende Roman durch zahlreiche Zitate „rund ums Buch“, von diversen bibliophilen Menschen und einem informativen Nachwort der Autorin bezüglich der wahren Geschichte um die Untergrundbibliothek.

Warum habe ich dennoch nicht die volle Punktzahl vergeben?

Nun, ich fand einfach, dass die Herren der Schöpfung ein wenig zu kurz kamen. Denn Billy und Eddy hätten sicherlich auch interessante Geschichten zu erzählen gehabt, bzw. es hätte sich gelohnt, auch in ihre Köpfe schauen zu dürfen.
Dazu hat Kate Thompson ein wenig zuviel Drama auf ihre Romanfiguren niederprasseln lassen, so dass es für mich irgendwann nicht mehr glaubwürdig wirkte und es waren einfach zu viele Menschen und Schicksale, die zwischen den Buchdeckeln Erwähnung fanden.
Dennoch möchte ich diesen Roman allen Lesern ans Herz legen, die ein Herz für Bücher haben.

Kurz gefasst: Ein Plädoyer für die Kraft des Lesens und die daraus resultierende Hoffnung auf Menschlichkeit und Ablenkung. Ein wunderbarer Unterhaltungsroman für alle bibliophilen Menschen und die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Solider siebter Teil der Tjark Wolf und Femke Folkmer Reihe

Dünensturm
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Als eine junge Frau entführt wird, ziehen Femke, Ceylan und Fred ausgerechnet eine Person hinzu, die ihnen in dem Fall unterstützend unter die Arme greifen soll, die im Revier eine persona non grata geworden ...

Als eine junge Frau entführt wird, ziehen Femke, Ceylan und Fred ausgerechnet eine Person hinzu, die ihnen in dem Fall unterstützend unter die Arme greifen soll, die im Revier eine persona non grata geworden ist. Denn Tjark Wolf hatte den Dienst aufgrund Drucks von oben, kürzlich quittiert. Eigentlich hat Tjark zunächst keine große Lust sich einzumischen und weitere Schwierigkeiten zu provozieren. Das ändert sich, als er erfährt, dass die Verschwundene die Tochter eines kriminellen Bekannten ist; Vural Attaman, mit dem er sowieso noch eine Rechnung offen hat. Man vermutet, dass Vural, der sich ins Ausland abgesetzt hatte, nun alles stehen und liegen lässt, um seine Tochter aus den Händen der Entführer zu retten.
Doch was wollen die Entführer genau von ihm? Vural ist ratlos! Zumal ihn zwei der Schergen zuvor im Ausland bereits nachgestellt und beinahe getötet hatten.
Die Spur führt Vural jedenfalls zu einer Bikergruppe, der er geschworen hat, sich fürchterlich zu rächen.

Tjark hat lediglich im Sinn Vural dingfest zu machen, doch dafür muss er sich auf einen Deal mit einem Kriminellen einlassen, dem er schon seit Teenagertagen keine Spur vertraut….
Und obwohl Tjarks Team im Hintergrund mitermittelt, versucht sich Tjark tatsächlich doch wieder an einem Alleingang…

Der bereits siebte Teil der Wolf/Folkmer Reihe, führt Tjark mit einem alten Bekannten zusammen, der allerdings auf der anderen Seite des Gesetzes steht.
Ich fand diese Idee interessant, weil ich mir so auch noch ein wenig mehr privaten Background über Tjark erhofft hatte. Obwohl dem nicht so ist, lässt sich der Kriminal- bzw. Entführungsfall dennoch sehr spannend und undurchsichtig an und Sven Koch gelingt das Kunststück, Vural, trotz seiner kriminellen Energie einigermaßen sympathisch darzustellen. Vural ist im Grunde, in dieser Situation, schließlich nur ein Vater, der sich Sorgen um seine Tochter macht.
Was ich dagegen schade fand, war dann die Auflösung des Ganzen. Ich hatte kurz zuvor den neuen Krimi von S. Fitzek gelesen und die Beweggründe des Täters ähnelten sich leider etwas, was sicherlich nicht Sven Koch anzulasten ist, doch fand ich besagte Beweggründe ein wenig schwach um am Ende ein solches Szenario heraufzubeschwören.
Mehr kann ich leider nicht dazu schreiben, sonst müsste ich spoilern.
Tjarks Team spielt in diesem Band eher eine Nebenrolle. Für humorige Momente sorgt aber wie immer der gute Fred, der sich in Abwesenheit seiner Frau eine schicke Kellerbar einrichten möchte. Und was ich richtig stark geschrieben fand, war die psychisch angespannte Situation in der sich Tjarks Freundin befindet, die Sven Koch unglaublich eindringlich und unter die Haut gehend geschildert hat.
Und diesbezüglich scheint sich neues Unheil anzubahnen. Madsen ist nämlich erneut einem Serienkiller auf der Spur, der Jagd auf junge Frauen macht. Allerdings werden ihre Ermittlungen erstmal nur nebensächlich behandelt und wohl dann im nächsten Krimi der Reihe thematisiert.
Ich fand „Dünensturm“ solide geschrieben und auch unterhaltsam. Jedoch blieb die Spannung für meinen Geschmack leider etwas auf der Strecke und so hoffe ich nun, dass im nächsten Teil die Spannungsschraube wieder mehr angezogen wird.
Übrigens, die ersten Fälle der Krimireihe, mit Hendrik Duryn, wurden mittlerweile fürs TV abgedreht und wer die Möglichkeit hat, sich diese Filme zu Gemüte zu führen, sollte das unbedingt machen.


Tjark Wolf und Femke Folkmer Reihe:

1. Teil: Dünengrab
2. Teil: Dünentod
3. Teil: Dünenkiller
4. Teil: Dünenfeuer
5. Teil: Dünenfluch
6. Teil: Dünenblut
7. Teil: Dünensturm


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Veröffentlicht am 13.03.2023

Trotz der innovativen Ausgangssituation, ein eher belangloser Thriller

Playlist
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Schon seit mehreren Wochen ist der Teenager Feline Jagow verschwunden. Die Eltern der Fünfzehnjährigen hoffen und bangen um ihre Tochter; doch dann, eines Tages steht ein Transporter in der unmittelbaren ...

Schon seit mehreren Wochen ist der Teenager Feline Jagow verschwunden. Die Eltern der Fünfzehnjährigen hoffen und bangen um ihre Tochter; doch dann, eines Tages steht ein Transporter in der unmittelbaren Nähe des Wohnhauses. Thomas Jagov ist zunächst überglücklich seine Tochter zu sehen, doch Feline ist mit einer Handschelle ans Auto gefesselt und ihr Entführer hat sich ein perfides Spiel ausgedacht. Thomas bekommt einen folgenschweren Anruf der ihn vor die Wahl stellt. Entweder er rettet seine Tochter und stellt sich den Folgen, die ihn in diesem Fall erwarten oder er lässt Feline in dem Transporter.
Thomas entscheidet sich gegen Feline, kehrt zurück zum Haus und lässt seine Frau über diese Entscheidung im Dunklen.
Diese aber hat durchaus mitbekommen, dass ihr Gatte sich verdächtig verhalten hat und kontaktiert den ehemaligen, selbst seelisch schwer gebeutelten Journalisten Alexander Zorbach, der ihr helfen soll, Feline wieder zu finden. Eigentlich hat Zorbach nur noch wenig Zeit, denn schon in ein paar Tagen hat er seine Haftstrafe abzusitzen, zu die er im Zuge der Jagd auf den Augensammler- Serienkiller, verdammt wurde.

Doch in Zorbach brennt noch immer das gewisse Feuer, die Wut und der Hass auf den Mann, der seine Frau ermordete und ihm von seinem Sohn entfremdete.
Und so sucht er abermals die Nähe zu seiner ehemaligen Mitstreiterin Alina, die verständlicherweise nicht gerade begeistert ist, als er vor ihrer Tür steht.
Da Alina mit Felines Mutter bekannt ist, ist dies allerdings unerlässlich. Als Alina ihm erzählt, dass diese Feline vor nicht allzu langer Zeit ein Musikabspielgerät, das wie eine Uhr ausschaut, aber in der Lage ist, online zu gehen, um Musiklisten zu erstellen und zu streamen, geschenkt hat, ergibt sich schon bald eine Spur zu Vermissten. Feline hat nämlich eine Playlist mit diversen Songs erstellt, deren Textzeilen es in sich haben…

Es war vor allem die innovative Romanidee, die mich zu Sebastian Fitzeks aktuellem Thriller hat greifen zu lassen. Eine Song-Playlist von diversen Künstlern, die es möglich machen sollte, ein Entführungsopfer retten zu können? Dazu wurden die Songs extra für diesen Roman geschrieben? Was ich jedoch nicht bedacht hatte, war, dass „Playlist“ der bereits dritte Band um die „Augensammler“ Reihe ist. Und obwohl der Autor im Vorwort beteuert, dass man diesen Roman als „stand alone“ lesen kann, weil alles Wissenswerte der Vorgängerbände erklärt wird, fehlte mir der gewisse Zugang zu den Hauptakteuren Zorbach und Alina. Man erfährt zwar was den beiden widerfahren ist, doch leider sind die zwei recht nüchterne, zugeknöpfte Akteure. Auf emotionaler Ebene kann man sich leider daher nicht in sie hineinfühlen, zumal Emotionalität hier so gut wie gar nicht thematisiert wird.
Das machte es mir schwierig bis unmöglich, tief in die Story eintauchen zu können, zumal sich die „Schnitzeljagd“, anhand von Songtexten der Playlist, haarsträubend konzipiert anfühlte. Zorbach kommt auf die tollsten Lösungsvorschläge und man fragt sich stets, wie er das nur wieder ableiten konnte.
Da wirkt das Enträtseln von „Die drei Fragezeichen-Abenteuern, glatt genialer gestrickt.

Aber auch die übrige Handlung fand ich zu sehr an den Haaren herbeigezogen- Stichwort „Ambrosia“. Und dass das Showdown mehr oder weniger aus dem „Off“ geschildert wurde, fand auch nicht unbedingt Anklang bei mir.
Für meinem Geschmack wird der Thriller recht belanglos erzählt, so sachlich geschildert, dass sich bei mir streckenweise Langeweile beim Lesen einstellte, so leid es mir für den Autor auch tun mag und so hat mich der Roman, alles in allem ziemlich enttäuscht zurückgelassen

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