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Veröffentlicht am 11.01.2023

Typisch englischer Gruselroman- unheimlich, atmosphärisch dicht und spannend -Gänsehaut garantiert!

Die Frau in Schwarz
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Als die Familie von Rechtsanwalt Arthur Kipps einen Tag vor Weihnachten in der behaglichen Stube zusammen sitzt und sich zu ihrem Vergnügen Spukgeschichten erzählt, kann das Familienoberhaupt dagegen keinerlei ...

Als die Familie von Rechtsanwalt Arthur Kipps einen Tag vor Weihnachten in der behaglichen Stube zusammen sitzt und sich zu ihrem Vergnügen Spukgeschichten erzählt, kann das Familienoberhaupt dagegen keinerlei Amüsement entwickeln. Zu sehr haben sich mysteriöse Ereignisse, die ihm einst widerfuhren, verschreckt und Narben auf seiner Seele hinterlassen. Aufgewühlt macht er einen Rundgang um das Haus und beschließt am Ende die dunklen Geheimnisse seines Lebens, die er nie zuvor jemandem erzählte; aufzuschreiben, die jedoch erst nach seinem Tod gelesen werden sollen.

Jahre zuvor: Arthur Kipps ist ein angehender Rechtsanwalt und wird von seinem Seniorpartner in ein sehr ländlich gelegenes Örtchen an der Küste namens Crythin Grifford geschickt, um dort den Nachlass der verblichenen Mrs. Dablow zu regeln und die Kanzlei bei der Beerdigung zu vertreten. Mrs.Dablows Beerdigung betrübt Arthur sehr, denn sie scheint weder Freunde noch Familie gehabt zu haben. Lediglich eine mysteriöse Frau in schwarzer Witwentracht nimmt an dem Gottesdienst teil. Als Arthur wenig später neugierig einen Dörfler nach dieser Frau fragt, die er auch noch auf dem Friedhof stehen sieht, reagiert dieser völlig verängstigt und sucht umgehend das Weite. Auch in der Pension in der Arthur für die Dauer seines Aufenthaltes ein Zimmer bezogen hat, will man ihm keinerlei Auskünfte über die Frau geben, was ihn sehr verwundert. Am nächsten Tag lässt er sich zum Anwesen der verstorbenen Mrs. Dablow kutschieren, das so ungünstig liegt, dass man es nur bei Ebbe erreichen kann. Dort will er sich durch die Berge an Papieren durcharbeiten- doch nur kurze Zeit später zieht Nebel auf und es kommt auf dem Anwesen und der näheren Umgebung zu unerklärlichen Vorkommnissen, die Arthur in Angst und Schrecken versetzen…

Hinter dem Roman „Die Frau in Schwarz“, verbirgt sich ein Gruselschocker allererster Güte für alle Fans des englischen Schauerromans. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass es in der Geschichte allzu blutrünstig zugeht. Susan Hills Stilmittel sind altmodisch aber dabei sehr atmosphärisch. Man nehme eine düstere Grundstimmung, eine mysteriöse Geistererscheinung und eine tragische Geschichte und mixe sie mit Vorkommnissen, die Urängste in uns heraufbeschwören und dank des eindringlichen bildhaften Schreibstils der Autorin sieht man das Haus in dem es spukt, plötzlich aus Arthurs Augen. Auf knapp 200 Seiten erzählt Susan Hill eine Gruselgeschichte, die leider viel zu schnell ausgelesen ist. Zunächst lullt die Autorin den Leser ein; wiegt ihn in trügerischer Sicherheit, in dem sie in der ersten Hälfte des Romans Arthurs Reise nach Crythin Grifford beschreibt, die sich recht unspektakulär gestaltet. Auch Arthurs erste Begegnung mit dem Haus seiner verstorbenen Klientin ist nicht allzu ungewöhnlich beschrieben. Die Spannung steigt jedoch ab dem Zeitpunkt als er der Frau in Schwarz erneut begegnet von Seite zu Seite: Schauriger Höhepunkt ist der Moment, als Arthur in dem Haus übernachtet. Der Autorin gelingt das Kunststück; die Geschehnisse, die Arthur auf dem Anwesen durchleben muss, trotz minimalistischer Mittel so gruselig darzustellen, dass ich den Roman vor lauter Spannung und Gänsehautmomenten einfach zwischenzeitlich aus der Hand legen musste, weil ich es nicht länger aushielt und so was geschieht mir wirklich selten! Was einst in diesem Haus geschah und welche Rolle die Frau in Schwarz dabei spielte, ist eigentlich fast nebensächlich, denn das kann sich der Leser selbst zusammenreimen.

Im Fokus steht dagegen das Grauen, das Böse und die Ohnmacht aller Beteiligten, die jemals mit der Frau in Schwarz zu tun hatten und haben.

Im Nachhinein fand ich es ein wenig schade, dass sich die Autorin, während sie großen Wert darauf legte eine atmosphärisch dichte, schaurige Geschichte zu erzählen, dagegen ein wenig schwer damit getan hat, ihre Akteure tiefgründiger zu beschreiben. Zwar ist ihre Hauptfigur Arthur ein sympathischer Protagonist, doch ich hätte sehr gerne etwas mehr über ihn und auch die anderen Nebenfiguren wie Mr. Daily erfahren. Wer jedoch in erster Linie einen typisch englischen Schauerroman lesen möchte, wird von „Der Frau in Schwarz“ begeistert sein.

Kurz gefasst: Typisch englischer Gruselroman- unheimlich, atmosphärisch dicht und spannend -Gänsehaut garantiert!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Eine schlaflose Nacht hat mir dieser Roman beschert...

Der Frauenjäger
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Marlene, glücklich verheiratet mit dem leicht pedantischen aber liebevollen Werner, die Radiomoderatorin Karola, die Büroangestellte Ulla, und Anette die einen kleinen Buchladen besitzt, sind von Kindesbeinen ...

Marlene, glücklich verheiratet mit dem leicht pedantischen aber liebevollen Werner, die Radiomoderatorin Karola, die Büroangestellte Ulla, und Anette die einen kleinen Buchladen besitzt, sind von Kindesbeinen an miteinander befreundet. Auch ihre Männer lernten sie vor vielen Jahren zusammen kennen, die wie die vier Frauen ebenfalls schon zuvor einen vierköpfigen Freundeskreis bildeten.

Während Marlenes Ehe nach wie vor funktioniert, kriselt es bei den anderen, was für Neid unter den Freundinnen sorgt. Karola, Annette und Ulla sind eher Frauen, die es gelernt haben sich in der Männerwelt zu behaupten. Marlene dagegen gilt als naive Träumerin, womit man ihr eigentlich unrecht tut- sie ist genauso intelligent und zupackend wenn es darauf ankommt, doch sie lässt sich leider aber auch zu oft von ihrem Mann oder Freunden unterbuttern.

Eines Tages wird Marlene von Annette zu einer Autorenlesung in ihrem Buchladen eingeladen. Die Autorin Heidrun Merz liest aus ihrem aktuellen sehr brisanten Roman Monas Tagebuch, in dem sie das Verschwinden und den angeblichen Mord an ihrer Schwester verarbeitet hat. Mona verschwand eines Tages und kam nicht mehr heim. Heidrun bringt diesen Vorfall mit anderen mysteriösen Vermisstenfällen in Verbindung und vermutet, dass ein Serientäter dahinter steckt.

Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Marlene und ihren Freundinnen, nur wenige Stunden später, wird Heidrun Merz nach einem Autounfall tot aufgefunden. War es wirklich ein Unfall? Diese Frage beschäftigt besonders Karola, die eine interessante Story für ihren Radiosender daraus stricken möchte und das auf Kosten Marlenes. Währendessen läuft tatsächlich ein Mann frei herum, der es besonders auf Frauen abgesehen hat, die sich in seinen Augen als fremdgehende Schmarotzer auf Kosten ihrer arbeitsamen Ehemänner ein schönes Leben machen. Wenn möglich auch noch mit einem Geliebten. Auch Marlene gerät unbeabsichtigt in sein Visier- kann sie sich seinen Fängen entziehen?

Ich hatte erst einige Mühe in den aktuellen Roman der Autorin hineinzufinden, da ich zunächst Probleme damit hatte alle agierenden Haupt und Nebenfiguren und ihr Verhältnis zueinander verstehen und behalten zu können. Als es mir dann gelungen war, konnte ich mich auch sehr gut in die Story hineinfinden, die gleich auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Zum einen erfährt der Leser von Beginn an, dass Marlene, auch die Hauptfigur des Romans, in einer dunklen Höhle aufwacht, ohne Nahrung, ohne Handy, ohne Ausgang und nicht mehr weiß, wie sie überhaupt dorthin gelangt ist.

Dieser Erzählstrang ist besonders spannend erzählt, die Heldin wächst hier über sich hinaus und zeigt, was eigentlich in ihr steckt und wie viel Mumm sie hat. Leider sind diese Kapitel immer recht kurz gehalten, machen dafür aber auch sehr neugierig. Nach jedem Höhlenkapitel folgt ein Kapitel, dass erzählt was in der Woche vor Marlenes Verschwinden geschah und hier erfährt man auch persönliche Dinge und Einstellungen der Romanheldin, die sie dem Leser näher bringen. Zudem werden auch die Nebenfiguren, Marlenes Freundinnen, deren Männer und andere Personen vorgestellt, die für den Verlauf der Story wichtig sind.

Mir persönlich waren manche Gespräche zwischen den Freundinnen, ein wenig zu belanglos. Zwar sollen sie verdeutlichen, dass jede der Frauen ihr ganz eigenes Geheimnis besitzt, doch hier wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen. Zumal mich Marlenes Werdegang in der Höhle einfach mehr beschäftigt und in Atem gehalten hat.

Die Autorin versäumt es auch nicht, falsche Fährten auszulegen was die Tätersuche angeht und überhaupt gestaltet sie den Fall als solches als sehr undurchsichtig was mir positiv im Gedächtnis geblieben ist.

Trotz meines kleinen erwähnten Kritikpunktes konnte ich den Roman kaum aus der Hand legen und habe eine schlaflose Nacht damit verbracht. Petra Hammesfahrs neuer Roman hält auf jeden Fall wie immer das was er verspricht- spannende Unterhaltung!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Durchschnittlicher Thriller, regt jedoch tehmatisch zum Nachdenken an.

Schwärzer als der Tod
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Der Fund einer Frauenleiche im Wald, bringt das Leben von gleich vier Kindern völlig durcheinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Tommy Crane, ist ein eher schüchterner, schwächlicher aber ...

Der Fund einer Frauenleiche im Wald, bringt das Leben von gleich vier Kindern völlig durcheinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Tommy Crane, ist ein eher schüchterner, schwächlicher aber sehr intelligenter Junge, der mit einer herrischen und cholerischen Mutter zu kämpfen hat. Seine beste Freundin Wendy Morgan versucht ihn stets zu verteidigen, denn besonders ihr Mitschüler Dennis Farman, der Sohn eines Polizisten, hat es auf Tommy abgesehen und macht ihm den Schulalltag gerne zur Hölle.
Auch an dem Tag des Leichenfundes sind Tommy und Wendy in einem kleinen Waldstück auf der Flucht vor Dennis und seinem einzigen Freund; dem schwächlichen Cody Roache, als ausgerechnet Tommy über eine tote Frau stolpert, der sowohl Mund als auch Augenlider mit Klebstoff zugeklebt wurde.

Jedes der Kinder reagiert anders auf den Fund. Während Tommy sich größere Sorgen darum macht, wie er seiner Mutter schonend beibringen soll, dass er wegen des Leichenfunds seine Klavierstunden verpasst, sind Wendy und Cody völlig erschrocken. Nur Dennis ist fasziniert und neugierig.

Schnell nimmt die Polizei an, dass ein Serientäter am Werke ist- es gibt Parallelen zu anderen Frauenmorden. Das ruft auch den FBI Mann Vince Leone auf den Plan der seinem Kollegen Mendez, der an den Mordfällen arbeitet, zur Seite stehen möchte.

Leones kriminalistisches Wissen ist von unschätzbarem Wert für die hiesige Polizei von Oak Knoll, die in Sachen Tätersuche noch völlig im Dunklen tappt. In Oak Knoll macht Leone auch die Bekanntschaft von Anne Navarre, der attraktiven Schullehrerin, die Tommy, Wendy, Dennis und Cody in dieser schweren Zeit auch psychologisch zur Seite stehen möchte. Doch ihr Engagement wird nicht von allen Elternteilen positiv aufgenommen und so ist sie glücklich, dass wenigstens Vince ihr eine kleine Stütze ist. Doch was geschieht, wenn der Fall gelöst ist? Kann es eine Chance für die beiden geben und wird der Altersunterschied zwischen Anne und Vince sich nicht als zu groß erweisen?

Tami Hoag begann schon vor vielen Jahren mit dem Schreiben von Liebesromanen, bevor sie sich dem Suspensegenre zuwandte. "Schwärzer in den Tod", entführt seine Leser in eine idyllische Kleinstadt namens Oak Knoll, einige Kilometer von Los Angeles entfernt, in der sich besonders sogenannte Mittelständler und Reiche niedergelassen haben. Die Geschichte spielt im Jahre 1985, in einer Zeit als das Profiling und die DNA Analyse noch im Anfangsstadium steckten und es die Verbrecher noch ein wenig einfacher hatten, mit dem perfekten Mord durchzukommen. Gerade dieser Umstand hat die Autorin laut ihres Vorwortes gereizt, ihren Roman in den 80ern spielen zu lassen. Man erfährt sehr viel über die damalige Ermittlungstechnik der Polizei, was sehr interessant ist- allerdings sollte man schon ein kleines Faible dafür haben, da Hoag die Polizeiarbeit recht ausführlich schildert. Außerdem führt sie sehr viele Romanfiguren in ihrer Geschichte ein, wobei keine davon als Hauptfigur agiert. Eher wird die Story aus der Sicht mehrerer Protagonisten geschildert, die die Handlung langsam vorantreiben. Hoags Schreibstil ist gut, allerdings hat man als Leser zunächst große Probleme damit, sich bei den vielen Akteuren zurechtzufinden und diese richtig einordnen zu können.

Die Spannungselemente sind eher mäßig- dieser Roman funktioniert eher als eine Art Gesellschaftsstudie mit Kriminalplot denn die Autorin beleuchtet auch die familiären Hintergründe ihrer jeweiligen Akteure und deren Gedankenwelt recht ausführlich und zeigt auf, wie oft eine nach außen hin intakt wirkende Familienidylle auf fatale Weise trügen kann. Zwar kommt ein Liebespaar in dieser Geschichte vor, doch Romantiker sollten gewarnt sein, dieses Buch ist definitiv kein Liebesroman! Die Art und Weise wie der Serienkiller mordet ist äußerst grausam und auch die Erlebnisse der Kinder und was in ihnen vorgeht macht betroffen.

Die Geschichte wird auf 539 Seiten erzählt und ich hatte beim Lesen leider mit einigen Längen zu kämpfen, da ich nicht alle Akteure der Story interessant fand und auch nicht alle gleich gut charakterisiert wurden, wie beispielsweise Tommy, Dennis, Anne und Vince. Vince und Anne sind eigentlich die interessantesten Charaktere- Anne, eine Lehrerin, die immer wieder versucht, den Kindern eine Stütze zu sein und Vince, ein FBI Mann, der einen Mordanschlag nur knapp überlebte und seitdem mit einer Kugel im Kopf leben muss, die ihm viele gesundheitliche Probleme beschert.

Als Thriller hat der Roman einfach zu wenig Spannungselemente zu bieten. Wenn man jedoch im Vorfeld weiß, worauf man sich einlässt, ist es durchaus kein schlechtes Buch, wobei einige Szenen recht erschütternd und desillusionierend sind und noch lange nach dem Lesen zum Nachdenken anregen.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Berührende Reinkarnationsstory mit Herz und Verstand!

Einfach himmlisch!
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Nachdem Lisa, die in Neuseeland lebt, eine Schreckensnachricht bei ihrer Frauenärztin erhalten hat, glaubt sie, es könnte nicht schlimmer kommen- Pustekuchen! Sie wird in einen Autounfall verwickelt und ...

Nachdem Lisa, die in Neuseeland lebt, eine Schreckensnachricht bei ihrer Frauenärztin erhalten hat, glaubt sie, es könnte nicht schlimmer kommen- Pustekuchen! Sie wird in einen Autounfall verwickelt und stirbt. Doch als sie „erwacht“ ist sie nicht im Himmel, eher in eine Zwischenwelt gefangen und hat ein aufklärendes Gespräch mit „George“, der Lisa sympathisch findet und sich kurzentschlossen gegen den ausdrücklichen Befehl entscheidet, das andere weibliche Unfallopfer zurück auf die Erde zu schicken.
Stattdessen bringt er Lisas Seele zurück- allerdings im Körper der anderen- Linda Brogan!

Als Lisa einige Tage schwer verletzt auf der Krankenstation erwacht und in den Spiegel schaut, blickt ihr ein sehr attraktives, aber unbekanntes Gesicht entgegen und auch Dan ihr Ehemann ein Arzt ist keinesfalls zu verachten, doch keiner will ihr glauben, dass sie in Wirklichkeit Lisa ist und nicht Linda! Stattdessen glauben alle, sie hätte ihr Gedächtnis verloren.

Schwer zu schaffen macht ihr neben dem Verlust ihrer Familie auch die Tatsache, dass Dan seine Frau wohl verachtet hat- trotzdem fühlt sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen und auch er scheint wenigstens sexuell an ihr interessiert zu sein. Obwohl ihr Lebenswillen ungebrochen ist, spürt sie instinktiv, dass sie noch mehr zum Leben braucht, als einen Ehemann, der sie nur duldet und nicht liebt: Wird Lisa Dan davon überzeugen können, dass sie in Wirklichkeit eine völlig andere Person, gefangen im Körper seiner verstorbenen Ehefrau, ist?

Michelle Holmans Debütroman hat alles was ein toller Liebesroman besitzen sollte- Herz, Romantik, wunderbare einfühlsame Dialoge, sympathische Charaktere und eine ausgefallene Reinkarnationsstory. Ich hatte spät abends damit begonnen und es hat mich so sehr in den Bann gezogen, dass ich die ganze Nacht weitergelesen habe, weil ich nicht mehr das Ende des Romans abwarten konnte.

Das das Buch ein Debütroman ist, spürt man zu keinem Zeitpunkt denn die Autorin hat von Anfang an das richtige Gespür für das Timing. Die Einführung ihrer Personen dauert nicht allzu lang, man wird jedoch mit den wichtigsten Punkten vertraut gemacht, damit man als Leser sowohl Dans Konfliktsituation als auch Lisas Ängste und Trauer nachvollziehbar verstehen kann.

Und Linda Holman gelingt es sehr gut, ihre beiden Hauptfiguren nicht eindimensional zu beschreiben- sie haben beide Ecken und Kanten- Fehler und gute Eigenschaften, das macht sie sehr menschlich und trotzdem besonders. Linda ist eine wahre Kämpfernatur, was mir sehr gut gefallen hat. Trotz ihrer Krankheiten, die sie im ersten Leben hatte, hat sie niemals aufgegeben und fand jederzeit Rückhalt in ihrer liebevollen Familie. Und diese liebevolle Familie, ihre witzigen internen Dialoge über andere Familienmitglieder; erwähnenswert ist da zum Beispiel im Besonderen die Sache mit der geizigen zukünftigen Schwägerin, runden das besondere Lesevergnügen zusätzlich ab.

Das Buch hat sowohl traurige als auch humorvolle Momente; es ist aber auch ein Roman der Mut macht, aus seinem Leben das Beste zu machen.

Die Mischung aus romantischer Lektüre und tiefsinnigem Roman ist hier meiner Meinung nach perfekt gelungen und ich kann nur hoffen, dass die Autorin auch weiterhin so berührende Bücher schreiben wird.

Kurz gefasst: Berührende Reinkarnationsstory mit Herz und Verstand!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Der Roman schockt auf sehr subtile Weise ohne viel Effekthascherei zu betreiben

Totes Herz
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Ruth und Aidan sind zwei Menschen, die in ihrem Leben schon einiges erdulden mussten und jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Als sie ein Paar werden, vertraut sich Aidan Ruth nach einer Weile an ...

Ruth und Aidan sind zwei Menschen, die in ihrem Leben schon einiges erdulden mussten und jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Als sie ein Paar werden, vertraut sich Aidan Ruth nach einer Weile an und erzählt ihr, dass er vor Jahren eine Frau namens Mary Trelease ermordete.

Doch Mary, eine Kundin in dem Atelier in dem Ruth einige Zeit arbeitete, ist auch heute noch quicklebendig. Verzweifelt bemüht sich Ruth Aidan davon zu überzeugen, dass er Unrecht hat, doch dieser lässt nicht mit sich reden. So geht Ruth zur Polizei um diese darum zu bitten, dass sie Aidan zur Vernunft bringen. Die Ermittlerin Charlie, die mitten in Hochzeitsvorbereitungen mit ihrem Kollegen Simon steckt, fällt aus allen Wolken als sie von Ruths Bitte erfährt und glaubt zunächst an einen Scherz. Dennoch lässt ihr Ruths Besuch auf dem Revier keine Ruhe mehr…

Zunächst lässt sich die Autorin sehr viel Zeit um den Leser mit allen wichtigen Personen in diesem Roman vertraut zu machen, denn nicht nur Aidan und Ruth, sondern auch Charlie und Mary spielen darin eine wichtige Rolle. Die Atmosphäre des Romans ist ziemlich gedrückt, dabei wird der Spannungsbogen stetig gesteigert- zudem verbindet alle Figuren etwas miteinander, was ich an dieser Stelle leider nicht verraten kann, um die Spannung nicht vorschnell zu nehmen.

Die Auflösung des Ganzen ist jedoch sehr ausgeklügelt, so dass man praktisch erst auf den letzten 100 Seiten erfährt, was einst geschah. Zudem werden alle Akteure des Romans vielschichtig dargestellt- es gibt gleich mehrere interessante Punkte die den Leser neugierig machen wie etwa was es mit Aidans rätselhafter Behauptung auf sich hat er habe eine Frau getötet, die jedoch noch lebt; welche Geheimnisse Ruth verbirgt, was Polizistin Charlie einst erlebte und vor allem, wieso sich ihre Beziehung zu Simon so schwierig gestaltet.

Die Autorin versteht ihr Handwerk, keine Frage und mit Recht darf sich dieser Roman meiner Meinung nach „Psycho-Thriller“ nennen. Es ist jedoch kein Roman der besonders actionreich ist, auch wenn das Showdown am Ende durchaus rasant inszeniert wurde. Der Roman schockt auf sehr subtile Weise ohne viel Effekthascherei zu betreiben. Es ist ein unter die Haut gehender Thriller mit leisen Untertönen der den wahren Schrecken dadurch offenbart, in dem er aufzeigt, welche Abgründe sich hinter der äußerlichen Fassade eines Menschen verbergen können.

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