Solider und spannender Inselkrimi, der Lust auf weitere Teile macht!
MöwenfraßErmittler Luka Kroczek lässt sich, nachdem seine Freundin bereits einen Job auf Rügen gefunden hat, ebenfalls auf die Ostseeinsel versetzen. Doch er hat dort gleich an zwei Fronten zu kämpfen. Auf der ...
Ermittler Luka Kroczek lässt sich, nachdem seine Freundin bereits einen Job auf Rügen gefunden hat, ebenfalls auf die Ostseeinsel versetzen. Doch er hat dort gleich an zwei Fronten zu kämpfen. Auf der einen Seite, will er seiner Freundin beistehen, die bei ihrer kaltherzigen Mutter einen schweren Stand hat und lässt sich darauf ein, dass er während seiner Arbeitszeit ein Auge auf die Tochter seiner Lebensgefährtin, Tilda, haben wird, weil in der Kindertagesstätte noch kein Platz für die Kleine ist. Auf der anderen Seite stehen die Insulaner und Arbeitskollegen, die es ihm anfangs, alles andere als leicht machen. Doch während einer Mordermittlung an einer jungen Frau müssen sich die ungleichen Ermittler Luca Kroczek und Conny Böhme nebst Team dann doch zusammenraufen und der Fall verlangt ihnen beiden alles ab.
Ein Hauptverdächtiger ist zwar schnell gefunden; der Ehemann hätte durchaus ein Motiv gehabt, doch war er es wirklich? Und wie passt der kleine Junge Maik ins Bild, der momentan mit Mutter und deren Freund Urlaub auf Rügen macht und seitdem er eine unheimliche Beobachtung machte, nun in akuter Todesangst lebt?
„Möwenfraß“ stieß mir ins Auge, da ich eine Schwäche für Inselkrimis habe. Zwar bin ich weder Insulaner noch an der Küste lebend, doch faszinieren mich die örtlichen Beschreibungen immer wieder und bieten für mich die idealen, räumlichen Voraussetzungen für einen Krimi.
Zwar war „Möwenfraß“ mein erstes Buch, das ich von der Autorin las, doch habe ich das Lesen des Buches nicht bereut, denn die Autorin bedient sich einer sehr bildgewaltigen Sprache, wenn es darum geht Land und Leute zu beschreiben, so dass vor Augen eine Art Kopfkino beim Lesen entsteht. Auch kommt man sehr schnell hinein in die Story, schon die Eingangsszene sorgt für einige Schreckmomente, denn man wird als Leser, genau wie das Opfer im Roman vom Täter eiskalt erwischt, ohne dass man jedoch erfährt, wer die junge Frau ermordet hat.
Das neue Ermittlerduo (ich hoffe doch sehr, dass es weitere Bände geben wird) wirkt sehr natürlich und echt. Man bekommt es hier diesmal gottlob nicht mit den in Krimis sehr gerne genommenen verkorksten, stereotypen Ermittlern zu tun, sondern mit sehr real wirkenden Romanfiguren, die mitunter ganz alltägliche Probleme bewältigen müssen. Die Kriminalgeschichte rund um die junge, ermordete Frau und auch den kleinen Maik bietet zudem solide, teils sehr spannende Krimikost mit einem überraschenden Finale. Und auch die typischen Schwierigkeiten, mit denen so mancher Bewohner des Festlands nach Umsiedlung zu kämpfen hat, werden hier nicht vernachlässigt.
Kurz gefasst: Solider und spannender Inselkrimi, der Lust auf weitere Teile macht!