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Veröffentlicht am 26.01.2021

Unterhaltsamer und packender Kölner Histo-Krimi, in dem zwei starke Frauen einen Mörder überführen müssen.

Das Geheimnis der Reformatorin
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Köln, 1522:

Die fleißige und fromme Magd Figen, von Martin Luthers Botschaft beseelt, ist heimlich verliebt in Seitz von Rosenberg- dem Sohn des Laternenmachers, der zu den angesehensten und reichsten ...

Köln, 1522:

Die fleißige und fromme Magd Figen, von Martin Luthers Botschaft beseelt, ist heimlich verliebt in Seitz von Rosenberg- dem Sohn des Laternenmachers, der zu den angesehensten und reichsten Bürgern der Stadt gehört. Auch Seitz scheint angetan zu sein von der schönen jungen Frau, doch fürchtet Figen, dass er niemals so weit unter seinem Stand zu heiraten gedenkt. Eines Tages trifft sie ihn auf dem Alter Markt, wo er ihr mit einer Münze aushilft. Figen ist überaus dankbar, denn ihre Herr, Bechtolt ein Bierbrauer, hat seit dessen Tochter Jonata aus Köln verschwand keinen rechten Lebenswillen mehr an den Tag gelegt und das Gewerbe heruntergewirtschaftet, so dass kaum noch Geld für Vorräte da ist. Zudem neigt Figens Herrin dazu, Bargeld lieber für schöne und kostbare Kleider auszugeben.

Kaum zurück vom Einkauf, machen Figen und Bechtolts Sohn Kuntz eine schreckliche Entdeckung. Bechtolt wurde von einem Unbekannten hingemeuchelt. Seine Kehle wurde durchschnitten!
Figen überlegt fieberhaft was zu tun ist und beschließt, Jonata aus dem fernen Wittenberg zu verständigen. Diese ist mittlerweile glücklich mit ihrem Simon, doch als sie vom Mord an ihrem Vater erfährt, hält sie nichts mehr in der Stadt. Sie macht sich mit einem Freund Simons auf in die alte Heimatstadt, obwohl sie genau weiß, dass sie dort in Lebensgefahr schwebt. Denn sie und Simon wurden, nicht vor all zu langer Zeit, der Ketzerei bezichtigt.

Und immer noch sinnt Enderlin, Jonatas Bruder und Mönch auf Rache. Als ihm das Haus seines Vaters zugesprochen wird, da Kuntz als schwachsinnig gilt, glaubt Enderlin sich beinahe am Ziel seiner Hoffnungen und Wünsche. Der Prior höchstpersönlich gibt ihm den Auftrag, eine neu gegründete, im Verborgenen operierende Mädchenschule aufzuspüren, in der die Kinder angeblich lesen und schreiben lernen- mit Martin Luthers deutscher Bibelübersetzung. Dieser Frevel gehört bestraft, findet Enderlin und er hofft, dass er ganz nebenbei vielleicht auch noch seine verschollene Schwester in Köln aufzuspüren vermag, damit sie endlich ihre gerechte Strafe erhält…

„Das Geheimnis der Reformatorin“, von Bettina Lausen, gewann ich bei einer Adventsverlosung und freute mich sehr aufs Lesen, da ich Histo-Krimis sehr mag- besonders wenn sie in der alten Stadt Köln spielen. Erst kürzlich hatte ich nämlich Petra Schiers aktuellen „Lombarden-Roman“ ausgelesen, der mit dem gleichen Setting aufwartet und war nun sehr neugierig auf diesen Roman einer mir bis dato unbekannten Autorin.
Bettina Lausen hat einen angenehmen Schreibstil, ihre Figuren wirken sehr lebhaft und authentisch dargeboten und was mir besonders gut gefallen hat, war, dass sie Luthers Bibelverse in der alten Schreibweise eingefügt hat, was dem Roman zusätzliches historisches Flair verleihen konnte. Zugegeben, ich hätte mir ab und an ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht, wenn es um geführte Dialoge zwischen einzelnen Akteuren ging- manche Übergänge wirkten etwas abrupt geraten für meinen Geschmack. Der Bösewicht der bisherigen Duologie, Enderlin, hätte, dann und wann, auch einmal Gedankengänge an den Tag legen können, die verdeutlichen, dass er mehr ist als nur ein eindimensional gestrickter, verblendeter Bösewicht. Charakterliche Vielschichtigkeit des Geistlichen hätte der Geschichte noch ein Tickchen mehr Würze verleihen können.

Abgesehen von diesem Minikritikpunkt habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt von diesem spannenden Historienschmöker, in denen sehr starke Frauen sich in der dominanten Männerwelt behaupten müssen. Und mit Figen und Jonata hat Bettina Lausen dann auch sympathische Romanheldinnen geschaffen, mit denen man mitbangen und hoffen kann. Die Ermittlungen der beiden Frauen sorgen für zusätzliche Spannungsmomente und dank des eingängigen, sehr guten Schreibstils, hatte ich den Roman leider viel zu schnell ausgelesen. Übrigens kommt man auch sehr gut hinein in die Story, wenn man den Vorgängerband nicht kennen sollte. Da ich die Romanfiguren jedoch sehr liebgewonnen habe beim Lesen, habe ich mir „Die Reformatorin von Köln“ nun bereits auf meinem Wunschzettel vermerkt.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer und packender Kölner Histo-Krimi, in dem zwei starke Frauen einen Mörder überführen müssen.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Würdiger, empfehlenswerter Abschlussband der Aleydis de Bruinker Reihe. Ein gelungener Histo-Krimi aus der Feder der Autorin

Die Rache des Lombarden
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Aleydis de Bruinker, hat sich aller Unkenrufe zum Trotze, bislang recht gut geschlagen als Alleinerbin ihres verstorbenen Mannes. Und obwohl sie verständlicherweise immer noch wegen seinen zahlreichen ...

Aleydis de Bruinker, hat sich aller Unkenrufe zum Trotze, bislang recht gut geschlagen als Alleinerbin ihres verstorbenen Mannes. Und obwohl sie verständlicherweise immer noch wegen seinen zahlreichen Schattengeschäften hadert, geht das Leben in relativ geordneten Bahnen seinen Lauf. Dann oder wann wird Aleydis jedoch wieder eingeholt von der Vergangenheit. Etwa wenn ein Fremder ihre Wechselstube aufsucht und auf diverse geschlossene Verträge pocht, die er angeblich mit ihrem Mann abgeschlossen hatte oder aber, wenn die lieben Verwandten ihrer beiden Mündel Ursel und Marlein, versuchen ihr die Kinder zu entreißen um sich finanzielle Vorteile verschaffen zu können.
Letzteres geschieht eines Tages ausgerechnet, als Aleydis außer Haus wandelt, nachdem sie begriffen hat, dass sie die gewaltige Last nicht mehr alleine schultern kann und bei dem Vater des Mannes vorstellig wird, den sie zu heiraten gedenkt.

Der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve ist außer sich, als er von Ursels und Marleins Entführung erfährt, jedoch auch, als Gerüchte über Aleydis die Runde machen in Köln, die besagen, dass sie zu heiraten gedenkt. Obwohl Vinzenz mehrfach betont hat, dass es allein Aleydis vermag, ihn aus der Haut fahren zu lassen mit ihrem zweifelhaften Geschick, stets zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und sie sich oftmals mit ihrer Hartnäckigkeit in Gefahr bringt, spürt Vinzenz zu seiner Verwunderung, dass tatsächlich Eifersucht in ihm tobt. Dabei hatte er sich, nach einer großen Enttäuschung, geschworen nie wieder um eine Frau zu buhlen. Als Aleydis dann auch noch für gewisse kriminelle Vorfälle verantwortlich gemacht wird und Hausarrest aufgebrummt bekommt bis alles zur Genüge aufgeklärt ist, setzt Vinzenz alles daran, der Frau die er heimlich liebt, zu helfen…

In „Die Rache des Lombarden“, findet die Geschichte um Aleydis de Bruinker, die ihren Anfang in den Vorgängerbänden „Das Gold des Lombarden“ und „Der Ring des Lombarden“ fand, nun leider schon ihr Ende. Ich gebe zu, ich habe diesen dritten Teil mit einem lachenden und weinenden Auge gelesen, da ich nicht nur die Ausgangssituation der Romanheldin spannend fand, sondern auch, wie sie stets versucht hat den kriminellen Fallstricken die die Schattengeschäfte ihres Mannes betrafen, aus dem Wege zu gehen. Dazu mochte ich das Heldenpaar dieser historischen Krimireihe natürlich ebenso sehr. Zugegeben, Aleydis hat ein durchaus stures Köpfchen, genau wie auch Vinzenz van Cleve und beide machen es sich nicht gerade einfach im Verlauf der Romanreihe. Doch die Chemie stimmt zwischen ihnen und so habe ich gebannt deren Liebesgeschichte verfolgt. Ob sich die beiden am Ende bekommen, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht- das müsst ihr selbst nachlesen.
Nur so viel. Petra Schier vermag es auch diesmal, eine atmosphärisch dichte Geschichte zu weben, die viel historisches Kolorit verströmt und da sie sehr bildhaft zu erzählen weiß, hat man wie immer das Gefühl, als wandele man höchstpersönlich mit den Akteuren dieser Romanreihe durch das mittelalterliche Köln. Obwohl der Kriminalfall diesmal nicht ganz so spannend geraten ist und die Autorin es allein ihren aufmerksamen Lesern überlässt, den Schuldigen zu überführen (was ich übrigens eine richtig gute Idee fand!) und Detektiv zu spielen, ist „Die Rache des Lombarden“, leider viel zu schnell ausgelesen und so bleibt leider nun lediglich die Hoffnung auf mögliche Ableger der Reihe, in denen liebgewonnene Nebenfiguren verbandelt werden.

Kurz gefasst: Würdiger, empfehlenswerter Abschlussband der Aleydis de Bruinker Reihe. Ein gelungener Histo-Krimi aus der Feder der Autorin.

Lombarden Reihe:

1. Teil: Das Gold des Lombarden
2. Teil: Der Ring des Lombarden
3. Teil: Die Rache des Lombarden

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Leider eine eher unausgegorene Mischung, die den Leser hier erwartet. Für einen klassischen Regency zu modern und unkonventionell geraten und als Historical Romance zu nüchtern

Arden Hall – Vermächtnis der Liebe
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England, Anfang des 19.Jahrhunderts:

Der kleine Rob, Sohn einer Näherin, der leider das Pech hatte unehelich geboren zu werden, wird mit knapp sechs Jahren, an einen adligen Gutsbesitzer weitergereicht, ...

England, Anfang des 19.Jahrhunderts:

Der kleine Rob, Sohn einer Näherin, der leider das Pech hatte unehelich geboren zu werden, wird mit knapp sechs Jahren, an einen adligen Gutsbesitzer weitergereicht, der dem Jungen die Stellung eines Stallburschen anbietet. Nur zwei Jahre später, ist Rob ganz allein auf der Welt. Doch sein Arbeitgeber hält an ihm fest und da der Junge nicht auf den Kopf gefallen ist, macht er sich im Laufe der Jahre und wird zu einer geschätzten Arbeitskraft. Er wächst zu einem attraktiven Burschen heran, der schließlich der Tochter des Gutsbesitzers ins Auge fällt. Lady Sarah und Rob fühlen gleich eine starke Verbindung und beginnen eine heimliche Affäre miteinander. Für beide ist es jedoch mehr als das, doch ihnen ist ganz klar, dass sie niemals heiraten können.

Als Sarahs Vater von der geheimen Liebesbeziehung erfährt, ist er außer sich. Er bestraft Rob hart, doch auch danach treffen sich die Liebenden weiter. Als eines Tages ein Bekannter von Lady Sarahs Bruder, George, der Earl of Arden, die Familie besucht, ist dieser sehr angetan von der schönen Schwester seines Freundes. Und obwohl er von Sarahs und Robs Verhältnis weiß, macht er Sarah dennoch einen Heiratsantrag. Denn auch George hat ein Geheimnis und er glaubt ganz fest daran, dass Sarah der einzige mögliche Ausweg für sein Dilemma sein könnte…

„Arden Hall- Vermächtnis der Liebe“, ist der erste Roman einer momentan dreibändigen Familiensaga, der Autorin Julia Schreiber. Bislang hatte ich noch nichts von ihr gelesen, doch als Fan von historischen Liebesromanen und Regencyromances, war mir diese Neuerscheinung schon einige Zeit vorher ins Auge gestochen und als ich im vergangenen Dezember das Glück hatte, besagten ersten Teil bei einer Adventsverlosung zu gewinnen, freute ich mich daher sehr.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, drückt sich der Zeitepoche gemäß aus und auch die Story liest sich flüssig. Dazu fand ich die Dialoge zwischen dem Earl of Arden und seinem Lebensgefährten Billy sehr amüsant, trocken und spitzfindig geraten, so dass ich beim Lesen besagter Romanpassagen sehr viel Spaß hatte.
Leider gibt es aber auch einige Schwächen, die dieser Roman meiner Meinung nach aufweist, die eine bessere Bewertung verhindert haben.
Zum einen wäre da die Ausgangssituation an sich. Würde dieser Roman später spielen, wären manche Handlungsstränge glaubwürdiger geraten. Ich bin ehrlich, einerseits finde ich es wunderbar, dass die Autorin in ihrem Roman eine Möglichkeit gefunden hat, ein unstandesgemäßes Paar ihre Liebe ausleben lassen zu können, weil es eben da auch noch ein anderes, homosexuelles Paar gibt, das seine Liebe ebenfalls geheim halten muss.
Aber dieses brisante Geheimnis; also diese unkonventionelle Wohngemeinschaft vor Dienern und Bekannten geheim halten zu können, wäre einfach in damaligen Zeiten nicht möglich gewesen. Und dass Lady Sarah das Geheimnis ihres Gemahls so freimütig mit anderen Personen teilt, mutete für mich- bedenkt man die schlimme Strafe die Homosexuelle leider damals zu erwarten hatten, völlig unglaubwürdig an.
Dass Lady Sarahs Eltern ebenfalls alles so freimütig „schlucken“, weil sie ihre Tochter so sehr lieben, passte ebenfalls so gar nicht. Es scheint so, als hätte es sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, ein modernes, politisch korrektes Märchen in historischem Anstrich schreiben zu wollen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden- im Gegenteil! Doch ich finde einfach, dass man hinsichtlich historischer Fakten einfach ein wenig mehr bei der Wahrheit hätte bleiben müssen.

Auch andere Probleme, mit denen die Familie und deren Freunde konfrontiert werden, lösen sich fast unproblematisch in Wohlgefallen auf und so baut sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt ein Spannungsmoment auf. Dazu wirken sämtliche Akteure, abgesehen vom Earl und seinem Billy, recht blass. Ihnen fehlt die nötige Tiefe, damit man mit ihnen mitleiden kann und so plätschert dieser Roman leider völlig belanglos vor sich hin. Ich fand das so schade, denn die Autorin kann durchaus gut schreiben, bedenkt man die spritzigen Dialoge oder den flüssigen Erzählstil. Ich glaube es wäre besser gewesen, hätte die Autorin sich vorher bewusst gemacht, was sie eigentlich schreiben möchte. Entweder einen klassisch anmutenden Regencyroman, der ein leichtes Sittengemälde darstellen soll oder aber einen historischen Liebesroman, der aber dann auch mit überzeugenden Liebesgeschichten hätte punkten müssen. Das Sprichwort „Nicht Fisch, noch Fleisch“, trifft es eigentlich ganz gut.
Dass die Autorin dazu so vieles gestrafft erzählt, gerade wenn es um die Liebesgeschichten geht, ist ein weiteres Manko.

Kurz gefasst: Leider eine eher unausgegorene Mischung, die den Leser hier erwartet. Für einen klassischen Regency zu modern und unkonventionell geraten und als Historical Romance zu nüchtern.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Unterhaltsamer, kurzweiliger siebter Teil der Jan Tommen Reihe

Als die Nacht begann
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Der tödliche Schuss eines Unbekannten, mitten auf der belebten Friedrichstrasse in Berlin, streckt eine anscheinend unbedarfte junge Studentin nieder. Jan Tommen und sein Team gehen fieberhaft auf die ...

Der tödliche Schuss eines Unbekannten, mitten auf der belebten Friedrichstrasse in Berlin, streckt eine anscheinend unbedarfte junge Studentin nieder. Jan Tommen und sein Team gehen fieberhaft auf die Suche nach dem Mörder und dessen Tatmotiv, denn die Politik fürchtet weitere Morde auf offener Strasse an unschuldigen Passanten.

Die Ermordete trug zwar ein gravierendes Geheimnis mit sich herum, doch würde jemand sie deswegen töten? Als ein weiterer Mord geschieht, diesmal an einem jungen Mann, der sehr zurückgezogen lebte, scheint es keinerlei Parallelen zu geben zwischen ihm und dem ersten Opfer. Durch einen cleveren Schachzug gelingt es Jan und seinem Team, hinter das brisante Geheimnis des zweiten Opfers zu kommen. Und dieses führt sie nun auf eine interessante neue Spur. Wird es ihnen gelingen, den Mörder rechtzeitig zu überführen, bevor er sich weitere Opfer sucht?

Ich gewann diesen Krimi bei einer Buchverlosung, wusste im Vorfeld leider gar nicht, dass es sich hier bereits um den siebten Teil einer Krimiserie handelt, die in Berlin spielt. Daher hatte ich auch anfangs einige Mühe damit, den Hauptakteur und seine Teammitglieder erstmal einordnen zu können. Da das Team um Jan Tommen sehr freundschaftlich miteinander umgeht und auch viele amüsante Floskeln austauscht, bereute ich es schnell, nicht zunächst die ersten sechs Bände gelesen zu haben. Daher würde ich, allen Neueinsteigern, dringend raten nicht den gleichen Fehler zu machen wie ich, sondern die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil das Leseerlebnis so natürlich dann gleich runder wirkt.
In die Krimihandlung kommt man dagegen schnell herein und ich fand diese auch sehr unterhaltsam und interessant dargeboten.

Zugegeben, ein wenig unglaubwürdig mutete es schon an, dass Jan Tommens Team immer jemanden an der richtigen Stelle sitzen hatte, der ihnen die richtige Information zukommen lassen konnte. Ebenfalls schade fand ich es, dass die weitere Suche, nach dem Vater des ersten Opfers, so unter den Tisch gefallen lassen wurde. Daher habe ich auch einen kleinen Punktabzug vorgenommen. Dennoch fand ich diesen Krimi im Großen und Ganzen aber sehr gut und vor allem unterhaltsam geschrieben und würde ihn durchaus weiterempfehlen.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, kurzweiliger siebter Teil der Jan Tommen Reihe.


Jan Tommen Reihe:

1. Teil: Bis alle Schuld beglichen
2. Teil: Vor deinem Grab
3. Teil: Wenn alle Hoffnung vergangen
4. Teil: Die Erinnerung so kalt
5. Teil: Was verborgen bleiben sollte
6. Teil: Wenn die Zeit gekommen ist
7. Teil: Als die Nacht begann

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Unterhaltsamer Cosy-Krimi, nicht nur für Katzenfans!

Kater Brown und die Adventsmorde
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Die Reisejournalistin Alexandra und ihren Kollegen und Freund Tobias, verschlägt es in der Weihnachtszeit, in das beschauliche Örtchen Ruhsleben. Alexandra soll über die jährliche Attraktion des Dörfchens, ...

Die Reisejournalistin Alexandra und ihren Kollegen und Freund Tobias, verschlägt es in der Weihnachtszeit, in das beschauliche Örtchen Ruhsleben. Alexandra soll über die jährliche Attraktion des Dörfchens, das Weihnachtsdorf, eine Art Weihnachtsmarkt, berichten. Die beiden Hobbydetektive interessieren aber vor allem die Weihnachtsmorde. Einst schrieb ein Autor und Bewohner von Ruhsleben, gruselige Geschichten über einen mordenden Geist, die über die Landesgrenzen hinaus beliebt wurden und dem Ort zu Bekanntheit verhelfen konnten. Und eben diese Morde werden in der Adventszeit, während das Winterdorf steht, zusätzlich nachgestellt.

Auch Kater Brown begleitet seine beiden Freunde nach Ruhsleben und kaum ist die kleine Spürnase an Ziel, wittert sie schon wieder einen echten Mord. Alexandra und Tobias können es kaum fassen, als das Katerchen sie zu einer Leiche führt. Der Verstorbene gehörte zur bekanntesten Familie im Ort, doch ausgerechnet eine nahestehende Verwandte des Mannes, will verhindern, dass die Polizei zu früh ermittelt. Sie fürchtet, als Veranstalterin und Nutznießerin des Weihnachtsdorfes, schlechte Publicity…

Vor Jahren las ich bereits zwei andere Katzenkrimis des Autors, die dieser unter dem Pseudonym Catherine Ashley Morgan schrieb. Während mir „Die Nacht der roten Katze“ sehr gut gefiel, konnte mich „Die Kartäuser-Affäre“ dagegen leider nicht ganz so begeistern. Als ich nun bei einer Adventsverlosung im vergangenen Jahr, diesen Roman hier der zu einer anderen Reihe gehört gewann, freute ich mich sehr darüber, denn der Klappentext suggerierte schon mal eine interessante Krimihandlung. Leser die sich zwar gerne in der Adventszeit eine passende Lektüre zu Gemüte führen möchten, aber von den meisten weihnachtlichen Romanen abgeschreckt sind, weil sie zu schwülstig daher kommen, sollten hier durchaus mal einen Blick ins Buch riskieren. Dem Autor gelingt es nämlich sehr gut, die Örtlichkeiten bildhaft und stimmungsvoll zu beschreiben ohne in die Kitschfalle zu geraten. Die Idee des Weihnachtsdorfes und auch die inszenierten Ruhslebener Adventsmorde fand ich klasse!
Und auch das clevere Katerchen fand ich knuffig beschrieben. Man sollte aber wissen, dass Kater Brown „seine Menschen“ lediglich dezent unterstützt und dabei völlig Katze bleibt.

Alexandra und Tobias führen lebhafte Dialoge miteinander und kabbeln sich sehr oft, allerdings fand ich es seltsam, dass Alexandra auf die Flirtereien von Tobias etwas zu spröde reagierte, denn eigentlich wirkt es ja schon so, als würde sie sich für ihren Freund und Kollegen interessieren. Überhaupt wurde ich mit Alexandra leider nicht ganz so warm, wie ich es mir gewünscht hätte, weil sie stets ein wenig besserwisserisch auftritt.
Abgesehen von meinem Kritikpunkt ist der Cosy-Krimi jedoch unterhaltsam und was mir auch gut gefallen hat, war, dass man auch als Neueinsteiger trotzdem gut hinein kommt in die momentan siebenbändige Reihe.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Cosy-Krimi, nicht nur für Katzenfans!


Kater Brown Katzenkrimis:

1. Teil: Kater Brown und die Klostermorde
2. Teil: Kater Brown und die Tote Weinkönigin
3. Teil: Kater Brown und die Kämpfer des Ostens
4. Teil: Kater Brown und das Testament der Madame Maupu
5. Teil: Kater Brown und die Adventsmorde
6. Teil: Kater Brown und das Rätsel des roten Raben
7. Teil: Kater Brown und der magische Mister Miracle


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