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Veröffentlicht am 31.08.2020

Laetitias neuer Fall verlangt der Pfarrerswitwe und Hobbydetektivin alles ab. Unbedingt lesen! Eine rundum gelungene Cosy-Histo-Crime-Reihe.

Die Schatten von Freshley Wood
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England im Jahre 1851:

Die Pfarrerswitwe Laetitia Rodd, hat, seit ihrem ersten Fall, in dem sie sich in detektivischer Hinsicht erfolgreich betätigen konnte, sprichwörtliches Blut geleckt und ist sofort ...

England im Jahre 1851:

Die Pfarrerswitwe Laetitia Rodd, hat, seit ihrem ersten Fall, in dem sie sich in detektivischer Hinsicht erfolgreich betätigen konnte, sprichwörtliches Blut geleckt und ist sofort Feuer und Flamme, als ihr Bruder, ein gewitzter und findiger Rechtsanwalt, sie darum bittet für einen todkranken Mandanten, eine wichtige Person aufzuspüren. Denn Joshua Welland, einst ein cleverer aber bettelarmer Oxford-Student, hatte sich mit seinem älteren Bruder Jacob, nachdem dieser die Frau die Joshua liebte heiratete, überworfen und den gemeinsamen Kontakt abgebrochen. Die abwegigsten Gerüchte sind über den jungen Mann im Umlauf. So soll er sich in den Wäldern herumtreiben und sich versteckt halten, weil er glaubt, jemand trachte ihm nach dem Leben.

Laetitia, die einen großzügigen finanziellen Vorschuss erhalten hat, macht sich sogleich auf den Weg, denn sie fürchtet, dass Joshuas Bruder nicht mehr viel Zeit bleiben wird. Doch ihre Ermittlungen gestalten sich schwierig. Joshua bleibt zunächst unauffindbar. Einziger Lichtblick, Laetitia kommt, während sie nach dem ehemaligen Studenten sucht, bei Freunden unter. Schnell stellt sie jedoch fest, dass das Pfarrerehepaar, das sie einst verkuppelte, keinesfalls so glücklich ist, wie es den Anschein hat. Der fromme Pfarrer übertreibt es ein wenig mit seiner Passion und bevor Laetitia ihm die Leviten lesen kann, wird er ermordet aufgefunden. Ausgerechnet dessen Witwe, Laetitias Freundin und ein Pfarrersanwärter, geraten ins Visier der Ermittler und schon bald sieht es so aus, als würde ihnen beiden die Todesstrafe drohen. Kann Laetitia das verhindern und den wahren Schuldigen finden? Aber vor allem, wird sie den todkranken Bruder von Joshua Welland doch noch aufspüren können? Als Laetitia gerade etwas Licht ins Dunkel gebracht hat, geschieht ein weiterer Mord…

Nachdem ich vergangenes Jahr eher zufällig auf den ersten Teil der Histo-Krimi Reihe von Kate Saunders, „Das Geheimnis von Wishtide Manor“, stieß, der mir außerordentlich gut gefallen hatte, freute ich mich sehr, als ich sah, dass der Verlag für Juli einen zweiten Teil ankündigte. Natürlich war es für mich sonnenklar, dass ich diesen zweiten Teil unbedingt lesen wollte.
Auch „Die Schatten von Freshley Wood“, besticht mit einem ansprechenden Romancover, das sehr atmosphärisch wirkt- genauso atmosphärisch ist die Zeitepoche eingefangen worden, in der die Geschichte spielt. Dazu hat die Autorin einfach einen wunderbaren Schreib/Erzählstil, flicht, mühelos wirkend, das nötige historische Kolorit ein, erwähnt beispielsweise Liedgut der damaligen Zeit, Benimmregeln etc. so dass man sich direkt ins Jahr 1851 hineinkatapultiert fühlt beim Lesen. Der Roman wird erneut, aus Laetitias Sicht erzählt, also in der „Ich-Form“. Zugegeben, es mag einige Leser geben, die diese besondere Form des Erzählens nicht mögen, doch ich finde sie, gerade hier, sehr passend. Man bekommt viele Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Romanheldin geboten und weil Laetitia eine so interessante und amüsante Akteurin ist und was noch wichtiger ist, einen bestechenden trockenen Humor an den Tag legt, mag man den Roman kaum zur Seite legen.

Der Kriminalfall entwickelt sich gemächlich. Zunächst geschehen mehrere Dinge, die auf den ersten Blick gar nicht zusammenzuhängen scheinen, so dass ein ungeduldiger Leser womöglich versucht sein sollte, neugierig auf den letzten Seiten des Romans zu linsen. Das sollte man aber tunlichst unterlassen! Die Autorin hat sich nämlich eine wahnsinnig unfangreiche Story ausgedacht, die man sich in den kühnsten Träumen nicht hätte denken können und es wäre doch schade darum, wenn man sich, viel zu früh, um das Vergnügen bringen würde, die von Kate Saunders am Ende des Romans so kunstvoll verknüpften Handlungsfäden, vorab ergründen zu wollen.
Es lohnt sich wirklich, abzuwarten und ein Teechen zu trinken, vertraut mir!
Wer soviel Freude daran hat wie ich, einen Histo-Krimi zu lesen, der auch sprachlich viel historisches Flair verströmt und der auch leise Cosy-Krimis zu schätzen weiß, sollte dieser Reihe unbedingt eine Chance geben. Ich hoffe sehr, dass noch viele weitere Bände folgen werden und spreche auch für den zweiten Teil der Serie eine absolute Leseempfehlung aus.

Kurz gefasst: Laetitias neuer Fall verlangt der Pfarrerswitwe und Hobbydetektivin alles ab. Unbedingt lesen! Eine rundum gelungene Cosy-Histo-Crime-Reihe.

Laetitia Rodd Reihe:

1. Teil: Das Geheimnis von Wishtide Manor
2. Teil: Die Schatten von Freshley Wood

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Lockerleichter, amüsanter Cosy-Krimi mit urigen Akteuren, der viel bayerisches Flair verströmt

Der halbe Russ
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Als eine ahnungslose Passantin direkt vor dem Hofbräuhaus in München einen Mann liegen sieht, glaubt sie zunächst, er habe lediglich einen über den Durst getrunken. Doch beim näheren Hinschauen stellt ...

Als eine ahnungslose Passantin direkt vor dem Hofbräuhaus in München einen Mann liegen sieht, glaubt sie zunächst, er habe lediglich einen über den Durst getrunken. Doch beim näheren Hinschauen stellt sie schließlich fest, dass der Mann tot ist und ruft die Polizei.
Im Zuge der Ermittlungen findet diese nicht nur heraus, dass der Mann, der angeblich Oleg Wodka hieß ermordet wurde, sondern auch, dass er ein Straßenmusikant und russischer Staatsangehöriger war.

Der Leiter der Ermittlungen, Kriminalhauptkommissar Hoblmayr, will den Fall jedoch schnellstmöglich zu den Akten legen und glaubt fest an einen Raubmord. Das kommt seinem Untergebenen jedoch äußerst seltsam vor. Sepp Leitner wendet sich daher an Daisy Dollinger, die Büroangestellte der Staatsanwältin und bittet sie darum, ihn inoffiziell bei seinen Recherchen zu unterstützen. Daisy könnte sich Schöneres vorstellen, als Sepp beruflich unter die Arme zu greifen, doch die frischgebackene Ehefrau eines attraktiven Amerikaners und jüngst Dackelbesitzerin geworden, benötigt händeringend eine Hundesitterin und da Sepps Mutter diese Aufgabe gerne und zu aller Zufriedenheit erfüllt, muss Daisy Sepp den Gefallen tun. Und so steht sie, ehe sie sich versieht, im Dirndl und mit Akkordeon umgeschnallt auf der Straße, um sich inkognito unter den Straßenmusikern umzuhören die eine verschworene Truppe zu sein scheinen. Als kurz darauf ein weiterer Straßenmusiker getötet wird, glaubt selbst Daisy nicht mehr an Hoblmayrs Theorie. Doch warum ermordet jemand harmlose Straßenmusikanten? Daisys Ermittlungen führen sie in ihren alten Heimatort auf dem Land und auch ihr Vater, der einst ein hohes Tier bei der Polizei war, hält Hoblmayr für einen ziemlich tumben Ermittler, der völlig im Dunklen tappt…

Der Cosy-Regionalkrimi „Der halbe Russ“, von Autorin Isolde Peter, fiel mir zunächst wegen seines witzigen Covers ins Auge. Da mir der Klappentext eine humorige, leichte und schräge Lektüre vermittelte, wurde ich neugierig auf die Story und bereue es auch nicht, zum ersten Teil einer hoffentlich mehrbändigen Reihe gegriffen zu haben.
Die Romanheldin, Daisy Dollinger, ist eine clevere junge Frau, die einen schönen trockenen Humor besitzt. Der Roman wird aus ihrer Sicht, in „Ich-Form“ geschildert und ihre sehr bildhaft geratenen Beschreibungen der übrigen Akteure, haben mir mehrfach ein breites Grinsen beim Lesen beschert (übrigens, irgendwie hatte ich beim Lesen von Daisys Passagen stets die Stimme von Monika Gruber im Kopf, vielleicht weil es ein ganz ähnlicher Humor ist. Sie wäre die Idealsprecherin für die Hörbuchfassung finde ich. ) Dabei kommt das Ermittlerduo Hoblmayr und Leitner nicht wirklich gut weg, aber auch Daisys Familie ist ein schräger Haufen, über den man sich herrlich amüsieren kann. Besonders Daisys abergläubische Tante ist so eine besondere Marke, aber auch die übrigen Figuren fand ich gut beschrieben. Schade nur, dass Daisys Dackel Wastl (ist er nun ein Er oder eine Sie? ) lediglich eine Statistenrolle zugedacht bekommen hat. Ich hoffe sehr, dass sich das im zweiten Band noch ändern wird. Zugegeben, Spannungsmomente gibt es hier leider weniger, es ist halt eher ein humoriger Cosy-Krimi und das Showdown gegen Ende hätte ich mir ebenfalls packender/dramatischer erzählt gewünscht, weswegen ich auch einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe. Aber abgesehen davon, habe ich mich prächtig unterhalten gefühlt von Isolde Peters Roman, der viel bayerisches Flair verströmt und empfehle diesen Krimi allen Interessierten weiter, die ein Herz für Krimis mit viel Humor besitzen, in denen das Blut halt nicht aus allen Seiten heraustropft.

Kurz gefasst: Lockerleichter, amüsanter Cosy-Krimi mit urigen Akteuren, der viel bayerisches Flair verströmt.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren. ;-)

Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)
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Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ...

Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ihr die lieben Verwandten, wegen „Conora“, wie sie das neuartige Virus nennt, Hausquarantäne verordnen. Denn eine Renate Bergmann, hat nicht nur die schweren Nachkriegsjahre mitgemacht, sie wusste schon vor akuter Hefe- und Toilettenpapierknappheit, wie wichtig es ist, immer ausreichend Vorräte im Haus zu haben. Und an ihrem Wissen lässt sie auch uns Leser teilhaben, in diesem, knapp 80 Seiten kurzen Büchlein. Seien es schnelle Rezepte, mit Lebensmitteln, die man immer im Hause hat oder gute Ratschläge, hinsichtlich des Verhaltens in Corona-Zeiten. Renate hat stets den Durchblick.

Die Anthologie liest sich flüssig und ist humorvoll geschrieben, doch es gibt einige „aber“. Zum einen werden halt sehr viele Dinge im Umgang mit Corona erwähnt, wie Maskentragen etc., die zwar wichtig sind, aber die man bereits rückwärts herunterbeten kann. Witzige Anekdoten aus Renates Familien und Bekanntenkreis geraten deswegen leider zu sehr ins Hintertreffen und dem Leser für diese achtzig Seiten kurze Anthologie eine gebundene Ausgabe aufs Auge zu drücken, damit man geschlagene 8 Euro für das Buch verlangen kann, fand ich schon leicht unverschämt. Sicher, die Vorgängerbände dieser Reihe, die übrigens im Rowohlt Verlag erschienen, während dieser Band nun bei Ullstein herausgegeben wurde, sind nicht gerade dicke Schmöker, doch diesmal war ich auf ganzer Linie enttäuscht von diesem schlechten Preis/Leistungsverhältnis, denn man muss ja, streng genommen, auch noch die aufgeführten Rezepte und Listen seitenzahlenmäßig abziehen. Die Idee, schnelles Geld zu machen, mit der Thematik Corona Pandemie, mag ja nachvollziehbar sein. Doch bitte nicht auf Kosten der gewohnten Schreibqualität, finde ich. Was würde Renate sagen, wenn sie einem solchen überteuerten Büchlein aufgesessen wäre? Nicht aufregen, einen Korn trinken; aber den gleichen Fehler niemals wieder machen, schätze ich.

Kurz gefasst: Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.

Beat it up
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Summer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf ...

Summer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf der Familie, sich als DJ einen Namen gemacht hat. Summers Talent bringt neben einem absoluten Gehör leider auch eine Hypersensibilität mit, die sich auf laute Geräusche erstreckt und der jungen Frau ein normales Leben mit Parties und lauter Musik beinahe unmöglich macht.

Summers bester Freund seit Kindestagen, Ethan, unterstützt sie in allen Belangen, doch als er durchblicken lässt, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie empfindet, begreift sie, dass es Zeit für sie beide wird, etwas Abstand zu gewinnen. Xanders Bitte, ihm beim Schreiben eines neuen Songs zu helfen, den er seinem Publikum beim „Beat It Up“ Festival vorstellen will, kommt also gerade zur rechten Zeit. Einem Event, das landesweit bekannt ist und an dem zahlreiche Star-DJ’s teilnehmen und das an mehreren Orten stattfinden soll. Xander lädt Summer dazu ein, mit auf Tour zu gehen. Doch Summer zögert, denn laute Musik fürchtet sie sehr.

Zumindest macht sie sich auf den Weg zu ihrem Bruder um ihm bei dem Song zu helfen. Im Flieger lernt sie einen mürrischen Kerl kennen, der neben ihr sitzt und der sich wenig später, bei der Ankunft als Xanders Erzfeind und Musikerkollege Gabriel Blazon entpuppt. Auch Gabriel ist, wie Xander, ein berühmter DJ, der bereits einige Charterfolge feiern konnte, aber vor allem beliebt bei den Mädels, die ihn schon liebten, als er noch Mitglied einer Boyband war. Gabriel und Xander sind sich spinnefeind und selbst wenn Summer nicht weiß, wieso sich Xander und Gabriel nicht mögen, fühlt sie sich dennoch von Gabriels Attraktivität und seiner Stimme angezogen. Doch sein Frauenverschleiß stößt sie ab und so fliegen schon bald auch die sprichwörtlichen Fetzen zwischen Summer und Gabriel…

Zwar bin ich mittlerweile etwas zu alt für Young oder New Adult Romances, doch kann der ein oder andere Roman aus diesem Genre dennoch mein Interesse wecken. Etwa, wenn die Story im Musikbusiness spielt, das ich spannend finde, wenn es nicht nur als oberflächliche Staffage dient.
Das ist im ersten Teil von Stella Tacks „Beat It Up“ Reihe keineswegs der Fall. Ich mochte es, dass die Autorin Songtexte eingebaut hat aber vor allem, wie intensiv sie beschreiben konnte, was in ihrer Romanheldin Summer vor sich geht, wenn sie musiziert oder komponiert.
Und auch Summers Versuche, sich ihrer Hypersensibilität zu entledigen, waren nachvollziehbar, wenn ich auch fand, dass ihr einmal zu oft die schützenden Ohrstöpsel aus den Ohren fielen und einen Zusammenbruch zur Folge hatten. Jemand der so stark unter lauten Geräuschen leidet, wird sicherlich zweimal überlegen, ob sein Ohrenschutz perfekt sitzt, bevor er sich in die Menge stellt.
Stella Tacks Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und die Dialoge ihrer Protagonisten wirken lebensecht. So weit zum Positiven.
Leider hatte ich ein großes Problem mit den Haupt- und Nebenfiguren. Ich weiß, wir haben es hier mit sehr, sehr jungen Menschen zu tun, doch deren Unreife war so manches Mal kaum für mich zu ertragen. Etwa die Jungs, die scheinbar nur Parties, Alkohol und Sex im Kopf haben und deren pubertär wirkendes Gehabe mich schnell ermüdet hat, da es ihnen ansonsten an charakterlichem Tiefgang zu mangeln schien, Gabriels „Grabschigkeit“, immer wenn er sich in Summers Nähe befand und ein „Nein“ nicht akzeptieren wollte, hat mich dagegen abgestoßen (von seinen ewigen, nervigen sexuellen Anspielungen mal abgesehen), genauso fand ich es furchtbar, wie Xander seine Schwester ausnutzt. Und ihr stets gutgelaunte Freund mit asiatischen Wurzeln, der homosexuelle „Tokyo“, scheint auch nur in die Geschichte geschrieben zu sein, um sich munter durch die Gegend zu schlafen.

Selbst die Mädels kommen nicht wirklich besser weg, bzw. wirken auch nicht sympathischer, so leid es mir für die Autorin auch tun mag. Während Summers Unentschlossenheit und ihr Hang sich immer wieder in dumme Situationen hineinzumanövrieren, mich unglaublich genervt haben, genauso wie ihre Streitgespräche mit Gabriel, fand ich den Vorschlag von Payton, wie man Summers Problem (ihre Hypersensibilität) lösen konnte- nämlich mit Alkohol und Ohrenstöpseln, einfach nur dumm.
Ich wollte den Roman, mit dem wunderschönen Cover, so sehr mögen, doch mich konnte er leider nicht packen. Aber womöglich werden das jüngere Leser als ich, völlig anders sehen. „Beat It Up“, ist eindeutig ein Roman, der lediglich die Alterszielgruppe zwischen 15-25 Jahren ansprechen dürfte.

Kurz gefasst: Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Wie wird man nur zum Kloppo? Humorige Analyse der erfolgreichen und sympathischen Trainerlichtgestalt.

Alles top mit Jürgen Klopp
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Jürgen Klopp ist ein facettenreicher Mensch, charismatischer Motivator und erfolgreicher Trainer und schon mehrfach erschienen Biografien über ihn, wie etwa „Ich mag, wenn’s kracht“, von Raphael Hohenstein. ...

Jürgen Klopp ist ein facettenreicher Mensch, charismatischer Motivator und erfolgreicher Trainer und schon mehrfach erschienen Biografien über ihn, wie etwa „Ich mag, wenn’s kracht“, von Raphael Hohenstein. Erwähntes Buch las ich vor knapp zwei Jahren, das mich leider aber nicht so ganz begeistern konnte, weil der Autor zwar akribische Hintergrundrecherche betrieben hatte, aber die Person, um die es ging, nämlich „Kloppo“ höchstpersönlich, leider selbst nicht zu Wort kam und die viele Lobhudelei (auch wen sie durchaus verdient sein mag) einfach etwas „too much“ war. Und das sage ich, obwohl ich ein großer BVB 09 und „Kloppo“ Fan bin.

Nun hat sich der Sportjournalist Tom Victor, der neuen Lichtgestalt des Fußballs angenommen, allerdings von einer ganz anderen Warte aus und setzt mit seinem Büchlein „Alles top mit Jürgen Klopp“, humorige Akzente.
Er hat Jürgen Klopps Charakter analysiert und lässt seine Leser daran teilhaben. Mehr noch, augenzwinkernd erfindet er diverse Szenarien, in die jeder einmal geraten könnte und stellt in den Raum, wie wohl der erfolgreiche Trainer des FC Liverpools darauf reagieren würde. Und Klopps Reaktion darauf gilt es schließlich nachzuahmen von den Lesern, denn wer will schließlich nicht so sympathisch und charismatisch sein, wie er?

Es ist ein amüsanter Lebensratgeber für alle Kloppo-Fans, sicherlich und so mancher Rat wirkt durchaus weise, doch man sollte nicht jedes Wort auf die sprichwörtliche Goldwaage legen, denn auch Tom Victor neigt dazu, sich ein wenig zu sehr in Schwärmereien über den Trainer und seiner Arbeit zu ergehen. Diese mögen sich für Kloppo-Fans gerade noch im erträglichen Rahmen bewegen, doch Nicht-Fußballfans könnten womöglich etwas enttäuscht sein.

Es ist eine humorige, leichte, augenzwinkernde Lektüre über Jürgen Klopp geworden, nicht mehr aber auch nicht weniger, die u.a. diverse Trainerstationen anreißt oder Fußballtaktiken, derer sich der Erfolgstrainer bedient, garniert mit Zitaten von Jürgen Klopp oder knackig kurzen Aussagen von Weggefährten. Aber, was noch wichtiger ist, der Autor macht seinen Lesern ganz klar, dass es zu Jürgen Klopps größten Stärken gehört, dass er sein Team als Ganzes sieht, keinen bevorzugt und jeden zu motivieren weiß. Und wie? Mit Freundschaft, Ehrlichkeit, Fleiß und Bodenständigkeit. Tugenden, nach denen jedermann streben sollte.

Kurz gefasst: Wie wird man nur zum Kloppo? Humorige Analyse der erfolgreichen und sympathischen Trainerlichtgestalt.


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