Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.
Beat it upSummer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf ...
Summer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf der Familie, sich als DJ einen Namen gemacht hat. Summers Talent bringt neben einem absoluten Gehör leider auch eine Hypersensibilität mit, die sich auf laute Geräusche erstreckt und der jungen Frau ein normales Leben mit Parties und lauter Musik beinahe unmöglich macht.
Summers bester Freund seit Kindestagen, Ethan, unterstützt sie in allen Belangen, doch als er durchblicken lässt, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie empfindet, begreift sie, dass es Zeit für sie beide wird, etwas Abstand zu gewinnen. Xanders Bitte, ihm beim Schreiben eines neuen Songs zu helfen, den er seinem Publikum beim „Beat It Up“ Festival vorstellen will, kommt also gerade zur rechten Zeit. Einem Event, das landesweit bekannt ist und an dem zahlreiche Star-DJ’s teilnehmen und das an mehreren Orten stattfinden soll. Xander lädt Summer dazu ein, mit auf Tour zu gehen. Doch Summer zögert, denn laute Musik fürchtet sie sehr.
Zumindest macht sie sich auf den Weg zu ihrem Bruder um ihm bei dem Song zu helfen. Im Flieger lernt sie einen mürrischen Kerl kennen, der neben ihr sitzt und der sich wenig später, bei der Ankunft als Xanders Erzfeind und Musikerkollege Gabriel Blazon entpuppt. Auch Gabriel ist, wie Xander, ein berühmter DJ, der bereits einige Charterfolge feiern konnte, aber vor allem beliebt bei den Mädels, die ihn schon liebten, als er noch Mitglied einer Boyband war. Gabriel und Xander sind sich spinnefeind und selbst wenn Summer nicht weiß, wieso sich Xander und Gabriel nicht mögen, fühlt sie sich dennoch von Gabriels Attraktivität und seiner Stimme angezogen. Doch sein Frauenverschleiß stößt sie ab und so fliegen schon bald auch die sprichwörtlichen Fetzen zwischen Summer und Gabriel…
Zwar bin ich mittlerweile etwas zu alt für Young oder New Adult Romances, doch kann der ein oder andere Roman aus diesem Genre dennoch mein Interesse wecken. Etwa, wenn die Story im Musikbusiness spielt, das ich spannend finde, wenn es nicht nur als oberflächliche Staffage dient.
Das ist im ersten Teil von Stella Tacks „Beat It Up“ Reihe keineswegs der Fall. Ich mochte es, dass die Autorin Songtexte eingebaut hat aber vor allem, wie intensiv sie beschreiben konnte, was in ihrer Romanheldin Summer vor sich geht, wenn sie musiziert oder komponiert.
Und auch Summers Versuche, sich ihrer Hypersensibilität zu entledigen, waren nachvollziehbar, wenn ich auch fand, dass ihr einmal zu oft die schützenden Ohrstöpsel aus den Ohren fielen und einen Zusammenbruch zur Folge hatten. Jemand der so stark unter lauten Geräuschen leidet, wird sicherlich zweimal überlegen, ob sein Ohrenschutz perfekt sitzt, bevor er sich in die Menge stellt.
Stella Tacks Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und die Dialoge ihrer Protagonisten wirken lebensecht. So weit zum Positiven.
Leider hatte ich ein großes Problem mit den Haupt- und Nebenfiguren. Ich weiß, wir haben es hier mit sehr, sehr jungen Menschen zu tun, doch deren Unreife war so manches Mal kaum für mich zu ertragen. Etwa die Jungs, die scheinbar nur Parties, Alkohol und Sex im Kopf haben und deren pubertär wirkendes Gehabe mich schnell ermüdet hat, da es ihnen ansonsten an charakterlichem Tiefgang zu mangeln schien, Gabriels „Grabschigkeit“, immer wenn er sich in Summers Nähe befand und ein „Nein“ nicht akzeptieren wollte, hat mich dagegen abgestoßen (von seinen ewigen, nervigen sexuellen Anspielungen mal abgesehen), genauso fand ich es furchtbar, wie Xander seine Schwester ausnutzt. Und ihr stets gutgelaunte Freund mit asiatischen Wurzeln, der homosexuelle „Tokyo“, scheint auch nur in die Geschichte geschrieben zu sein, um sich munter durch die Gegend zu schlafen.
Selbst die Mädels kommen nicht wirklich besser weg, bzw. wirken auch nicht sympathischer, so leid es mir für die Autorin auch tun mag. Während Summers Unentschlossenheit und ihr Hang sich immer wieder in dumme Situationen hineinzumanövrieren, mich unglaublich genervt haben, genauso wie ihre Streitgespräche mit Gabriel, fand ich den Vorschlag von Payton, wie man Summers Problem (ihre Hypersensibilität) lösen konnte- nämlich mit Alkohol und Ohrenstöpseln, einfach nur dumm.
Ich wollte den Roman, mit dem wunderschönen Cover, so sehr mögen, doch mich konnte er leider nicht packen. Aber womöglich werden das jüngere Leser als ich, völlig anders sehen. „Beat It Up“, ist eindeutig ein Roman, der lediglich die Alterszielgruppe zwischen 15-25 Jahren ansprechen dürfte.
Kurz gefasst: Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.