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Veröffentlicht am 22.02.2024

Etwas verhaltener erster Teil einer neuen Serie mit Luft nach oben

Todesflehen (Ryder Creed 1)
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Bei einem Einsatz mit seiner Hündin Grace, die sein bester Spürhund ist, findet Ryder Creed zusammen mit der Polizei, auf einem Schiff statt der erwarteten Drogen, eine Handvoll Kinder, die verängstigt ...

Bei einem Einsatz mit seiner Hündin Grace, die sein bester Spürhund ist, findet Ryder Creed zusammen mit der Polizei, auf einem Schiff statt der erwarteten Drogen, eine Handvoll Kinder, die verängstigt zusammengekauert sind und zunächst kaum glauben können, dass sie gerettet werden.

Ryder ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht, dass er mit seinem Hund einer Bande von Schwerkriminellen mit seiner Aktion ordentlich auf die Füße getreten ist und diese ihn nun aus dem Weg räumen wollen.

Währenddessen wird die FBI Ermittlerin Maggie O’Dell ganz in die Nähe von Ryders Wohnort geschickt. Kurz zuvor wurde eine Leiche am Potomac River in Washington DC angeschwemmt, die über und über mit Insektenstichen übersäht und übel zugerichtet wurde. Eine Tätowierung lässt Maggie vermuten, dass der Ermordete mit Drogenhändlern Kontakt hatte, aber vor allem bringen sie die Tiere, die sich am Opfer gütlich getan haben, auf eine heiße Spur, denn diese existieren nur dort, wo der Tote gewohnt hat.

Dort angekommen entdeckt Maggie zusammen mit der ortsansässigen Polizei ein blutbesudeltes Kleidungsstück in der Nähe des Wohnortes. Nur einer kann Licht ins Dunkel bringen. Ryder Creed zusammen mit seiner Hündin Grace und so treffen sich Ryder und Maggie zum ersten Mal nach langer Zeit wieder…

Nachdem man in Alex Kavas 11. Teil der Maggie O’Dell Reihe „Menschenleer“ bereits den attraktiven und smarten Hundeführer und Ex-Marine Ryder Creed kennenlernen durfte, bekommt er mit „Todesflehen“ nun seine eigene Serie, was mich sehr gefreut hat, nachdem der Romanheld mir bereits in „Menschenleer“ so positiv aufgefallen war. Man erfährt in diesem Band nun etwas mehr über seinen Job, seine Hunde und sein persönliches Umfeld. Auch seine Mitbewohnerin Hannah und Hannahs frisch eingestellter Lehrling, ebenfalls ein Ex-Soldat, namens Jason, sind sympathisch, so dass ich hoffe, dass man von ihnen in den Folgebänden noch mehr erfahren wird. Und natürlich gibt auch das Knistern zwischen Maggie und Ryder Anlass zur Hoffnung, dass aus beiden womöglich doch noch ein Paar wird, jedoch steht im ersten Teil der neuen Serie, vielmehr die Krimihandlung im Fokus.

Obwohl diese durchaus für mich spannende und interessante Ansätze hatte, fehlte mir ein wenig mehr Ausführlichkeit und Übersichtlichkeit beim Erzählen. Auch hätte ich es mir gewünscht, dass man mehr über Amanda und ihren persönlichen Hintergrund erfahren hätte (abgesehen von der Episode um ihre Rabenmutter). Andere Dinge wurden für meinen Geschmack zu knapp abgehandelt und ich würde diesen ersten Teil der neuen Reihe, nur Lesern empfehlen, die auch Alex Kavas Reihe um Maggie bereits verfolgt haben, weil man sonst nicht alles erwähnte, sowie diverse Beziehungen, die Haupt und Nebenfiguren miteinander haben, in diesem Buch nachvollziehen kann.

Dennoch ist „Todesflehen“ kein schlechtes Buch. Vielmehr ist es ein Brückenteil, das gleich zwei Serien der Autorin miteinander verbindet und in dem ihre Protagonisten nun erneut zusammen ermitteln dürfen. Da erste Teile einer Serie zumeist ein wenig sperrig erscheinen und die Autorin hier durchaus gewisse Spannungselemente schaffen konnte, (besonders der Showdown gegen Ende des Romans, in welchen auch Ryders Hunde involviert waren, fand ich phänomenal geschrieben!) und vor allem weil Ryder und die Nebenfiguren in diesem Roman so viel Potential haben, möchte ich nicht weniger als vier von fünf Punkten dafür vergeben und hoffe sehr, dass Ryders nächster Fall ein wenig ausgeklügelter sein wird.

Richtig toll fand ich Ryders Hunde beschrieben. Man spürt zwischen den Zeilen ganz deutlich, wie sehr die Autorin Hunde liebt, was auch in ihrem Nachwort klar wird und mir einen dicken Kloß im Hals vor Rührung verschafft hat.

Kurz gefasst: Der Hundeführer und Ex-Marine Ryder Creed hat nun seine eigene Serie- Etwas verhaltener erster Teil einer neuen Serie mit Luft nach oben, jedoch durchaus unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein spannender, atmosphärisch dichter und geheimnisvoller historischer Krimi.

Die Tulpe des Bösen
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Das bereits zweite Abenteuer des Inspektors Katoen, entführt den Leser in die Welt der Flora und in das Land der Tulpen- in die Niederlande, genauer gesagt ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Der Tulpenhandel ...

Das bereits zweite Abenteuer des Inspektors Katoen, entführt den Leser in die Welt der Flora und in das Land der Tulpen- in die Niederlande, genauer gesagt ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Der Tulpenhandel floriert und immer mehr Menschen versuchen sich darin- doch nicht immer mit Erfolg. Doch 1637 wendet sich das Blatt für fast alle Handelstreibenden und Spekulanten- der Markt bricht ein und bringt vielen unglücklichen Menschen den Ruin, Not und Verzweifelung. Vierunddreißig Jahre später spielt die Tulpe wieder einmal eine große und mysteriöse Rolle.
Ein „erlauchter“ Kreis, die „Verehrer der Tulpe“ treffen sich regelmäßig in einem Wirtshaus.
Eines Tages beginnen die rätselhaften Morde- zwei Mitglieder der „Verehrer der Tulpe“
werden ermordet. Bei den Opfern wird jeweils ein schwarzes Tulpenblatt gefunden.

Die Morde rufen Katoen und seine Helfer auf den Plan. Sie sollen den „Tulpenmörder“ möglichst schnell dingfest machen. Die Jagd nach dem Mörder gestaltet sich äußerst gefährlich; besonders für Katoen.
Er findet heraus, dass eine bestimmte, giftige Tulpenart eine große Rolle bei den Mordfällen spielt- doch bei seinen Recherchen muss er sich sputen, denn er ahnt ganz genau, dass der Mörder nicht nur Katz und Maus mit ihm spielen will, sondern auch schon ein nächstes Opfer auserkoren hat...

Jörg Kastner hat es mit seinem aktuellen historischen Krimi wieder einmal geschafft, nicht nur durch das Setting allein; eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die dem Leser wohlige Gänsehautstimmung verschaffen dürfte. Sehr bildhaft ist seine Darstellung des historischen Amsterdams und man meint als Leser die Sinneseindrücke der Romanfiguren selbst am eigenen Leib verspüren zu können.

Ein wenig erinnert die Atmosphäre des Romans durchaus an alte Sherlock Holmes Romane/Verfilmungen, denn auch dort verspürt man meiner Meinung nach diese einzigartige, morbide Stimmung.

Man leidet regelrecht mit den Nebenfiguren mit, da sie sehr realistisch vom Autor dargestellt wurden und empfindet durchaus auch Sympathien für die ein oder andere Romanfigur. Die Auflösung des Kriminalfalles ist auf jeden Fall etwas ganz anders, als man es als Leser im Vorfeld erwarten würde und es bleibt bis zum Schluss die Spannung gewahrt. Daher kann ich nur allen „Zuerst das Ende lesen“ Lesern empfehlen, ihre Angewohnheit bei diesem Roman unbedingt „ad acta“ zu legen. Sie würden sich so um sehr viel Lesevergnügen bringen.

Obwohl das Buch mit seinen 464 Seiten durchaus kein „dünner“ Roman ist, vergeht die Lesezeit, dank der interessanten und unvorhersehbaren Wendungen der Storyline, wie im Flug und man ist ganz überrascht, wenn man so plötzlich am Ende der Geschichte angelangt ist.

Ich habe die Inhaltsangabe extra etwas vage verfasst, denn ich bin der Meinung, dass eine ausführlichere Wiedergabe des Inhaltes zu viel verraten würde. Abschließend kann ich diesen Roman nur allen Krimiliebhabern, die Romane mit außergewöhnlichen Settings schätzen ans Herz legen.

Kurz gefasst: Ein spannender, atmosphärisch dichter und geheimnisvoller historischer Krimi.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Wer Suspenseromane von Autoren wie zum Beispiel Charlotte Link schätzt, dürfte auch mit diesem Roman von Corinna Kastner richtig liegen

Die verborgene Kammer
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Nach einer gescheiterten Liebesbeziehung mit Henrik Gerlach, befindet sich die Schriftstellerin Viktoria auf einer Lesereise ihres aktuellen Buches. Immer wieder sitzt in den Reihen der interessierten ...

Nach einer gescheiterten Liebesbeziehung mit Henrik Gerlach, befindet sich die Schriftstellerin Viktoria auf einer Lesereise ihres aktuellen Buches. Immer wieder sitzt in den Reihen der interessierten Leser ein älterer Mann, der sie eines Tages sogar darum bittet, sein Leseexemplar zu signieren. „Für Johanna“, soll Viktoria als Widmung in das Buch schreiben.

Obwohl sie eine seltsame Verbindung zu dem Mann spürt, lässt sie den Moment ihn anzusprechen ungenutzt verstreichen; im Nachhinein ist sie jedoch so eingenommen von seinem Erscheinungsbild, dass sie insgeheim beschließt, ihn zum fiktiven Protagonisten in einem ihrer nächsten Bücher zu machen. Kurz darauf bricht sie zusammen mit ihrer Freundin Melli, der Schwester ihres Ex-Freundes Henrik auf nach Fischland; ans Meer nach Wustrow, einem kleinen Ort an der Ostsee, um dort ein paar Tage auszuspannen. Dort entdeckt sie beim Stöbern in den vielen kleinen Läden ein altes Gemälde, dass sie anspricht und kurzentschlossen kauft sie es sich auch, ohne überhaupt ahnen zu können, wie wichtig das Bild in naher Zukunft für sie werden wird.

Der gemeinsame Aufenthalt in Wustrow ist leider nur von sehr kurzer Dauer, denn Mellis Chef und guter Freund Martin Niemann stirbt kurz darauf und beide müssen nun umgehend die Heimreise antreten. Viktoria fällt jedoch aus allen Wolken, als sie bei der Beerdigung ein Bild des Verstorbenen entdeckt- es ist ihr „Patriarch“, der Mann aus der Buchhandlung! Und mehr noch, Martin Niemann hat ihr und einem ihr unbekannten Mann zudem eine Villa in Wustrow vermacht.

Schon vom ersten Moment an ist Viktoria fasziniert von der „Kranichburg“; genauso wie auch der andere Erbe der Villa, Roman Marendorff, Sohn einer reichen Familie die ein gutgehendes Hotel besitzt. Da beiden das Haus nur unter der Auflage mindestens zwei Monate gemeinsam darin zu wohnen, zugesprochen werden kann, kommen beide überein, dieser Auflage so schnell wie möglich Folge zu leisten.

Während der Besichtigung des Hauses entdecken Viktoria und Roman einen abgeschlossenen Raum. Die Frage, was sich wohl dahinter verbirgt, lässt ihnen von nun an, keine Ruhe mehr. Es ist letztendlich Viktoria die sich ein Herz fasst und den Raum öffnen lässt. Dort finden sie und Roman unter anderem Gemälde vor, die dem kürzlich erworbenen Bild von Viktoria unglaublich ähneln. Sie recherchieren, dass es sich bei der Malerin um Marie von Kampen gehandelt haben muss, der ehemaligen Besitzerin der „Kranichburg“ und versuchen von nun an, Maries geheimnisvolles Leben zu ergründen, weil sie ahnen, dass sie beide nur so den Grund dafür erfahren können, wieso sie als Erben der „Kranichburg“ eingesetzt wurden.

Diese Recherche fördert Unglaubliches zu Tage und Viktoria und Roman müssen lernen, dass Dinge die in der Vergangenheit geschehen sind, selbst heute noch die Grundfesten ihrer Familienbande erschüttern dürften...

„Die verborgene Kammer“ ist mein erstes Buch der Autorin und hat mich von Beginn an gefesselt. Corinna Kastner hat hier einen atmosphärisch dichten Roman erschaffen, der langsam aber stetig immer mehr Fahrt aufnimmt und den Leser teilhaben lässt an einer spannenden und unterhaltsamen Recherche in die Vergangenheit.

Das Buch spielt auf zwei Ebenen. Zum einen erfährt man als Leser, wie Roman und Viktoria das Rätsel um Marie von Kampen lösen und sich langsam annähern. Zum anderen wird man an Marie von Kampens Lebensgeschichte durch das vom Heldenpaar aufgefundene Tagebuch der Protagonistin Stück für Stück behutsam herangeführt. Die Tagebucheinträge von Marie sind wie eine Nacherzählung der Geschehnisse vergangener Zeiten und so gut und packend erzählt, dass man das Buch einfach nicht zur Seite legen kann. (Ich gebe zu, ich habe es durchaus versucht, bin jedoch kläglich an meiner Neugierde gescheitert )

Geschickt führt Corinna Kastner die Leser zunächst auf einige falsche Fährten, was die vielen Zusammenhänge und Verwicklungen von Maries und Doros Lebensgeschichte angeht und deren Auflösung am Ende ist für mich sehr überraschend gewesen. Obwohl Viktoria und Roman zwei interessante Charaktere sind, waren für mich die eigentlichen Heldinnen des Buches Marie und ihre Zwillingsschwester Doro.

Ihre „Story“ lässt vor dem Auge des Lesers die Welt vor den zwei Weltkriegen auferstehen- sehr bildhaft und realistisch sind auch die Handlungsorte und damalige Verhaltensregeln der Etikette beschrieben. Man leidet und bangt mit Marie und Doro, die beide unglücklich verliebt sind, weil sie sich in einen unstandesgemäßen Mann verliebt haben und hofft obwohl die Situation der beiden Frauen ausweglos ist, auf ein Happy End.

Trotz der „Dicke“ des Romans hat das Buch keinerlei Längen, was sowohl die Recherche in der Gegenwart, als auch die Geschichte von Marie von Kampen angeht. Immer wieder geschieht etwas Unerwartetes; ein Puzzleteil wird gelöst, dafür stellen sich sogleich wieder neue offene Fragen; die Autorin forciert in dieser Weise geschickt die Neugierde ihrer Leserschaft.

Als kleine Romantikerin hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr gemeinsame Dialoge zwischen Viktoria und Roman gewünscht; also eine ausführlichere Aussprache zwischen beiden, die plausibler macht, wieso sich beide ineinander verlieben, aber dieser kleine Kritikpunkt fällt nicht wirklich ins Gewicht, da der Roman als Gesamtwerk betrachtet einfach ein unheimlicher Pageturner ist.

Wer Suspenseromane von Autoren wie zum Beispiel Charlotte Link schätzt, dürfte auch mit diesem Roman von Corinna Kastner richtig liegen.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Dawn und Spencers Geschichte- Intensiver Pageturner, der mir sehr unter die Haut gegangen ist. Absolute Leseempfehlung!

Trust Again
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Dawn schreibt, was ihre Freunde nicht ahnen, leidenschaftlich gerne. Und zwar erotische Liebesromane. Als sie eines Tages in ihrem Lieblingscafe beim Schreiben gestört wird, beschließt sie zu ihrer besten ...

Dawn schreibt, was ihre Freunde nicht ahnen, leidenschaftlich gerne. Und zwar erotische Liebesromane. Als sie eines Tages in ihrem Lieblingscafe beim Schreiben gestört wird, beschließt sie zu ihrer besten Freundin Allie zu gehen, die mittlerweile mit ihrem Freund Kaden zusammenlebt. Doch Dawn überrascht Allie und Kaden beim Sex, was Dawn so peinlich ist, dass sie Hals über Kopf die Wohnung verlässt und direkt in Spencer, Kadens Kumpel hineinrauscht, der sich breit grinsend über ihren Fauxpas amüsiert, als er davon erfährt. Er schlägt Dawn schließlich vor, dass sie beim ihm schreiben kann und so geht Dawn kurz entschlossen mit ihm.

Spencer ist Dawn jedoch ein Rätsel. Zwar lässt er keine Möglichkeit aus, mit ihr zu flirten und ist stets gut gelaunt, doch gibt es auch die anderen Momente, in denen Spencer plötzlich dicht macht und sich zurückzieht. Aber Dawn hat ausreichend eigene Probleme. So hadert sie immer noch mit einer gescheiterten Beziehung und will vorerst vermeiden, sich nochmals mit einem Mann einzulassen, da die Angst vor einer neuen Enttäuschung zu groß ist. Spencer jedoch, gelingt es Stück für Stück, ihre äußere Fassade zu durchbrechen, was Dawn, sehr zu ihrem Erschrecken feststellen muss. Spencer gibt sich ihr gegenüber sehr offen und gesteht ihr seine Liebe. Dawns Angst ist jedoch größer und so gibt sie ihm zunächst eine Abfuhr. Aber diese Abfuhr schmerzt auch Dawn. Hat sie nun dazu ihre gemeinsame Freundschaft gefährdet? Denn Spencer zieht sich zurück…

Nachdem mich bereits der erste Teil von Mona Kastens „Again“ Reihe so überzeugen konnte, obwohl ich mit reichlich Vorbehalten an den ersten Teil gegangen war; eben weil er so wahnsinnig beworben wurde (was leider oft ein Zeichen ist, für eher mittelmäßige Bücher) freute ich mich nun schon sehr auf Dawns und Spencers Geschichte, dank der kurzen, aber witzigen Leseprobe des zweiten Teils am Ende von „Begin again“. Und wieder einmal hat es die Autorin geschafft, mich ans Buch zu fesseln mit ihrer Geschichte. Das Heldenpaar ist sympathisch gestrickt und es stimmt auch zwischen den Zeilen die Chemie zwischen ihnen, was durch die zahlreichen amüsanten, unverkrampften, locker lässigen Dialoge untermalt wird, die Dawn und Spencer miteinander führen. Ich habe beide Akteure eigentlich bereits im ersten Band in mein Leserherz geschlossen, doch ihre eigene Geschichte, wird sehr intensiv geschildert und geht einem daher mitten ins Herz, vor allem weil Spencers Geheimnis, das er vor allen anderen verbirgt, äußerst tragisch zu nennen ist.

Auch Dawn trägt einige seelische Altlasten mit sich herum und muss im Laufe des Romans, genau wie Spencer, wieder lernen, jemandem zu vertrauen. So ist es nicht einfach nur eine tolle Liebesgeschichte, ein prickelnder Young Adult, der einen hier erwartet. „Trust again“, ist auf seine Art ganz besonders, weil der Roman zudem die Geschichte von zwei interessanten, facettenreichen Menschen erzählt und wartet auch mit dem nötigen Tiefgang auf. Unübertroffen fand ich übrigens eine Nebenfigur in diesem Band, Dawns unkonventionellen Lehrer Nolan, der seiner Schülerin interessante und wissenswerte Tipps zum Thema Schreiben gibt und ihr ganz nebenbei die Angst nimmt vor dem Versagen oder schlechten Rezensionen. Nolan sticht so sehr hervor, dass ich mir wahnsinnig gerne eine eigene Geschichte für ihn wünschen würde.

Ich habe die Fortsetzung zu „Begin again“, innerhalb weniger Stunden gelesen, konnte sie zwischendurch nicht weglegen und habe selbst nach dem Lesen, noch eine Weile über die Geschichte nachgedacht. Das passiert mir eher selten und ist für mich stets ein Indiz für ein ganz besonders gutes Buch.

Kurz gefasst: Dawn und Spencers Geschichte- Intensiver Pageturner, der mir sehr unter die Haut gegangen ist. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

überzeugen konnte, obwohl der Schreibstil der Autorin durchaus eingängig und gut geraten ist

Zur Sache, Schätzle!
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Da ist guter Rat teuer! Pipeline und ihr Freund Leon suchen dringend eine eigene Wohnung, doch die Suche entpuppt sich als wahrer Höllentrip, den Pipeline allein absolvieren muss, da ihr Freund Leon leider ...

Da ist guter Rat teuer! Pipeline und ihr Freund Leon suchen dringend eine eigene Wohnung, doch die Suche entpuppt sich als wahrer Höllentrip, den Pipeline allein absolvieren muss, da ihr Freund Leon leider momentan im fernen China weilt. So muss sie bei Wohnungsbesichtigungen in Stuttgart unmoralische Angebote ebenso ertragen, wie Fragebogen gereicht zu bekommen, die kein Mensch ehrlich beantworten würde. Doch die Zeit drängt, denn Leon kommt bald zurück. Zu allem Überfluss eröffnet ihr ihre unerbittliche Chefin Arminia, dass jemand aus dem Büro bald versetzt wird, weil ein neuer Firmenableger aufgebaut werden soll. Da keiner ihrer Kollegen und selbstredend auch nicht Pipeline Interesse daran hat, bald in einer anderen Stadt leben zu müssen, beschließen sie in einem Anfall von Übermut ihrer Chefin heimlich Bachblüten zu verabreichen, damit diese endlich einmal ein wenig umgänglicher und menschlicher wird.

Auch Pipelines Kollege, der genau wie auch Pipeline das Katastrophen-Gen besitzt, ist einem wahnwitzigen Plan verfallen. Er hat erfahren, dass Forscher aus den USA ein Medikament entwickelt haben, dass das Katastrophen-Gen stoppen kann und bittet Pipeline darum, ihn in die Staaten zu begleiten, was Pipeline mit einem klaren NEIN beantwortet.

Aber auch privat wird Pipeline arg gebeutelt, denn kein geringerer als „ihr“ Polizist“ Simon, der in der Vergangenheit immer zur Stelle war, wenn sie einmal wieder alles um sich herum ins Chaos gestürzt hat, eröffnet ihr eines Abends, als er stalkend in seinem Auto vor ihrer Wohnung sitzt, dass er in ein paar Tagen heiraten wird, doch in Wahrheit immer nur Pipeline geliebt hat. Dazu raubt er ihr auch noch einen leidenschaftlichen Kuss, der Pipeline in ein wahres Gefühlschaos stürzt…

Nachdem ich vor einiger Zeit „Ein Häusle in Cornwall“ von Elisabeth Kabatek las, das mir rein vom Schreibstil her ganz gut gefallen hatte, obwohl mich die Protagonisten der Geschichte leider nicht begeistern konnten, wollte ich noch einen Versuch starten, da mir bereits viele Bekannte diese Serie ans Herz gelegt haben und mich erneut das poppige, bunte Cover angezogen hat. Um es vorweg zu sagen: Pipeline und ihre chaotischen und quirligen Freunde haben es tatsächlich geschafft, dass ich am Ball geblieben bin, denn sie sind eindeutig sympathischer geraten, als die Akteure in „Ein Häusle in Cornwall“, doch leider muss ich zugeben, dass hier in Sachen Dialekt wohl zwei Welten aufeinandergeprallt sind, denn ich „Ruhrpottler“ hatte große Mühen damit, die Dialoge in Schwäbisch überhaupt beim ersten Lesen zu verstehen, so dass mein Lesefluss immer wieder gestört wurde.

Außerdem muss ich wohl langsam hinnehmen, dass der Kabatek’sche Humor einfach nicht der meine ist- sprich, ich fand die teilweise doch sehr abstrusen Einfälle (siehe Rescue Tropfen) viel zu überdreht für meinen Geschmack, so dass ich noch nicht einmal darüber schmunzeln konnte. Auch manche der Protagonisten, selbst wenn ich sie sympathisch fand, wirkten mir zu sehr wie Abziehbilder von Roman oder Filmcharakteren, die einem schon sehr oft in Filmen oder Büchern begegnet sind.

Dennoch, auch wenn der Roman nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen hat, wird „Zur Sache, Schätzle“ sicher viele Fans finden; schon allein der eingängige Schreibstil und die vielen Situationen in die die Heldin mit dem Katastrophen-Gen schlittert, lassen keine Langeweile beim Lesen aufkommen.

Kurz gefasst: Kurzweilige Lektüre a la Bridget Jones auf Schwäbisch, die mich persönlich jedoch nicht überzeugen konnte, obwohl der Schreibstil der Autorin durchaus eingängig und gut geraten ist.

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