Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2020

Der sehr eigene Schreibstil und der langatmige Erzählstil, haben mich beinahe aufgeben lassen. Sehr zäher, unspannender und langweiliger erster Teil der Krimireihe um die Journalistin Tuna.

Totenstille
0

Die beinahe gehörlose Tuva, hat der Großstadt London den Rücken gekehrt, um wieder in der Heimat leben zu können. Denn Tuvas Mutter ist schwer erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Jeder Besuch den ...

Die beinahe gehörlose Tuva, hat der Großstadt London den Rücken gekehrt, um wieder in der Heimat leben zu können. Denn Tuvas Mutter ist schwer erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Jeder Besuch den Tuva bei ihrer Mutter macht, führt der jungen Journalistin schonungslos vor Augen, wie schwach die Kranke mittlerweile geworden ist. Ein Umstand, der Tuva sehr zu schaffen macht. Als in dem schwedischen Ort, in dem Tuva lebt und arbeitet, ein Mann erschossen aufgefunden wird, dem zu allem Überfluss auch noch beide Augen mit einem Messer entfernt wurden, sind die Bewohner des Ortes sogleich alarmiert. Denn schon vor Jahren ging ein Mörder um, der auf die gleiche Art und Weise tötete und seinem Opfer im tiefen Wald ablegte. Ist er etwa zurückgekehrt oder war das die Tat eines Bewunderers?

Tuva erhält von ihrer Redaktion die Aufgabe, mehr über den Toten, sein Umfeld und mögliche Verdächtige herauszufinden. Zwar ist die Einwohnerzahl limitiert, doch wimmelt es dort scheinbar an Menschen die schräg gestrickt sind, oder zumindest fragwürdige Marotten pflegen. Wie etwa die beiden Frauen, die Kobolde herstellen und diese mit menschlichen Haaren, Finger oder Fußnägeln ausstaffieren. Und auch der sehr zurückgezogen lebende Schriftsteller, der eher hart gesottenen kulinarischen Genüssen frönt, verhält sich äußerst seltsam. Und dann wird wieder ein ermordeter Mann im Wald aufgefunden.

Der Klappentext des Kriminalromans, des britischen Autors Will Dean, „Totenstille“, hat mich zunächst einmal neugierig werden lassen. Zum einen suggeriert der Text dem Leser, dass er es hier mit einer unheimlichen und spannenden Story zu tun bekommt und zum anderen, dass die beinahe gehörlose Romanheldin, in diesem Buch, vor allem ihre Ängste bezwingen muss- etwa die vor dunklen Wäldern, um den Täter stellen zu können. Zudem lebt der Autor, laut Vita, mittlerweile selbst in Schweden mit seiner Frau, in einer abgelegenen Waldhütte; weiß also wovon er schreibt und ich erhoffte mir unterhaltsame, atmosphärische, packende Lesestunden.

Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Sicher Tuvas Angst vor dunklen Wäldern mag durchaus begründet sein, doch sieht man einmal von dem Showdown gegen Ende ab, sind Tuvas Besuche im Wald eher unspektakuläre kurze Stippvisiten, bzw. auf reine Durchfahrten mit dem Auto beschränkt. Spannung kommt also nicht wirklich auf. Dazu hat der Autor die Angewohnheit, beinahe jeden Grashalm am Wegesrand zu beschreiben.
Beinahe akribisch erzählt er seinen Lesern etwa, was es bei der Reinigung von Tuvas Hörgerät zu beachten gibt- in vielfacher Wiederholung und wirklich jede noch so unwichtige Nebensächlichkeit wird hier episch ausgebreitet, so dass ich mich regelrecht durchs Buch quälen musste. Schwedenkrimis haftet ja oftmals eine gewisse Langsamkeit des Erzählens an und auch Romanfiguren werden facettenreich und tiefgründig beschrieben. Letzteres kann ich allerdings diesmal nicht unterschreiben. Denn abgesehen von Tuvas Schwerhörigkeit (ohne Hörgerät hat sie ein Hörvermögen von zehn Prozent) ihren Ängsten vor Wäldern und den Sorgen um ihre Mutter zu der sie ein leicht gestörtes Verhältnis hat und ihrer Bisexualität, erfährt man praktisch nichts Persönliches über die junge Frau. Also hinsichtlich ihrer Gedanken- und Gefühlswelt. Und das, obwohl die Story aus Tuvas Sicht, also in „Ich-Form“, erzählt wird.

Alles dümpelt eher an der Oberfläche vor sich hin, dazu fand ich manche Dialoge, die die Romanfigur mit den Dörflern führt, recht sperrig/hölzern geschrieben. Dazu erschien es seltsam, dass die örtliche Polizei scheinbar auf der Stelle tritt bei ihren Ermittlungen und nur Tuva selbst entscheidende Zusammenhänge entdeckt, die für die Mordfälle relevant sind.

„Totenstille“ ist der erste Band um die Journalistin Tuva und obwohl ich normalerweise Autoren gerne zweite Chancen einräume, hat mich dieser erste Teil jedoch so enttäuscht und gelangweilt zurückgelassen, dass ich von weiteren Teilen lieber Abstand nehmen werde.

Kurz gefasst: Der sehr eigene Schreibstil und der langatmige Erzählstil, haben mich beinahe aufgeben lassen. Sehr zäher, unspannender und langweiliger erster Teil der Krimireihe um die Journalistin Tuna.

Tuva Moodyson Reihe:

1. Teil: Totenstille
2. Teil: Red Snow
3. Teil: Black River

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

Wer spielt ein falsches Spiel mit Harry? Spannender, kurzweiliger und überraschender Thriller mit unerwarteten Wendungen

Ein Tod ist nicht genug
0

Damals:

Die heranwachsende Alice ist eine Schönheit. Als ihre Mutter plötzlich zu Geld kommt, weil es in deren Firma einen schrecklichen Unfall gab und die Firma für ihre Angestellten bezahlen musste, ...

Damals:

Die heranwachsende Alice ist eine Schönheit. Als ihre Mutter plötzlich zu Geld kommt, weil es in deren Firma einen schrecklichen Unfall gab und die Firma für ihre Angestellten bezahlen musste, kommt Alice auch endlich aus dem Problemviertel heraus, in dem sie bislang lebten. Es verschlägt die beiden nach Maine und in dem kleinen Küstenörtchen Kennewick lernt die Mutter von Alice, auch bald einen attraktiven, reichen Herren kennen. Dumm nur, dass Alice Mutter leider stark alkoholsüchtig ist. Alice fürchtet, dass es schnell vorbei sein könnte mit dem schönen neuen Leben; dass sich ihr Stiefvater rasch wieder entliebt. Und das wäre ihr aus zweierlei Gründen gar nicht recht. Zum einen mag sie es, einen Stiefvater zu haben und umsorgt zu werden und zum anderen entwickelt sie Gefühle für den viel älteren Mann…

Gegenwart:

Harry Ackerson steht kurz vor seiner College-Abschlussfeier, als er einen erschütternden Anruf erhält. Seine Stiefmutter Alice eröffnet ihm, dass sein Vater Bill, während eines Spaziergangs von der Klippe gestürzt und tödlich verunglückt ist.
Harry reist daraufhin umgehend in den kleinen Küstenort Kennewick, Maine, in dem sein Vater mit dessen zweiter Frau, bis zu seinem Tod lebte.
Alice, die um einiges jüngere Frau seines Vaters, ist überglücklich, als Harry eintrifft. Bills Tod hat sie sehr mitgenommen und dazu muss sich auch unbedingt jemand um den Buchladen seines Dads kümmern.

Harry bemüht sich nach Kräften, findet es jedoch schon etwas sonderbar, dass Alice ständig seine Nähe sucht. Denn obwohl Harry einst den Segen für die Verbindung seines Vaters mit Alice gab, blieb sie stets doch eher eine Fremde für ihn, die er nur selten traf.
Als die Polizei ihm mitteilt, dass sein Vater ermordet wurde, ist Harry alarmiert. Auf der, einige Tage später stattfindenden Beerdigungsfeier seines Vaters, befindet sich eine ihm unbekannte Frau, ebenfalls noch recht jung und da Harry unbedingt herausfinden will, wer seinen Dad ermordet hat, will Harry sie unbedingt zur Rede stellen. Da trifft es sich gut, dass sie eines Tages im Buchladen vor ihm steht und um eine Anstellung bittet.

„Ein Tod ist nicht genug“, von Peter Swanson, erzählt eine spannende Story, auf gleich zwei Zeitebenen. Die Romanpassagen, die in der Vergangenheit spielen, bringen dem Leser Alice näher. Alice ist keine sympathische Romanfigur und man begreift schnell, dass sie nicht die nette, fürsorgliche Stiefmutter ist, für die sie sich ausgibt. Doch ist sie dazu fähig einen Mord zu begehen? Man sollte beim Lesen jedoch nicht der Vermutung anheim fallen, man wüsste bereits nach der Hälfte des Romans, was wirklich gespielt wird. Der Autor hat sich eine interessante, vielschichtige Story ausgedacht, in der so manches nicht so ist, wie es scheint. Und aus diesem Grund hat mir „Ein Tod ist nicht genug“, auch viel Lesespaß bereitet, da ich knifflige, undurchsichtige Thrillerstorys sehr mag.
Harry ist ein sympathischer junger Mann, der sich bislang noch nicht viel Gedanken über seine Zukunft gemacht hat. Man kann sich gut in ihn hineindenken und die Mischung aus Trauer, Verwirrung und Wut die ihn ob des Todes seines Vaters umtreibt, verstehen.
Besonders gut hat es mir gefallen, dass Harrys Vater, ein Antiquar und begeisterter Büchernarr, dem Sohnemann Bücherlisten von lohnenswerten Krimis hinterlassen hat, die somit auch dem interessierten Krimileser dieses Buches zugute kommen. Ich werde sicherlich einige Tipps aus diesem Roman ausprobieren.
Peter Swansons Schreibstil ist bildhaft und eingängig, er legt falsche Fährten für die Leser, so dass sein Thriller sich kurzweilig und spannend liest. Ich könnte mir diesen Roman auch gut als Verfilmung vorstellen und fand das Setting der Story sehr reizvoll.

Kurz gefasst: Wer spielt ein falsches Spiel mit Harry? Spannender, kurzweiliger und überraschender Thriller mit unerwarteten Wendungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2020

Der erste Fall für Monica Kennedy- Düsterer, packender Krimi mit Schottlandsetting. Nichts für zart besaitete Gemüter

Die Toten von Inverness
0

Die herbeigerufenen Detectives Monica Kennedy und Connor Crawford, trauen ihren Augen nicht, als sie zu einem Tatort gerufen werden. Inmitten der idyllisch gelegenen Highlands, wurde ein ermordeter Junge ...

Die herbeigerufenen Detectives Monica Kennedy und Connor Crawford, trauen ihren Augen nicht, als sie zu einem Tatort gerufen werden. Inmitten der idyllisch gelegenen Highlands, wurde ein ermordeter Junge aufgefunden, der vom Täter auf grausamste Art und Weise zugerichtet wurde. Aber nicht nur Michaels Wundmale geben Rätsel auf, auch die Frage, warum der Täter den Jungen in die abgelegene Gegend verbracht und ihm einen Stein in die Kehle gesteckt hat, gilt es zu klären.

Als sich der besorgte, kettentrauchende Sozialarbeiter Michael Bach an Monica wendet, der einen seiner Schutzbefohlenen, Nicol Morgan, zuvor vermisst gemeldet hat, nimmt Monica ihn zunächst ordentlich in die Zange; fürchtet gar, er habe etwas mit dem Mord zu tun- doch es stellt sich schnell heraus, dass Michaels Besorgnis echt und er unschuldig ist.
Aber dass sie es mit einem Serienkiller zu tun haben, wird schnell Fakt, denn es werden weitere Jungen ermordet. Während Monicas Chef auf schnelle Erfolge pocht, gestalten sich die Ermittlungen sehr zäh. Immerhin kann Monica auf Michaels Hilfe zählen. Im Revier scheinen sich jedoch fast alle Kollegen, abgesehen von Crawford, gegen Monica verschworen zu haben. Und es wird noch schlimmer, als ein Psychologe hinzugezogen wird. Schnell schießen sich alle auf einen Verdächtigen ein, Monicas Vermutung, dass der Täter jemand anderes sein könnte, wird nicht ernst genommen. Und so nimmt sie, praktisch allein auf sich gestellt, den Kampf gegen einen mächtigen Gegner auf. Als auch noch Drohungen gegen ihre Familie ausgestoßen werden, ist Monica beinahe am Ende ihrer Kräfte…

Zufällig stieß ich beim Stöbern auf G.R. Hallidays Debütroman „Die Toten von Inverness“. Der Autor hat mit Detective Monica Kennedy eine Protagonistin erschaffen, die mit reichlich Ecken und Kanten aufwarten kann. Monica ist eine alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter und gilt im Revier als Einzelgängerin. Zwar ist sie gut in ihrem Job, doch entspricht sie wegen ihres Äußeren, nicht gerade der schottischen Durchschnittsfrau. Monica wird hinter vorgehaltener Kollegenhand verächtlich als Riesin bezeichnet und die Gerüchte über bestimmte Vorkommnisse in ihrer Vergangenheit sind ebenfalls noch nicht verstummt. Das Getuschel hat Monica vorsichtig und misstrauisch gemacht. Sie braucht sehr lange, um mit anderen warm zu werden und so weiß sie zu Anfang auch noch nicht, was sie von ihrem neuen Kollegen, Connor Crawford halten soll. Der nicht nur optisch genau das Gegenteil von ihr ist. Für ihre Tochter empfindet Monica viel Liebe, andererseits treiben sie jedoch auch große Ängste um. Immerhin gibt es Monicas Mutter, die sich, während der Workaholic Monica Überstunde um Überstunde schiebt, rührend um die Kleine kümmert.

Obwohl Monica zwar größtenteils mit ihrem neuen Kollegen Connor ermittelt, war die eigentliche zweite Hauptfigur in diesem Krimi, der Sozialarbeiter Michael, über den man einfach noch ein wenig mehr erfährt. Auch Michael ist ein facettereicher Mensch, der seitdem er als Kind eine familiäre Tragödie durchleiden musste, angetrieben ist von seinem Wunsch Menschen zu retten. Doch Michael ist ein gebrochener Mann, hat sich innerlich längst aufgegeben seit dem Tod seines Vaters, raucht Kette und achtet nicht besonders auf sein Äußeres. Als ein Schützling von ihm verschwindet, mobilisiert dieses Verschwinden jedoch Michaels Kräfte. Er verbeißt sich regelrecht in dem Fall und bringt sich somit schnell in Lebensgefahr.

Ich mochte es sehr, dass man mit Monica und Michael Protagonisten geboten bekommt, die eine Vergangenheit haben und man als Leser nicht nur mit konturlosen Akteuren konfrontiert wird, sondern mit sehr lebensecht wirkenden Figuren, die selbst dann und wann überfragt sind, wenn die Probleme zu groß werden.
Überhaupt widmete sich der Autor beim Schreiben seines Debütromans sehr der Charakterentwicklung seiner Romanfiguren, was dem Krimi, abseits der Crimehandlung, den nötigen Tiefgang verleiht.

„Die Toten von Inverness“ erinnert in seiner Schwermütigkeit und Düsternis ein wenig an Schwedenkrimis. Aufbau und Erzählstil des Autors jedoch, an den von Erfolgsautorin Ann Cleeves, die zu meinen Lieblingsautorinnen im Krimigenre gehört. Genau wie Ann Cleeves, lässt sich der Autor viel Zeit damit, seine Figuren vorzustellen, deren Gedanken- und Gefühlswelt, Motive etc. darzulegen und geht dabei sehr in die Tiefe.
Auf die gewisse Langsamkeit des Erzählens muss man sich einlassen können, aber vor allem sollte man nicht allzu zart besaitet sein, wenn man zu diesem Krimi greift, denn der Autor beschreibt Verletzungen die der Täter seinen Mordopfern zufügte, beispielsweise, sehr explizit.
Zugegeben, da es an Verdächtigen nicht gerade wimmelt, in dieser Story, ahnt man bereits sehr schnell, wer der Killer ist. Dennoch ist „Die Toten von Inverness“ ein guter Kriminalroman, der vor allem mit facettenreichen Protagonisten punkten kann.

Kurz gefasst: Der erste Fall für Monica Kennedy- Düsterer, packender Krimi mit Schottlandsetting. Nichts für zart besaitete Gemüter.

DI Monica Kennedy Reihe:

1. Teil: Die Toten von Inverness
2. Teil: Die dunklen Wasser von Inverness (noch nicht erschienen)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2020

Kurzweiliger, amüsanter zweiter Teil der „Tante Frieda“ Regionalkrimireihe.

Kein Mord ohne Tante Frieda
0

Als Tante Frieda, vom Dorffunk, pfeilschnell zugetragen wird, dass auf dem Golfplatz eine erschossene Frau aufgefunden wurde, ist die rüstige alte Dame wie elektrisiert. Ein neuer Fall! Sie will unbedingt ...

Als Tante Frieda, vom Dorffunk, pfeilschnell zugetragen wird, dass auf dem Golfplatz eine erschossene Frau aufgefunden wurde, ist die rüstige alte Dame wie elektrisiert. Ein neuer Fall! Sie will unbedingt kriminalisieren, und von ihrem Entschluss lässt sie sich, zu deren Leidwesen, noch nicht einmal von ihrer Nichte Lena und ihrem Neffen Sven abbringen. Und so springt Frieda in ihr altes Golfer-Outfit aus der guten alten Zeit, schnappt ihre Ausrüstung zur Tarnung und macht sich, mit ihren Verwandten auf zum Golfplatz.
Dort befindet sich allerdings auch schon die Polizei, genauer gesagt das eingespielte Team Bärbel und Peter, das bereits die Ermittlungen eingeleitet hat.
Bei der Toten handelt es sich um die gutbetuchte Frau des Bauunternehmers Wintermeyer, Marlies, die direkt vor einem Golfloch, mit einem gezielten Schuss niedergestreckt wurde. Wie immer drängt Bärbel und Peters Chef auf eine schnelle Aufklärung, doch der Fall gestaltet sich als nicht so einfach. Wie gut, dass Tante Frieda ebenfalls nebenher kriminalisiert. Doch ihre Detektivarbeit bringt sie schnell in Lebensgefahr!

Ich hatte vor ein paar Wochen bereits den vierten Band der „Tante Frieda“ Krimis, „Die Herberge im Wald“ gelesen, der mir sehr gut gefallen hatte und so freute ich mich nun auch einen weiteren Teil der Serie. „Kein Mord ohne Tante Frieda“, ist übrigens der zweite „Tante Frieda“ Roman. Genau wie im vierten Teil, bekommt es der Leser wieder mit den altbekannten Akteuren zu tun, allen voran natürlich Tante Frieda, Lena, Bärbel und Peter. Sven empfand ich als Bereicherung, ich fand das ungezwungene Miteinander mit dessen Tante und Lena amüsant geschrieben. Und ich fand es klasse, zu erfahren, wie Bärbel und Peter sich einst näher gekommen sind. Überhaupt mag ich das Polizistenduo sehr, selbst wenn Peter gerne und oft herumgrantelt. Immerhin weiß Bärbel genau, wie sie ihn zu händeln hat und die beiden sind schon ein knuffiges Pärchen.

Die Krimihandlung fand ich diesmal leider nicht ganz so spannend, wie die im vierten Teil, selbst wenn die Auflösung schlüssig geraten ist und man als Leser genauso lange im Dunklen tappen dürfte, ob der Aufklärung- daher habe ich einen kleinen Punktabzug vorgenommen. Dennoch ist auch „Kein Mord ohne Tante Frieda“, ein gut geschriebener, kurzweiliger und amüsanter Cosy- Regional Krimi, in dem das menschliche Miteinander der Akteure der Serie, diesmal halt ein wenig mehr im Fokus steht, was ich völlig okay fand. Natürlich finden auch dieses Mal Tante Friedas Kochkünste Erwähnung. Sie kocht und brutzelt reichlich kulinarische Köstlichkeiten zusammen für ihre Lieben und das Schöne daran ist, dass der Leser besagte Gerichte nachkochen kann nach dem Lesen, denn es befinden sich auf den letzten Seiten Rezepte zu sämtlichen Gerichten, die Frieda in diesem Buch zubereitet hat. Mich reizen nun vor allem „Waltrauds Gummiklöße“ und „Friedas Kürbis-Ravioli“, die ich gerne einmal ausprobieren möchte.

Kurz gefasst: Kurzweiliger, amüsanter zweiter Teil der „Tante Frieda“ Regionalkrimireihe.

Hohe Tanne/ Tante Frieda Reihe:

1. Teil: Tante Frieda- Ein Hohe Tanne Krimi
2. Teil: Kein Mord ohne Tante Frieda
3. Teil: Frieda unter Verdacht
4. Teil: Die Herberge im Wald

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2020

Spannender, knackiger und kurzweiliger Psychothriller

Das Echo deines Todes
0

Lara und ihre Freundinnen Becca, Michelle und Eileen verbringen den Sommer auf einer kleinen schwedischen Insel, die der Familie von Becca gehört. Während Michelle als ihre Anführerin gilt, ist Becca eher ...

Lara und ihre Freundinnen Becca, Michelle und Eileen verbringen den Sommer auf einer kleinen schwedischen Insel, die der Familie von Becca gehört. Während Michelle als ihre Anführerin gilt, ist Becca eher der verträumte Künstlertyp. Sie liebt das Malen und hört dabei gerne laute Musik. Eileen ist dagegen sehr schüchtern und lediglich ein Mitläufer in der Clique, währen Lara, bis sie ihre Freundinnen kennenlernte, in der Schule als unverstandener Freak galt. Dass sie an einer Form von Asperger leidet, wurde erst kürzlich diagnostiziert. Doch seitdem sie weiß, woran es liegt, dass sie halt manchmal etwas anders reagiert, als ihre Mitmenschen, versucht sich Lara damit zu arrangieren. Nur in Augenblicken großer Angst gerät sie außer sich, zitiert laut Gedichtverse, um sich abzulenken. Während ihres Aufenthaltes auf der Insel lernen sie die beiden Jungen, Vincent und Leon, kennen und nach ihrer letzten Party, einen Tag vor der geplanten Abreise, verschwindet Becca spurlos…

Gegenwart:

Lara fällt aus allen Wolken, als sie ein anonymes Schreiben erhält. Es ist eine Einladung auf die Insel zurückzukehren, auf der sie, bis zu Beccas Verschwinden, unbeschwerte Sommertage verbrachte. Auch Michelle und Eileen haben eine Einladung erhalten, doch von wem? Ist Becca damals doch nicht ums Leben gekommen, mit einem Boot gekentert, wie bislang alle annahmen?
Michelle, mit der Lara all die Jahre in gutem Kontakt geblieben ist, beschwört die Freundinnen, die Einladung anzunehmen, schon allein um Gewissheit über Beccas Schicksal zu erhalten.

Als sie auf der Insel ankommen, ist für alles gesorgt. Der Kühlschrank ist gut gefüllt und alles im Haus für ihren Aufenthalt vorbereitet. Doch von Becca fehlt weiterhin jede Spur. Überhaupt lässt sich erst kein anderer auf der Insel blicken. Doch dann treffen überraschend Vincent und Leon ein, die ebenfalls eine Einladung erhalten haben und von diesem Zeitpunkt an, überschlagen sich die Ereignisse. Lara und Eileen beobachten eine, vor ihnen flüchtende Frau, die aussieht wie Becca. Ist es ein Mensch aus Fleisch und Blut oder nur ein Ausbund der überreizten Phantasie der Frauen?

Nach „Das Gesicht meines Mörders“ und „Mein Tod in deinen Augen“, ist nun bereits der dritte Psychothriller von Sophie Kendrick erschienen. Allerdings sind alle drei Romane Einzelbände. Die einzige Gemeinsamkeit; die Romanheldinnen in Sophie Kendricks Romanen haben etwas Besonderes an sich. Während Jennifer, beispielsweise an einer traumatisch bedingten Blindheit leidet, in „Mein Tod in deinen Augen“, hat Lara eine Asperger Syndrom Diagnose erhalten. Ich fand, dass die Autorin ihren Lesern sehr gut erklären kann, was Asperger mit Lara macht und auch die Gefühlswelt ihrer Heldin fand ich gut dargeboten.

Die „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ Story, mochte ich ebenfalls sehr, fand sie spannend, knackig und kurzweilig erzählt und obwohl ja letztendlich nicht viele mögliche Verdächtige in Frage kamen, für einen möglichen Mord, hatte die Autorin dennoch einige geschickte Wendungen eingebaut, so dass es nie langweilig wurde. Zugegeben, irgendwann kam dann doch der Punkt, an dem man sich denken konnte, wer etwas mit dem Verschwinden von Becca zu tun haben könnte, doch da das Motiv weiterhin im Dunklen blieb, wurde die Neugierde des Lesers bis zum Schluss geschürt.

Wer sich für diesen Roman entscheidet, bekommt jedoch keine metzelige Schlachterplatte geboten, sondern eher eine leichte, unterhaltsame Krimi/Thrillerlektüre.
Einziger Wermutstropfen für mich war, dass Lara zu viel Vertrauen zeigte und zwar zu allen Akteuren, die ihr in dieser Geschichte begegneten, was für mich wenig glaubwürdig erschien. Daher habe ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen.

Kurz gefasst: Spannender, knackiger und kurzweiliger Psychothriller!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere