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Veröffentlicht am 20.02.2024

Leider etwas langatmiger dritter Teil der „Blue Heron“ Reihe, in dem mich das ewige Hin und Her des Heldenpaares etwas ermüdete

Lieber mit dem Ex als gar kein Sex
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Colleen ist so attraktiv und nett, dass ihr die Männer in Scharen hinterherlaufen. Doch die Mitbesitzerin des ortsansässigen Pubs, das sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Connor, betreibt, hat den richtigen ...

Colleen ist so attraktiv und nett, dass ihr die Männer in Scharen hinterherlaufen. Doch die Mitbesitzerin des ortsansässigen Pubs, das sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Connor, betreibt, hat den richtigen Mann fürs Leben noch nicht gefunden. Eigentlich aber doch. Denn die vier Jahre Beziehung mit ihrem Ex Lucas Campbell, liegen ihr immer noch schwer im Magen. Lucas wäre nämlich der einzige Mann für sie, wenn er ihr Herz vor Jahren nicht mit Füßen getreten hätte. So verschwieg er ihr einst, dass er ihren Vater mit dessen Geliebte sah, was zu einem großen Streit zwischen Colleen und Lucas sorgte. So arg, dass sich beide trennten.
Einige Zeit später heiratete Lucas sogar eine andere und ließ Colleens Liebesleben in Scherben zurück.

Nun, Jahre später, ist Lucas zurück denn sein Onkel, der ihn einst als Jugendlicher bei sich aufnahm weil Lucas Dad im Gefängnis saß und dort starb, ist schwer krank. Lucas soll sich darum kümmern, dass sein Cousin Bryce endlich sein Leben in die Hand nimmt. Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn Bryce ist leider alles andere als clever. Dessen höllisch attraktives Aussehen jedoch ist es, was ihn so beliebt bei den Frauen macht. Auch die Tochter des „Chicken Kings“ Paulie, hat sich in Bryce verguckt und bittet ausgerechnet Colleen mit ihren kupplerischen Fähigkeiten darum, sie und Bryce zusammenzubringen. Colleen tut ihrer Freundin diesen Gefallen sehr gerne, doch ausgerechnet Lucas scheint etwas dagegen zu haben. So stehen sich die beiden Ex-Liebenden und Kampfhähne erneut gegenüber…

Im dritten Teil der „Blue Heron“ Reihe, steht nun, nachdem Faith und Honor bereits den Mann fürs Leben gefunden haben, eine ihrer engsten Freundinnen im Fokus des Geschehens. Colleen wirkt sehr selbstbewusst, steht mit beiden Beinen im Leben und ist sich ihrer Attraktivität auch bewusst, doch irgendwie scheint es nur einen Mann auf der großen weiten Welt zu geben, der ihr Interesse wecken konnte. Und um diesen Mann möchte sie dann auch in Zukunft einen großen Bogen machen, weil er sie einst sehr verletzte. Dabei träumt sie insgeheim von einem Mann, einem Haus und Kindern, doch bislang war ihr das Glück nur hold, wenn es darum ging, andere Menschen zusammenzubringen.
Auch ihr Bruder und ihre Mutter haben Pech in der Liebe. Colleens Dad suchte sich eine jüngere Geliebte, die er nach der Scheidung von Colleens Mum, heiratete und mit der er dann auch noch eine Tochter zeugte und Connor, Colleens Bruder schweigt sich über sein mangelndes Liebesleben lieber ganz aus.

Lucas stammt dagegen aus sehr einfachen Verhältnissen. Seine Mutter starb bereits sehr früh, während sich sein Vater um Geld für die Behandlung der kranken Mutter zu beschaffen, in kriminelle Machenschaften verwickeln ließ, die ihm dann auch eine Gefängnisstrafe einbrachten.
Lucas bemühte sich dann, ab dem Zeitpunkt, als er bei seinem Onkel und dessen Familie leben musste sehr darum, es allen recht zu machen. Doch leider hatte er keinen guten Stand bei seiner Tante, die in mehr als unerwünschten Eindringling behandelte. Lediglich Bryce, sein Cousin, hing an ihm wie eine Klette.
Und dennoch gelang es ihm einen guten Abschluss zu machen und eine berufliche Karriere zu beginnen, die ihm Wohlstand ermöglichte.
Trotz seiner Ehe konnte er Colleen nie vergessen und so ist es bereits vorprogrammiert, dass beide sich, kaum dass er wieder zurückgekehrt ist, bekriegen.

Genau dieses Katz und Mausspiel war es dann auch, was mir die Geschichte, so sehr ich Kristan Higgins Schreibstil auch liebe, ein wenig verleidet hat. Im Grunde hätten sich beide einfach nur an einen Tisch setzen müssen, um zu reden, denn die Gründe für ihre Trennung fand ich einfach zu substanzlos. Auch im weiteren Verlauf des Romans kommt es dann nochmals zu einem Disput zwischen ihnen, (über den Grund muss ich mich leider ausschweigen, um nicht zu viel zu verraten) der mir dann letztendlich „too much“ war. Zudem fand ich, dass „Lieber mit dem Ex als gar kein Sex“ einfach zu viele Längen aufweist.

Die zweite Liebesgeschichte zwischen Bryce und Paulie hätte sehr süß sein können, doch hier übertreibt es meiner Meinung nach die Autorin einfach zu sehr mit der Charakterisierung des Paares. Bryce ist einfach nur ein potenter, strunzdummer Klotzkopf, den man wirklich nicht ernst nehmen kann und auch bei Paulies Andersartigkeit wäre weniger mehr gewesen.
Die Zusammenführung des Paars wirkt ebenfalls recht lieblos in meinen Augen, so dass mir deren Liebesgeschichte leider wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

Zwischen Lucas und Colleen stimmt zwar die Chemie und ich mochte den Romanhelden im Grunde sehr, doch er schweigt sich einfach auch zu lange über seine wahren Gefühle aus.
Einzig Kristan Higgins „lockere Schreibe“ konnte mich wieder einmal überzeugen und es war zudem schön, dass auch die Protagonisten der Vorgängerbände in diesem Roman nochmals in Erscheinung traten. Die Familienzwistigkeiten, sei es von Colleens Seite oder auch Lucas Seite her, waren jedoch gut konzipiert und haben dafür gesorgt, dass ich mit einigem Interesse weitergelesen habe.

Kurz gefasst: Leider etwas langatmiger dritter Teil der „Blue Heron“ Reihe, in dem mich das ewige Hin und Her des Heldenpaares etwas ermüdete.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2024

Trotz gewisser Kritikpunkte ein wunderschöner, humorvoller aber auch anrührender Liebesroman, der kurzweilig ist und unterhält.

Lieber rundum glücklich als gar keine Kurven
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Als Emmaline eine Hochzeitseinladung ihres Ex-Freundes Kevin erhält, ist ihr erster Impuls, diese Einladung zu ignorieren, da Kevin ihr einst das Herz brach. Der Junge, in den sie sich einst verliebte, ...

Als Emmaline eine Hochzeitseinladung ihres Ex-Freundes Kevin erhält, ist ihr erster Impuls, diese Einladung zu ignorieren, da Kevin ihr einst das Herz brach. Der Junge, in den sie sich einst verliebte, da er genau wie sie ein Außenseiter war in der Schule der Reichen und Schönen, veränderte sich nach einer radikalen Abmagerungskur auch vom Wesen her und ließ sie dann ausgerechnet für seine Fitnesstrainerin im Stich, die er nun auch noch heiraten will.

Doch dann erhält Emmaline ausgerechnet Schützenhilfe von Jack, einem Bewohner des Örtchens in dem sie lebt, in den beinahe alle weiblichen Wesen ob jung oder alt, verliebt sind. Das liegt nicht nur an seiner Attraktivität, sondern vor allem an seinem liebeswerten Wesen. Emmaline kann nicht widerstehen, als er ihr das Angebot unterbreitet, sie zur Hochzeit zu begleiten. Als Emmaline Kevin dann wiederbegegnet, kann sie es nicht fassen, wie sehr er sich optisch verändert hat und so lässt sie sich in einem Anfall von Schwäche dazu hinreißen, allen zu erzählen, dass Jack und sie verlobt sind. Jack spielt das Spielchen gerne mit, doch als die Scharade dann doch auffliegt, weil Emmaline in angetrunkenen Zustand auspackt, haben beide kurz darauf einen One Night Stand. Emmaline lässt Jack gleich am nächsten Morgen wissen, dass sie nicht mehr von ihm erwartet; sie weiß ja schließlich von Jacks seelischen Altlasten, die er mit sich herumträgt; denn Jack ist geschieden und plagt sich; seitdem er bei einem Rettungsversuch einen Jungen nicht mehr rechtzeitig aus einem Wagen ziehen konnte, mit großen Schuldgefühlen und wiederkehrenden Panikattacken.

Doch Jack will Emmaline, zurück in Manningsport, auch weiterhin daten, wenn sie es nur zulassen würde. Emmaline hat jedoch entschieden etwas dagegen, dass jedes Mal seine schöne aber nervige Exfrau aufkreuzt. Zudem glaubt sie, nicht attraktiv genug für Jack zu sein. Kann Jack sie vom Gegenteil überzeugen?

Nachdem in den Vorgängerbänden bereits die Schwestern von Jack, eine nach der anderen unter die Haube kamen, ist es nun endlich an Jack, die Frau fürs Leben zu finden. Doch bis es so weit ist, muss er noch einiges über Frauen und auch über sich selbst lernen. Zugegeben Jack ist ein sympathischer Romanheld, jedoch übertreibt er es leider ein wenig zu sehr mit seiner Fürsorglichkeit und Freundlichkeit. Manches Mal hätte ich ihn daher imaginär schütteln mögen beim Lesen, wenn er wieder einmal seiner Exfrau zu Hilfe kam und das, obwohl diese sich ihm in der Vergangenheit gegenüber so abscheulich wie nur irgendwie möglich verhalten hatte. Daher fand ich sein Verhalten dann auch etwas zu unglaubwürdig beschrieben, vor allem in Bezug darauf, dass er sich Emmaline dagegen nach einem Streit einiges herausnahm, dass er sich bei seiner Exfrau nie gewagt hätte.

Ebenfalls ein Problem hatte ich damit, dass im Klappentext angegeben wird, dass Emmaline angeblich leicht übergewichtig sei. Im Roman wird sie jedoch als große Frau (1.80) beschrieben, die in guten Tagen die Konfektionsgröße 38 hat. Okay, ich kann ja gut nachvollziehen dass die Amerikaner, wie auch einige Zeitgenossen und Fitnessgurus bei uns, ein wenig extrem sein mögen, wenn es um das Körpergewicht geht, doch mal ehrlich Mrs. Higgins, hätten Sie da nicht einfach ein wenig mehr Schneid an den Tag legen können, um der Heldin eine passende Konfektionsgröße auf den Leib zu schreiben, oder wollten sie ihren Lesern keine „wirklich“ übergewichtige Heldin zumuten? Warum eigentlich nicht?

Ich muss zugeben, dass mich dieser Punkt wirklich geärgert hat, da es bereits genug junge, unsichere Menschen gibt, die ein Problem mit ihrem Gewicht haben, weil ihnen aus den Medien vordiktiert wird, dass Size Zero schicker sei. Und nun einer normalgewichtige Frau (mit schwerem Knochenbau) mit Konfektionsgröße 38 von diversen idiotischen Romanakteuren Übergewicht einreden zu lassen… Puh, das war mit ein wenig zu strange, so dass ich beim Lesen dieser Romanpassagen zunächst überlegt habe, den Roman abzubrechen!

Im Endeffekt habe ich es dann natürlich doch nicht gemacht, weil ich die „Blue Heron“ Reihe sehr mag und auch wissen wollte, wie es ausgeht mit Jack und Emmaline. Abgesehen von meinen Anmerkungen oben, ist „Lieber rundum glücklich als gar keine Kurven“ nämlich ein richtig toller, sehr humorvoller Liebesroman, in dem nicht nur das Heldenpaar zu Wort kommt, sondern man auch auf bereits lieb gewonnene Charaktere aus den Vorgängerbänden trifft. Allen voran Jacks witzige Schwestern und sein Schwager Levi, der Cop der Stadt und somit Chef von Emmaline.
Humorvollen Passagen wechseln sich ab mit tragischen Momenten, die wahrscheinlich auch noch anderen Lesern und nicht nur mir, einige Tränchen entlocken werden. Also sollte man einen kleinen Taschentuchvorrat parat haben, wenn man zu diesem Roman greift.
Kristan Higgins gelingt es nämlich diesmal sehr gut, eine Liebesgeschichte mit viel Tiefgang zu schaffen. Und selbst der perfekte Jack, bekommt von ihr ein Problem auf den Leib geschrieben, dass er lange Zeit nicht allein bewältigen kann. Wie Emmaline ihm versucht dabei zu helfen, fand ich sehr anrührend beschrieben und auch der Moment, wo beide dann begreifen, wie sehr sie sich ineinander verguckt haben, ist sehr romantisch und süß.

Kurz gefasst: Trotz gewisser Kritikpunkte ein wunderschöner, humorvoller aber auch anrührender Liebesroman, der kurzweilig ist und unterhält.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Für mich bislang einer der besten Romane aus Kristan Higgins Feder, der mit viel Tiefgründigkeit und Ernsthaftigkeit überraschen kann. Volle Leseempfehlung!

Fast perfekt ist gut genug
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Jenny:

Jenny ist eine erfolgreiche Designerin von Hochzeitskleidern und lebt in New York. Dort hat sie sich zusammen mit ihrem Mann, einem Arzt für plastische Chirurgie, ein bequemes und luxuriöses Leben ...

Jenny:

Jenny ist eine erfolgreiche Designerin von Hochzeitskleidern und lebt in New York. Dort hat sie sich zusammen mit ihrem Mann, einem Arzt für plastische Chirurgie, ein bequemes und luxuriöses Leben eingerichtet. Als ihr Mann sie verlässt und die Scheidung einreicht, kurz danach seine angebliche Traumfrau kennenlernt und diese prompt auch noch schwanger vom ihm wird, obwohl Jenny sich über alles Kinder mit ihrem Ex-Mann gewünscht hatte, ist die Designerin völlig am Boden zerstört. Sie beschließt daher allem den Rücken zu kehren, und zurückzugehen in ihren Heimatort Cambry-on-Hudson. Dort will sie einen eigenen Laden eröffnen und mietet bei dem attraktiven Klavierlehrer Leo, die obere, noch freie Wohnung an. Leo und Jenny freunden sich an. Von Jennys Seite dürfte auch ruhig mehr sein, doch Leo ziert sich. Über seine Gründe schweigt er sich jedoch erst einmal aus…

Rachel:

Rachel ist Jennys drei Jahre ältere Schwester, glücklich verheiratet und stolze Mutter dreier Töchter. Sie geht in ihrer Ehe auf und liebt es, ihre Kinder und ihren Mann zu umsorgen. Rachels Kartenhaus stürzt jedoch von einem auf den anderen Tag in sich zusammen, als sie auf Adams Handy ein eindeutig zweideutiges Photo entdeckt. Als sie Adam deswegen zur Rede stellt, streitet er alles ab- mehr noch, er ist erbost darüber, dass Rachel annehmen könnte, dass er eine Affäre mit einer anderen Frau habe. Zunächst ist Rachel beruhigt, doch dann nagen erneut Zweifel an ihr…

„Fast perfekt ist gut genug“, der neue Roman aus Kristan Higgins Feder, kommt ein wenig ernsthafter daher, was ihn, im Gegensatz zu anderen Büchern der Autorin, so besonders macht. Jedoch kommt trotzdem der Humor nicht zu kurz, selbst wenn er nicht in gewohntem Maße vorhanden ist. Mich persönlich hat es nicht gestört, eigentlich mochte ich diesen Roman sogar noch viel mehr, weil er mehr Tiefgang besitzt und mit Charakteren aufwartet, die echte Probleme, nebst Ecken und Kanten haben. Diese Probleme lösen sich hier dann auch nicht Knall auf Fall- man kann sich gut in die Figuren hineindenken und fragt sich dann auch selbst, ob man im Falle eines Falles etwa so lange passiv wie Jenny oder Rachel bleiben, oder aber ganz anders reagieren würde. Mich haben beide Geschichten; denn Jennys und Rachels Storys werden immer abwechselnd, jeweils aus der „Ich-Perspektive“ geschildert, berührt und ich habe auch nach dem Lesen noch einige Zeit darüber nachsinniert.

Sicherlich, es ist kein heiterer Roman geworden; wer nach reiner Zerstreuung und Ablenkung vom schnöden Alltag sucht, sollte vielleicht daher gut überlegen, ob er trotzdem zugreifen möchte, doch mag man bittersüße Liebesgeschichten und Storys, in denen die Akteure über sich selbst hinauswachsen müssen, damit sie ihr Glück finden können, wird man bestimmt so begeistert sein von „Fast perfekt ist gut genug“, wie ich es war.

Normalerweise habe ich bei Romanen, in denen es gleich zwei Heldinnen oder Helden gibt, zumeist einen Liebling. Doch diesmal mochte ich sowohl Jenny, als auch Rachels Charakter sehr und habe ihre Geschichten gleichsam interessiert verfolgt.

Aber auch Rachels freche Kids, Leos altersschwacher, mürrischer Hund oder auch Leo selbst, haben mir beim Lesen oft ein Grinsen ins Gesicht gezaubert.

Kurz gefasst: Für mich bislang einer der besten Romane aus Kristan Higgins Feder, der mit viel Tiefgründigkeit und Ernsthaftigkeit überraschen kann. Volle Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Connor & Jessica: Die Blue Heron Reihe geht in die fünfte Runde und schlägt ernsthaftere Töne an

Lieber heiß geküsst als kaltgestellt
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Jessica und Connor haben eine On/Off Beziehung. Und die begann schon recht früh nach der Schulzeit. Während Connor immer schon heimlich verliebt in Jessica war, die ihn jedoch nach einem tragischen Vorfall, ...

Jessica und Connor haben eine On/Off Beziehung. Und die begann schon recht früh nach der Schulzeit. Während Connor immer schon heimlich verliebt in Jessica war, die ihn jedoch nach einem tragischen Vorfall, der Jessica ihren Hund kostete, links liegen ließ, schlief sich Jessica durch sämtliche Betten ihrer Schulkameraden und genoss daher einen einschlägigen Ruf. Während eines Weinseminars in San Francisco, das Connor leitete, kamen sich die beiden dann doch zum ersten Mal näher und knüpften zarte Bande miteinander. Die jedoch jäh wieder zerstört wurden, als Jessicas behinderter Bruder Davey ins Spiel kam. Denn Davey macht Connor immer noch für den Tod ihres damaligen Hundes verantwortlich und gerät völlig außer Kontrolle, wenn Connor nur in seine Nähe kommt.

So zog Jessica, die sich nach dem Tod ihrer Mutter und der Flucht ihres alkoholkranken Vaters, allein um ihren Bruder kümmert, die Reißleine und gab Connor den Laufpass. Immer wieder jedoch kreuzten sich ihre Wege und Connor gelang es einfach nicht, Jessica zu vergessen, obwohl er zwischendurch auch andere Beziehungen mit Frauen einging. Nach einem erneuten Versuch, Jessica für sich zu gewinnen, in dem er ihr einen Heiratsantrag macht, den sie ablehnt, ist Connor jedoch völlig ratlos und beschließt, Jessica endlich zu vergessen. Er begibt sich in die Hände seiner Schwester, die gerne Paare verkuppelt…

Im bereits fünften Teil der „Blue Heron“ Reihe von Kristan Higgins erfährt man nun etwas mehr über Connor, Colleens Zwillingsbruder (ihre Geschichte wird in dem Roman „Lieber mit dem Ex als gar kein Sex“ erzählt) und seine schwierige Beziehung zu Jessica.

Ich hatte eingangs die Befürchtung, dass die Autorin mit Jessica eine absolut unsympathische Akteurin geschaffen hätte, doch nachdem ich mehr über Jessicas persönliche Hintergründe und dem Schicksal ihres Bruders erfuhr, legte sich meine Antipathie recht schnell und machte eher großem Mitleid mit ihr und ihrer Situation Platz. Die Autorin stellt dabei Jessicas Leben verständlicherweise etwas mehr in den Fokus, was auf Kosten von Connors Charakterisierung geht, der mir zwar als überaus sympathisch, aber auch ein wenig zu konturlos erschien. Auch die Art und Weise, wie sich eigentlich unlösbare Probleme, plötzlich in Nichts aufzulösen scheinen, kam mir etwas zu platt und einfallslos gestrickt vor, so leid es mir auch tut, denn ich mag Kristan Higgins Romane in der Regel immer sehr.

„Lieber heiß geküsst als kaltgestellt“, ist ein recht ernsthafter Roman geworden, auch wenn diverse Haupt und Nebenfiguren aus den Vorgängerbänden mit ihren lebhaften Dialogen für reichlich Stimmung und Gute Laune sorgen, das sollte man vielleicht vorher wissen, bevor man sich auf diesen Roman einlässt. Bis auf die von mir erwähnten, kleinen Kritikpunkte, ist aber auch der fünfte Teil der „Blue Heron“ Reihe ein unterhaltsamer Liebesroman geworden.

Kurz gefasst: Connor & Jessica: Die Blue Heron Reihe geht in die fünfte Runde und schlägt ernsthaftere Töne an.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Die Bestatterin Zoe kriminalisiert wieder in Birkheim. Spannender, aufwühlender, zweiter Teil der Reihe

Menschenfischer
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Schon wieder steht das kleine, beschauliche Örtchen Birkheim im Fokus der Kriminalermittler, denn inmitten des idyllischen Hunsrücker Waldes, wurden zwei stark verweste Kinderleichen, aufgefunden. Die ...

Schon wieder steht das kleine, beschauliche Örtchen Birkheim im Fokus der Kriminalermittler, denn inmitten des idyllischen Hunsrücker Waldes, wurden zwei stark verweste Kinderleichen, aufgefunden. Die Bestatterin Zoe Lenz wird von der Gerichtsmedizin beauftragt, bei der Gesichtsweichteilrekonstruktion zu helfen, denn ihr Geschick beim Entwerfen von Totenmasken ist bereits bekannt. Zudem arbeitet ihr Freund, Leon, bei der Mainzer Polizei und wird mit dem Fall, der im Wald verscharrten Kinderleichen, beauftragt.

Ausgerechnet als Zoe zu einer verstorbenen Dame des Ortes gerufen wird, gerät der Stein ins Rollen, denn die Tochter, die im Haus darauf wartet, dass Zoe und ihre Mitarbeiter die Verstorbene abholen, erzählt Zoe eine seltsame Geschichte, die mit einem vor vielen Jahren geschossenen Photo zu tun hat, auf dem Kinder zu sehen sind, die den beiden getöteten Kindern im Wald stark gleichen im Aussehen.
Damals hielt sich eine Sekte in Birkheim auf, die recht seltsame Methoden anwandte, um neue Mitglieder für ihre Gemeinschaft gewinnen zu können. Eine Sekte, deren Symbol dem sehr stark gleicht, das den beiden Kinderleichen wohl noch zu Lebzeiten in die Haut gebracht wurde. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den toten Kindern und der Sekte? Während Zoe daran glaubt, ist Leon sich darüber sehr unschlüssig. Zudem möchte er nicht, dass sich Zoe in die Ermittlungen einmischt, da er fürchtet, dass Zoes Einmischung seine Freundin womöglich in große Gefahr bringen könnte…

Nach dem ersten Teil um die Bestatterin Zoe mit dem Titel „Totenmaske“ führt die Autorin Helene Henke ihre Leser erneut ins beschauliche Birkheim und erzählt die Geschichte von Zoe weiter. Mittlerweile sind Zoe und Leon ein Paar. Obwohl sie sich durchaus auch gerne einmal streiten, sind sie sich sehr zugetan und das, trotz der Tatsache, dass Zoe wieder zurück nach Birkheim gegangen ist, denn sie fühlt sich in ihrem Heimatort wohler.

Die Arbeit als Bestatterin bedeutet Zoe immer noch sehr viel und mittlerweile hat sie auch tatkräftige Unterstützung in Gestalt der undurchsichtigen Auszubildenden Alina, wenn diese auch recht seltsame Anwandlungen an den Tag legt, welche Zoe so manches Mal ratlos zurücklassen. Was verbirgt Alina vor Zoe und wieso verschwindet sie plötzlich von einem auf den anderen Tag? Die Sorge um Alina lässt Zoe keine Ruhe und so macht sie sich, gegen den ausdrücklichen Willen von Leon, ans ermitteln. Natürlich weiß man als Leser bereits, dass Zoe durchaus eine clevere junge Frau ist, die jedoch auch mit großer Sturheit gesegnet ist und sich dadurch leider immer wieder in Lebensgefahr bringt. Und dies ist auch mein erster Kritikpunkt, der mich davon abgehalten hat, dem Roman die Höchstbewertung zu geben. Denn Zoe handelt für meinen Geschmack manches Mal einfach zu sehr wie eine TSTL Heldin. Ihre Nacht und Nebelaktion im Wald, ist da nur ein Beispiel. Zwar kann man ihre Hartnäckigkeit gut nachvollziehen, doch dass sie sich ohne Begleitung aufmacht, in dem Bewusstsein, dass sich der Mörder der Kinder eventuell noch im Wald aufhalten könnte, war mir einfach „too much“ auch wenn es der Spannung sicherlich zuträglich war.

Sehr informativ fand ich dagegen die Romanpassagen beschrieben, die sich um die Kunst des Bestattens drehen. Man merkt erneut, dass sich die Autorin sehr viel Mühe mit der Recherche gegeben haben muss. Auch eine amüsante, wenn auch morbide Anekdote zum Thema „Leichenstarre“ gibt sie zum Besten, die mich schon beim Lesen sehr hat schmunzeln lassen.
Der Fall um die ermordeten Kinder ist ebenfalls sehr aufwühlend beschrieben, zudem fand ich den eingeflochtenen Bezug zu Zoe spannend. Man sollte als Leser aber unbedingt beim Lesen die richtige Reihenfolge einhalten, da in diesem Band Bezug auf den ersten Teil genommen wird und auch der Mörder aus „Totenmaske“ namentlich genannt wird, um sich nicht im Vorfeld die Spannung zu nehmen.

Kurz gefasst: Die Bestatterin Zoe kriminalisiert wieder in Birkheim. Spannender, aufwühlender, zweiter Teil der Reihe.

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