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Veröffentlicht am 26.02.2019

Ausgereifte, interessante Romanfiguren, eine wunderschöne Liebesgeschichte, nachdenklich machende sowie humorvolle Augenblicke und viele prickelnde Momente runden diesen perfekten Liebesroman ab!

Pfand der Leidenschaft
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Nach dem Tod der Eltern, wird Leo Hathaway Viscount. Doch statt sich um seine mit dem Titel einhergehenden Pflichten zu kümmern, lässt er sich immer mehr gehen, treibt sich in zwielichtigen Spielhöllen ...

Nach dem Tod der Eltern, wird Leo Hathaway Viscount. Doch statt sich um seine mit dem Titel einhergehenden Pflichten zu kümmern, lässt er sich immer mehr gehen, treibt sich in zwielichtigen Spielhöllen und Bordellen herum und gibt das sowieso sehr dezimierte Vermögen der Familie mit vollen Händen aus.

Doch Amelia, Leos verantwortungsvolle Schwester, weiß genau, dass Leo im Grunde seines Herzens um seine verstorbene Verlobte trauert und in diesen Aktivitäten Vergessen sucht. Und aus diesem Grund macht sie sich immer wieder auf den Weg um ihn zu finden.
Als sie, zusammen mit ihrem Ziehbruder mit Roma Abstammung, Merripen, wieder einmal unterwegs in London ist, um Leo aufzuspüren, bittet sie kurzentschlossen den Manager von "Jenners", einem Spielsalon, um Hilfe.

Cam Rohan, ist genau wie auch Merripen ein Mann mit Roma- Wurzeln und dank seiner Unterstützung kann Amelias Bruder auch bald gefunden werden. Da Cam wie verzaubert von Amelia ist, raubt er ihr zum Abschied einen Kuss, der die bodenständige, junge Frau ziemlich aus der Fassung bringt.

Eine Woche später kreuzen sich ihre Wege aus heiterem Himmel erneut und zwar weitab von London in Hampshire, wo die Hathaways ihren Familiensitz bezogen haben, der allerdings recht baufällig ist. Cam kann Amelia dort in letzter Sekunde vor einer hochgehenden Rakete schützen und stellt sie kurz darauf seinem Freund Lord Westcliff vor, der verantwortlich für dieses unbeabsichtigte Versehen ist.

Lord Westcliff lädt Amelia und ihre Familie spontan zu einem Besuch auf sein Anwesen ein, wo Amelia auch erneut auf den attraktiven Cam Rohan treffen wird, der ihr seit dem gemeinsamen Kuss nicht mehr aus den Augen geht- aber auch einem weiteren ehemaligen Verehrer begegnet sie dort unverhofft...

Der erste Teil um die Familie Hathaway stellt eine Art Bindeglied zwischen der "Mauerblümchenreihe" von Lisa Kleypas und der neuen Serie her und so trifft man hier auf einige Haupt und Nebenfiguren der vergangenen Bände wieder, was immer für viel Wiedersehensfreude bei Serienfans wie mich sorgt.

Es ist zwar schöner, wenn man die "Mauerblümchenreihe" bereits gelesen hat, bevor man "Pfand der Leidenschaft" zur Hand nimmt, dennoch kann man die Zusammenhänge aber auch so verstehen.

In "Pfand der Leidenschaft" bekommt nun Cam Rohan, der Angestellte und Freund von Lord St.Vincent aus dem Spielsalon "Jenners", seine eigenen Geschichte. Und da er ein halber Roma ist, lässt die Autorin viele interessante Details über das Volk und ihre Bräuche in diesen Roman mit einfließen, was für einen zusätzlichen Zauber beim Lesen sorgt und den Leser Cams Charakter und seine Handlungsweisen besser verstehen lässt.

Amelia ist eine pflichtbewusste, warmherzige junge Frau, die seit dem Tod ihrer Eltern versucht die Familie zusammenzuhalten und eine Art "Mutterrolle" übernommen hat. Ihr Ziehbruder Kev Merripen, unterstützt sie dabei so gut es geht, dennoch stößt Amelia bei ihrem Bruder Leo an ihre Grenzen, was ihr das Gefühl von Hilflosigkeit vermittelt.
Als sich dann Amelia und Cam ineinander verlieben, geschieht das zwar recht rasch, dennoch gelingt es der Autorin plausibel Gründe dafür zu finden und so ist der Roman auch voller wunderbarer, gemeinsamer Dialoge der beiden Hauptfiguren.

Cams Roma Abstammung ist ein wichtiger Punkt in der Geschichte, denn eigentlich will Cam das Leben der "Gadjos" (Nichtromas) hinter sich lassen und wieder nach Art der Zigeuner leben. Als er jedoch Gefühle für Amelia entwickelt, kommen ihm das erste Mal Zweifel an seinem Plan. Auch hier gelingt es Lisa Kleypas durch den Einbau von diversen Geschehnisse, überzeugend sein "Rückrudern" klar zu machen.

Die Liebeszenen sind sehr romantisch und erotisch gehalten und dürften jedes Liebesromanleserherz schneller schlagen lassen.
Spielerisch leicht führt die Autorin gleichzeitig bereits die anderen "Hathaways" ein und man erfährt dabei schon eine ganze Menge über den "chaotischen, aber liebenswerten Haufen", was recht neugierig auf die nächsten Teile macht. Für mich einer der besten historischen Liebesromane aller Zeiten!

Kurz gefasst: Ausgereifte, interessante Romanfiguren, eine wunderschöne Liebesgeschichte, nachdenklich machende sowie humorvolle Augenblicke und viele prickelnde Momente runden diesen perfekten Liebesroman ab!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Intensive und wunderbar romantische Liebesgeschichte - rundum gelungener historischer Liebesroman der Autorin!

Glut der Verheißung
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Winnifred hat seit ihrer Erkrankung vor einigen Jahren an Scharlachfieber, eine sehr schwache körperliche Konstitution. Die zarte junge Frau leidet sehr darunter, dass ihr durch ihre Krankheit ein normales ...

Winnifred hat seit ihrer Erkrankung vor einigen Jahren an Scharlachfieber, eine sehr schwache körperliche Konstitution. Die zarte junge Frau leidet sehr darunter, dass ihr durch ihre Krankheit ein normales Leben verwehrt scheint. Vor allem aber würde sie gerne ihrer großen Liebe Kev näher kommen. Kev ist ein Roma, den Winnifreds Familie einst verletzt auf ihren Ländereien auffand und der seitdem als eine Art Ziehbruder bei den Hathaways lebt. Als Winnifred erfährt, dass einem Arzt in Frankreich ein bahnbrechender Durchbruch in der Behandlung von lungenschwachen Patienten gelungen ist, lässt sie der Gedanke nicht mehr los und sie reist schließlich mit ihrem Bruder Leo dorthin um sich im Sanatorium des besagten Arztes behandeln zu lassen.

Zwei Jahre vergehen- doch während Winnifred Kev zahlreiche Briefe schreibt, bekommt sie lediglich eine recht unpersönliche Nachricht von Kev zurück. Als Winnifred schließlich nach erfolgreicher Behandlung genesen nach England zurückkehrt und ihrem Ärger über Kevs Verhalten Luft machen möchte, küsst dieser Winnifred zwar äußerst verzweifelt und leidenschaftlich, macht ihr aber im nächsten Atemzug unmissverständlich klar, dass er sie nicht will. Winnifreds Herz zerbricht in tausend Scherben und schließlich wendet sie sich ihrem Arzt zu, der sie seit ihrer Behandlung in Frankreich zur Frau nehmen möchte. Doch ab diesem Zeitpunkt gerät Kev völlig außer Kontrolle…

Nachdem Cam Rohan und Amelia Hathaway bereits im ersten Teil der neuen Serie von Autorin Lisa Kleypas zueinander fanden, geht es zeitlich nun fast nahtlos weiter. Cam und Amelia sind ein glückliches Paar, doch Cam versucht weiterhin herauszufinden, was es mit der seltsamen Tätowierung auf sich hat, die nicht nur er trägt, sondern auch Kev, mit dem er außer einer Roma-Herkunft eigentlich nichts gemeinsam hat.

Außerdem ist es Cam, der den verschlossenen Kev immer wieder aus der Reserve locken möchte. Das sorgt für amüsante aber auch denkwürdige Momente in der Geschichte. Doch auch die Hauptsache, die Liebesgeschichte zwischen Win und Kev hat viel Tiefgang, ist romantisch, glaubwürdig erzählt und hat mir beim Lesen einige recht hartnäckige Tränen in die Augen getrieben.

Während es sehr oft in anderen Serienteilen so ist, dass Hauptakteure aus Vorgängerbänden höchstens noch kleinere Auftritte bekommen, wählt Lisa Kleypas in Glut der Verheißung einen anderen Weg. Sowohl Haupt und Nebenfiguren agieren stets allesamt miteinander, auch wenn der Hauptfokus der Geschichte natürlich auf Wins und Kevs Geschichte liegt.

Das sorgt für viel familiäres Flair auf vertrautem Terrain. Man bekommt als Leser schnell das Gefühl, man wäre mitten im Geschehen und ich fand es sehr schön ein zweites Mal Gast bei den Hathaways zu sein. Alle Familienmitglieder necken sich, man spürt aber praktisch in jedem Satz, wie sehr sie sich zugetan sind, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.

Alle Romanfiguren haben Ecken und Kanten, was sie erst richtig liebenswert macht. Auf Wins und Kevs Story war ich eigentlich am meisten gespannt, was besonders daran lag, dass Win und Kev eigentlich völlig verschiedene Charaktere sind. Während Kev für alle anderen stets mürrisch, unnahbar und zugeknöpft erscheint, auch wenn er sein Herz am rechten Fleck hat, ist es ausgerechnet Win, der es gelingt ihn mit ihrer Ruhe, ihrem liebeswerten Wesen und ihrem feinen Sinn für Humor aus der Reserve zu locken, wenn beide allein sind.

Die Autorin erzählt in kleinen Rückblenden, wie Kev einst zu den Hathaways kam und wie seine Freundschaft mit Win begann. So bekommt die Love Story zwischen den beiden ein festeres Fundament für den Leser und man begreift sehr schnell wie verzweifelt Kev Win eigentlich liebt, obwohl er es wegen der schrecklichen Erlebnisse in seiner Kindheit nicht wagt, ihr seine Liebe zu gestehen. Diese zusätzlichen tragischen Elemente sorgen dafür, dass man mit Kev und Win von Beginn an mitleidet. Wunderbar fand ich die innere Stärke von Win und dass sie nie aufgibt, egal was geschieht.

Der Roman ist von Anfang bis Ende atmosphärisch dicht, lässt sich sehr gut lesen und man kann ihn nicht einmal zwischendurch weglegen- was nicht nur an der Love Story liegt, sondern auch daran, dass man in diesem zweiten Teil endlich erfährt, was es mit der mysteriösen Tätowierung von Cam und Kev auf sich hat und es besonders zum Ende hin noch einmal sehr spannend wird, als ein Familienmitglied in Lebensgefahr gerät.

Die romantischen Liebeszenen des Romans haben viel Feuer, Leidenschaft und verdeutlichen noch einmal die verzweifelte Liebe zwischen Win und Kev.

Eigentlich habe ich bereits den ersten Teil "Pfand der Leidenschaft" mit einer 5 Sterne Wertung bewertet, da er praktisch perfekt ist, was mich jedoch nun in ein kleines Dilemma stürzt, da ich "Glut der Verheißung" noch intensiver und schöner fand. Gibt es noch eine Steigerung für perfekt?

Kurz gefasst: Intensive und wunderbar romantische Liebesgeschichte - rundum gelungener historischer Liebesroman der Autorin!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Fällt etwas ab, im Vergleich zu anderen Teilen der Reihe

Zärtlicher Nachtwind
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Poppy Hathaway würde einen von Beatrix tierischen Lieblingen am liebsten in die ewigen Jagdgründe befördern, denn Dodger, das freche unternehmungslustige Frettchen hat sich ihren Liebesbrief von Michael, ...

Poppy Hathaway würde einen von Beatrix tierischen Lieblingen am liebsten in die ewigen Jagdgründe befördern, denn Dodger, das freche unternehmungslustige Frettchen hat sich ihren Liebesbrief von Michael, den Poppy liebt und heiraten möchte, geschnappt und rennt nun damit quer durch das Hotel. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als dem kleinen Dieb zu folgen, doch dabei gerät sie in einen Geheimgang und wird dort von einem ihr bis dato unbekannten Mann gestellt, der sich äußerst amüsiert gibt, nachdem er erfährt, wieso sie und das Frettchen durch die Hotelgänge streifen. Seltsamerweise hört er ihr im Gegensatz zu anderen Männern sehr gerne zu- egal was Poppy auch zur Unterhaltung beizutragen hat.

Der Mann entpuppt sich schließlich als der Hotelbesitzer Harry Rutledge und für Harry ist es nach ihrem Gespräch sonnenklar, dass Poppy die ideale Braut für ihn wäre. Doch einen Haken hat die Sache, Poppy will einen anderen heiraten und da Harry äußerst zielstrebig und auf seine Art auch skrupellos ist, schmiedet er einen Plan um sich seines Nebenbuhlers elegant zu entledigen.

Bei einem Ball treffen Harry und Poppy sich wieder und dort setzt Harry sich zielstrebig in Szene, in dem er Poppys traurigen und verwirrten Gemütszustand ausnutzt und sie durch einen Kuss in der Öffentlichkeit kompromittiert. Er glaubt sich nun bereits am Ziel seiner Wünsche, doch er hat nicht mit Poppys Widerstand und dem ihrer Familie gerechnet. Zwar willigt Poppy ein seine Frau zu werden, doch sie macht ihm dennoch klar, dass sie ihn für seine Taten verachtet und höchstwahrscheinlich niemals lieben wird. Kann Harry damit leben?

Nach dem hochemotionalen Vorgängerband um Kev und Win, der mich restlos begeistert und sehr berührt hat, war ich schon sehr gespannt auf den Nachfolgeband, der nun Poppy Hathaways Geschichte erzählt. Poppy ist eine junge Frau, die eigentlich am liebsten ein völlig normales, unaufgeregtes Leben auf dem Lande führen würde und zwar mit einem liebenswerten Mann, Kindern und ihren Geschwistern. Doch da die Hathaways ein ziemlich verrückter Haufen sind, kommt stets etwas dazwischen. Und auch sie bleibt nicht davon verschont, als ausgerechnet der Hotelbesitzer Harry eigenmächtig entscheidet, dass Poppy die ideale Frau für ihn wäre und die Weichen ihres Lebens durch eine von ihm ausgehende Intrige völlig anders stellt.

Harrys Verhalten kann man nicht beschönigen. Zwar gibt er stets offen und ehrlich zu, dass er skrupellos ist und sich einfach nimmt, was er will, doch die üble Art und Weise mit der er Poppy mitspielt, fand ich ehrlich gesagt recht grenzwertig und somit hatte ich lange damit zu kämpfen ihn überhaupt in mein Leserherz schließen zu können.

Trotz seines Verhaltens macht die Autorin dem Leser aber auch schnell klar, dass Harry Poppy unbewusst schon sehr früh starke Gefühle entgegenbringt, die seine charakterlichen Schwächen etwas abmildern. Spätestens ab dem Zeitpunkt als man auch noch erfährt, warum Harry ein so abgebrühter Zeitgenosse geworden ist, beginnt man Verständnis für ihn zu entwickeln und einige seiner Taten sprechen dann auch durchaus für ihn. Allerdings ist er bislang der einzige Romanheld aus der Hathaway-Reihe der mir weniger zusagte, als die anderen.

Die weibliche Romanheldin, Poppy macht jedoch einiges wett- sie ist eine wunderbare Person, die man gerne als Freundin hätte, wenn sie real wäre und auch die zahlreichen Auftritte der Hathaways und nicht zu vergessen die schrulligen aber liebewerten Hotelangestellten von Harry runden diesen lesenwerten historischen Liebesroman positiv ab.

Dennoch, im Vergleich zu den Vorgängerbänden fällt er für meinen Geschmack etwas ab- zwar ist es durchaus interessant zu lesen, wie Poppy Harry schließlich zähmt und auch auf emotionaler Ebene kann dieser 3. Teil der Reihe überzeugen, doch es fehlte mir hier der letzte kleine Kick zum Keeperstatus. Auch die kleine Kriminalhandlung am Ende des Romans fand ich überflüssig- weniger wäre hier mehr gewesen.
Dafür gibt die Autorin allerdings schon einen kleinen Ausblick auf den nächsten Band der Reihe, der dann Leo Hathaway und Catherine Marks Story behandeln wird. Interessant fand ich jedoch, dass eines von Catherines Geheimnissen, nämlich das ihrer Abstammung, bereits in diesem Teil aufgelöst wird.

Veröffentlicht am 26.02.2019

In „Kuss im Morgenrot“ stimmt einfach alles

Kuss im Morgenrot
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Leo Hathaway und die Gesellschafterin der Familie Catherine Marks können sich nicht wirklich leiden. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit streiten die beiden. Während Catherine Leos Angewohnheit, zu jeder ...

Leo Hathaway und die Gesellschafterin der Familie Catherine Marks können sich nicht wirklich leiden. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit streiten die beiden. Während Catherine Leos Angewohnheit, zu jeder ernst gemeinten Bemerkung ihrerseits, ironische Entgegnungen zu machen, hasst und auch seinem legendären Ruf als Lebemann nichts abgewinnen kann, treibt Catherine, Leo, wie er meint, mit ihrer oberlehrerhaften, ernsten und humorlosen Art und ihrer altmütterlichen Optik in den Wahnsinn. Doch eines Tages will es das Schicksal, dass Leo einige interessante Entdeckungen macht. Zum einen färbt sich Catherine ihre von Natur aus wunderschönen blonden Haare, und zum anderen scheint sie Leos Schwager und Poppys Ehemann, den Hotelbesitzer Harry Ruthledge, besser zu kennen, als sie zugeben mag.

Als Leo Catherine deswegen zur Rede stellt, nachdem er sie mit Harry in vertrauter Zweisamkeit sitzen sah, gibt sie ihm gegenüber schließlich zu, dass sie Harrys Halbschwester ist. Leo ahnt instinktiv, dass da noch mehr sein muss, doch welch traurige Geschichte sich hinter Catherines Versteckspiel wirklich verbirgt, kann er noch nicht einmal im Ansatz erahnen, denn Catherine schweigt sich zunächst darüber aus.

Als Leo einen Unfall hat und Catherine Leo dabei mutig zur Seite steht, kommen sich die beiden Kampfhähne näher und stellen fest, dass sie doch mehr miteinander gemeinsam haben, als sie auf den ersten Blick dachten.

Doch Catherine, will aufgrund ihrer traurigen Vergangenheit niemals heiraten und Leo, der durch eine Erbschaftsklausel dazu gezwungen ist innerhalb des nächsten Jahres eine Frau und einen Erben vorweisen zu müssen, ansonsten fällt das Haus und der Grundbesitz an weitläufige Verwandte, rinnt langsam die Zeit davon. Da schreitet die Tochter derjenigen zur Tat, die, wenn Leo versagt, alles erben würde und bietet ihm die Hand zu einer Vernunftehe. Wie wird sich Leo entscheiden und kann er Catherine vor drohender Gefahr schützen?

Endlich, wie lange mussten Fans der Hathaway-Reihe schon auf Leos und Catherines Geschichte warten! Und nun ist es so weit, wobei meine große Erwartungshaltung auch nicht enttäuscht wurde.

Was ich auch bereits in den Vorgängerbänden so wunderbar fand, war die Tatsache, dass die Autorin den Fokus nicht nur auf ihre jeweiligen Heldenfiguren richtet, sondern dass sie auch ihren Nebenfiguren, (in dem Fall sämtlichen Hathaways und ihren Partnern) genügend Raum zur Entfaltung bietet. Alle Personen sind dabei sehr vielschichtig und völlig unterschiedlich charakterisiert worden, aber dennoch jeder auf seine Art sehr sympathisch und mit viel Charme gezeichnet. Lisa Kleypas begnügt sich in ihrer Hathaway Reihe ferner nicht damit, kurze Cameo-Auftritte für ihrer Hauptfiguren der Vorgängerbände zu schaffen, sondern integriert jede Figur der Serie, in die Folgebände, was eine Art familiäre Nähe zu allen Personen schafft und mir besonders gut gefallen hat. Nachdem bis auf die tierliebe Beatrix nun alle Hathaway-Frauen „unter der Haube“ sind, ist nun Leo an der Reihe, die Frau fürs Leben zu finden.

Man ahnte ja eigentlich bereits sehr früh, was die Autorin für ihn geplant hatte, doch toll fand ich, dass die Autorin Leo in diesem Band auch charakterlich noch mehr reifen lässt. Und einer der Gründe dafür, ist Catherine Marks. Zwischen Leo und ihr sprühen die Funken, doch die Chemie stimmt, ihre Liebesgeschichte ist sehr romantisch und die Liebeszenen sehr sexy und kleypaslike geschrieben. Man bekommt nebenher viele gemeinsame Gespräche des Heldenpaars geboten, die ihre wachsende Zuneigung füreinander untermauern und darf sich zudem auf ein Wiedersehen mit den restlichen Hathaways freuen und natürlich auch mit „Dodgers“, dem frechen Frettchen, das mir mit seinen Aktionen wieder oftmals ein fettes Grinsen entlockt hat.

In „Kuss im Morgenrot“ stimmt einfach alles: Ein wunderbares, sensibles Heldenpaar, Romantik, familiäre Wohlfühlatmosphäre und trotz Catherines wirklich sehr tragischen Hintergrundgeschichte, geht es dennoch nicht allzu schwermütig in dem Roman zu, da Leo (mit Frechheit und Humor) und Dodger (ebenfalls mit Frechheit), Catherine, jeder auf seine Weise, zu trösten vermögen. Ebenfalls sehr gelungen fand ich auch die deutsche Übersetzungsarbeit.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Im Großen und Ganzen ein gelungener Genrewechsel der Autorin

Das Winterwunder von Friday Harbor
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Als Marks Schwester bei einem Unfall stirbt, fällt er aus allen Wolken, denn sie hat bestimmt, dass er im Falle ihres frühzeitigen Ablebens für ihre kleine Tochter Holly sorgen soll. Mark, bislang noch ...

Als Marks Schwester bei einem Unfall stirbt, fällt er aus allen Wolken, denn sie hat bestimmt, dass er im Falle ihres frühzeitigen Ablebens für ihre kleine Tochter Holly sorgen soll. Mark, bislang noch unverheiratet, steht zunächst vor einer ihm schier unlösbaren Aufgabe. Doch da er es nicht übers Herz bringt, seine kleine Nichte an Pflegeeltern weiterzureichen, überredet er einen seiner beiden Brüder, Sam, dazu, ihm bei der Erziehung von Holly beizustehen. Das Arrangement klappt auch ganz gut. Maggie hängt sehr an ihren Onkeln Mark, den Kaffeeröster, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat und Sam, der einen Weinberg besitzt. Doch sie weigert sich seit dem tödlichen Unfall ihrer Mutter zu sprechen.

Erst als Mark eines Tages mit Holly den Spielwarenladen „Magic Mirrors“ betritt und dort von der Besitzerin des Ladens eine „magische“ Muschel geschenkt bekommt, spricht Holly ihre ersten Worte nach einem halben Jahr. Mark ist überglücklich und zeigt zudem Interesse an Maggie. Doch obwohl auch Maggie Mark überaus attraktiv und interessant findet, traut sie sich nicht, ihren Gefühlen für ihn nachzugeben. Denn vor nicht allzu langer Zeit verlor sie ihre große Liebe durch eine schwere Krankheit und hat Angst davor, wieder einen Menschen in ihr Leben zu lassen. Zudem hat Mark auch noch eine hübsche Verlobte…

Ich lese Weihnachtsgeschichten sehr gerne und natürlich dürfen sie in der kälteren Jahreszeit dann auch ein wenig romantisch verklärter sein; will sagen, in diesem speziellen Fall darf Klischee, Schicksalsfindung und Rührseligkeit ruhig ein wenig stärker dosiert daherkommen, ohne dass ich dies als negativen Aspekt ansehe. Zudem liebe ich schon seit vielen Jahren die historischen Liebesromane der Autorin und mag dabei die Art wie sie schreibt sehr, denn sie vermag es, die Leser; in diesem Falle mich, mich mit ihren Liebesgeschichten stets zu berühren.

Als ich erfuhr, dass „Das Winterwunder von Friday Harbor“ ein Contemporary ist, war ich zunächst etwas skeptisch, die Skepsis verstärkte sich noch, als ich den doch recht dünnen Roman schließlich vor mir liegen hatte.
Aber trotz meiner Vorbehalte entpuppte sich „Das Winterwunder von Friday Harbor“ dann im Großen und Ganzen als gelungener Genrewechsel der Autorin.

Es gibt allerdings auch zwei „aber“, die mich von einer Höchstbewertung absehen lassen haben. Gerade die besondere Stärke von Lisa Kleypas, berührende Geschichten zu schreiben funktioniert nur, wenn sie ihren Hauptfiguren genügend Raum zur Entfaltung bietet. Trotz aller Zutaten und einer sehr süßen Holly, die man schnell in sein Leserherz schließt, blieb mir das Heldenpaar dieses Romans ein wenig zu blass. Die Story hatte so viel Potential; ihr hätten hundert Seiten mehr nur gut getan. Doch auf nur 186 Seiten tiefschürfende Charaktere mit Ecken und Kanten zu erschaffen, ist der Autorin in meinen Augen leider nur bedingt gelungen.

Ein wenig erinnert mich dieser Roman von der Machart her an sogenannte „Category Romances“, wie man sie etwa in Tiffanys, Baccaras etc. vorfindet und genauso „dünn“ ist hier leider auch streckenweise die Charakterisierung des Heldenpaars, das unterschiedlicher nicht sein könnte. (Mark sehr nüchtern und abgeklärt; Maggie dagegen verträumt und romantisch)
Auch in Sachen Liebeszenen hätte ich mir doch ein wenig mehr Leidenschaft gewünscht, denn die einzige Liebeszene in diesem Roman kommt, wenn man Lisa Kleypas Historicals kennt, schon ein wenig züchtig und knapp formuliert daher.

Die erste Hälfte des Romans konnte mich dazu leider nicht so sehr ans Buch fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte, doch die zweite Hälfte reißt dieses Manko dann wieder vollkommen heraus, weil Lisa Kleypas ab diesem Zeitpunkt endlich eine große Dosis an familiärer, heimeliger Atmosphäre in ihre Geschichte einziehen lässt, wie man es auch bei ihren Historicals gewohnt ist und es sogar zu einigen amüsanten Romanpassagen im Hause Nolan kommt; etwa wenn Maggie den Brüdern Sam, Mark und Alex beim Kochen zur Hand gehen muss. Außerdem lässt die Autorin dann auch endlich mehr wichtige Dialoge zwischen dem Heldenpaar zu, die ihre wachsende Liebe zueinander untermauern und dafür Sorgen dass man mehr Bezug zu Mark und Maggie bekommt.
Und diese tolle zweite Hälfte des Romans war es dann auch, die mich dazu bewogen hat, statt einer 3.5 Bewertung eine glatte 4 Punkte Bewertung zu geben.
Am Ende des Romans findet man dann eine Leseprobe zum zweiten Teil der Friday Harbor Reihe vor, die sich sehr vielversprechend las und mich in gespannter Erwartung zurückgelassen hat.

Kurz gefasst: Im Großen und Ganzen ein gelungener Genrewechsel der Autorin, obwohl mir die besondere Magie, die den Historicals der Autorin anhaftet, hier noch ein wenig gefehlt hat. Als nette Weihnachtslektüre für Zwischendurch jedoch empfehlenswert.