Ein prickelnder, recht modern wirkender Liebesroman, der echtes historisches Kolorit eher vermissen lässt, aber zu keinem Zeitpunkt Langweile aufkommen lässt.
Mein leidenschaftlicher RitterLady Isobel hat eine behütete Kindheit genossen, die erst an dem Tag endete, als ihr Vater sie einem alten, lüsternen reichen Adligen zur Frau gab und sie für Geld verschacherte.
Nun, einige Jahre später, ...
Lady Isobel hat eine behütete Kindheit genossen, die erst an dem Tag endete, als ihr Vater sie einem alten, lüsternen reichen Adligen zur Frau gab und sie für Geld verschacherte.
Nun, einige Jahre später, ist sie schlauer und vertraut so schnell keinem Mann mehr. Nachdem ihr Mann verschied, steht ein angeblicher Erbe vor ihr, der nun auch um sie freit. Um dem Schicksal einer neuen Eheschließung entgehen zu können, bittet sie den Bischof um Hilfe und der wendet sich wiederum an den König. Dieser arrangiert aber nun auch eine weitere Eheschließung für Isobel. Sie bekommt den Auftrag einen französischen Edelmann zu heiraten und seine angebliche Treue für den englischen König zu überprüfen.
Während sie in Frankreich weilt, um auf ihren Zukünftigen zu warten, lernt sie Sir Stephen Carleton kennen; ein Freund ihres väterlichen Freundes Sir Robert. Stephen ist jedoch kein Kostverächter. Seine weiblichen Eroberungen sind legendär genauso wie auch sein Kampfgeschick. Er gehört zu den besten Männern des Königs und gegen ihren Willen verliebt sich Isobel schließlich in ihn. Dennoch weiß sie genau, dass ihre Liebe keine Chance hat. Oder täuscht sie sich in Sir Stephens Charakter? Doch falls auch er tiefere Gefühle für sie hegen mag, was ist mit ihrem Verlobten?
Margaret Mallorys ersten Teil der „All The Kings Men“ Reihe las ich vor einer geraumen Weile und auch wenn ich daran den recht modernen Schreibstil bemängelte, wollte ich der Autorin mit ihrem Fortsetzungsroman noch eine Chance geben, da die Story an sich recht unterhaltsam war.
In „Mein leidenschaftlicher Ritter“ bekommt man es nun mit einem etwas tiefgründiger charakterisierten Heldenpaar zu tun. Auf der einen Seite die junge Heldin, die unsanft aus ihrer verträumten Kindheit katapultiert wurde, als ihr Vater sie verriet und auf der anderen Seite ein Schwerenöter, der von der Frauenwelt heiß begehrt wird und in Isobel endlich eine Frau findet, die ihm ebenbürtig ist. Das klingt nach einer interessanten Paarkonstellation und tatsächlich stimmt auch die Magie zwischen dem Paar, selbst wenn Isobels Starrsinnigkeit und ihr Hang sich in gefährliche Situationen zu bringen (kurz eine TSTL Heldin) mir auch einiges abverlangt hat.
Ebenso fehlten mir mehr Kennenlern-Gespräche zwischen Isobel und Stephen, die den Leser davon überzeugen, dass es sich bei ihnen nicht nur um rein sexuelle Anziehungskraft handelt, sondern um wahre Liebe.
Einziger Pluspunkt ist die Story, die um das Heldenpaar gewebt wurde und die sehr spannend und abwechslungsreich ist, so dass keine Langeweile beim Lesen aufkommt. Doch in gewissen Momenten vermisste ich einfach ein wenig mehr historische Authentizität bzw. historisches Kolorit. Das fängt schon mit manchen sehr modernen Formulierungen an, die die Autorin/die Übersetzerin hier abermals benutzt und auch die Handlungsweisen der Akteure passten ebenfalls eher zu Personen des heutigen Lebens. Wer sich jedoch mit den genannten Kritikpunkten arrangieren kann und einfach nur einen sehr soften Liebesroman lesen möchte, der lediglich einen Hauch von Historie verströmt und ein wenig an ein Disney-Märchen erinnert, wird sicherlich seine helle Freude an diesem Buch haben.
Kurz gefasst: Ein prickelnder, recht modern wirkender Liebesroman, der echtes historisches Kolorit eher vermissen lässt, aber zu keinem Zeitpunkt Langweile aufkommen lässt.