Chloe Bradley Wright entstammt der weiblichen Linie nach einer Familie, die mit einer besonders mystischen Geschichte aufwarten kann. So soll es, der Sage nach, so sein, dass alle Frauen, die in der Nacht zu ihrem 25. Geburtstag ein verzaubertes Nachthemd tragen das der Ahnin einst von einer vermeintlichen Hexe zum Dank für deren Rettung überreicht wurde, im Traum dem Mann fürs Leben begegnen. Wenn sie, später im wahren Leben diesem Mann begegnen, wissen sie, dass es ihr Auserwählter ist, mit dem ihnen Liebesglück pur beschieden ist. Heiraten sie jedoch einen anderen, bleibt das Liebesglück aus.
Während Chloe eher recht nüchtern gestrickt ist und keinesfalls an die alte Familiengeschichte glaubt, ist Chloes Adoptivschwester Cassie dagegen ein romantischer, verträumter Typ Frau. Eigentlich nur aus dem Grunde, Cassie eine Freude zu machen, die an dem Familienbrauch glaubt, trägt Chloe dann auch brav ihr Nachthemd in der Nacht vor ihrem Geburtstag.
Und wirklich, sie träumt einen sehr intensiven, erotischen Traum in dem ein Archäologe mit grünen Augen eine bedeutende Rolle spielt. Als Chloe jedoch am nächsten Morgen den Auftrag erhält, den Archäologen Arizona Smith zu treffen, um einen Artikel für ihre Zeitung zu verfassen, ist sie mehr als irritiert, denn Arizona ist der Mann aus ihrem Traum und mehr noch, ein guter Freund von Chloes Tante. Doch obwohl der Mann unverschämt attraktiv ist, ruft Arizona gemischte Gefühle in Chloe hervor- sie will sich keinesfalls verlieben. Zu tief sitzt noch der Verlustschmerz ihrer ersten großen Liebe. Und auch Arizona ist in Sachen Liebe ein gebranntes Kind, auch wenn er Chloe überaus attraktiv findet. Werden die beiden trotzdem zueinander finden?
Die „Indiana Jones“ Anspielung auf Cover und Romantitel, ließen mich neugierig auf den aktuellen Roman von Susan Mallery werden, von der ich bis dato nichts gelesen hatte, obwohl die Autorin ja schon eine Menge an geschriebenen Büchern vorweisen kann. Ich hatte vermutet, dass mich eine softe, warmherzige Liebesgeschichte erwartet, die nicht weh tut und genauso kam es dann letztendlich auch.
Es ist durchaus eine süße Hintergrundstory, die Susan Mallery rund um das Heldenpaar gesponnen hat und natürlich erinnert der Held des Romans, abgesehen von der Optik, in Worten und Taten hier und da an die Filmfigur „Indiana Jones“, was der Story den gewissen Kick verleiht. Die Autorin hat ihrem Heldenpaar zudem einige Beziehungsängste auf den Leib geschrieben, die durchaus für den Leser nachvollziehbar sind, wenn man beispielsweise das noch relativ junge Alter der Heldin und ihren familiären Background bedenkt. Aber auch Arizonas Probleme mit seinem Vater sind absolut verständlich, wenn sich auch dann gegen Ende des Romans bei mir das Gefühl einschlich, dass Susan Mallery wirklich alle Register ziehen wollte, um eine Friede, Freude, Eierkuchenatmosphäre zu schaffen, in dem sie Arizonas Probleme mit seinem Vater, die immerhin jahrelang bestanden haben, mit nur einem Anruf zu klären wusste. Das ging nach meinem Geschmack dann doch etwas zu einfach vonstatten.
Überrascht hat mich zudem beim Lesen die Information, dass Chloes Schwester, nur sechs Monate jünger als die Heldin, bereits jahrelang mit einem Mann ausgeht, ihn auch heiraten möchte, aber bislang noch nicht mit ihm geschlafen hat, was in heutigen Zeiten etwas unglaubwürdig anmutet. Auch bei der Namensfindung des Helden hat die Autorin nicht unbedingt viel Einfallsreichtum bewiesen, fand ich. Zugegeben, die USA hat viele, wohlklingende Bundesstaaten zu bieten, doch Arizona statt Indiana, klingt als Männername dann doch für meinen Geschmack etwas zu platt.
Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten ist „Jägerin des verlorenen Schätzchens“ aber genau das Richtige, wenn man auf der Suche nach leichter Liebesromanlektüre mit Wohlfühlatmosphäre ist.
Wer jedoch etwas mehr Tiefgang erwartet, könnte eventuell ein wenig enttäuscht sein, da Story und Stil schon sehr soft angelegt sind.
Kurz gefasst: Sehr softer Liebesroman, der jedoch mit warmherziger Wohlfühlatmosphäre auftrumpfen kann.