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Veröffentlicht am 23.05.2018

Eine portugiesische, listenreiche Miss Marple, treibt die Pariser Polizei in den Wahnsinn! Amüsanter aber auch unterhaltsamer „Paris-Krimi“.

Die tödliche Tugend der Madame Blandel
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Die resolute Gardienne (entspricht in etwa dem Berufsbild eines Hausmeisters) Lucie, ist seit langem die gute Seele im Haus Nr. 3, das mitten in der Pariser City liegt. Statt lediglich berufsübliche Tätigkeiten ...

Die resolute Gardienne (entspricht in etwa dem Berufsbild eines Hausmeisters) Lucie, ist seit langem die gute Seele im Haus Nr. 3, das mitten in der Pariser City liegt. Statt lediglich berufsübliche Tätigkeiten zu verrichten, hat sie zudem auch für jeden ein freundliches Wort und ein offenes Ohr übrig. Dafür wird sie von den Bewohnern des Hauses heiß und innig geliebt. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel; ausgerechnet der vor einem Jahr hinzugezogene Schwiegertochter der Apothekenbesitzerin Georgette, die eingebildete und kalte Vanessa Blandel, ist die quirlige und freundliche Lucie ein Dorn im Auge.

Davon ahnt Lucie jedoch zunächst noch nichts. Erst als sie eines Tages eine unaufgeräumte, offene Wohnung vorfindet, in der Vanessa scheinbar ausgiebig dem Ehebruch frönte, während ihr Ehemann Justinien beruflich unterwegs war, vermutet Lucie ganz richtig, dass Vanessa eine Frau mit vielen Geheimnissen ist. In der Wohnung findet Lucie unter anderem auch ein Notizbuch vor, in dem die Ehefrau vermerkte, dass sie mit Lucies Diensten nicht zufrieden und im Begriff war, die Gardienne bei ihrem Arbeitgeber deswegen anzuschwärzen. Aus alter Verbundenheit mit Georgette beschließt Lucie schließlich die Indizien des Ehebruchs, wie benutzte Champagnergläser und Stricke am Bettgestell zu beseitigen und die Wohnung aufzuräumen, damit Justinien nicht verletzt wird.

Doch ihre Einmischung kommt Lucie teuer zu stehen, denn Vanessa wird wenig später als Leiche aus der Seine gefischt. Schnell steht fest, dass die junge Frau ermordet wurde. Doch ein Motiv haben gleich mehrere Personen aus Vanessas Umfeld. Während die Polizei sich auf Vanessas Geliebten einschießt, entwickelt auch Lucie, sehr zum Verdruss ihres Ehemanns, kriminalistischen Spürsinn und beginnt inkognito ihre eigenen Ermittlungen, was sie in Teufels Küche bringt…

Als Liebhaber optisch ansprechender Buchcover fiel mir auch Marie Pellissiers Paris- Krimi „Die tödliche Tugend der Madame Blandel“ gleich ins Auge, denn optisch ist das Buch ein wahrer Hinkucker. Und auch der Inhalt kann sich mehr als sehen lassen. Zwar gibt es Krimis wie Sand am Meer, doch haben die wenigsten von ihnen so einen beschwingten, manchmal sogar amüsanten Unterton zu bieten, wie es hier der Fall ist. Besonders gut haben mir neben dem zunächst undurchsichtigen Kriminalfall, die bildhaften und zahlreichen Beschreibungen der französischen Hauptstadt gefallen, die dem Leser ein wahres Kopfkino ermöglichen. Allerdings stellte sich irgendwann auch ein knurrender Magen bei mir ein, da die Autorin auch nicht vor schmackhaften, typischen Pariser Menübeschreibungen halt macht, die sie in die Story mit einflicht. Man sollte dieses Buch also nicht mit leerem Magen lesen!

Der Kriminalfall als solches, steht aber stets im Fokus des Geschehens und ist mehr als nur schmückendes Beiwerk. Viele Personen im Umfeld der Toten hatten ein Motiv, die junge Frau und Mutter zu töten und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis zuletzt im Dunklen tappte bzw. einen ganz anderen Menschen in Verdacht hatte, Vanessa Blandel getötet zu haben.

Sogleich ins Herz geschlossen habe ich die Hauptakteurin dieses Romans, die Hausmeisterin portugiesischer Abstammung, Lucie Ferreira. Ihre recht originellen Ermittlungsmethoden haben mir des Öfteren ein breites Grinsen entlockt und mich unter anderem auch an alte TV- Krimis im Stile „der unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanningers“, erinnert, was neben dem ansprechenden Kriminalfall, dann auch noch für ein gewisses nostalgisches Flair sorgte. Auch Lucies Familie, nebst Ehemann kann man einfach nur lieben, auch wenn sie meiner Meinung nach ruhig noch ein wenig mehr in den Mittelpunkt hätten rücken können. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass dies in möglichen Folgebänden der Fall sein wird. Potential für weitere Fälle hat Lucie Ferreira absolut.

Kurz gefasst: Eine portugiesische, listenreiche Miss Marple, treibt die Pariser Polizei in den Wahnsinn! Amüsanter aber auch unterhaltsamer „Paris-Krimi“.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Vom Mädchen zur Frau- Sehr mitreißender dritter Teil der „Belle“ Reihe, der unter die Haut geht und mich sehr begeistert hat. Absolute Leseempfehlung.

Am Horizont ein helles Licht
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Mari, die Tochter von Belle und Etienne ist ein kleiner Sturkopf, was sich schon sehr früh zeigt, als sie einen gefährlichen Ausflug mit ihrem Boot macht und die Warnungen ihrer Eltern damit sozusagen ...

Mari, die Tochter von Belle und Etienne ist ein kleiner Sturkopf, was sich schon sehr früh zeigt, als sie einen gefährlichen Ausflug mit ihrem Boot macht und die Warnungen ihrer Eltern damit sozusagen in den Wind schlägt. Diese Begebenheit ist jedoch nur eine der ersten, die dem Elternpaar aufzeigen, dass sie all ihre Kraft bündeln müssen, um Mari zu erziehen. Erschwerend kommt dazu, dass es erscheint, als ob das Mädchen trotz ihrer Intelligenz leider nicht viel Empathie für andere aufbringen kann und zeitweilig sogar herzlos erscheint.
Im Inneren sieht es in Mari jedoch ganz anders aus. Sie ist lediglich nicht in der Lage ihre Gefühlswelt ausdrücken zu können. Als sie, mittlerweile zu einer achtzehnjährigen jungen Frau herangewachsen ist, lernt sie einen Matrosen kennen, der sie jedoch nur ausnutzt. Irgendwann kommt die Affäre heraus und bringt Mari im kleinen neuseeländischen Ort Russell in Verruf. Ihr Ruf ist ruiniert und selbst ein Freund rät dazu, Mari für eine Weile, bis Gras über die Sache gewachsen ist, nach England zu schicken.

In England leben Belles und Etiennes Freunde Noah und Lisette, die Mari mit Freuden aufnehmen möchten. So macht sich Mari schließlich auf eine lange Seereise nach England auf, auf der sie auch auf Morgan trifft, der auf dem Schiff arbeitet und sie während sie erkrankt, gesund pflegt. Morgan scheint es ernst mit Mari zu sein und auch Mari ist verliebt, doch dann wird ihre Liebe auf eine ernstliche Probe gestellt, als sie sich nach einiger Zeit in London wieder begegnen und Morgan eine ganz andere Seite von sich preisgibt.
Beide gehen im Streit auseinander, doch der 2. Weltkrieg ändert alles und sie schreiben sich zumindest wieder. Jedoch glaubt Mari, dass sie Morgan niemals wieder sehen, geschweige denn, dass sie ihn nochmals lieben wird.
Überhaupt hat sie viele andere Dinge im Kopf, denn Mari muss zum ersten Mal in ihrem Leben lernen, sich zu behaupten und arbeiten. Als sie aber plötzlich durch einen Schicksalsschlag auf sich allein gestellt ist, nimmt ihr Leben eine dramatische Wende…

„Am Horizont ein helles Licht“ ist der bereits dritte Teil einer Serie, die mit der Liebesbeziehung zwischen Belle und Etienne ihren Anfang nahm. Leider wusste ich das zu dem Zeitpunkt, als ich zu diesem Buch griff, nicht. Obwohl ich es etwas schade fand, dass ich nun die Vorgeschichte sozusagen nur als Nacherzählung erfuhr, kam ich dennoch ohne Schwierigkeiten in diese Geschichte hinein, da es sich hier hauptsächlich um Mari, die Tochter der beiden Hauptakteure der Serie dreht, die während der Wirren des 2. Weltkriegs lernen muss, selbstständig zu werden.
Mari ist eine Romanheldin mit vielen charakterlichen Facetten. Sie hat zwar viele gute Eigenschaften, jedoch neigt sie auch zum Leichtsinn und Übermut, was ihr anfangs mehrmals zum Verhängnis wird. Jedoch ist sie gottlob lernfähig und man schließt sie als Leser schnell in sein Herz.

Richtig gut gefallen haben mir Ausdruck und Schreibstil von Lesley Pearse. Bislang hatte ich von der Autorin noch nichts gelesen und war dementsprechend sehr positiv überrascht und angetan von ihrer mitreißenden Erzählungsweise. Normalerweise habe ich es in Romanen lieber, wenn sie sehr dialogreich gestaltet sind, doch auch wenn das hier etwas anders ist und die Autorin zudem über weite Strecken die historischen Hintergründe schildert, ohne das in diesen Momenten ihre Protagonisten zu Wort kommen, wurde ich regelrecht an das Buch gefesselt, was der sehr unterhaltsamen, eingängigen Art des Erzählens geschuldet ist. Man ist beim Lesen auch nah an den Figuren und liebt und leidet mit ihnen mit. Besonders Maris und Morgans Werdegang hat mich sehr neugierig gemacht, so dass die Lesezeit wie im Fluge verging.
Aber auch die Schilderungen des Kriegsgeschehens lassen einen nicht kalt, vor allem weil sie sehr bildhaft und detailliert erscheinen und die Emotionen in einem schüren.

Kurz gefasst: Vom Mädchen zur Frau- Sehr mitreißender dritter Teil der „Belle“ Reihe, der unter die Haut geht und mich sehr begeistert hat. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein kleines, aber feines Büchlein, mit einer süßen Liebesgeschichte

Mail mir!
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"Mail mir" ist etwas anders, als so viele andere Bücher, denn das Buch besteht aus Blogeinträgen und E-Mails. Gut, ganz so neu ist die Idee der E-Mail Romane auch nicht mehr, doch der Roman den ich sehr ...

"Mail mir" ist etwas anders, als so viele andere Bücher, denn das Buch besteht aus Blogeinträgen und E-Mails. Gut, ganz so neu ist die Idee der E-Mail Romane auch nicht mehr, doch der Roman den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte, war dabei so witzig und versprüht so viel Charme, dass ich positiv überrascht war.

In dem Roman geht es um Martha, die nach dem Abschluss ihrer Schulausbildung endlich die Welt kennen lernen will und sich daher aus dem kalten Deutschland aufmacht nach Südfrankreich, wo sie in einem kleinen, sehr überschaubaren Dorf lebt und arbeitet. Vor Jahren lernte sie in Deutschland den Austauschschüler Mathieu kennen und hat ihn nie so richtig vergessen können. Und in sein Heimatdorf hat es Martha nun ausgerechnet verschlagen. Dumm nur, dass Mathieu zurzeit auf Mauritius weilt. Aber er hat eine eigene Webseite und so fasst sich Martha ein Herz und schreibt ihm nach so langer Zeit. Mathieu meldet sich auch tatsächlich bald zurück und so entsteht eine sehr schöne, immer enger werdende Mailfreundschaft zwischen den beiden. Kann daraus aber mehr werden? Nun das müsst ihr schon selbst lesen.

Ich liebe Romane in denen die Autoren einen sehr schönen, trockenen Humor an den Tag legen und genau so ein Buch ist 'Mail mir' von Sophie Parker. Über die typischen, schrulligen Eigenarten der Dörfler musste ich sehr lachen, war aber auch oftmals gerührt vom Zusammenhalt der Menschen dort und besonders bei der Romanzeile in der Martha erklärt, dass die Franzosen dazu neigen alles nicht Französische, selbst Namen von Sängern oder Schauspielern, 'einzufranzösischen' (weswegen genau sage ich nicht- ich will nicht zu viel verraten), habe ich mir beim Lesen die Tränen aus den Augen gewischt.

'Mail mir', ist ein kleines aber feines Büchlein, dass aber nicht nur viel Humor zu bieten hat, sondern auch eine süße Liebesgeschichte erzählt, wobei ich mir jedoch am Ende ein etwas ausführlicher geschildertes Happy Ending gewünscht hätte. Was ich jetzt allerdings nicht so schlimm fand, da die positiven Seiten überwogen.
Es ist genau das richtige Buch um für ein Stündchen oder zwei auf dem Balkon abzuschalten und sich gut unterhalten zu lassen. Und die Schilderungen des malerischen Dörfchens Apt verursachen dazu ziemliches Fernweh'.

Kurz gefasst: Ein kleines, aber feines Büchlein, mit einer süßen Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Wer Tiefgang, Romantik und spannende Geschichten mit viel historischem Flair versehen, mag, der sollte hier unbedingt zugreifen

Teuflisch verführt
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Es handelt sich bei der Scoundrels of St. James Reihe um die Geschichte ehemaliger Straßenkinder, die in großer Not auf den Straßen in der viktorianischen Ära aufwuchsen, mittlerweile ihren Weg aber gemacht ...

Es handelt sich bei der Scoundrels of St. James Reihe um die Geschichte ehemaliger Straßenkinder, die in großer Not auf den Straßen in der viktorianischen Ära aufwuchsen, mittlerweile ihren Weg aber gemacht haben. Der erste Teil erzählt die Story über einen Aristokraten, der glaubt, er wäre eine Mogelpackung. Einst wurde er des Mordes angeklagt, doch ausgerechnet der Vater des Ermordeten, erkannte in ihm beim Verhör den tot geglaubten Enkel und nahm ihn unter seine Fittiche. Die Anklage wurde fallengelassen, nachdem der “Großvater” die Gründe für den Mord an seinem Sohn erfuhr und fortan führte der ehemalige Straßenjunge mitsamt seiner Freunde ein privilegiertes Leben.

Der Haken an der Sache ist jedoch das schlechte Gewissen, das Lucian Langdon keine Ruhe lässt. In Wirklichkeit kann er sich nicht mehr an das Leben erinnern, das er vor seiner Existenz als Straßenjunge führte und glaubt, er wäre keinesfalls der Erbe des Earl of Claybourne. Auch im ton wollen die Gerüchte über eine mögliche falsche Identität nicht verstummen und so überrascht es nicht, dass auch ein naher Verwandter versucht, den Titel für sich zu beanspruchen. Als sich die schöne Aristokratin Lady Catherine Mabry mit der Bitte jemanden aus ihrem Umfeld zu töten, an Lucian wendet, ist er zunächst überrascht und befremdet ob ihres Wunsches. Zumal sie zunächst weder den Namen desjenigen, noch den Grund wieso er sterben soll, preisgeben möchte. Doch nachdem beide ein Abkommen geschlossen haben; so soll Catherine im Gegenzug für den Mord, Lucians Zukünftiger Unterricht im Benimmunterricht geben, und sie sich besser kennen gelernt haben, ahnt Lucian, dass hinter Catherines Bitte mehr stecken muss, als kaltblütige Absicht, was ihn neugierig macht. Auch auf die facettenreiche Frau…

Zunächst einmal habe ich mich sehr gefreut, dass sich endlich ein weiterer deutscher Verlag der Romane der Autorin angenommen hat, nachdem vor einiger Zeit bereits im CORA Verlag eine Historical Romance mit dem Titel „Die Braut des Anderen“ von Lorraine Heath erschienen war, die mir auch sehr gut gefallen hatte. Die Autorin legt auch in ihrem aktuellen Roman einen gehobenen und einen, der viktorianischen Epoche, zeitgemäß entsprechenden Schreibstil an den Tag. Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass nicht nur das Heldenpaar, sondern auch sämtliche Nebenfiguren, bereits charakterlich tiefschürfend beschrieben wurden, so dass meine Neugierde auf die Folgebände in diesem ersten Teil schon sehr geschürt wurde. Vor allem scheinen Lucians ehemalige Weggefährten so einige dunkle Geheimnisse zu haben, wobei da besonders eine Person, über die ich mich an dieser Stelle aber nicht besonders auslassen möchte um nicht zuviel zu verraten, hervorsticht, die so völlig undurchsichtig wirkt hinsichtlich der Motive für gewisse Taten, die in der Vergangenheit liegen.

Wem Figuren mit Ecken und Kanten liegen, die vielleicht nicht immer so ganz einfach gestrickt sind, liegt mit Romanen der Autorin genau richtig. Sowohl Lucians seelische Pein, ob seiner, wie er glaubt Lüge, die aus ihm einen Aristokraten ohne wahren Anspruch auf den Titel macht, als auch Catherines Hin- und Hergerissenheit wegen ihres düsteren Plans, jemanden ermorden zu lassen, vermag die Autorin dem Leser plausibel zu vermitteln. Man kann am Ende sogar Catherines Beweggründe nachvollziehen, warum sie glaubt so handeln zu müssen. In Catherine sieht Lucian eine Frau, die mutig und kämpferisch und vor allem loyal zu ihrer Familie und zu ihren Freunden steht. Die zwar aus gutem Hause stammt und scheinbar vom Elend der Welt noch nicht viel gesehen haben mag, die aber dennoch so ganz anders ist, als viele andere Frauen des tons. Catherines Andersartigkeit fasziniert Lucian, so sehr, dass er plötzlich ins Grübeln darüber gerät, ob es wirklich so eine gute Idee ist, an Catherines statt seine beste Freundin aus Kindertagen heiraten zu wollen. Bis es zur Entscheidung kommt, vergeht die Lesezeit wie im Fluge, da es natürlich nebenbei auch aufzuklären gilt, ob Lucian wirklich nur eine „Mogelpackung“ ist, oder sein Anspruch auf den Titel legitim ist. Und wer einst einen Grund hatte, zum Mörder zu werden, ist natürlich ebenfalls ein wichtiges Thema in dieser Geschichte.

Lorraine Heaths Schreibstil oder überhaupt ihre Romane erinnern mich an die von Autorinnen wie Lisa Kleypas, Mary Balogh oder auch Loretta Chase- ebenfalls Autobuy-Autorinnen von mir und ich hoffe sehr, dass nicht nur die komplette Scoundrels of St. James Reihe in deutscher Übersetzung herausgegeben wird, sondern auch die vielen anderen, bislang noch nicht übersetzten Historicals der Autorin. Wem also genannte Autorinnen und deren Geschichten liegen, sollte der Autorin unbedingt eine Chance geben. Absolute Leseempfehlung gibt es von mir an dieser Stelle!

Kurz gefasst: Wer Tiefgang, Romantik und spannende Geschichten mit viel historischem Flair versehen, mag, der sollte hier unbedingt zugreifen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Nur für jüngere Fans des Young Adult Genres

Daniel Taylor und das dunkle Erbe
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Daniel Taylor ist ein Einzelgänger in der Schule, trägt gerne schwarze Klamotten und bemerkt in letzter Zeit stetige Veränderungen an sich. Vor allem seine plötzlich auftretenden bohrenden Kopfschmerzen ...

Daniel Taylor ist ein Einzelgänger in der Schule, trägt gerne schwarze Klamotten und bemerkt in letzter Zeit stetige Veränderungen an sich. Vor allem seine plötzlich auftretenden bohrenden Kopfschmerzen bereiten ihm Sorge, etwas Dunkles scheint nach ihm zu greifen und dann erscheint ihm eines Tages auch noch ein weiblicher, verführerischer Dämon namens Marla, die ihm seltsame und unerklärliche Dinge offenbart. Doch soll Daniel glauben, was sie ihm erzählt? Daniel hat schon genügend Sorgen, was auch seine schulische Leistung betrifft. Gut, dass es zumindest Vanessa gibt, die ihm mit Rat und Tat zur Seite steht und die seit Kindesbeinen an, seine beste Freundin ist. Doch auch Vanessa hat sich in letzter Zeit verändert und sich zu einer hübschen jungen Frau gemausert. Scheinbar ist sie in Daniel verliebt, doch kann Daniel mehr als freundschaftliche Gefühle für sie empfinden?

Unsere Anke hat mir im Zuge unserer „Trends im Test“ Rubrik den ersten Teil der Daniel Taylor Reihe nahe gelegt, weil er genau ins trendige „New Adult“ Schema passt. Da es momentan leider noch nicht viele deutsche Übersetzungen in diesem Bereich gibt, musste ich also mit einem sehr paralastigem Hörbuch vorlieb nehmen. Nicci und Paras; ausgerechnet!
Und so stöhnte ich auch zunächst gequält auf, als ich erfuhr, dass in diesem Hörbuch Dämonen ihr Unwesen treiben. Trotz aller Vorbehalte bin ich recht aufgeschlossen für Neues an dieses Hörbuch herangegangen. Was mir zunächst auffiel, war, dass die Autorin Situationen und die sich anbahnenden Beziehungen zwischen den Figuren sehr gut beschreiben kann. In Sachen Romance ist also alles im grünen Bereich.

Es gab leider auch ein paar „aber“. Zunächst einmal kamen mir die Hintergrundstory bzw. einige Elemente daraus ziemlich bekannt vor. Sie wirkten auf mich wie eine Mischung aus Star Wars und Charmed. Besonders auffallend waren für mich die glühenden Energiebälle, die auch in der TV Serie oftmals zum Einsatz kamen. Sicher, man kann eine dämonische Welt wahrscheinlich nicht gleich neu erfinden, doch ehrlich gesagt wirkte die hier dargestellte ein wenig zu flach und einfallslos gestrickt auf mich. (Vielleicht ändert sich das ja noch in den beiden Nachfolgeteilen der Reihe?)

Die Figuren, allen voran Daniel Taylor, Vanessa und Marla sind dagegen auf den ersten Blick ganz gut charakterisiert, man kann ihre Ängste und Sorgen gut nachvollziehen. Trotzdem, in Bezug auf Daniel schlichen sich hier und da ebenfalls ein paar Klischees ein (der typische Außenseiter, der nur schwarze Kleidung trägt).

Als ganz fürchterlich habe ich beim Hören den stark betonten Akzent von Marla, der mich an so manche „Drei Fragezeichen“ Hörspiel- Folgen erinnerte, empfunden: Immer wenn darin ein mexikanischer Junge auftauchte, wurde ihm dieser gruselig überbetonte Akzent verliehen, der auch Marla anhaftet. Was es mir ebenfalls schwer gemacht hat, beim Hören am Ball zu bleiben, waren die doch recht simplen, umgangssprachlichen Dialoge der Protagonisten mit denen die Autorin wahrscheinlich dem Leser verdeutlichen wollte, dass er es hier mit coolen aber noch jungen Heranwachsenden zu tun hat. Und ich denke, die Zielgruppe dieser Hörbücher wird sicherlich auch kein Problem damit haben; es ist ja schließlich ein „New Adult“ Roman; nur älteren Lesern möchte ich diesbezüglich eine Warnung zukommen lassen, sich nur auf diese Serie einzulassen, wenn sie mit der flapsigen Umgangssprache der „Kids“ klarkommen.

Mir hat dieses Hörbuch aber auch klar aufgezeigt, dass ich mittlerweile leider nichts mehr mit Romanen anfangen kann, in denen die Protagonisten so blutjung sind. Und auch deren pubertäre Gefühlsverwirrungen können meinen persönlichen Lesenerv nicht mehr treffen und so werde ich wohl auf weitere Teile dieser Serie in Zukunft lieber verzichten.