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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ein Geheimnis, das keines ist

All die Jahre
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Als Noras Sohn Patrick stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie wird mit den Ereignissen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert und muss sich ihnen stellen. Die lange Funkstille zu ihrer Schwester ...

Als Noras Sohn Patrick stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie wird mit den Ereignissen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert und muss sich ihnen stellen. Die lange Funkstille zu ihrer Schwester Theresa wird beendet. Doch finden die Frauen wieder einen Weg zueinander oder ist zu viel passiert?
Der Klappentext verrät schon alles und auch die Handlung macht das „Geheimnis“ gleich klar. Zudem schienen mir die Ereignisse jetzt nicht soo schlimm, dass es einen totalen Bruch der Schwestern gerechtfertigt hätte.
All die Jahre ist ein leises Buch. Es erzählt von Freud und Leid, hauptsächlich aber Leid, der Familien Flynn und Rafferty, die im frühen 20. Jahrhundert von Irland nach Amerika ausgewandert sind, weil sie in Irland keine Perspektive hatten. Sehr gut gefallen hat mir der Familienzusammenhalt. Vor allem als Nora und Theresa in den USA angekommen sind. Da sorgt sich jeder um jeden. Sehr gut fand ich auch die Szenen im Tanzclub, als die Mädels mal ein wenig aus sich heraus gehen. Toll fand ich auch die Liebe zwischen Bridget und ihrer Freundin. Die beiden lassen sich nicht unterkriegen.
Die Umstände zwingen die Frauen zu dem, was sie tun müssen. Aber zwingen einen die Umstände auch dazu, kein Zurück zu gewähren? Oder ist jeder selbst seines Glückes Schmied? Am Ende muss Nora einsehen, dass sie vielleicht doch falsch gehandelt hat. Aber hätte es anders ausgehen können?
Man muss ein wenig aufpassen, dass man ob der vielen Personen nicht den Faden verliert. Die Familie ist groß und die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt.
Fazit: Ein Buch der eher traurigen Untertöne. Jeder vermeint das beste zu tun, aber ob es wirklich gut ist, zeigt sich erst später. Teilweise fand ich das Buch etwas langatmig, teilweise hat es mich aber auch sehr berührt.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Bin begeistert

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
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Jan Römer, Journalist mit dem Schwerpunkt „unaufgeklärte Mordfälle“ stößt bei seinen Recherchen zu einem Verbrechen, das 1997 geschehen ist in ein Wespennest. Zusammen mit Partnerin Stefanie „Mütze“ gerät ...

Jan Römer, Journalist mit dem Schwerpunkt „unaufgeklärte Mordfälle“ stößt bei seinen Recherchen zu einem Verbrechen, das 1997 geschehen ist in ein Wespennest. Zusammen mit Partnerin Stefanie „Mütze“ gerät er in große Gefahr. Denn auf einmal interessieren sich auch andere für den alten Fall. Und die sind sehr mächtig!
Geschke gelang es innerhalb kurzer Zeit, mich zu einem Fan seiner Bücher zu machen. Seine Schreibweise packt von der ersten bis zur letzten Seite, ohne zu langweilen. Wobei ich hier mit dem Geheimdienst teilweise ein wenig überfordert war. Aber das ist auch schon alles an Kritik. Mit wenigen Worten schafft Geschke eine Atmosphäre, bei der man sich selber fürchten muss. Nachts im Wald auf der Anhöhe – man erschrickt fast selbst beim kleinsten Geräusch, das man beim Lesen hört.
Auch seine Charaktere mag ich sehr gerne. Da ist Jan selbst, der es nun verarbeiten muss, dass seine Ex-Frau mit dem gemeinsamen Kind wegzieht, „Mütze“ habe ich eh gleich ins Herz geschlossen, die ist so erfrischend und kess.
Kurz: ich freue mich schon aufs nächste Abenteuer!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Sehr aktuell

In eisiger Nacht
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Ein LKW mit 12 toten Frauen wird in Chinatown aufgefunden. Detective Wolfe für zum Tatort gerufen und stellt fest, dass eine der Frauen noch atmet. Er nimmt die Ermittlungen auf und stößt in ein Wespennest…
Starker ...

Ein LKW mit 12 toten Frauen wird in Chinatown aufgefunden. Detective Wolfe für zum Tatort gerufen und stellt fest, dass eine der Frauen noch atmet. Er nimmt die Ermittlungen auf und stößt in ein Wespennest…
Starker Tobak und sehr aktuell! Parsons gelingt es mit wenigen Worten seine Leser schon ab der ersten Zeile zu fesseln. Was habe ich mit Hana gebangt, als sie frierend in dem LKW sitzt! Auch die Brisanz des Falles hat mir sehr gut gefallen. Die Zustände in dem Lager in Dünkirchen wurden sehr plastisch beschrieben und sind absolut nachvollziehbar.
Leider ging der Autor bei anderen Handlungssträngen nicht ganz so in die Tiefe, wie ich mir das gewünscht hätte und manche Dinge wirkten schon sehr konstruiert.
Dennoch hat er es geschafft, dass ich bis zum Schluss an den Zeilen klebte. Von der Auflösung war ich ein wenig überrascht, da hätte ich – trotz genügend Hinweisen – nicht damit gerechnet.
Wolfes Ermittlungsmethoden sind anders. Manchmal etwas gewagt und nicht immer ganz koscher. Aber das macht einen großen Teil der guten Unterhaltung aus. Denn 08/15 Krimis mit Ermittlern mit Alkoholproblem gibt es schon zu viele. Max Wolfe fällt hier für mich positiv aus der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 13.01.2018

Ein Auf und Ab

Wolfswut
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Als Lottes Vater stirbt findet sie in seinem Nachlass einen Schlüssel zu einem Lagerraum, in dem 5 Fässer stehen. Was sie darin findet, versetzt ihr einen großen Schock. War ihr Vater doch nicht der Gutmensch, ...


Als Lottes Vater stirbt findet sie in seinem Nachlass einen Schlüssel zu einem Lagerraum, in dem 5 Fässer stehen. Was sie darin findet, versetzt ihr einen großen Schock. War ihr Vater doch nicht der Gutmensch, für den alle ihn hielten?
Ein klein wenig anstrengend fand ich das Buch ja schon. Es passiert so viel, das Tempo ist hoch und dann noch die Chefin, die so geheimnisvoll ist und von der man die Motivation nicht kennt. Dazu eine Protagonistin, die einem nicht wirklich sympathisch ist. Und die Ausführungen des Dr. Krause fand ich tatsächlich total langatmig. So konnte mich das Buch auf den ersten Meter so gar nicht überzeugen.
Erst als die Ermittler einen Schritt weiter kommen und ein geheimnisvolles Buch finden, war ich gefangen. Denn dort kommt der Täter zu Wort und was der zu sagen hat ist alles andere als easy going. Seine Taten beschreibt er genau und da versteht man dann schon mal, warum einer der Ermittler ständig blass wird und sein Essen nicht bei sich behalten kann 
Das Ende war sehr überraschend und dass der Fall auf einer wahren Begebenheit beruht, machte das Buch für mich dann doch ein Stückweit authentisch. Denn was ich anfangs bemängelte, die etwas zähe Ermittlungsarbeit, ist wohl der Realität näher als in fiktiven Thrillern.
Fazit: spannender Einstieg, dann leider eine etwas tiefe Welle, bevor diese sich wieder zu einem Tsunami auftürmt.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Das Ende versöhnt

Woman in Cabin 10
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Laura soll als Journalistin Kontakte auf einem kleinen Kreuzfahrtschiff knüpfen. Doch kaum dort angekommen, vermeint sie einen Mord zu hören. Doch niemand glaubt ihr. Und es fehlt auch kein Passagier. ...

Laura soll als Journalistin Kontakte auf einem kleinen Kreuzfahrtschiff knüpfen. Doch kaum dort angekommen, vermeint sie einen Mord zu hören. Doch niemand glaubt ihr. Und es fehlt auch kein Passagier. Laura ist sich aber sicher: die Frau, die in der Kabine neben ihr war, ist real. Durch ihre Nachforschungen gerät sie selbst in Gefahr.
Ein wenig konstruiert war die Handlung ja schon! Und anfangs auch etwas langatmig. Gut, der Einbruch war anschaulich geschildert, aber dann plätschert die Geschichte erst einmal so vor sich hin und ich habe immer gehofft, dass nun endlich der Mord geschieht! Zum Ende hin wird das Buch dann doch noch unerwartet spannend und den Schluss fand ich sehr gelungen!
Eine Mischung aus „Tod auf dem Nil“ und „Mord im Orientexpress“, nur dass es keine Leiche gibt. Aber auf engstem Raum sind alle verdächtig und auch der Leser hat keine Ahnung, was nun wirklich geschehen ist und wer der Täter sein könnte. Durch kleine Einstreuungen, Zeitungsmeldung und Facebooknachrichten, lockert Ware die Handlung auf und schafft am Ende sogar noch mehr Spannung.
Fazit: Der Anfang hätte etwas gestrafft gehört. Die Schlaflosigkeit nervte mit der Zeit etwas und wirkte teilweise schon sehr konstruiert. Aber der Schluss versöhnt!