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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2020

Salome geht ihren Weg

Riviera - Der Weg in die Freiheit
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Der zweite Band der Dilogie beginnt kurz nach dem Ende des ersten. Salome ist inzwischen Reiseleiterin für ihr Reisebüro und verhilft mit ihrer Arbeit Juden zur Flucht von Deutschland nach Frankreich. ...

Der zweite Band der Dilogie beginnt kurz nach dem Ende des ersten. Salome ist inzwischen Reiseleiterin für ihr Reisebüro und verhilft mit ihrer Arbeit Juden zur Flucht von Deutschland nach Frankreich. Doch irgendwann sind die auch dort nicht mehr sicher und so muss sie sich etwas anderes einfallen lassen.
Der zweite Band hat mir besser gefallen als der erste. Hier stehen die Schicksale der Menschen auf dem Spiel und das Buch startet mit dem Menschenschmuggel, der beinahe enttarnt wird, auch sehr spannend. Und spannend geht es weiter, nicht nur durch die Widerstandskämpfe, auch durch die Entwicklung zwischen Felix und Salome. Unverständlich war mir aber Ornellas Verhalten Salome gegenüber. Ich fand das zu unversöhnlich.
Besonders mitgezittert habe ich mit Hanna und ihrer Familie, die waren mir total sympathisch. Die anderen Charaktere kamen mir leider nicht so nah, auch Salome nicht, dafür war die Handlung ein wenig zu sprunghaft.
Julia Kröhn entwickelt eine tolle Story mit ernstem Hintergrund. Ich lese Bücher, die im 2. Weltkrieg spielen immer sehr gerne und auch hier wurde mir einiges geboten. Am Ende zog sich die Story ein klein wenig in die Länge, aber dafür flogen die Seiten davor nur so davon.
Fazit: eine toll geschriebene Dilogie zum Thema „Anfänge des Reisens“, wobei der Fokus da eher im ersten Band darauf liegt. Ich fand das Thema sehr interessant und auch gut umgesetzt.

Veröffentlicht am 23.06.2020

Interessante Geschichte über Reschen

Ich bleibe hier
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Wie oft fährt man sorglos über den Reschenpass? Sieht die Kirchturmspitze aus dem Wasser ragen und macht sich keine weiteren Gedanken über das Schicksal der damaligen Anwohner.
Marco Balzano gibt diesen ...

Wie oft fährt man sorglos über den Reschenpass? Sieht die Kirchturmspitze aus dem Wasser ragen und macht sich keine weiteren Gedanken über das Schicksal der damaligen Anwohner.
Marco Balzano gibt diesen Anwohnern nun eine Stimme. Sein Roman beginnt im Italien des Jahres 1921. Trina und ihre Freunde leiden unter den Faschisten. Sie dürfen ihren Beruf nicht ausüben, weil sie weiterhin Deutsch sprechen. Trinas Leben nimmt eine jähe Wende als ihre Tochter verschwindet und kurz danach der Zweite Weltkrieg ausbricht. Trina und ihr Mann fliehen in die Berge und als sie zurückkommen ist er recht nichts mehr wie es war: der Bau des großen Staudamms hat begonnen und sie stehen vor der Wahl: wegziehen oder eine kleine Wohnung im neuen Dorf bekommen. Für Trina und Erich ist klar: Wir bleiben da.
Wir bleiben da – nicht nur nach dem Bau des Staudammes. Auch schon vorher. Das Leben meint es nicht gut mit Trina und ihrer Familie. Doch sie lieben ihr Land und setzen alle Hebel in Bewegung, nehmen alles auf sich, um bleiben zu können.
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert: Bis zum Krieg, die Desertation Erichs und die damit verbundene Flucht und der Widerstand gegen den Staudamm, wobei letzterer mich gar nicht so gefesselt hat, wie die beiden Teile vorher. Zu klein waren die Chancen der Anwohner, gegen den Willen der Wirtschaft, diesen Damm zu bauen. Sicher, sie organisierten einiges, sogar eine Papstaudienz, aber irgendwie hat mich dieser Teil nicht mehr so mitgerissen, war nicht mehr so emotional wie die ersten beiden Teile.
Fazit: Ein Roman vor dem Hintergrund des Lebens in Südtirol Mitte des 20. Jahrhunderts. Sehr eindringlich und interessant recherchiert.

Veröffentlicht am 23.06.2020

mir fehlte der Thrill

White Sleep - Unschuldig in den Tod
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Nach „Dark Call“ ist dies der zweite Fall für die Psychologin Holly und den Kommissar Bishop.
Das Buch startet gleich rasant und nimmt schnell Fahrt auf. Dann tritt die Handlung allerdings etwas auf der ...

Nach „Dark Call“ ist dies der zweite Fall für die Psychologin Holly und den Kommissar Bishop.
Das Buch startet gleich rasant und nimmt schnell Fahrt auf. Dann tritt die Handlung allerdings etwas auf der Stelle, bevor sie am Ende noch einmal einem Höhepunkt zusteuert.
Der Mord an einem 13-jährigen Jungen gibt Holly und Bishop Rätsel auf. Zudem scheint sie der Täter narren zu wollen und verfolgt seine Pläne konstant weiter. Bald wird eine zweite Leiche gefunden. Was haben die Jungen gemeinsam? Holly und Bishop kommen dem Täter nur langsam näher. Wird es ihnen gelingen, ihn zu überführen?
Die Handlung des neuen Buches von Mark Griffin fand ich sehr gut, auch die Ermittlungsarbeit der Profilerin und der Polizei. Sie stoßen immer wieder auf Mauern, vernehmen immer wieder dieselben Leute – ohne Ergebnis. Das finde ich sehr authentisch. Allerdings tritt die Handlung teilweise schon auf der Stelle und zieht das Buch ein wenig in die Länge. Mir fehlte ein wenig Thrill bei dem Ganzen. Warum darf man nicht miterleben, wie der Junge entführt wird – seine Angst spüren? So etwas gehört für mich bei einem Buch, das Thriller im Titel trägt, einfach dazu.
Der Schluss wird durch die Suche nach dem Jungen noch einmal sehr spannend, aber auch hier hätte man ihn in den Vordergrund stellen können, damit noch mehr Spannung aufkommt.
Fazit: ein Buch, das nicht aus der Masse der aktuellen Thriller hervorsticht und das man leider leicht wieder vergisst.

Veröffentlicht am 12.06.2020

#findemich

Der Fahrer
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Ein Killer macht Jagd auf junge Frauen. Bevor er sie entführt schmiert er eine Nachricht auf ihre Autos „#findemich“. Gelingt es Kerner und seinem Team nicht, die Frauen innerhalb eines Tages zu finden, ...

Ein Killer macht Jagd auf junge Frauen. Bevor er sie entführt schmiert er eine Nachricht auf ihre Autos „#findemich“. Gelingt es Kerner und seinem Team nicht, die Frauen innerhalb eines Tages zu finden, tötet er sie und stellt sie als Mahnung aus. Alle Hinweise deuten darauf hin, dass der Täter in Kerners Umfeld zu finden ist. Aber der Killer spielt Katz und Maus mit den Ermittlern und macht es ihnen schwer.
Der neue Winkelmann landete sofort auf meinem Wunschzettel. Es gibt Autoren, deren Bücher muss man einfach haben und Andreas Winkelmann ist einer davon.
Auch „Der Fahrer“ ist wieder unbedingt lesenwert. Der Spannungsbogen beginnt sehr früh im Buch und hält sich bis zum Schluss, wobei ich mir ein bisschen mehr Interaktion von Entführer/Entführten gewünscht hätte, damit noch mehr Thrill aufkommt. Der Fall ist toll aufgebaut und durch Kerners Familienmitglieder auch sehr persönlich. Und auch das Kribbeln zwischen Becca und ihm hat mir wieder gut gefallen.
Auch, wie akribisch und mit welcher Raffinesse der Täter seine Opfer auswählt und zuschlägt war gut durchdacht und logisch aufgebaut. Und Winkelmanns Charaktere, allen voran Becca im Rollstuhl, finde ich total stark und liebenswert.
Fazit: wieder ein gelungener Krimi, der von der ersten Seite an fesselt und mit einem tollen Fall überzeugt.

Veröffentlicht am 12.06.2020

lesenswert

Hüte dich vorm bösen Wolf
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Stadler und Montario in ihrem 5. Fall. Und der hat es wieder in sich:
In einem einsamen Waldstück in Frankreich werden zwei Frauenleichen gefunden. Gleichzeitig wird die Schwester einer Freundin von Liz ...

Stadler und Montario in ihrem 5. Fall. Und der hat es wieder in sich:
In einem einsamen Waldstück in Frankreich werden zwei Frauenleichen gefunden. Gleichzeitig wird die Schwester einer Freundin von Liz Montario vermisst und Liz verspricht, diese zu finden. Doch was Liz und Stadler dann in Frankreich herausfinden ist unglaublich.
Ich liebe die Serie von Karen Sander vom 1. Buch an. Die Protagonisten sind sehr sympathisch, wobei Liz für mich in diesem Band einige Negativpunkte im Zusammenhang mit David gesammelt hat. Auch hat mich der immense Zufall, der Liz und Stadler nach Frankreich führt etwas gestört.
Aber sonst war ich wieder mal begeistert! Das Buch entwickelt ein sehr rasantes Tempo und der Fall überrascht mit Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hatte. Sanders Schreibstil ist sehr flüssig und durch die kurzen Kapitel und Szenewechsel hält sie das Tempo und die Spannung sehr hoch. Irgendwie war das Buch für mich wieder viel zu schnell vorbei und ich freue mich schon auf den nächsten Band.
Sehr geheimnisvoll fand ich auch die Idee mit dem Wolfsmann. Und auch hier gab es – natürlich – eine kleine falsche Fährte. Man will es dem Leser doch nicht zu einfach machen. Was mich allerdings nicht ganz so überzeugt hat, war am Ende die Auflösung des Motivs des Täters, warum gerade Stadler in den Fall hineingezogen wurde.
Besonders gefreut habe ich mich allerdings über ein kleines privates Glück zweier Menschen, die es bisher nicht einfach hatten.
Fazit: rasantes Katz- und Maus-Spiel, unbedingt lesenswert.