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Veröffentlicht am 06.12.2021

Philosoph im Mutterleib …

Nussschale
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Die Ehe zwischen John und Trudy scheint gescheitert zu sein – die schwangere Trudy lebt weiter in Johns Haus, ihn hat sie mit der Begründung ausquartiert, dass sie zum Ende der Schwangerschaft mehr Ruhe ...

Die Ehe zwischen John und Trudy scheint gescheitert zu sein – die schwangere Trudy lebt weiter in Johns Haus, ihn hat sie mit der Begründung ausquartiert, dass sie zum Ende der Schwangerschaft mehr Ruhe benötige. In Wirklichkeit jedoch hat sie ein Verhältnis mit Johns Bruder Claude, einem einfältigen aber sexuell sehr aktiven Bauunternehmer, der bei ihr die Nächte verbringt. Noch Ehemann John ist zwar ein erfolgloser Dichter und Verleger, jedoch sein Haus mitten in London ist ein Vermögen wert. Genau darauf haben es Trudy und ihr Liebhaber Claude abgesehen und entwickeln einen perfiden Plan: John soll umgebracht, das Haus verkauft und das Baby nach der Geburt irgendwo „untergebracht“ werden. Doch die beiden haben die Rechnung ohne Johns noch ungeborenen Sohn gemacht …

Der britische Schriftsteller Ian McEwan wurde 1948 in Aldershot/England geboren. Er studierte Englische Literatur an der Universität Sussex, besuchte Kurse für kreatives Schreiben und machte seinen Master an der University of East Anglia in Norwich. Seine Masterarbeit bestand aus einer Reihe von Kurzgeschichten, die später unter dem Titel „First Love, Last Rites“ veröffentlicht wurden. McEwan schrieb zahlreiche erfolgreiche Romane die auf den Bestsellerlisten landeten und teils verfilmt wurden, für die er mit nahezu allen bedeutenden Preisen für englische Literatur ausgezeichnet wurde. Er hat zwei Söhne aus erster Ehe, ist heute in zweiter Ehe verheiratet und lebt er in London.

Zum Shakespeare-Jahr 2016 hat sich der Autor Ian McEwan den Hamlet als Inspiration für seinen Roman „Nussschale“ gewählt. Er bedient sich dabei einer ungewöhnlichen Erzählperspektive, eines ungeborenen Kindes, das hilflos im Mutterleib eingezwängt zum einzigen Zeugen eines perfiden Plans zwischen seiner Mutter und ihrem Liebhaber wird. Er kann nichts sehen und nicht sprechen, aber akustisch bekommt der zukünftige Erdenbürger alles mit, sei es durch Gespräche oder durch Radiosendungen, die sich die Mutter in schlaflosen Nächten anhört. Er reflektiert dabei die aktuelle Weltlage, denkt scharfsinnig über Umweltprobleme nach, kommentiert die Sexpraktiken des Paares und ist auch in der Lage, die verschiedenen Weine, die seine Mutter häufig und gerne konsumiert, zu unterscheiden. Neben der Tragik des Geschehens hat die Geschichte auch ihre komischen und unterhaltsamen Momente, so dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe.

Fazit: Ein intelligenter Roman auf sprachlich hohem Niveau, mit kritischen Untertönen und voller Metaphern und Lebensweisheiten – bei dem man sich unbedingt auf die Rolle des embryonalen Erzählers einlassen sollte.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Wer kennt schon ihre wahren Gefühle?

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Diana Spencer war 17 Jahre alt, als sie bei einem Polospiel den britischen Thronfolger Prinz Charles kennen lernte. Drei Jahre später, am 29. Juli 1981, war sie am Ziel ihrer Träume - sie heiratete in ...

Diana Spencer war 17 Jahre alt, als sie bei einem Polospiel den britischen Thronfolger Prinz Charles kennen lernte. Drei Jahre später, am 29. Juli 1981, war sie am Ziel ihrer Träume - sie heiratete in der Londoner St Paul’s Cathedral ihren Märchenprinzen und wurde zur Königlichen Hoheit. Die Ehe stand von Anfang an unter keinem guten Stern, Prinz Charles empfand immer noch sehr viel für seine Jugendliebe Camilla und Diana fühlte sich nie wohl in der königlichen Familie mit ihrem strengen Protokoll. Dies änderte sich auch nach der Geburt ihrer beiden Söhne William und Harry nicht. Mehr und mehr litt Diana unter Depressionen und ihre Bulimie verstärkte sich zusehends. Bald begann Lady Di, wie sie von aller Welt genannt wurde, ihre eigenen Wege zu gehen und sich der Wohltätigkeit zu widmen. An Charles rächte sie sich, indem sie sich ihrerseits einen Liebhaber nahm und in einem Interview der BBC ihre Eheprobleme offenbarte. Je mehr die Ehe zerbrach, desto mehr wurde sie von der Öffentlichkeit geliebt – bald war sie die Königin der Herzen …

Die Autorin Julie Heiland wurde 1991 in der Nähe von München geboren. Sie studierte Journalistik und machte eine Rhetorik- und Schauspielausbildung. Unter verschiedenen Pseudonymen (Julie Hilgenberg, Lea Thannbach) veröffentlichte sie mehrere Romane. Sie lebt in der Nähe von München.

24 Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht der Ullstein-Verlag im Rahmen der Serie „Ikonen ihrer Zeit“ den Roman „Diana – Königin der Herzen“. Dass es sich dabei um einen Roman, der auf einem Gerüst aus Tatsachen aufgebaut ist, handelt, erklärt die Autorin Julie Heiland am Ende des Buches. Gespräche zwischen den Beteiligten sowie ihre geschilderten Gefühle sind frei erfunden, könnten jedoch so ähnlich gewesen sein. Wir verfolgen die Ereignisse aus Sicht Dianas, sodass man das Geschehen sehr einseitig empfinden muss. Gewiss hatte sie es in ihrer Ehe und mit der königlichen Familie nicht leicht, doch das müsste ihr bereits vor der Hochzeit schon klar gewesen sein. Sie alleine als die Leidende und die Betrogene darzustellen, trifft meiner Meinung nach nicht ganz die Tatsachen. Wenn man das Buch jedoch einfach nur als unterhaltenden Roman betrachtet, lässt es sich wunderbar lesen – für die Biographie von Lady Di, die auch heute noch als Medienikone und meistfotografierte Frau der Welt gilt, sind andere Bücher zuständig.

Fazit: Ein gut und flüssig geschriebener Roman mit hohem Unterhaltungswert.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Probleme einer Familie …

Die fliegenden Trautmans
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Nach einem Anruf ihrer Nichte Thebes fliegt Hattie Hals über Kopf von Paris, wo sie als Künstlerin ein angenehmes Leben führte, zurück ins heimatliche Kanada. Sie muss sich um die Kinder ihrer Schwester ...

Nach einem Anruf ihrer Nichte Thebes fliegt Hattie Hals über Kopf von Paris, wo sie als Künstlerin ein angenehmes Leben führte, zurück ins heimatliche Kanada. Sie muss sich um die Kinder ihrer Schwester Min kümmern, die wieder ihre manisch-depressiven Anfälle hat und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden muss. Das Haus und auch die Kinder sind in verwahrlostem Zustand, die 11jährige Thebes ist verdreckt und hat blau gefärbte Haare und der 15jährige Logan ist von der Schule geflogen. Die Situation wächst Hattie über den Kopf und so entschließt sie sich, die Kinder zu ihrem Vater zu bringen, der irgendwo in Kalifornien an der Grenze zu Mexiko leben soll. Sie packen das Nötigste in den alten Van der Familie und ab geht’s, immer der Nase nach Richtung Süden. Die Fahrt durch Amerika bringt die drei an ihre Grenzen, Schmerzen und Verletzungen an Körper und Seele sind ständige Begleiter. Doch nach und nach wachsen sie als Familie zusammen und Hattie, die die Kinder eigentlich loswerden wollte, stellt fest, dass sie diese liebt und dass ihre Schwester ihre Hilfe braucht. Die zuvor mit ihrer kranken Mutter überforderten Kinder können endlich wieder Kinder sein - einige skurrile Begegnungen und ein zugelaufener Pitbull helfen ihnen dabei …

Die kanadische Schriftstellerin und freie Journalistin Miriam Toews wurde 1964 in Steinbach, einer Mennonitengemeinde im kanadischen Manitoba, geboren. Sie studierte Geisteswissenschaften und Journalismus. Für ihren Roman „Die fliegenden Trautmans“ wurde sie 2008 mit dem ‚Rogers Writers‘ Trust Fiction Prize‘ ausgezeichnet, den sie 2014 erneut für einen anderen Roman erhielt. Sie lebt und arbeitet heute in Winnipeg/Kanada.

Was sich zunächst wie ein heiterer Familienroman liest, entpuppt sich bald als eine Geschichte mit durchaus ernsthaftem Hintergrund: Die Mutter, die an Depressionen, psychischen Störungen leider und Suizidgedanken hat, zwei Kinder, die ohne Vater und ohne mütterliche Fürsorge aufwachsen und die Tante der Kinder, die diesem ganzen Chaos nach Paris entflohen ist. Durch die eher heitere Seite des Roadtrip und einiger teils skurriler Begegnungen gelingt es der Autorin, hier einen guten Ausgleich zwischen Tragödie und Komödie zu schaffen. Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit beim Lesen, da die wörtlichen Reden fließend ineinander übergehen und zudem keine Anführungszeichen verwendet werden. Das Geschehen ist logisch aufgebaut, unterhaltsam und ergreifend, mit vielen traurigen, aber auch vielen komischen Momenten. Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet in ihrer Verletzlichkeit und auch das Zwischenmenschliche ist sehr gut heraus gearbeitet. Einige Passagen stimmen sehr nachdenklich und regen dazu an, das eigene Verhalten zu überdenken.

Zu kritisieren ist, dass durch die häufigen inhaltsleeren und nichtssagenden Unterhaltungen der Protagonisten leider die charakteristische Schilderung der Weite und der verschiedenen Landschaften während der Reise durch die USA zu kurz kommen. Durch die bemühten Slapstick-Einlagen wird das Geschehen viel zu sehr von dem Grund der Reise (die Krankheit der Mutter und Schwester) abgelenkt, was für den Roman nicht unbedingt von Vorteil ist. Die immer wieder eingefügten Rückblenden und Erinnerungen zerstückeln die Geschichte und auch das überstürzte Ende kann nicht befriedigen, denn das Hauptproblem bleibt offen.

Fazit: Über den Zusammenhalt einer total schrägen Familie und über eine chaotische Reise – ein Buch, das aufgrund seiner Sprache wohl eher für die jüngere Generation gedacht ist.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Aufbruch in ein neues Leben

OMBRA
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Was macht man und wie ist einem zumute, wenn man dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist? Hier erfahren wir, wie es dem Autor erging, der nach einer schweren Herz-OP mit nachfolgenden Komplikationen ...

Was macht man und wie ist einem zumute, wenn man dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist? Hier erfahren wir, wie es dem Autor erging, der nach einer schweren Herz-OP mit nachfolgenden Komplikationen noch tagelang im Koma lag und nach dem Aufwachen alles, selbst die elementarsten Dinge, noch einmal lernen musste. Dass ich als Leserin mehr darüber berichte, würde zu weit führen – das sollten wir dem Autor selbst überlassen und sein Buch lesen.

Darüber erzählen kann er, wenn zunächst auch etwas widerwillig. Ortheil nimmt den Leser mit, erzählt, schweift ab, erzählt etwas anderes, um dann den Faden wieder aufzunehmen und mit dem ursprünglich Erzählten fortzufahren – einfach großartig. Wir sind mit ihm in der Reha, erleben mit, wie er sich anfangs dagegen sträubt und freuen uns mit ihm über die ersten Fortschritte. Wir erfahren auch von seinem „ersten, seinem vorigen“ Leben und sind dabei, wie er sich dieses Schritt für Schritt zurück erobert. Dass er dabei nicht immer voller Begeisterung ist, liegt wohl in der Natur des Menschen. Dass man dabei auch Verstorbene, wie z.B. die Eltern oder Siegmund Freud, zu Hilfe ruft und mit ihnen spricht, empfand ich ganz natürlich.

Zur Vita des Autors: Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln als fünfter Sohn seiner Eltern geboren. Während des Zweiten Weltkriegs und in den ersten Nachkriegsjahren starben vier der zuvor geborenen Söhne, wodurch Ortheils Mutter verstummte und auch er selbst erst im Alter von sieben Jahren zu sprechen begann. Er bekam eine pianistische Ausbildung, studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Paris und Rom und promovierte 1976 an der Universität in Mainz. Nach verschiedenen Anstellungen an deutschen Universitäten wurde er 2009 zum Direktor des neu gegründeten Instituts für Literarisches Schreiben in Hildesheim berufen. Ortheil gehört seit vielen Jahren zu den meistgelesenen deutschen Autoren der Gegenwart. Sein umfangreiches Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt. In seinem Buch Ombra – Roman einer Wiedergeburt, das im Oktober 2021 erschienen ist, verarbeitet der Autor seine Empfindungen nach der Herz-OP mit anschließenden Komplikationen und seine Erlebnisse als ambulanter Patient einer Reha-Klinik.

Ich bin bei diesem Buch vielleicht etwas zu enthusiastisch, da mein Vater vor seinem Tod einen ähnlichen Prozess durchmachte, letztendlich aber nicht so viel Glück hatte wie der Autor. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass für Hanns-Josef Ortheil bisher alles gut verlief und wir hoffentlich noch einige interessante Bücher und Romane von ihm erwarten dürfen.

Fazit: Interessantes, lesenswertes Buch – zu kritisieren wäre allenfalls, dass der Autor seiner Literatur und seinem Können bisweilen etwas zu viel Bedeutung beimisst.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Deutsch-französische Liebe in der Nachkriegszeit

Schnell, dein Leben
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Louise wird kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in den französischen Alpen geboren. Ihr Vater ist Zahnarzt, es geht ihnen gut, trotzdem muss ihre Mutter ihn täglich ums Haushaltsgeld bitten. Über die ...

Louise wird kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in den französischen Alpen geboren. Ihr Vater ist Zahnarzt, es geht ihnen gut, trotzdem muss ihre Mutter ihn täglich ums Haushaltsgeld bitten. Über die Zeit als ihr Vater im Krieg gegen die Deutschen kämpfte, wird in ihrer Familie geschwiegen. Nach Abschluss ihres Abiturs erlaubt ihr Vater, dass Louise in Lyon studieren darf. Dort lernt sie den deutschen Austauschstudenten Johann kennen und verliebt sich in ihn. Johann stammt aus einer wohlhabenden Familie aus einem Dorf bei Frankfurt. Auch in seiner Familie herrscht Schweigen über die Kriegserlebnisse des Vaters. Als Louise und Johann beschließen zu heiraten, sind ihre Eltern zunächst entsetzt. „Ein deutscher Schwiegersohn, das kommt gar nicht in Frage!“ Doch die beiden heiraten und Louise geht mit Johann nach Deutschland. Sie hat es nicht leicht in ihrer neuen Heimat, zumal sie kein Wort deutsch spricht. Als sie dann durch einen gemeinsamen Freund den Beweis erhalten, dass Johanns Vater an Kriegsverbrechen beteiligt war, droht die junge Ehe daran zu zerbrechen …

Die deutsch-französische Schriftstellerin Sylvie Schenk wurde 1944 in Chambéry (Frankreich) geboren, wuchs in Gap/Hautes-Alpes auf und studierte in Lyon Latein, Griechisch und Französisch. Seit 1966 lebt sie in Deutschland, war zunächst Lehrerin für Französisch und ab 1976 freischaffende Autorin für Schulfunk und Schulbuchverlage. Sie veröffentlichte unter ihrem Geburtsnamen Sylvie Gonsolin drei Gedichtbände auf Französisch und schreibt seit 1992 Romane und Kurzgeschichten auf Deutsch. Sie wandert gerne und verbringt viel Zeit in den Bergen, meist in den französischen Alpen. Sylvie Schenk lebt mit ihrem Mann Dr. H.J. Schenk in Stolberg bei Aachen und in La Roche de Rame (Hautes Alpes) in Frankreich.

Der Schreibstil ist zunächst etwas ungewohnt, liest sich aber dennoch wunderbar flüssig, so dass die Seiten nur so dahin eilen. Die Autorin bedient sich zum Erzählen einer unbekannten dritten Person, die die Protagonisten stets persönlich anspricht – als Leser ist man dabei neutraler Beobachter. Der Titel „Schnell, dein Leben“ passt ausgezeichnet zum Inhalt, ist es doch ein ganzes pralles Leben, das auf 160 Buchseiten zusammengefasst wurde. Trotz allem hat man aber nicht das Gefühl, etwas Wesentliches verpasst zu haben – es wird alles gesagt und die Zwischentöne kann man sich selbst sehr gut vorstellen. Ausgezeichnet beobachtet von der Autorin ist die allmähliche Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich nach der Unterzeichnung des Elyseevertrags zwischen De Gaulle und Adenauer. Bemerkenswert ist auch wie intensiv sie Louises Gefühle beschreibt, die die deutsche Sprache lernen muss, ihren Traum zu schreiben verwirklichen will, Ehe und Familie rettet und die Kraft dafür in ihren gelegentlichen Spaziergängen im Wald schöpft. Dabei ist nicht zu übersehen, dass Sylvie Schenk hier in Grundzügen Teile ihres eigenen Lebens wiedergibt, wie man in ihrer Vita nachlesen kann.

Fazit: Ein beeindruckendes Buch mit solidem geschichtlichen Hintergrund, einfühlsam und unterhaltend. Sehr empfehlenswert!

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