Profilbild von Hermione27

Hermione27

Lesejury Star
offline

Hermione27 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hermione27 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2018

Road Movie, Liebes- und Familiengeschichte – hat alles, was ein gelungener Roman braucht

Immer wieder im Sommer
0

Anna lebt mit ihren beiden Töchtern Sophie und Nelly getrennt von ihrem Ex-Mann Max in München. Zu ihrer Mutter Frieda hat sie schon seit Jahren keinen Kontakt mehr, als diese sich plötzlich bei ihr meldet. ...

Anna lebt mit ihren beiden Töchtern Sophie und Nelly getrennt von ihrem Ex-Mann Max in München. Zu ihrer Mutter Frieda hat sie schon seit Jahren keinen Kontakt mehr, als diese sich plötzlich bei ihr meldet. Anna bricht spontan zu einer Reise zu ihrer Mutter auf und fährt von dort aus weiter nach Amrum, wo ihre erste große Liebe Jan wohnt und arbeitet. Das Ganze entwickelt sich zu einem größeren Road Trip als gedacht….


Meine Meinung:
Dank der wunderbar flüssigen und angenehmen Erzählweise bin ich sofort gut in den Roman gestartet und war direkt mitten in der Geschichte.
Die Handlung lebt auch davon, dass sie im Wechsel von Anna, ihrer Tochter Sophie und der Mutter / Großmutter Frieda erzählt wird, so dass man zum einen die handelnden Personen sehr gut kennenlernt, zum anderen aber auch verschiedene Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven erleben kann und dadurch ein viel runderes Bild erhält.
Die Themen des Romans sind vielfältig und werden offen und direkt behandelt, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. So wird zum Beispiel das wichtige Thema „Demenz“ recht schonungslos, aber dennoch behutsam thematisiert, manchmal sogar mit einer solchen Situationskomik, die den Leser zum Schmunzeln bringt. Darüber hinaus stehen viele Themen rund um Liebe und Familie im Vordergrund, die sehr glaubwürdig und authentisch, vor allem aber auch berührend rübergebracht werden.

Die handelnden Personen – Sophie, Frieda und natürlich Anna – waren mir gleich sympathisch und ich habe mich gefreut, dass sie im Laufe der Handlung eine deutlich wahrnehmbare Entwicklung durchmachen. Dieses Kriterium ist für mich oft sehr entscheidend dafür, wie gut mir ein Roman gefällt, und hier ist es wirklich mustergültig gelöst und von Anfang an angelegt. Schön fand ich zum Beispiel die Entwicklung der pubertierenden Sophie, die im Laufe des Romans deutlich erwachsener wird. Die Beschreibungen aus Teenager-Sicht sind herrlich erfrischend, manchmal ein bisschen rotzig, in jedem Fall aber authentisch.
Alle Entwicklungen sind nicht übertrieben dargestellt, sondern durchaus realistisch und glaubwürdig.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Handlung an realen Orten spielt, bei denen man vieles wiedererkennt, z.B. in München oder Hamburg. Große Teile der Handlungen spielen auf Amrum, also an einem richtigen Sehnsuchtsort, was mich zusätzlich in Urlaubsstimmung versetzt hat.


Fazit:
„Immer wieder im Sommer“ ist eine ganz wunderbare Sommerlektüre fürs Herz, die auf intelligente Art und Weise unterhaltsame und berührende Themen verbindet. Für mich ein rundum gelungenes Buch, das ich wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Augenöffnend und extrem hilfreich – ein toller Ratgeber für alle Herausforderungen im globalen Management

Global Management: ein Tanz mit den Eisbergen
0

In „Global Management: ein Tanz mit den Eisbergen“ nimmt sich die erfahrene Managerin und Beraterin Barbara Wietasch eines wichtigen Themas an: Wie kommt man als Manager in und mit einem fremden Kulturkreis ...

In „Global Management: ein Tanz mit den Eisbergen“ nimmt sich die erfahrene Managerin und Beraterin Barbara Wietasch eines wichtigen Themas an: Wie kommt man als Manager in und mit einem fremden Kulturkreis klar?
Das Buch behandelt grundsätzliche Fragen zu Weltbildern und möglichen Fallen, in die man in der internationalen Zusammenarbeit tappen kann, geht aber auch auf konkrete Situationen wie die Entsendung ins Ausland, die Rückkehr in die Heimat oder Zusammenarbeit in internationalen (virtuellen) Teams sowie dem Führen von Dienstleistern in Schwellenländern ein.


Meine Meinung:
Das Buch ist sehr übersichtlich gegliedert und gut strukturiert aufgebaut und fällt darüber hinaus auch bereits durch die ansprechende optische Gestaltung mit blauer Schrift und sehr netten Cartoons auf.
Die Themen werden insgesamt sehr lebendig und anhand vieler gut nachvollziehbarer Beispiele rübergebracht. Gerade die konkreten Situationen in Ländern, die gut beschriebenen kulturellen Unterschiede sind unglaublich aufrüttelnd und öffnen jedem die Augen, der sich schon einmal blauäugig in einen interkulturellen Zusammenhang gebracht hat und hierbei Reibungsverluste oder Schlimmeres erfahren hat.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass es am Ende jeden Abschnitts ein Interview mit einer auslandserfahrenen Führungskraft gibt, so dass ganz unterschiedliche Sichten und auch viele konkrete Tipps in das Buch eingeflossen sind.
Neben den konkreten Beispielen gibt es auch immer wieder Hinweise auf die Theorie, auf Studien oder auf strukturierende Merkmale.
Mich hat das Buch sehr zum Nachdenken angeregt und mir viele gute Tipps mitgegeben, wie ich zukünftig an eine Situation im globalen Umfeld herangehen könnte.


Fazit:
Das Buch kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, der im globalen Kontext arbeitet oder arbeiten möchte, weil es so viele Denkanstöße und ganz praktische Tipps liefert. Wirklich wertvoll!

Veröffentlicht am 05.07.2018

Klein, aber fein

Ans Meer
0

Anton ist Busfahrer und fährt jeden Tag die gleiche Strecke mit seinem Linienbus, wo er seine Fahrgäste inzwischen recht gut kennt. Eines Tages fordert Carla, eine Dame, die an Krebs erkrankt ist, ihn ...

Anton ist Busfahrer und fährt jeden Tag die gleiche Strecke mit seinem Linienbus, wo er seine Fahrgäste inzwischen recht gut kennt. Eines Tages fordert Carla, eine Dame, die an Krebs erkrankt ist, ihn auf, sie mit dem Bus nach Italien zu bringen, weil sie noch einmal das Meer sehr will.
So entschließt sich Anton spontan zu dieser Reise und nimmt einige Fahrgäste, hauptsächlich Schulkinder, mit.


Meine Meinung:
Das kleine Büchlein enthält eine reizende Geschichte, die sehr nett erzählt ist, wobei insbesondere auf die Perspektive von Anton und auch die anderer Personen gut eingegangen wird.
Die Geschichte ist in einer einfachen, recht direkten Sprache gehalten, die aber auch zu große Emotionen vermeidet. Trotz der Kürze der Erzählung lernen wir die handelnden Personen soweit kennen, dass wir viele relevante Aspekte ihrer Persönlichkeit nachvollziehen können.


Fazit:
Das Buch enthält eine nette, kleine Geschichte, die sich gut lesen lässt.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Spannende Fortsetzung, aber mit Längen

Der Herr der Ringe. Bd. 2 - Die zwei Türme (Der Herr der Ringe. Ausgabe in neuer Übersetzung und Rechtschreibung, Bd. 2)
0

Am Ende von Teil 1 haben die „Gefährten“ sich getrennt und sie versuchen nun auf unterschiedlichen Wegen ans Ziel zu kommen.
So gibt es Szenen mit Baumbart, dem Baumhirten, und den sehr alten Baumwesen ...

Am Ende von Teil 1 haben die „Gefährten“ sich getrennt und sie versuchen nun auf unterschiedlichen Wegen ans Ziel zu kommen.
So gibt es Szenen mit Baumbart, dem Baumhirten, und den sehr alten Baumwesen Ents, sowie die Schlacht um Helms Klamm, und der Leser erfährt mehr darüber, was der böse Zauberer Saruman in seinem Turm plant…


Meine Meinung:
In diesem zweiten Band gibt es sehr spannende und ganz wunderbar geschilderte Szenen, z.B. die tollen Begegnungen mit den Ents oder die Schlacht um Helms Klamm. Allerdings gibt es auch parallele Handlungen, wie z.B. Frodo und Sam (und Gollum) auf dem Weg mit dem Ring nach Mordor sind, die sich unglaublich ziehen wie Kaugummi. Hier passiert einfach nichts Neues und man fühlt sich als Leser schon angehalten, diese Seiten einfach zu überblättern.
Sprachlich fand ich auch im zweiten Teil die deutsche Übersetzung wiederum auch nicht so zugänglich, wie schon in Band 1. Die Sprache ist recht sperrig und nicht wirklich fesselnd.


Fazit:
Auch diese Fortsetzung hat – insbesondere ich der deutschen Übersetzung – durchaus wieder Licht und Schatten.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Sprachlich etwas sperrig, aber inhaltlich spannende und facettenreiche Fantasy

Der Herr der Ringe. Bd. 1 - Die Gefährten (Der Herr der Ringe. Ausgabe in neuer Übersetzung und Rechtschreibung, Bd. 1)
0

Frodo Beutlin, ein Hobbit aus dem Auenland, gelangt in den Besitz des einen magischen Rings, den er gemeinsam mit seinen Hobbit-Freunden sowie dem Zauberer Gandalf, dem Elben Legolas und dem Zwerg Gimli ...

Frodo Beutlin, ein Hobbit aus dem Auenland, gelangt in den Besitz des einen magischen Rings, den er gemeinsam mit seinen Hobbit-Freunden sowie dem Zauberer Gandalf, dem Elben Legolas und dem Zwerg Gimli und zwei menschlichen Kriegern nach Mordor bringen soll, wo er im Schicksalsberg vernichtet werden soll, damit er nicht mehr von Sauron, der ihn einst schmieden ließ, genutzt werden kann, um Böses zu tun. Die Reise beginnt im Auenland, über Bruchtal, wo die Elben wohnen, bis schließlich die Gemeinschaft auseinanderbricht und Frodo mit seinem Hobbit-Freund Sam und dem unheimlichen Gollum weiterzieht in Richtung Mordor…


Meine Meinung:
Ich hatte zunächst die Filme gesehen, von denen ich einfach nur begeistert war, und habe daraufhin auch die Bücher zur „Herr der Ringe“-Trilogie gelesen. Die von Tolkien erdachte Fantasy-Welt ist wirklich einfach nur beeindruckend und faszinierend, doch sprachlich habe ich erst einmal gebraucht, bis ich in die Erzählung eingetaucht war. Der erste Teil – im Auenland und bei den Elben in Bruchtal – war erst einmal sehr schön und spannend zu lesen, doch andere Teile zogen sich ganz schön….
Da viele Leser und auch viele meiner Freunde so begeistert von den Büchern waren, hatte ich mir ehrlich gesagt noch ein bisschen mehr davon erhofft, aber der Schreibstil konnte mich dann insgesamt nicht vom Hocker reißen.


Fazit:
Die Fantasy-Welt aus „Der Herr der Ringe“ ist inhaltlich sehr schön und detailreich aufgebaut, allerdings ist die Erzählung an sich etwas zu langatmig gehalten.