Ein Steigerungslauf bis zum Schluss
Long Live EvilJede:r Leser:in hatte wohl schon mal den Wunsch in das eigene Lieblingsbuch eintauchen zu können und die fantastische Welt zu erkunden. Rae steht. Nach langer Krankheit erhält sie die Chance im gesunden ...
Jede:r Leser:in hatte wohl schon mal den Wunsch in das eigene Lieblingsbuch eintauchen zu können und die fantastische Welt zu erkunden. Rae steht. Nach langer Krankheit erhält sie die Chance im gesunden Körper der Gegenspielerin ihres geliebten Fantasyromans ihr Leben zu retten. Trotz ihres Wissens zur Handlung läuft wie zu erwarten einiges nicht ganz nach Plan, Rae freundet sich mit Charakteren an und plant in ihrem Vipernnest nicht nur die eigene Rettung sondern auch die Wahrung der Handlung.
Auf eine Art passiert relativ viel, aber irgendwie ohne dass wirklich viel passiert. Viele Handlungspunkte werden aufgenommen, jedoch zu wenig gehandelt und zu viel geredet. Dadurch wirkt das Buch teilweise etwas langatmig, obwohl doch einige Stationen abgehandelt werden. Gegen Schluss wächst sich das ganze etwas Ras und die letzten 100-200 Seiten sind fliessender zu lesen.
Rae war als Protagonistin nicht die klassische gute Heldin, sondern hat keine Angst mal negative Kommentare abzugeben und die gehobene Sprache in Eyam mit ihren Anspielungen aus dem 21. Jahrhundert zu spicken. Durch ihren leichten Erzählstil ist das Buch unterhaltsam und ihr Blick als Leserin auf die Charaktere, ermöglicht einen gezielten Blick auf die eingesetzten Bausteine eines Romans. Durch die Nebencharaktere kam teilweise eine etwas ernstere Komponente ins Spiel aber beispielsweise die Kobra lockerte das Geschehen weiter auf. Der Grossteil der Charaktere blieb ziemlich oberflächlich und daher auch etwas distanziert, aber ein zwei Hintergrundgeschichten werden doch noch ausgegraben. Dadurch kristallisieren sich mit der Zeit ein, zwei Lieblinge heraus, ebenso wie absolut unsympathische Charaktere, die bei dem:r Leser:in durch ihre Handlung in Ungnade fallen.
Der Lesefluss ist gerade zu Beginn etwas schwierig, da die Charaktere des Buches im Buch alle einen Namen plus einen Übernamen besitzen, was einem schon mal den Kopf schwirren lässt. Nach den ersten 100 Seiten sollte diese Schwierigkeit aber eigentlich überwunden sein. Aus meinem Lesevergnügen wurde ich leider teilweise dennoch gerissen, einfach weil einige offensichtliche Rechtschreibfehler vorhanden sind und teilweise etwas komisch formuliert wurde. Ich denke das könnte zumindest zum Teil der Übersetzung geschuldet sein, wer also sowieso gerne mal zur Originalsprache greift, sollte dies bei diesem Werk machen.
Von mir gibt's drei Sterne, wobei die Geschichte selbst eigentlich Potential für mehr hat. Werde mich sicherlich über den 2. Band informieren, ob ich ihn mir kaufe und lese wird sich dann zeigen. Hoffe auf eine bessere Übersetzung.