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Veröffentlicht am 11.05.2022

Welcome to the World of Wu

Wu-Tang is forever
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Zum Inhalt:
Die deutsche Musikmanagerin Eva Ries hat eine Biographie über ihre ganz persönliche Geschichte mit dem legendären Wu-Tang Clan herausgebracht, mit der sie einen spannenden Einblick in ihre ...

Zum Inhalt:
Die deutsche Musikmanagerin Eva Ries hat eine Biographie über ihre ganz persönliche Geschichte mit dem legendären Wu-Tang Clan herausgebracht, mit der sie einen spannenden Einblick in ihre jahrzehntelange Arbeit mit der Hip-Hop-Band gewährt. Das Buch enthält neben bisher unveröffentlichten Storys auch jede Menge Fotos und Infos zu den einzelnen Clan-Mitgliedern. Während man die Welt des Clans erkundet, erfährt man nebenher auch so Einiges aus der Musikbranche in den 90er Jahren, die alles andere als einfach war...

Meine Leseerfahrung:
Hip-Hop bedeutet für mich nicht nur eine Musikrichtung, vielmehr verkörpert sie gleichzeitig auch ein Lebensgefühl und eine ganz eigene Sprachkultur. Ich bin mit Hip-Hop der 90er Jahre groß geworden und war seitdem fasziniert, wieviel Aussagekraft einige Lyrics im Gegensatz zu anderen Songs haben können. Begeistert haben mich immer Rapper, die tatsächlich etwas zu sagen hatten und zB auf Ungerechtigkeit, soziale Missstände und Rassismus aufmerksam gemacht haben. Somit habe ich Hip-Hop immer damit gleichgesetzt, sich in der Gesellschaft stark zu machen, ein Zeichen zu setzen und durchaus auch politisch zu sein. Der Wu-Tang Clan war in der Welt des Hip-Hops eine Offenbarung mit seinen innovativen Beats und den hitzigen Raptexten. Zudem nutzten die Clan-Mitglieder eine mystisch anmutende Kung-Fu-Atmosphäre, die sich sowohl in ihrer Musik selbst als auch in ihren Musikvideos eine große Rolle spielte. Ich bin auch heute noch ein großer Fan und höre ihre Musik weiterhin, daher ist dieses Buch für mich ein Riesenhighlight.

Das Buch ist von Eva Ries biographisch verfasst worden, so dass es sich deutlich von anderen Sachbüchern und Musikbildbänden unterscheidet. Frau Ries lässt uns an ihren ganz privaten Erfahrungen mit dem Clan teilnehmen und teilt auch sehr persönliche Fotos mit uns Lesern. Ich habe viele neue Informationen erhalten, die ich weder damals in den 90ern erfahren, noch später in sämtlichen Medien gelesen habe.

Aber darüber hinaus werden wir Zeugen, wie Frau Ries aus Deutschland mit all ihren Zweifeln und Ängsten in die Staaten kommt und sich der gefürchteten Hip-Hop-Band annimmt, und sich schließlich mit harter Arbeit, brutaler Ehrlichkeit und einer großen Portion Geduld den Respekt der einzelnen Clan-Mitglieder gewinnt. Man könnte sagen, es ist die Story ihres Lebens, die sehr beeindruckend ist und mich sofort gefesselt hat. Damit ist es gleichzeitig auch die Geschichte einer charakterstarken Frau, die sich in der harten Musikbranche der 90er Jahre vehement durchsetzen und dem Clan zum Erfolg auch außerhalb amerikanischen Bodens verhelfen konnte. Es ist immer wieder schön über starke Frauen und ihre Erfolge lesen zu können. Damit ist auch eine eindeutige Vorbildfunktion gegeben, die andere Frauen ermutigen und bestärken dürfte.

Das Buch ist durchweg flüssig und spannend geschrieben. Zudem gefallen mir die Übersichlichkeit, die gut strukturierten Abschnitte und die reichlich vorhandenen Bilder, wodurch es auch gleichzeitig wie ein hochwertiges Musikbildband sicherlich nicht nur Wu-Tang-Fans eine Freude bereiten dürfte. Außerdem liefert das Buch zahlreiche Beispiele zum Thema Rassismus in den USA, was immer noch aktuell ist wie zB Racial Profiling der Polizei dort. Die negativen Erfahrungen der Clan-Mitglieder mit der weißen Bevölkerung zeigen deutlich, welch üble Vorgeschichte die Jungs haben, die zu einer anti-weißen Haltung geführt und die Band fast von ihrer weltweiten Bekanntheit abgehalten hätte. Daher kann man es als einen großen Glücksfall erachten, dass Frau Ries sich der „unzähmbaren“, chaotischen Truppe angenommen und ihren Horizont erweitert hat.

Die gesamte Story ist fühlbar authentisch und absolut spannend zu lesen und daher sehr empfehlenswert. Es bleibt dabei: Wu-Tang forever!

Fazit:
Eva Ries nimmt uns mit „Wu-Tang is forever“ auf eine nostalgische Reise in die Musikwelt der 90er Jahre mit und zeigt uns eine ganz andere Seite der größten Hip-Hop-Band der Welt. Mit zahlreichen Anekdoten, persönlichen Erfahrungen und Bildern präsentiert sie ein einzigartiges Biographie-Musik-Bildband, das sicherlich nicht nur Wu-Tang-Fans begeistern dürfte. Dieses hochwertig gestaltete Hardcover-Buch ist für mich DAS Highlight 2022!

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Ein Siegelagent in Australien

Papier & Blut
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Zum Inhalt:
Im Nachfolger von "Tinte & Siegel" macht sich der alternde Siegelmagier Al MacBharrais mit seinem Hobgoblin Buck diesmal auf nach Australien, um sich auf die Suche nach anderen Siegelagentinnen ...

Zum Inhalt:
Im Nachfolger von "Tinte & Siegel" macht sich der alternde Siegelmagier Al MacBharrais mit seinem Hobgoblin Buck diesmal auf nach Australien, um sich auf die Suche nach anderen Siegelagentinnen zu begeben, die während einer Mission spurlos verschwunden sind. Unterstützung hat Al diesmal von dem Eisernen Druiden, seinen Hunden und einer außergewöhnlichen Truppe, mit denen Al sich einem Hinweis folgend auf einen Wanderweg begibt. Als sie auf eine blutrünstige Schimäre stoßen, die bereits viele Leichen hinterlassen hat, wird der Ernst der Lage erst richtig klar. Sind die Siegelagentinnen überhaupt noch am Leben und werden sie noch rechtzeitig gerettet werden können?

Meine Leseerfahrung:
Den ersten Teil hatte ich als Blinddate-Buch gekauft und hatte absolut keine Ahnung, worauf ich mich da einlasse. Ich lese zwar oft und gerne Fantasy, aber "Die Chronik des Siegelmagiers" war sowohl vom Stil als auch von der Story her etwas völlig Neues für mich. Mir hatte der erste Teil so gut gefallen, dass ich auch unbedingt die Fortsetzung lesen musste.
Kevin Hearne vermittelt eine ganz neue Feenwelt voller Intrigen und persönlicher Kämpfe. Es kommen Hobgoblins, Pixies, Banshees, Leprechauns und diverse Gottheiten vor, nur um einige zu nennen. Auch mit dem Hauptprotagonisten Al MacBharrais hat Hearne eine andere Art von Held geschaffen, der in seinen 60ern noch recht agil ist und viel Witz und Empathie besitzt.

Aber auch die anderen Figuren sind sympathisch und bilden gemeinsam eine unterhaltsame Einheit, die mit viel Engagement gegen die dämonischen Gegner kämpft. In diesem Band wird übrigens viel mehr gekämpft als bei "Tinte & Siegel" und ist daher actionreicher und spannender. Wer direkt mit "Papier & Blut" starten möchte, erhält am Anfang des Buches eine ziemlich genaue Zusammenfassung, was bisher im 1. Teil geschah. Dennoch würde ich immer dazu raten beide Bände in der Reihenfolge zu lesen, um sich überhaupt erstmal in dieser Fantasywelt zurecht finden und Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Toll finde ich, dass Hearne sich nicht mit altbewährten magischen Ritualen aufhält, sondern die Idee einer andersartigen Art von Magieausübung in Form von Siegeln verfolgt, was überaus interessant und spannend zu lesen ist. Auch gefällt mir, dass man als Leser immer wieder neue phantastische Wesen verschiedener Mythologien kennenlernt. Ich bin schon gespannt, was uns im dritten Teil erwarten wird.

Fazit:
Kevin Hearne sorgt auch mit der Fortsetzung "Papier & Blut" für unterhaltsame Lesestunden voller humorvoller Dialoge, interessanter Charaktere und actiongeladener Momente. Die Reihe um den Siegelagenten ist innovativ und steckt voller Überraschungen, und ist sicher für Jung und Alt gleichermaßen spannend.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Erster Schritt zum Perspektivwechsel

"Ich könnte ihn erwürgen!"
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Deutschlands bekanntester Karriere- und Persönlichkeitscoach Martin Wehrle hat wieder ein Buch herausgebracht und beschäftigt sich diesmal mit schwierigen Menschen in unserem Umfeld und wie wir mit ihnen ...

Deutschlands bekanntester Karriere- und Persönlichkeitscoach Martin Wehrle hat wieder ein Buch herausgebracht und beschäftigt sich diesmal mit schwierigen Menschen in unserem Umfeld und wie wir mit ihnen am Besten umgehen können. 7 Persönlichkeits-Typen werden dabei näher betrachtet und kategorisiert. Im Weiteren folgt dann eine entsprechende Strategie im Umgang mit den jeweiligen Typen sowie daraus gezogene Lehren und Ansätze für die eigene Entwicklung.

Meine Leseerfahrung:
Schwierige Menschen trifft man überall, im Beruf, im alltäglichen Leben oder im näheren privaten Umfeld. Meist bereiten sie uns Kopfschmerzen oder treiben uns sogar bis zur Weißglut. Der Titel des Buches hat mich daher ganz besonders angesprochen, denn ich habe insbesondere im Berufsleben mit den unterschiedlichsten Charakteren zu tun gehabt, die meine Arbeit nicht unbedingt erleichtert haben.

Große Erwartungen an das Buch hatte ich tatsächlich nicht. Umso überraschter war ich bereits nach den ersten Abschnitten, wieviel ich für mich persönlich gelernt habe. Wehrle hat einen unterhaltsamen Erzählstil und bringt Dinge ohne Abschweifungen auf den Punkt. Das gesamte Buch ist daher klar strukturiert und kompakt. Man könnte es sogar als Nachschlagewerk immer mal wieder nutzen. Besonders gut gefallen mir die deutlichen Veranschaulichungen der einzelnen Persönlichkeits-Typen sowie die Selbstreflektion am Ende jedes Abschnitts. Man lernt also nicht nur, mit anderen schwierigen Persönlichkeiten besser umzugehen, vielmehr arbeitet man gleichzeitig auch an sich selbst. Die Übungen am Ende des Buches sind dabei äußerst hilfreich. Letztendlich begreift man, dass man aus jedem schwierigen zwischenmenschlichen Verhältnis etwas Gutes für sich gewinnen kann, indem man fähig ist, die Perspektive zu wechseln.

Meiner Meinung nach liegt hierin auch der Knackpunkt dieser Problematik. Wie Wehrle auch selbst als Bemerkung zusammenfasst, nur jemand, dem es selbst wirklich gut geht, kann langfristig für das Wohlergehen der Gemeinschaft sorgen. So empfand ich dieses Buch als große Unterstützung auf dem Wege der Selbstheilung bzw. seelischen Regeneration.

Fazit:
"Ich könnte ihn erwürgen" von Martin Wehrle vermittelt im unterhaltsamen Stil die grundlegenden Vor-und Nachteile von 'schwierigen' Persönlichkeitsstrukturen und hilft uns zu einem entscheidenden Perspektivwechsel, um mit jedem dieser Typen dauerhaft fertig werden sowie Nutzen daraus ziehen zu können. Ein überaus wichtiges Buch für Menschen, die weiter an sich arbeiten wollen!

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Ein sehr intensives und bewegendes Arbeitsbuch

Antirassistisch handeln.
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Zum Inhalt:
Nach seinem Bestseller "How to be an antiracist" liefert Ibram X. Kendi nun ein Arbeitsbuch, dass seine Statements nochmal auf den Punkt bringt und eine Anleitung an die Hand gibt, Rassismus ...

Zum Inhalt:
Nach seinem Bestseller "How to be an antiracist" liefert Ibram X. Kendi nun ein Arbeitsbuch, dass seine Statements nochmal auf den Punkt bringt und eine Anleitung an die Hand gibt, Rassismus zu erkennen, zu verstehen und dagegen vorzugehen. Seite für Seite werden hier mit gezielten Fragen brandaktuelle Themen rund um Rassismus angerissen, die man für sich beantworten und die eigenen Gedanken wie in einem persönlichen Journal niederschreiben kann.

Meine Leseerfahrung:
Die letzten Monate habe ich mich sehr intensiv mit diesem Buch beschäftigt. "How to be an antiracist" von Ibram X. Kendi hatte ich bereits gelesen und mir danach tatsächlich praxisnahe Literatur zu diesem Thema gewünscht. Ein Arbeitsbuch in der vorliegenden Form hat daher schnell mein Interesse geweckt.

Bereits im Vorgänger lieferte Kendi Lösungsansätze zu den verschiedensten Varianten von Rassismus und untermauerte seine Behauptungen auch mit Anekdoten aus der eigenen Vergangenheit. Damit hatte das Buch durchweg eine persönliche Note, was natürlich hauptsächlich auf "Schwarzsein in USA" basiert. Einige Lebensumsände sind dann naturgemäß nicht 1:1 auf unsere Gesellschaft übertragbar. Dennoch kann man Parallelen ziehen und in Sachen Selbstreflektion sich in bestimmte Situationen hinein versetzen.

Das Arbeitsbuch ist nunmal direkt auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten, mE aber im Großen und Ganzen durchaus übertragbar auf die gesellschaftlichen Strukturen in Europa. Die Seiten sind tagebuchartig unterteilt und bieten viel Platz für die eigenen Notizen. Es werden vermehrt Fragen zu spezifischen Themen gestellt, die man für sich beantworten kann. Fragen wie "Wie versuchen rassistische Amerikaner deiner Meinung nach antirassistischen Amerikanern das Gefühl zu geben, machtlos zu sein?" kann man zur Not auch auf die deutsche Gesellschaft beziehen und gedanklich umstrukturieren, was im deutschaktuellen Kontext wohl eher Sinn macht. Andere spezifischere Fragen, die zB die Jim-Crow-Ära betreffen, konnte und wollte ich auch nicht beantworten, da mir einfach das entsprechende Wissen zum Thema fehlt. Mich haben insbesondere die persönlichen Fragen am Stärksten gereizt, die ganz klar darauf abzielen, die eigene rassistische Gesinnung zu erkennen und auch zu verstehen. Das ist überhaupt der erste Schritt, um effektiv dagegen vorgehen zu können.

Mir gefällt an diesem Buch insbesondere die Tatsache gut, dass es umfassend ist. Es behandelt beispielsweise auf einigen Seiten auch den Feminismus und geht auf Homophobie bzw. Transphobie ein. Denn: "Wir können nicht antirassistisch sein, wenn wir homophob oder transphob sind." Solche Literatur hätte ich mir schon zu meiner Schulzeit gewünscht und hoffe, dass viele Pädagogen sich ihrer bedienen werden. Überhaupt gehören solche Bücher mE zum schulischen Pflichtprogramm in Deutschland, zumal unsere Gesellschaft auf Grund der historischen Vorgeschichte in der Verantwortung steht.

Fazit:
"Antirassistisch Handeln" ist ein durch und durch aufrüttelndes und damit wichtiges Arbeitsbuch von Ibram X. Kendi, das mit jeder einzelnen Seite unter die Haut geht und zum Umdenken und Handeln bewegt. Auf der persönlichen Reise zur Selbsterkenntnis eine wichtige und horizonterweiternde Unterstützung für diejenigen, die mutig genug sind, sich aus ihrer Komfortzone zu bewegen.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Debütroman übertroffen

Jigsaw Man - Der tote Priester
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Zum Inhalt:
Caleb Annan, der bekannte Pastor einer Londoner Kirchengemeinde, wird mit knapp 50 Messerstichen ermordet aufgefunden. Das Ermittlerteam Anjelica Henley und Salim Ramouter finden bei näherer ...

Zum Inhalt:
Caleb Annan, der bekannte Pastor einer Londoner Kirchengemeinde, wird mit knapp 50 Messerstichen ermordet aufgefunden. Das Ermittlerteam Anjelica Henley und Salim Ramouter finden bei näherer Untersuchung des Tatortes einen versteckten Nebenraum in der Kirche. Der Fund darin lässt das Blut in den Adern gefrieren. Ein junger Mann, der offensichtlich gefoltert wurde, liegt angekettet und völlig ausgehungert auf einem alten Bettgestell. Während Henley und ihr Team noch rätseln, inwiefern beide Fälle zusammenhängen, taucht bereits die nächste Leiche auf: eine junge Frau, die auf die gleiche Art zu Tode gequält wurde wie der halbtote Mann aus der Kirche...

Meine Leseerfahrung:
Nach dem beeindruckenden Debütroman "Jigsaw Man" war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe um das Ermittlerteam Henley & Ramouter. Das erste Buch hatte mE noch ein paar leichte Schwächen, die die Spannung minderten. Ich hatte mir aber insgeheim eine Steigerung der autorischen Fähigkeiten erhofft und wurde diesmal nicht enttäuscht.

Auch wenn der Titel vermuten lässt, dass der Jig Saw Killer aus dem Debütroman wieder auftaucht, geht es im 2. Band um einen völlig anderen Fall, der sich unabhängig vom 1.Band lesen lässt. Um einige Zusammenhänge besser verstehen zu können, würde ich allerdings empfehlen, mit dem ersten Buch der Reihe zu starten.
Das Team um Henley ist viel eingespielter, und die Zusammenarbeit ist inzwischen stimmiger. Mir hatte die Ermittlungsarbeit bereits im 1. Band sehr gut gefallen, diesmal fand ich sie sogar viel spannender und methodischer. Die Privatgeschichten der Hauptermittler nehmen natürlich wieder ein wenig Platz ein, dominieren aber nicht mehr so stark. Die Einblicke in Ramouters Privatleben empfand ich als die emotionalsten Abschnitte, wodurch er sich bisher zu meiner Lieblingsfigur entwickelt hat. Aber auch Henley selbst wirkt deutlich sympathischer und authentischer als im 1. Teil. Die einzelnen Kapitel sind übrigens recht kurz gehalten, was ich immer stark begrüße, da die schnellen Szenenwechsel die Spannung durchweg konstant halten.

Die Story ist diesmal auch sehr abwechslungsreich, da bereits zu Beginn in zwei Fällen ermittelt wird, die irgendwie miteinander zusammen hängen. Dementsprechend ist der Kreis der Tatverdächtigen weit gefasst, so dass wir viele Charaktere kennenlernen und verschiedene mögliche Tatmotive bewerten können. Das Miträtseln hat mir hierbei am Meisten Spaß gemacht, zumal Matheson gekonnt raffinierte Wendungen innerhalb der Geschichte platziert hat, und trotz klischeehaft anmutender Tendenzen mit unvorhersehbaren Überraschungen trumpfen konnte.

Ich habe diesen Thriller sehr genossen und intensiv mitgerätselt und bin schon gespannt, was Nadine Matheson sich beim nächsten Band alles einfallen lässt.

Fazit:
Mit der Fortsetzung der JigsawMan-Reihe hat Nadine Matheson endgültig bewiesen, dass sie durchaus mit den großen Namen im 'harten' Thriller-Genre mithalten kann. In "Der tote Priester" kombiniert sie gekonnt verschiedene Straftaten miteinander und präsentiert uns einen weit gefassten Täterkreis mit jede Menge Miträtselspaß. Spannende Lesestunden sind hier garantiert!

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