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Veröffentlicht am 29.08.2021

Eine göttliche Romanze mit Schwierigkeiten

Götterkuss - Im Bann der Schlange (Band 1)
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In die Story von diesem queeren Fantasyroman habe ich ziemlich schnell hineingefunden und auch gut zurechtgefunden. Die Autorin Johanna T. Hellmich besitzt einen angenehmen Schreibstil, der auch gut das ...

In die Story von diesem queeren Fantasyroman habe ich ziemlich schnell hineingefunden und auch gut zurechtgefunden. Die Autorin Johanna T. Hellmich besitzt einen angenehmen Schreibstil, der auch gut das Setting beschreibt. Die magische Parallelwelt, mit den verschiedensten Fabelwesen werden gut und nachvollziehbar beschrieben. Die Götter hingegen hätte man schöner ausarbeiten können und an manchen Stellen war die Ausarbeitung nicht ganz so raffiniert, da einfach die Tiefe etwas fehlte.

Das Buch hat in der Printausgabe ca. 265 Seiten, was an sich nicht allzu viel klingt, allerdings kamen mir die Seiten in der E-Book Version sehr viel mehr vor, deutlich mehr als 300 Seiten. Stellenweise, vor allem im Mittelteil gibt es viele Seiten, die zu viel, zu lange und völlig unnötig erscheinen und auch nicht wirklich zum Fortgang der Geschichte beitragen und dementsprechend problemlos gekürzt werden könnten. Das letzte Drittel, sowie der Schluss hingegen sind ziemlich spannend, romantisch und wurden auch sehr gefühlvoll geschrieben, sodass der Funke dort bei mir nochmal so richtig übergesprungen ist. Der Epilog gefällt mir sehr gut, er wurde fesselnd und mit solch einer Raffinesse verfasst, dass man sich richtig auf die Fortsetzung freuen kann.

Die Hauptprotagonisten Nayumi und Temp sind an sich sehr angenehme Charaktere, wenn auch sie für mich nicht wirklich nahbar sind, da sie meiner Meinung recht weich gezeichnet wurden und hauptsächlich auf ihr Gefühlsleben gegenüber der anderen Person eingegangen wird. Das Knistern zwischen den beiden Protagonisten ist stetig da und man kann ziemlich schnell erahnen, wohin die Geschichte zwischen den beiden führt, was manchmal ganz schön und manchmal störend war.

Fazit:
Ein spannender Auftakt einer neuen Fantasyreihe, die in die unsrige Welt voller Götter und magischer Wesen entführt, aber noch Luft nach oben bietet.
Bin gespannt auf die Fortsetzung!

Sterne: 4 von 5

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar durch den Heartcraft-Verlag zu Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Unterhaltsamer Roman mit wichtigem Thema

Fadeaway
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Story:
Kyra möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und beginnt deswegen ein Studium in Berlin. Doch dort wird mit den vielen Missständen der Gesellschaft konfrontiert, um über diese aufzuklären startet ...

Story:
Kyra möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und beginnt deswegen ein Studium in Berlin. Doch dort wird mit den vielen Missständen der Gesellschaft konfrontiert, um über diese aufzuklären startet sie einen feministischen Podcast. Ein Podcast der zwar erfolgreich ist, aber trotzdem ihr Geheimnis bleibt. Nur Milan, der ungeplant ihr Aufnahmestudio in Beschlag nehmen möchte und ihr Herz höherschlagen lässt, weiß davon. Doch eigentlich wollte Kyra Männer wie ihn meiden. In einer Achterbahnfahrt der Gefühle kommt sie Milan näher, doch gleichzeitig wird eine Stimme in ihr lauter, die sich mit ihrem eigenen Schicksal auseinandersetzten möchte.

Inhalt/Schreibstil:
Mit dem zweiten Teil der Reihe bringt Anabelle Stehl einen weiteren wichtigen Roman heraus, der zeigt, dass New Adult durchaus gesellschaftskritische Themen behandeln kann. „Fade Away“ ist geprägt von Trauer, Wut, innere und äußere Stärke, starken Worten und ganzen Passagen, die einem ein ermächtigendes Gefühl geben und so selbstverständlich von aktivem Feminismus geprägt sind, dass ich mich frage, wo die Autorin diese Reihe die ganze Zeit hatte.
Ich muss gestehen für mich hat dieses Buch eine lange Anlauffase gebraucht. Den ganzen Anfang über habe ich mich gelangweilt und war auch am überlegen, ob ich das Buch nicht lieber abbrechen sollte. Schließlich konnte ich mich in die Liebesgeschichte der beiden nicht wirklich hineinfühlen. Doch die Passagen mit dem Podcast sind so aufwühlend stark geschrieben, dass ich mich nicht mehr losreißen konnte.
Als Kyras eigenes, trauriges Schicksal mehr oder weniger ans Licht kommt und sie es nicht mehr verdrängen kann, vor allem da sie beginnt ihrer eigenen Geschichte auf eine unfassbare nahbare und nachvollziehbare Art und Weise beginnt zu verarbeiten, schreibt die Autorin mit einer Raffinesse und spannenden Schreibstil, der einen zugleich Freude und Traurigkeit zugleich auf die Lippen treibt.
In ihrem Roman spricht Anabelle Stehl offen das Thema „sexuelle Gewalt“ an, weswegen die Trigger-Warnung am Anfang diesbezüglich auch ernst genommen werden sollte. Die Hauptperson setzt sich hierbei nicht nur in ihren Podcastfolgen damit auseinander, sondern aufgrund der eigenen Geschichte auch persönlich. Ihre Gedanken, Worte und Taten spiegeln die unzähliger Betroffener wieder, die aus Angst nicht ernst genommen zu werden oder gar vor der gesellschaftlichen Verurteilung mit ihrem Schicksal nicht an die Öffentlichkeit gehen. Doch auch die innere Gefühlswelt wird dabei nicht ausgespart.
Am Ende hat die Autorin einen Roman geschaffen, der ein unerwartet glückliches Ende für die Hauptcharaktere bereithält und einem Mut macht über Unrecht in der Gesellschaft zu reden.
Der Epilog hingegen ist dahingehend eher ein Ausblick auf Band drei der Reihe er ist so überraschend schockierend und mutig zugleich und er gibt einen Einblick auf Story von Band drei, wie ich sie noch nirgends gelesen habe.

Charaktere:
Kyra muss ich gestehen, habe ich mir irgendwie ganz anders vorgestellt, irgendwie viel aufgedrehter, doch im Nachhinein ist sie genau richtig. Sie ist auf der einen Seite einfühlsam und ruhig und auf der anderen Seite strahl sie eine unglaubliche Stärke aus, mit der man sich gut identifizieren kann, sodass auch ihre Handlungen logisch sind.
Milan ist für mich ein Charakter, von dem ich irgendwie nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Für mich ist er weder nahbar noch kann ich ihn mir bildlich vorstellen. Seine einzigen Charaktere sind Handball, Studium und Arbeiten. Auch wenn viele Kapitel aus seiner Sicht geschrieben sind, ist es mir so ergangen, als wäre er ein unwichtiger Nebencharakter, so formlos kam er mir vor. Einzig zum Schluss kann ich seine Gefühle greifen und mit ihm spüren, doch bis dahin vergingen verdammt viel Seiten, ohne dass ich Lust auf ihn hatte.

Fazit:
Ein Buch voller Selbstzweifel, Feminismus und charakterlicher Stärke, der gekonnt durch den Alltag aus Sexismus und sexuellen Übergriffen führt.

Sterne: 4 von 5 Sternen

Dieses Buch wurde mir durch Netgalley.de als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Unterhaltsame Fortsetzung mit Schwächen

Eisige Wellen
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Story:
Alina und Mel sind aus den Fängen des Dunklen entkommen und seitdem auf der Flucht. Doch dieser ist ihnen dicht auf den Fersen. Mit einem zweitem Kräftemehrer beabsichtigt er Alinas Macht noch weiter ...

Story:
Alina und Mel sind aus den Fängen des Dunklen entkommen und seitdem auf der Flucht. Doch dieser ist ihnen dicht auf den Fersen. Mit einem zweitem Kräftemehrer beabsichtigt er Alinas Macht noch weiter zu stärken und sie weiter an sich binden. Fast schon scheint sein Plan aufzugehen, jedoch bekommen die beiden unerwartete Hilfe, sodass sie sich wieder befreien können. Gemeinsam mit Prinz Nikolai von Ravka kehren sie zurück in die Hauptstadt. Dort setzen sie alle Hebel in Bewegung um den Armeen zu neuer Größe zu verhelfen und die Stadt vor einem Angriff des Dunklen zu rüsten, jedoch hat Alinas neue Kraft auch Schattenseiten und während sie immer mächtiger wird, wendet sie sich immer mehr von der ab, die sie einst war…

Inhalt/Schreibstil:
Ich muss gestehen der zweite Teil hat mir teilweise besser als der erste gefallen. Die Szenerie und die Geschehnisse sind gut ausgearbeitet. Außerdem werden viele neue Charaktere vorgestellt, die unheimlich faszinierend rüberkommen, von denen man gerne liest und auf die ich mich im dritten Teil der Reihe freue.
Doch auch die Fortsetzung plätschert teilweise vor sich hin, ohne dass die Kapitel für die Entwicklung des Buches eine Rolle spielen. Meiner Meinung nach werden die Längen gekonnt durch einen neuen Charakter, Prinz Nikolai überspielt, der ständig Witze reist und äußerst charmant ist. Seine Art ist äußerst erfrischend und bringt einen ungewohnten Ton in Fantasybüchern zum Vorschein, doch irgendwann war dieses ganze Gefasel einfach too much und mehr trash, als ein richtiger Roman, sodass man ihn in ernsten Momenten auch nicht ernst nehmen konnte.
Die letzten Kapitel des Buches werden hingegen zum Mittelteil wieder unerwartet spannend und holen das unausgeschöpfte Potential zum Vorschein. Der Schluss ist so geschickt geschrieben das man sich fragt, was danach kommt und man nicht wirklich ahnt, wo die Geschichte hingeht.


Charaktere:
Während Alina als Charakter im ersten Teil nicht wirklich greifbar war, sondern eher durch ihre rasche Wandlung von der einfachen Kartenleserin zur mächtigen Grischa auffällt, bessert sich dies im zweiten Teil, denn sie gewinnt eindeutig an Tiefe und zeigt auch Gefühle, die man spüren kann. Trotzdem ist sie für mich weiterhin widersprüchlich, wobei Alina eine plötzliches starkes Auftreten hat und Führungsstärke aufweist, die man zwar durch ihren Kräftemehrer erklärt, die aber so schnell von statten geht, dass es nicht glaubhaft rüber kommt.
Kommen wir zu Prinz Nikolai. Er überzeugt durch seine charmante Art und seine Wandelbarkeit ist äußerst faszinierend, außerdem kauft man ihm sein Leben auf See irgendwie gerne ab.
Bezüglich des Dunklen bin ich leider enttäuscht, denn obwohl er zu Anfang des Buches vorkommt, spielt er die meiste Zeit in „Eisige Wellen“ keine große Rolle, sondern ist nur nebensächlich und bleibt eher ein blasser Charakter. Dies ist schade da er einer der Gründe ist, warum ich die Reihe eigentlich lese.

Fazit:
Eine Solide Fortsetzung, die tiefer in die magische und dunkle Welt Ravkas und zu deren Bewohnern vordringt, doch definitiv Luft nach oben lässt. Aber trotz einiger Schwächen freue ich mich auf den dritten Band!

Sterne: 3 von 5 Sternen

Dieses Buch wurde mir durch Netgalley.de als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Eine Geschichte voller Trauer, Hoffnungslosigkeit und der großen Liebe

Stay away from Gretchen
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Um was geht’s?
Der Roman erzählt von Tom Monderath, welcher ein bekannter Nachrichtenmoderator ist. Toms arbeitsbestimmendes Leben wird auf den Kopf gestellt, als seine Mutter immer mehr vergisst, da sie ...

Um was geht’s?
Der Roman erzählt von Tom Monderath, welcher ein bekannter Nachrichtenmoderator ist. Toms arbeitsbestimmendes Leben wird auf den Kopf gestellt, als seine Mutter immer mehr vergisst, da sie an Demenz erkrankt, doch gleichzeitig kommen Erinnerungen an ihr früheres Leben ans Licht. In Kapiteln, die abwechselnd von Heute und Früher erzählen, erfährt man nach und nach von den jungen Jahren seiner Mutter Greta. Greta, die ihre Kindheit während des Naziregimes in Ostpreußen verbracht hat, sich danach auf der Flucht vor russischen Soldaten befand, bis sie nach einer langen harten Zeit endlich in Heidelberg ankommt. Doch dort wird sie auch nicht gerade mit offenen Armen empfangen, sondern muss den harten Nachkriegsalltag unter den Augen der Besetzer meistern. In dieser Zeit, die von Unbarmherzigkeit und Hoffnungslosigkeit geprägt ist, genauso wie mit schönen Momenten, trifft Greta auf das letzte, auf was sie gehofft hatte und doch stellt diese Begegnung ihr komplettes Leben auf den Kopf. Über sechzig Jahre später bringt ihr Sohn in einer aussichtslos scheinenden Spurensuche die Vergangenheit ans Licht, welche von Traurigkeit und Glück erzählt und Auswirkungen bis in die Gegenwart hat.

Wie hat mir der Inhalt gefallen?
Ich muss gestehen, der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr schwergefallen. Den Anfang fand ich verwirrend, das ständig zwischen den Sichtweisen gewechselt wurde und auch die Situation nicht wirklich übersichtlich war. Tom war mir anfangs nicht wirklich sympathisch. Ich hätte auch mehr erwartet von Gretas Leben in Ostpreußen und von der Flucht zu erfahren, doch das war nicht der Fall, da die Geschichte erst nach der Ankunft in Heidelberg richtig zu laufen anfängt. Den Moment, als ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte, kann ich nicht genau sagen, doch irgendwann hat Gretas Geschichte mich vollkommen abgeholt und ich fühlte mit ihr in ihren glücklichen Momenten, genauso wie in ihren schmerzhaften, teilweise unaushaltbaren Momenten. Der Spannungsbogen zieht ohne Vorwarnung an und plötzlich ist man gefangen, möchte die Schicksale zweier Menschen kennenlernen, die aus völlig verschiedenen Welten kommen. Eine Liebesgeschichte, die gespickt an Vorurteilen, Trauer, Wut und verdammt viel Hoffnungslosigkeit ist, dass ich mir kaum vorstellen vermag, wie die Menschen damals ähnliche Schicksale aushielten.
Susanne Abel hat mit ihrem Roman eine mir völlig neues Kapitel der damaligen Zeit thematisiert, den sogenannten „Brown Babys“ und sorgfältig recherchierten Punkte geschickt in die Geschichte hineingeflochten.
Außerdem fand ich den Punkt sehr interessant, dass die Autorin parallelen zur Heutigen Zeit gezogen hat. Denn siebzig Jahre später (Buch spielt 2015), fliehen Menschen wieder aus ihrer Heimat, weil sie Verfolgt und Vertrieben werden. Die Schicksale und die Geschehnisse sind vielleicht andere, doch der Kern bleibt der Gleiche. Umso erschütternder ist der Gedanke, dass die Menschen, welche auch in diesem Buch beschrieben werden, die gegen die Ankunft der Flüchtlinge protestierten, Nachkommen der 25-30 Millionen sein könnten, die im und nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden oder geflohen sind.
Toms Suche nach der Vergangenheit seiner Mutter ist vielleicht auch deswegen so aufwühlend, da es vielen der Nachfolgegenerationen genauso oder ähnlich ergeht. Denn es ist eine oft unerwartete Suche, bei der man nicht nur mehr über das Leben seiner Eltern erfährt, sondern diese Schicksale auch seine Geschichte beeinflussen.

Fazit:
Eine aufwühlende Geschichte eines Mädchens, welches ihre Heimat, ihre Hoffnung und ihre Liebe verliert und alles hinter einem Schleier des Schweigens verbirgt, was ihren Sohn über sechzig Jahre später dazu bringt die Vergangenheit ans Licht zu holen.

Sterne: 5 von 5 Sterne

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar durch Netgelley.de zu Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Historienroman mit Nachhall

Als die Liebe endlich war
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Story:
1938, kurz bevor es zu spät dafür ist, flieht der junge Carl aus Regensburg mit Mutter und kleiner Schwester aus der Heimat und immigriert in Shanghai. Eine aufwühlende, lange Reise nach einer neuen ...

Story:
1938, kurz bevor es zu spät dafür ist, flieht der junge Carl aus Regensburg mit Mutter und kleiner Schwester aus der Heimat und immigriert in Shanghai. Eine aufwühlende, lange Reise nach einer neuen Heimat beginnt, hinter ihm liegt sein jüdisch geborener Vater, der seine Heimat, Deutschland nicht verlassen wollte. In den USA findet Carl endlich den so lange gesuchten halt und lernt seine künftige Frau Emmi kennen. Gemeinsam lassen sie ihre Vergangenheit hinter sich, doch Jahrzehnte später wird er von einer Nachbarin gebeten den Nachlass ihres Mannes durchzusehen, dort stößt er auf Dokumente und Briefe, die längst vergessene Ereignisse und Erzählungen aus seiner Vergangenheit wachrütteln und Hinweise auf Emmis Vergangenheit bergen. Das Fundament aus Schweigen, auf dem das Glück ihrer Ehe ruht, beginnt schleichend zu bröckeln.

Schreibstil/Inhalt:
Die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit ist sehr gut gelungen. Die Geschichte ist stimmig, interessant und unterhaltsam. Außerdem bietet sie tiefblickende Einblicke in eine Zeit, die so lange her zu sein scheint und durch die Perspektive der Gegenwart plötzlich ganz nah wird. Andrea Maria Schenkel behandelt in diesem Buch unter anderem Themen, wie Antisemitismus, Nationalsozialismus und den Holocaust. Sie hat es geschafft Themen, die nicht gerade leicht verdaulich sind, da sie mit Schuld, Hass und Angst verbunden sind bzw. diese Gefühle hervorrufen, in gewisser weise Leben einzuhauchen und die Geschehnisse aus verschiedenen Sichtweisen zu erzählen ohne respektlos zu sein. Der Autorin ist es gelungen einen aufwühlenden, historischen Roman ruhig und entspannt, aber mit einer inneren Tiefe zu erzählen, das einem nicht langweilig wird, sondern eher das Gegenteil erzeugt, nämlich das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Charaktere:
Die Entwicklung der Charaktere und deren Umfeld war gut durchdacht und beschönigt keinesfalls deren Taten, sondern erklärt auch deren Hintergründe, Ursachen und Folgen. Die Autorin lässt durchaus Spielraum zur Spekulation bezüglich der Konfrontation gegenüber dem jüngeren ich beider Charaktere mit ihrem gealterten. Doch das wichtigste an Geschichten, vor allem wenn es um eine mit historischem Hintergrund geht, ist das glaubhafte und überzeugende auftreten der Menschen, sodass man sich gewissermaßen in fiktive Personen hineinversetzten kann und das ist hier definitiv der Fall.

Fazit:
„ALS DIE LIEBE ENDLICH WAR“ ist ein wundervoller Roman, der mich sehr berührt und zutiefst ergriffen hat, sodass mir die Geschichte, auch nach dem ich sie beendet hatte, nicht mehr aus dem Kopf ging.

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