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Veröffentlicht am 03.12.2024

Was sich neckt, das liebt sich

Der Viscount und das unerwartete Glück
1

Charlotte kehrt nach einem Jahr Abwesenheit zurück in Londons Ballsäle. Nach dem Tod ihrer Stiefmutter musste sie trauerbedingt den rauschenden Festen des ton fernbleiben. Die Zeit widmete die junge Frau ...

Charlotte kehrt nach einem Jahr Abwesenheit zurück in Londons Ballsäle. Nach dem Tod ihrer Stiefmutter musste sie trauerbedingt den rauschenden Festen des ton fernbleiben. Die Zeit widmete die junge Frau ihrem kleinen Stiefbruder und dem verwitweten Haushalt ihres Vaters. Bei ihrem ersten Ballbesuch erfährt sie von ihrem Schwager, dass sie bald Tante wird. Die Überraschung sorgt dafür, dass Charlotte schmerzvoll mit einem leidenschaftlichen Tänzer kollidiert.
Der Tänzer entschuldigt sich zwar bei Charlotte für den Tritt, den er ihr verpasst hat, belehrt sie aber gleichzeitig, dass ein plötzliches Stehenbleiben beim Tanzen nicht ratsam ist. Dies kann die gestandene junge Frau nicht auf sich sitzen lassen.
Dieser ersten temperamentvollen Begegnung zwischen Charlotte und Viscount Timothy Hornible folgen zeitnah einige weitere unschöne Auseinandersetzungen. Doch obwohl beide sich nicht ausstehen können, spüren sie eine ungemeine Anziehungskraft. Obwohl Timothy heimlich verlobt ist, träumt er plötzlich von der wehrhaften jungen Lady.
Als sich Charlottes Vater unerwartet mit Timothys Mutter verlobt, verfolgen die beiden Streithähne plötzlich das gleiche Ziel. Die Verbindung der beiden Elternteile muss verhindert werden. Und mit der Zeit müssen beide feststellen, dass der andere gar nicht so übel ist.
In schöner Bridgerton-Manier erzählt Freda MacBride eine sehr schöne Liebesgeschichte der Regency-Epoche. Wie bei den Bridgertons ist Lady Charlotte sehr selbstbewusst für ihre Zeit. Durch ihre verantwortungsvolle Rolle im Haushalt des Vaters hebt sie sich deutlich von den unerfahrenen, naiven Debütantinnen des ton ab und kann den sympathischen Timothy bald beeindrucken.
Ein entzückender Roman, mit einigem Humor vor allem hinsichtlich der Verunzierung von Timothys Nachnamen und mit einem wunderschönen Happy End.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 27.11.2024

Das Schweigen der Priester

Roter Sommer
0

Berna Gonzalez Harbour war mir bisher unbekannt. Völlig unbedarft ob der Schwergewichtigkeit dieses Krimis bin ich an das Buch herangetreten und wurde überrollt.

Mit sehr geschickten Schachzügen behandelt ...

Berna Gonzalez Harbour war mir bisher unbekannt. Völlig unbedarft ob der Schwergewichtigkeit dieses Krimis bin ich an das Buch herangetreten und wurde überrollt.

Mit sehr geschickten Schachzügen behandelt die Autorin ein für ihr streng katholisches Heimatland Spanien sehr schweres Thema. Der massenhafte sexuelle Missbrauch Minderjähriger durch Priester der katholischen Kirche und die Rolle der Kirchenoberen bei der Verdeckung der Verbrechen. Dieses Hammer-Thema wird in einem spannenden Kriminalfall parallel zur Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika aus verschiedenen Perspektiven behandelt.

Der ständige Wechsel der Perspektiven macht den Kriminalroman zunächst etwas verwirrend und auch schwierig lesbar. Mit Fortschreiten der Handlung dient es aber dem Aufbau der Spannung und der Erklärung einiger Hintergründe.

Das Buch gewinnt deutlich durch die Tiefe der gezeichneten Charaktere: Maria, die 39-jährige Kommissarin, die nach der Einschätzung ihres Lehrmeisters und ehemaligen Chefs eine Berliner Mauer um sich errichtet hat; ebendieser ehemalige Chef, der einsame Wolf in der Provinz und natürlich Luna, Journalist mit dem richtigen Riecher, mit dem Gespür für die Story, gerade nach 40 Dienstjahren in die Arbeitslosigkeit entlassen, ausgemustert und ausweglos. Man möchte das Leben der drei sympathischen Protagonisten nach Abschluss der Lektüre dieses Buches nicht verlassen und wie ich erst im Nachgang erfahren habe, gibt es bereits drei Folgeromane um Comisaria Ruiz. Wobei erst ein weiteres Buch ins Deutsche übersetzt wurde. Ein Manko des Verlages, der schnellstens behoben werden sollte.

Die Vollblutspanierin Gonzalez Harbour erzählt den spannenden Kriminalfall mit viel spanischem Lokalkolorit und betrachtet die durch den jahrhundertelangen Einfluss der Kirche geprägte Mentalität der spanischen Seele sehr kritisch.

Meine Erwartungen an das Buch wurden stark übertroffen.

Fazit: Ein an die Nieren gehendes Thema, sehr gut bearbeitet, mit starkem Lokalkolorit - volle Lesempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Wunderschönes Vorlesebuch voller spannender Geschichten

Drachenstarke Geschichten - Von mutigen Prinzessinnen, Piratenschätzen und großen Mäuseträumen
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Zunächst habe ich das Buch als Erwachsene vorab für mich allein gelesen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Ich war begeistert - von den spannenden Geschichten, der durchdachten Rahmenhandlung und den ...

Zunächst habe ich das Buch als Erwachsene vorab für mich allein gelesen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Ich war begeistert - von den spannenden Geschichten, der durchdachten Rahmenhandlung und den tollen Illustrationen.
Danach habe ich das Buch mit dem 5-jährigen Nachbarsjungen Kaleb gelesen. Auch er war begeistert. Wie Prinzessin Tinka musste ich ihn meist vertrösten, mit der nächsten Geschichte bis zum nächsten Tag zu warten. Nun werde ich es Lily, der Tochter meines Neffen, zu ihrem 5. Geburtstag schenken und sie wird genauso begeistert sein wie Kaleb und ich.

Eingebettet in eine tolle Rahmengeschichte werden für jedenWochentag jeweils eine spannende Vorlese- oder auch Selbstlesegeschichte erzählt. Neben den beiden Hauptfiguren der Rahmenhandlung, Prinzessin Tinka und Drache Patu, kommen viele andere fabelhafte Wesen darin vor. Meerjungfrauen, Piraten, Fuchs und Hase, Mäuseriche u.a. werden bei ihren Abenteuern beobachtet. Dabei werden den jungen Lesern lehrreiche Botschaften übermittel z. B. über die Kraft einer Freundschaft oder die Wirkung, wenn man den Glauben an sich selbst und an die eigenen Fähigkeiten nicht verliert. Die lehrreichen Geschichten sind wunderschön und kindgerecht illustriert.
Zur perfekten Ergänzung enthält der Buchumschlag eine Landkarte von Tinkas Reich und die kleinen Leser können die in den jeweiligen Geschichten vorkommenden Protagonisten an ihrem Wirkungsfeld in der Karte einkleben.
Ein wunderschönes Buch mit vielen guten, lehrreichen Botschaften.

Hinweis: Auf Seite 35 hat sich in der letzten Zeile ein kleiner Fehler eingeschlichen. Beim Wörtchen "zeigte" fehlt das i. Dieser kleine Fehler hat mein Leseerlebnis nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Neuanfang in Schottland

Winterlich verliebt in den schottischen Highlands
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Sarah, die junge Hochzeitsplanerin aus New York flieht vor dem Internetmobbing in ihrer Heimat. Eben noch war sie die gefeierte und preisgekrönte Königin ihrer Branche, als sie mit einem verpatzten Fernsehauftritt ...

Sarah, die junge Hochzeitsplanerin aus New York flieht vor dem Internetmobbing in ihrer Heimat. Eben noch war sie die gefeierte und preisgekrönte Königin ihrer Branche, als sie mit einem verpatzten Fernsehauftritt all ihre Erfolge zunichte macht. Aber wie konnte sie auch wissen, dass der Bräutigam ihrer neuen Kundin ihr Freund ist, der eben noch am Morgen neben ihr im Bett lag und nun als Bräutigam einer anderen vor laufender Kamera vor ihr sitzt. Sie wirft ihm die Probetorte vor einem Millionenpublikum ins Gesicht. Als innerhalb kürzester Zeit all ihre Aufträge gekündigt werden und sie im Internet von allen niedergemacht wird, ergreift sie die Flucht nach vorne. Sie nimmt einen Job als Hotelmanagerin in Schottland an.

Doch als sie dort eintrifft, kommt die nächste Überraschung: Das Wellnesshotel ist tatsächlich ein heruntergewirtschaftetes Bed & Breakfast und der Eigentümer James weiß nichts von ihrer Anstellung und empfängt sie sehr unfreundlich.

Nachdem Sarah zunächst Hals über Kopf wieder abreisen will, lässt sie sich von Ian, dem Sohn des Besitzers und ihrem Arbeitgeber, überreden zu bleiben und mit ihm gemeinsam die Pension in ein kleines Boutiquehotel und eine Hochzeitslocation umzubauen. Sarah bleibt und wird von Schottland, seinen Menschen und vor allem von Ian immer mehr überrascht. Sie erfährt dort eine Herzlichkeit, die sie aus den Staaten nicht kennt. Auch als ihr kleines Geheimnis zum Grund für ihren Aufbruch nach Schottland immer mehr durchsickert, zeigt sich, dass die Menschen hier zu ihr halten und schon bald träumt sie von einem Leben in Schottland, von einem Leben mit Ian.

Claudia Tallian erzählt eine sehr schöne winterliche Liebesromanze mit schönem Happy End. Leider haben sich bei der Satzbildung einige kleine Fehler eingeschlichen, die den Lesefluss etwas stören. Ansonsten ein schöne Geschichte für die Vorweihnachtszeit oder lange Winterabende.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Das Glück wartet Weihnachten zu Hause

Sweet Valentine / Liebesglück und Schneekugelzauber
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Mein Wunsch auf eine Fortsetzung der Sweet Valentine-Reihe wurde erfüllt. Die Reihe wurde über die an der Wette vom letzten Thanksgiving hinaus beteiligten Cousins und Cousinen ausgedehnt. Melissa, die ...

Mein Wunsch auf eine Fortsetzung der Sweet Valentine-Reihe wurde erfüllt. Die Reihe wurde über die an der Wette vom letzten Thanksgiving hinaus beteiligten Cousins und Cousinen ausgedehnt. Melissa, die Schwester von Ivy, die in einem der vorangegangenen Bücher mit Ethan verkuppelt wurde, kommt zum diesjährigen Thanksgiving nach Valentine zurück. Gemeinsam mit Tristan, ihrem Freund aus Kindheitstagen und heimlichem Schwarm, und Colin soll sie eine Projektarbeit zur Wiederbelebung der alten Schneekugelfabrik schreiben. Ein sehr schwieriges Unterfangen, wenn Tristan, der sie seit 12 Jahren nicht mehr ansieht, anscheinend gegen das Projekt arbeitet.

Der Einstieg in das Buch, auf das ich mich so sehr gefreut hatte, war etwas holperig. Ich fand das Gezicke zwischen den drei am Projekt beteiligten Studenten etwas nervig. Verstärkt wurde mein enttäuschtes Leseerlebnis noch durch vermehrt eingeschlichene Satzfehler (fehlende Worte, falsche Wortfolge usw.). Dadurch wurde der Lesefluss gestört.

Doch spätestens mit dem Eintreffen der drei Studenten in Valentine nimmt die Geschichte Fahrt auf. Die Schilderung des tollen Valentiner Weihnachtsmarktes und der winterlichen Natur in der nahen Umgebung des Ortes bringt sofort Weihnachtsstimmung ins Spiel.

Das Happy End entschädigt dann endgültig die Holpersteine zu Beginn des Buches. Wie nun wissen hat die Miller-Familie außer Ivy und Melissa noch ein paar Kinder unter die Haube zu bringen. Das lässt hoffen auf weitere Valentinebesuche.

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