Verliebt in und auf Kuba
Die vermisste TochterDer zweite Teil der Töchter-Buchreihe von Soraya Lane entführt uns nach Kuba. In altbewährter Weise erzählt auch dieser Band sowohl die Liebesgeschichte von Claudia in der Gegenwart als auch von ihrer ...
Der zweite Teil der Töchter-Buchreihe von Soraya Lane entführt uns nach Kuba. In altbewährter Weise erzählt auch dieser Band sowohl die Liebesgeschichte von Claudia in der Gegenwart als auch von ihrer Urgroßmutter Esmeralda im vorrevolutionären Kuba.
Esmeralda, das schönste und wohl auch reichste Mädchen im damaligen Kuba führt ein privilegiertes Leben im Haus ihres Vaters, des erfolgreichsten Zuckerbarons der Insel. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter übernimmt sie sehr früh die Verantwortung für ihre drei jüngeren Schwestern und für den väterlichen Haushalt. Als sie sich in den englischen Geschäftspartner ihres Vaters verliebt, beginnt die Tragödie.
Wie in Band 1 erfährt Esmeraldas Urenkelin Claudia 70 Jahre später, dass ihre im Vorjahr verstorbene Großmutter adoptiert wurde und begibt sich auf Spurensuche auf Kuba. Sie möchte wissen, wer ihre Urgroßeltern waren und warum die Großmutter zur Adoption freigegeben wurde.
Claudia ist fasziniert von Kuba, von seinem Charme und von seinen Menschen. Das kann ich voll und ganz nachvollziehen. Auch bin ein Fan der Perle der Karibik und seiner Bevölkerung. Sehr authentisch wird geschildert, in welchem Zustand die Immobilien auf Kuba sind. Der Charme von Land und Leuten wird sehr sympathisch geschildet. Er entsteht auch dadurch, dass man meint in der Vergangenheit anzukommen und durch das Gemüt der Kubaner, mit dem Mangel an allem umzugehen. Die Autorin lässt allerdings die Hauptursache für den Zustand des Landes aus. Hauptursache dafür ist nämlich nicht die Politik von Fidel Castro sondern der jahrzehntelange, unbegründete wirtschaftliche Boykott der USA. Dadurch fahren heute noch die Autos der 50-iger Jahre - heute Oldtimer- auf den Straßen von Havanna und die Häuser befinden sich in einem katastrophalen Zustand. Doch trotz dieses Boykotts verfügt Kuba über das beste Gesundheitswesen von ganz Lateinamerika, dass jedem Kubaner zur Verfügung steht. Hier bleibt die Autorin etwas oberflächlich.
Trotzdem ist auch der zweite Band der Töchter-Reihe sehr lesenswert, sehr emotonial und eine tolle Werbung für die wunderschöne Karibikinsel Kuba.
Etwas gestört hat mich, dass zu den Adoptionseltern von Claudias Großmutter und zu ihrem Leben - Hatte sie eine glückliche Kindheit? War sie wohlbehütet? Gingen die Wünsche von Hope für dieses Baby in Erfüllung?- keine Aussage erfolgt. Im ersten Teil erfuhr der Leser durch eine kurze Episode zumindest, dass das Adoptionskind sehr glücklich war in seiner neuen Familie. Diese Information fehlt hier und lässt mich etwas traurig zurück.