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Veröffentlicht am 28.09.2024

Anders ist gut!

Deine Spuren im Schnee
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Wir befinden uns im nasskalten Berlin in der Adventszeit. Stefan möchte Kunst studieren und arbeitet an seiner Mappe für die Kunsthochschule. Um Ruhe dafür zu finden geht er gerne in die Bibliothek. Doch ...

Wir befinden uns im nasskalten Berlin in der Adventszeit. Stefan möchte Kunst studieren und arbeitet an seiner Mappe für die Kunsthochschule. Um Ruhe dafür zu finden geht er gerne in die Bibliothek. Doch dann ist es auf einmal mit der Ruhe vorbei, denn er erblickt eine junge Frau, die einen Stapel Bücher trägt und die ihn sofort in ihren Bann schlägt. Leider ist Stefan zu schüchtern um sie anzusprechen und so macht er das was er am besten kann, er zeichnet sie. Schließlich lernen sie sich über geführte Umwege doch kennen und Lenja, so heißt die junge Frau, die klassische Literatur liebt und Mathematik studiert, fühlt sich zu Stefan hingezogen.

Die beiden lernen sich kennen und führen durchaus kontroverse Gespräche, denn Stefan ist überzeugter Aheist und Lenja ist Christin, aufgewachsen in einem gläubigen Elternhaus, geht treu in die Jugendgruppe ihrer Kirchengemeinde und jeden Sonntag in den Gottesdienst. Lenjas Umfeld ist alles andere als begeistert von Stefan, dem Ungläubigen und überhaupt so anderem. Stefan ist nicht gerade der "Schwiegermutter-Typ" mit integriertem Zahnpasta-Lächeln. Lenja wird immer unsicherer, nicht nur was ihre sich langsam entwickelnde Beziehung mit Stefan betrifft, sondern vor allem was ihren Glauben an Gott betrifft. Einen nicht geringen Anteil daran hat ihr Ex-Freund Philipp, er wäre so ein "Schwiegermutter-Typ", Zahnpastalächeln inklusiv und schließlich führt es zu Trennung von Stefan und Lenja, welche Lenja in eine tiefe Glaubens- und Lebenskrise stürzt.

Auch Stefan ist am Boden zerstört, liebt er sie doch noch immer und so macht er sich über das Jahr auf eine ungewöhnliche Reise nach Griechenland, auf den Spuren von Lenja und um ihr die Schönheit ihres Glaubens zurückzubringen und hat eine unerwartete Begegnung.

Titus Müller hat die etwas andere Advents- und Weihnachtsgeschichte geschrieben, sie ist auf zwei Zeitebenen und wird hauptsächlich aus der Sicht Stefans erzählt, was ich wirklich ungewöhnlich und zunehmend schön und spannend finde. Erst im zweiten Teil erfahren wir auch Lenjas Sicht und wird zunehmend spannender. Das nächste Weihnachten naht und in Berlin fällt Schnee. Diese etwas andere Geschichte hätte ich mir durchaus noch etwas ausführlicher gewünscht, jedoch sind viele wichtige und tiefe Fragen zum Glauben und zur Liebe einfach wunderschön und poetisch beschrieben und ich habe sie sehr genossen zu lesen.

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Veröffentlicht am 27.09.2024

Behüte Dein Herz

Herzschlag
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"Mehr als alles andere behüte Dein Herz", so steht es in der Bibel und dort finden wir noch viele andere Verse, die uns Rat, Hilfestellung, Ermutigung und Ermahnung geben um mit unserem Herzen umzugehen. ...

"Mehr als alles andere behüte Dein Herz", so steht es in der Bibel und dort finden wir noch viele andere Verse, die uns Rat, Hilfestellung, Ermutigung und Ermahnung geben um mit unserem Herzen umzugehen. Über das Herz wird sehr viel geschrieben, doch in diesem wertvollen Ratgeber von Michael Oswald erfahren wir mehr. Das verrät uns schon ein wenig das Cover, das kein kitschiges Herz zeigt, sondern ein Organ, welches in unserem Körper wohnt und jeden Tag treu für uns schlägt und uns somit am Leben erhält.

Doch Michael Oswald bezieht sich nicht nur auf das Körperorgan, sondern nimmt den Leser mit auf die Entdeckungsreise unseres Herzens, wie es sich bewegt und lebendig bleibt in dem Rhythmus, den uns Gott geschenkt hat. Das setzt voraus, dass wir unser Herz Gott zur Verfügung stellen und in seinem Wort forschen, wie er es sich denn für uns vorstellt. Unser Herz kann uns auch in die Irre führen, denn nichts ist trügerischer als der Spruch "Folge Deinem Herzen". Da hat Gott für den Menschen doch wesentlich mehr auf Lager.

Auf sehr authentische und sympathische Weise nimmt uns der Autor mit auf die Reise, wie wir unser Herz mehr und mehr in Gott festigen können, fest und weich und stark und lebendig. In zwölf Herzkapitel lässt er unser Herz auf eine neue Weise schlagen, lebendig untermalt von Herz-Bibelversen, schön gestaltet von seiner Frau und mit einigen QR-Codes, die uns auf Lieder hinweisen, die mit unserem Herzen zu tun haben. Einige davon gehören definitiv zu meinen Lieblingsliedern. Er bleibt auch nicht in der Theorie und der Theologie, sondern erzählt ehrlich und herzlich aus seinem Leben und wie Gott an seinem Herzen Veränderung geschaffen hat, wenn er es ihm erlaubt hat. Im Anhang gibt es noch einige sehr tiefe Gebete von Menschen seines Vertrauens zum Thema Herz.

Das alles macht es für mich zu einem herzbewegenden Gesamtpaket und hat mein Herz berührt und meinen Glauben gestärkt.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Zukunft braucht Erinnerung

Die verschwiegenen Jahre
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Wir befinden uns in 1970er Jahren irgendwo in Amerika. Die junge Hannah Sterling leidet unter einem großen Bindungsschmerz. Ihr ganzes Leben hat sie sich nach einer tiefen und liebevollen Beziehung zu ...

Wir befinden uns in 1970er Jahren irgendwo in Amerika. Die junge Hannah Sterling leidet unter einem großen Bindungsschmerz. Ihr ganzes Leben hat sie sich nach einer tiefen und liebevollen Beziehung zu ihrer Mutter Lieselotte gesehnt. Doch in der Realität war ihr Verhältnis von distanzierter Kühle bis hin zur Kälte geprägt. Nun ist die Mutter gestorben und Hannah erlebt eine ambivalente Trauerphase. Dazu kommt noch, dass sie tatsächlich etwas von ihrer Mutter erbt. Es sind Briefe, die ein ganz anderes Bild von ihrer Mutter zeichnen als Hannah es zu ihren Lebzeiten wahrgenommen hat. Die Briefe machen Hannah mehr als stutzig. Sie machen sie neugierig. Neugierig zu erfahren, wie ihre Mutter wirklich war und ob sich denn nun im nachhinein noch so etwas wie ein Erkennen und ein Hauch von Beziehung einstellen kann. Wer war ihre Mutter wirklich? Das Geburtsland ihrer Mutter war Deutschland und Hannah stellt fest, dass ihr Großvater noch lebt und nimmt Kontakt mit ihm auf. Freudig nimmt sie die Einladung ihres Großvaters an, ihn in Deutschland zu besuchen, die Frage im Gepäck, wer ihre Mutter wirklich war?

Im Jahr 1938, wir machen einen Zeitsprung in die Vergangenheit, lebt Lieselotte in Deutschland, in einer der finstersten Zeiten dieses Kontinents. Ihr Vater ist in der "Partei" und erhofft sich sehr viel von der neuen aufstrebenden Regierung Deutschlands, die doch so viel vor hat und Ordnung und Wohlstand verspricht. Sofern man sich an das Parteiprogramm hält. Lieselotte ist ein junges, blondes und sehr gutaussendes Mädchen und ihrem Vater würde es sehr gut gefallen, sie mit einem hohen Offizier der Partei zu verbinden. Auch ihr Bruder Rudi strebt eine solche Parteikarriere an. Jedoch hat Lieselotte ihren eigenen Kopf und nachdem ihre Mutter verstorben ist und ihr Vater und Bruder immer mehr ihr Zuhause in der Partei finden, freundet sie sich mit der Familie Kirchmann an, die in der "Bekennenden Kirche" aktiv sind. Durch sie und deren Sohn Lukas bekommt sie auf die Welt und deren Geschehnisse einen anderen Blick und sie beginnt bei geheimen Aktionen mitzuhelfen. Das bleibt auf Dauer nicht verborgen und eines Tages steht die Gestapo vor der Tür....

Cathy Golke hat einen sehr bewegenden und mitreißend spannenden Roman geschrieben, in der sie sehr geschickt die Geschehnisse zur Zeit des dritten Reiches und des daraus folgenden zweiten Weltkrieges anhand von zwei Familien aufzeigt, die sich für die eine und für die andere Seite entschieden hatten und mit den grausamen Folgen bis heute zu kämpfen haben. Für die Nachkriegskinder und Kriegsenkel kann es nur eine Zukunft geben, wenn sie in der Lage sind in ihrer Familienbiografie nachzuforschen und Erinnerungen ans Licht zu bringen, die in Wirklichkeit nicht ans Licht wollen. Lieselotte ist nicht in der Lage über das zu sprechen, was ihr an Grausamkeit geschehen ist, was sie erlebt und mit ansehen musste. Ein Schicksal, dass viele Kriegskinder dieser Generation teilen und dass es ihnen nicht möglich macht, unbeschwert ihren Kindern Liebe und Annahme zu schenken. Dennoch verspüren sie den tiefen Wunsch ihre Geschichte zu teilen und erkannt zu werden. Leider war Traumatherapie damals noch kein Thema und so wussten wie Lieselotte viele Menschen nicht wie sie mit dem Erlebten umgehen sollten. Hannah, als Kriegsenkelin, begibt sich auf Spurensuche und ist mit dem, was sie herausfindet auf der einen Seite verwirrt und sehr herausgefordert, denn für die junge unerfahrene Amerikanerin tun sich Abgründe auf, mit denen sie niemals gerechnet hätte. Bei ihrer Suche findet sie vor allem den lebendigen Gott, der sie von Anfang an geliebt hat und ihr beisteht, wo immer sie hingeht.

Es war für mich sehr bewegend zu lesen, wie Cathy Golke die Geschichte von Corrie ten Boom und ihrer Schwester in Ravensbrück mit einbezieht und aufzeigt, wie unerlässlich ein lebendiger Glaube, geprägt von Vergebung und Hoffnung, ist um solche furchtbaren Dinge zu bewältigen, Trost und neuen Mut für sein Leben zu finden. Somit finde ich diesen Roman so aktuell wie nie zuvor, nimmt doch der Antisemitismus in unserem Land zu und es absolut wichtig sich heute zu Jesus Christus und dem auserwählten Volk Gottes zu bekennen.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Vom Hamaskrieger zum Jesusnachfolger

Sohn der Hamas
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Hopeandlivevor ein paar Sekunden
In dieser beeindruckenden und bewegenden Biografie nimmt uns Mosab Hassan Yousef, geboren im Jahr 1978, der älteste Sohn von Scheich Hassan Yousef, einem der Gründungsmitglieder ...


Hopeandlivevor ein paar Sekunden
In dieser beeindruckenden und bewegenden Biografie nimmt uns Mosab Hassan Yousef, geboren im Jahr 1978, der älteste Sohn von Scheich Hassan Yousef, einem der Gründungsmitglieder der Hamas, mit hinein in die Geschichte der Palästinenser. Seit frühester Kindheit und Jugend wurde er Zeuge von schlimmer Armut, erlebte Machtmissbrauch und Folter und kam schon so früh mit dem Tod in Berührung, dass keinem Kind zu wünschen ist. Die Abwärtsspirale all dessen, der wachsende Hass, der selbstgerechte Stolz und die nicht enden wollende Unversöhnlichkeit, verursacht durch einen immer radikaler werdenden Islam prägen das Kind und den Jugendlichen und er hat mehr gesehen und erlebt vor seinem 21. Lebensjahr als viele andere Kinder. Für die Kinder in Palästina war das jedoch Alltag.

Mosab spricht mit großer Liebe und Wertschätzung von seinem Vater, einem anerkannten und beliebten Führer, der einen "friedlichen Islam" gelebt hat und den Menschen seines Volkes von Herzen diente. Scheich Hassan wirkte weltoffen und konnte dennoch die zunehmende Radikalisierung nicht aufhalten und hat sich ihr auch nicht wirklich dagegen gestellt. Mosab wollte immer seinem Vater gefallen und ihm nacheifern. Er hat die Verhandlungen der Führungspersönlichkeiten wie Arafat miterlebt und hatte schon sehr früh den Blick hinter die Kulissen, der ganz anders war, als es der Weltöffentlichkeit in den Medien präsentiert wurde.

Zum besseren Verständnis der Entwicklung nimmt uns Mosab am Anfang des Buches in die Geschichte des Islams mit hinein, die Entwicklung der Muslimbruderschaft und die zunehmende Radikalisierung des Islam. Sehr anschaulich erklärt er dem Leser die Leiter des Islams, die jeder gläubige Moslem bestrebt ist zu erklimmen und dessen höchste Stufe der Dschihad ist. Diese Entwicklung lässt sich nicht mit einem "friedlichen Islam" erreichen. Mosab begleitet seinen Vater zu allen Verhandlungen, hat Kontakte zu den höchsten Ebenen der Terrormiliz und beschließt selbst aktiv zu werden und an der Intifada teilzunehmen. Dann wird er jedoch bei seiner ersten Aktion von israelischen Soldaten verhaftet und kommt in das am meisten gefürchtete Gefängnis Israels. Die Schilderungen seiner Gefangenschaft sind wirklich grausam zu lesen.

Dort im Gefängnis ändert sich Mosabs Leben. Er wird vom Shin Bet, dem Inlandsgeheimdienst Israels als Informant rekrutiert und agiert von nun an unerkannt als der "Grüne Prinz". Ein gefährliches Leben beginnt und er muss seine Entscheidungen und Aktionen sehr gut überlegen. Mehr als einmal gelang es ihm schreckliche Attentate seitens der Hamas zu vereiteln. Es zeigt sich mehr und mehr, dass die Hamas nicht nur Krieg gegen Israel führt, sondern auch gegen ihr eigenes Volk. Mosabs Desilliusionierung wächst und dieses Leben bleibt nicht in den Kleidern hängen. Noch etwas ändert sich für Mosab, er bekommt eine Bibel und fängt an zu lesen und das Wort Gottes wirkt, das ist etwas Neues für ihn. Er beginnt seine Aktionen mehr und mehr in Frage zu stellen, denn er spürt, dass dieser Jesus nicht von leerer Religion redet. Er redet davon, dass wir unsere Feinde lieben sollen und Mosab erkennt, dass der wahre Feind nichts mit Nationalität, Religion, Hautfarbe oder Rasse zu tun hat. Der wahre Feind sitzt im Menschen und fördert seinen Stolz, seinen Hass und seine Gier.

Mosab trifft eine Entscheidung. Er beendet seine "Karriere" als Doppelagent und bekennt sich zu Jesus Christus. Das bekennt er auch vor seiner Familie und nun trifft ihn die ganze Härte des Islam, denn er wird aus seiner Familie ausgestoßen und als Verräter betitelt. Ihm ist klar, dass er nun nicht länger in Palästina und Israel bleiben kann. Mit Hilfe von seinem israelischen Kontaktmann und mittlerweile guten Freund wandert er nach Amerika aus und ist bis heute aktiv in Sachen Aufklärung über die Hamas und ihre wahren Gründe.

Mich hat diese Geschichte sehr gefesselt und ich habe sie schon vor einigen Jahren gelesen und nun wieder.. Spätestens nach dem 07. Oktober 2023 kann man an der Wahrheit, die Mosab in seinem Buch beschreibt nicht mehr vorbei und es ist sonnenklar, dass die Zweistaatenlösung eine absolute Utopie der Politik ist. Ich bete ernsthaft für die Menschen in Palästina und Israel, dass sie Jeshua erkennen und annehmen.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Die Liebe zum Glas

Das Geheimnis der Glasmacherin
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Wir befinden uns im Jahr 1468 in Venedig. Die Renaissance blüht. Die kleine Insel Murano neben der aufstrebenden Wasserstadt ist den Familien der Glaskünstler vorbehalten. Die junge Orsola ist die Tochter ...

Wir befinden uns im Jahr 1468 in Venedig. Die Renaissance blüht. Die kleine Insel Murano neben der aufstrebenden Wasserstadt ist den Familien der Glaskünstler vorbehalten. Die junge Orsola ist die Tochter des Glaskünstlers Lorenzo Rosso, dessen plötzlicher und tragischer Tod die ganze Insel in Erschütterung versetzt und die Familie in echte Nöte bringt. Orsolas Bruder Marco soll das Erbe antreten, doch er ist noch nicht mit der langjährigen Ausbildung fertig und auch nicht mit der rechten Ausbildung seines Charakters, was der Leser durch die Geschichte weiter erfahren darf.

Orsola ist jung und hat einen starken Willen, für Frauen in dieser Zeit nicht einfach. Sie hat die Liebe zur Glaskunst von ihrem Vater übernommen, doch es ist Frauen nicht erlaubt Glas zu blasen, doch Ursula findet in Maria Barovier eine ermutigende Förderin. Die erfolgreiche Glaskünstlerin behauptet sich in dieser Männerdomäne und zeigt Ursula einen Nischenweg, die Kunst Glasperlen zu blasen, was lange nicht so viel körperliche Kraft erfordert wie das reguläre Glasblasen. Allen Hindernissen, Traditionen und damaligen Regeln zum Trotz geht Orsola ihren Weg, verliebt sich in Antonio, einen Fischersjungen, der zu den Rossos in Ausbildung kommt um die Glaskunst zu erlernen. Eine verbotene Liebe wie sich herausstellt und durch widrige Umstände verlässt Antonio Murano. Orsola trauert und hofft und liebt weiter und ihre Liebe wird in ihr weiter erhalten, denn über geheimnisvolle Wege findet über die Jahre immer wieder ein kleiner Glasdelfin zu ihr, ein Zeichen, dass Antonio sie nicht vergessen hat. Dennoch muss sie sich der Tradition folgen und einen Glaskünstler heiraten. Die Wahl der Familie fällt auf Stefano und Orsola beugt sich dem Willen der Familie. Stefano liebt sie von ganzem Herzen, doch Osolas Herz hängt weiter an Antonio....

Derweil perfektioniert sie weiter ihre Kunst Perlen herzustellen und der Leser wird währenddessen mit auf eine Zeitreise genommen. Wir erleben eine Geschichte in der Geschichte, etwas ungewöhnlich und es hat etwas Zeit gebraucht mich einzulesen, doch nicht minder interessant. Denn es wird in verschiedenen Zeitsprüngen bis hinein in die Gegenwart die Geschichte Venedigs erzählt und wir lesen von der Zeit der Pest, begegnen wahrhaftigen damaligen berühmten Personen wie Giacomo Casanova und der Kaiserin Josephine, für die Orsola eine ganz wunderbare Kette anfertigt. Die Familie Rosso wächst, Orsola bleibt sich, Venedig und der Glaskunst treu, erlebt mit Stefano Höhen und Tiefen und eine andere Liebe letztendlich wie mit Antonio, doch auch da ist das letzte Wort oder der letzte Delfin noch nicht fertig.

Tracy Chevalier gehört zu meinen Lieblingsautorinnen und hat mit dieser Geschichte in der Geschichte einen ganz außergewöhnlichen Roman geschrieben. Sehr interessant fand ich die Zeitsprünge und die Entwicklung der Protagonisten. Orsola wurde sehr willensstark geschildert und doch bodenständig. Die Entwicklung Venedigs über die Jahrhunderte zu erleben war wirklich interessant bis auf das letzte Kapitel in der Gegenwart, die Erwähnung der Plandemie der letzten Jahre hätte es in diesem schönen historischen Roman nicht gebraucht, dennoch hatte ich sehr unterhaltsame und auch lehrreiche Lesestunden, nicht nur durch den kleinen Italienischkurs im Anhang.

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