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Veröffentlicht am 03.12.2023

Die Vergangenheit gehört in den Rückspiegel

Redwood Lights – Es beginnt mit dem Duft nach Schnee
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"Die Vergangenheit gehört in den Rückspiegel", das denkt sich Marie Sedgwick, gestandene Bürgermeisterin der Stadt Redwood in Oregon und Mitglied des Drachentrios. Das Drachentrio besteht aus drei sehr ...

"Die Vergangenheit gehört in den Rückspiegel", das denkt sich Marie Sedgwick, gestandene Bürgermeisterin der Stadt Redwood in Oregon und Mitglied des Drachentrios. Das Drachentrio besteht aus drei sehr fitten, gewitzten, etwas dominanten aber immer gut meinenden Schwestern, die schon etlichen jungen Paaren in dieser kleinen Stadt zu ihrem Glück verholfen haben. Manche würde sie gar als Kupplerinnen bezeichnen, doch sie sorgen nur für den dezenten Schubs in Richtung Liebe.

In diesem Jahr haben sich die glücklich verkuppelten Paare etwas Besonderes ausgedacht. Mit detektivischem Spürsinn und ein wenig Zufall haben sie heraus gefunden, dass Maries Jugendliebe nach 25 Jahren wieder nach Redwood zurückgekehrt ist. Preston Masterson war der Besitzer einer sehr erfolgreichen Hotelkette in ganz USA und möchte sich nun mit einem schönen und edlen Bed & Breakfast in Redwood zur Ruhe setzen und natürlich hofft er darauf Marie wieder zurückzugewinnen.

Doch Marie gehört zum Drachentrio, nicht zum Kätzchenkuschelclub, und denkt nicht daran es Preston allzu leicht zu machen. Sie ist fest entschlossen ihm aus dem Weg zu gehen, doch irgendwie scheinen sich ihre Wege auf mysteriöse Weise immer wieder zu kreuzen und die Beiden spüren wieder die gegenseitige Anziehungskraft. Marie hat eigentlich mit der Liebe abgeschlossen aber die gemeinsamen Weihnachtsaktionen bringen ihre Grundsätze ordentlich ins Wanken und außerdem wird sie zunehmend misstrauischer, was die "zufälligen" Begegnungen mit Preston, die gefühlsmäßig den Schnee in Oregon zum Schmelzen bringen, betrifft.

Ein Weihnachtswohlfühlroman, der mich ganz wunderbar in diese hübsche verschlafene Kleinstadt nach Oregon entführt und in eine herzerwärmende Weihnachtsstimmung gebracht hat. Perfekt um kurz mal abzutauchen.

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Veröffentlicht am 29.11.2023

Ein geheimnisumwitterter Neuanfang im Advent

24 Wege nach Hause
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Wir befinden uns in Schweden, irgendwo in dieser weiten und weißen Schneelandschaft, garniert mit einem zünftigen Schneesturm. Die junge Frisörin Petra befindet sich mit ihrer 12jährigen Nichte Charlie ...

Wir befinden uns in Schweden, irgendwo in dieser weiten und weißen Schneelandschaft, garniert mit einem zünftigen Schneesturm. Die junge Frisörin Petra befindet sich mit ihrer 12jährigen Nichte Charlie auf dem Weg von Stockholm nach Nyponviken im schwedischen Nirgendwo. Die beiden befinden sich jedoch nicht auf Weihnachtsurlaub, sondern Petra hat überstürzt alle Brücken in Stockholm abgebrochen.

Nachdem ihre geliebte Schwester Alice nach einer schweren Krankheit gestorben ist, sie die Existenz ihres Frisörsalons in den Sand gesetzt hat, weil sie sich um ihre Schwester kümmern wollte und zudem auch noch ihre Beziehung zu Nick in die Brüche ging, kommt Petra das überraschte Erbe einer Wohnung auf einem Hof in der Nähe dieses verschlafenen Nestes gerade recht. Die Beiden können die Wohnung bei den kauzigen und originellen Hofbesitzern beziehen und kommen langsam zur Ruhe, wenn sie sich nicht gerade streiten.

Am ersten Dezember steht plötzlich ein geheimnisvoller Adventskalender vor der Tür und die enthaltenen Geschichten bringen Petra und Charlie wieder etwas zusammen und sie werden zudem auf eine geheimnisvolle Schnitzeljagd zu den "Sehenswürdigkeiten" des Dorfes und seiner Umgebung geschickt. Während dieser spannenden und geheimnisvollen Entdeckungsreise, reisen sie auch ganz unverhofft in Petras Vergangenheit und als wären das nicht schon genug Rätzel zum Lösen, taucht auch noch ihr Ex-Freund Nick wieder auf und nun ist Petras Verwirrung komplett.

Jenny Fagerlund hat eine ganz wunderschöne, geheimnisvolle und auch spannende Advents- und Weihnachtsgeschichte geschrieben, alles in dem schönen hyggeligen Schwedenflair gezeichnet und mit der richtigen Mischung aus Ruhe, Melancholie und Humor, wie es mir gefällt. Ein wunderschöner Wohlfühlroman mit herrlich sympathisch-kauzigen Nebendarstellern wie Berit, Viveka und Holger, wichtiges Pflanzenwissen über Amaryllis, viel Glühwein, Kaffee und Pfefferkuchen und dieser feinen Prise Lebensweisheit, wie schön es sein kann, wieder nach Hause zu finden und zu erkennen, wohin und zu wem man gehört.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Erste Liebe zwischen zwei Kulturen

Es sei denn, es geschieht ein Wunder
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Wir begleiten Linda, eine idealistische junge Frau mit einem starken Willen, die sich ihren Lebenstraum erfüllt, gleich nach ihrem Abitur nach Israel auszuwandern, zum Judentum zu konvertieren und für ...

Wir begleiten Linda, eine idealistische junge Frau mit einem starken Willen, die sich ihren Lebenstraum erfüllt, gleich nach ihrem Abitur nach Israel auszuwandern, zum Judentum zu konvertieren und für immer dort zu leben. Diesen Plan hatte sie seit ihrem 13. Lebensjahr und ihn konsequent und zielstrebig durchgesetzt. Aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus findet sie das kirchliche Gemeindeleben oft tröge und unecht und setzt sich intensiv mit dem Judentum auseinander. Das fand ich als Leser schon sehr ungewöhnlich, gerade auch weil diese Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert.

Linda verabschiedet sich kurz und förmlich von ihrer Familie und lässt völlig unbekümmert ihre Familie, Mutter, Vater und ihre kleine Schwester in Deutschland zurück. Schon wie der Abschied von der Familie verlief, machte es mich etwas schwer, mit der Protagonistin warm zu werden, auch wenn ich Respekt vor ihrer Courage hatte. Der Leser erlebt jedoch auch immer einen Blick aus Sicht der Mutter, die lernt ihre Tochter, nicht ohne Schmerzen, doch immer im Vertrauen loszulassen. Diese Passagen haben mich dann immer sehr angesprochen und dazu beigetragen, an der Geschichte dranzubleiben.

In Israel angekommen verläuft zunächst alles nach Plan und wir bekommen einen ganz wunderbaren Einblick in die jüdische Kultur, in den jüdischen Alltag und gerade in Zeiten dieses fürchterlichen Krieges war ich froh und dankbar es lesen zu dürfen. Doch dann muss Linda bei einem Ausflug mit ihrer jüdischen Schule hautnah einen Terroranschlag erleben, der sie tiefer erschüttert, als sie es wahrhaben will und ihr fester Wille zum jüdischen Glauben zu konvertieren kommt ins Schwanken. In dieser Zeit macht sie mit einer Freundin aus der Schule einen Ausflug über die Grenze in das Gebiet von Palästina und lernt den jungen Achmad kennen. Die jungen Leute verlieben sich auf den ersten Blick und versprechen sich wahre Liebe auf ewig. Nun wird es natürlich sehr kompliziert, denn Linda will ihre Liebe zwischen zwei Kulturen leben, der muslimisch-palästinensischen und der jüdischen Kultur und da wären ja auch noch ihre christlichen Wurzeln in Deutschland. Doch Linda, eigenwillig und zielstrebig wie sie ist, denkt, dass sich das doch prima alles unter einen Hut bringen lässt, denn der wahren Liebe kann einfach nichts im Weg stehen. Dass die rosarote Brille, die sie auf der Nase trägt mit jedem Tag größer wird und den realen Blick auf die Geschehnisse trübt, will sie nicht wahrhaben. Dann passiert etwas, mit dem sie so gar nicht gerechnet hat...

Elke Ottensmann schreibt diese Geschichte nach wahren Begebenheiten und ich konnte ihr in vielen Passagen folgen und zustimmen, ganz besonders wenn Martina, die Mutter, ihre Gedanken und Gebete in ihrem Tagebuch Gott mitteilt. Die Autorin versteht es gut die Gedanken und Gefühle der verschiedenen Generationen zu schildern, die Gebräuche und Alltagssituationen der jüdischen und palästinensischen-muslimischen Welt und mit welchen Herausforderungen und Schwierigkeiten die Menschen dort in den verschiedenen Generationen zu kämpfen haben. Sehr schön fand ich auch immer den Blick auf den einzigen und wahren Gott, der alles in der Hand hält und als Einziger Wunder vollbringen kann. Es ist eine Faith-Young-Adult-Geschichte mit etwas anderem Schwerpunkt, der jedoch von jeder Generation gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Wer will mitreisen und wohin eigentlich?

Zur halben Nacht
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Es ist eine Woche vor Weihnachten, wie immer im Dezember und Alice, eine junge Frau, die so gar keine Lust auf ein traditionelles Weihnachtsfest mit Familie hat, findet gerade zur rechten Zeit eine passende ...

Es ist eine Woche vor Weihnachten, wie immer im Dezember und Alice, eine junge Frau, die so gar keine Lust auf ein traditionelles Weihnachtsfest mit Familie hat, findet gerade zur rechten Zeit eine passende Annonce "Mitreisende gesucht". Spontan begibt sie sich mit drei nicht unbedingt weihnachtlich angehauchten Königen oder irgendwie doch auf diesen abenteuerlichen Trip, der den Leser mit auf eine intellektuelle norddeutsch geprägte Reise nimmt, die was mit Weihnachten und auch wieder nicht zu tun hat.

Dieses Buch eignet sich für alle, die irgendwie auf der Suche sind, wie Alice zum Beispiel, dem Zeitgeist und der Political Correctness bedingt perfekt dargestellt, oder dem Wirt Jockel, der altersbedingt seine Kneipe dichtmachen musste, dabei ist 80 wirklich kein Alter, was soll er denn nun machen, oder diese Typen, die sich Könige nennen und perfekt in unseren Zeitgeist passen. Wir begegnen noch einem Optiker, der Funksprüche in den Himmel sendet und einer Busfahrerin, die schon ewig Bus fährt und alle sind irgendwie auf der Suche, auf dem Weg.

Alle suchen auf irgendeine Weise nach Erfüllung im Leben, nach Sinn und Wärme. Alle wollen Weihnachten oder doch nicht und dann wieder ja. So geht es immer geradeaus, im Kreis, über plattes Land, durch den Wald und die Finsternis und dann treffen sich irgendwie alle auf geheimnisvolle Weise in der Kneipe "Zur halben Nacht", außer dem Wolf, der...doch das wird nicht verraten. Selber lesen und sich auf die Suche begeben.

Susanne Niemeyer hat mit ihrer Weihnachtserzählung "Zur halben Nacht" eine etwas andere Weihnachtsgeschichte voll Intellektualität, Wortwitz und Melancholie. Mich konnte diese moderne, vom Zeitgeist geprägte Weihnachtsgeschichte, nicht abholen.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Trotzdem...

Der Ozean in mir
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"Depression kann Teil meines Lebens sein. Trotzdem werde ich ein Leben lang die Herrlichkeit Gottes verkünden."

Nach langen inneren Kämpfen hat Janice diesen ehrlichen Satz für sich mit Hilfe des Heiligen ...

"Depression kann Teil meines Lebens sein. Trotzdem werde ich ein Leben lang die Herrlichkeit Gottes verkünden."

Nach langen inneren Kämpfen hat Janice diesen ehrlichen Satz für sich mit Hilfe des Heiligen Geistes gefunden und wer ihre Geschichte liest, weiß auch, dass sie diesen Satz lebt.

Janice Braun ist eine junge Frau, lebt in der schönen Schweiz, hat erfolgreich Bankkauffrau gelernt und in ihrem Beruf gearbeitet und ist danach Pastorin geworden. Eine beeindruckende Biografie, denn wer sie erlebt, fröhlich und lachend, vermutet nicht, dass sie seit ihrer Jugend mit schweren Depressionen zu kämpfen hat.

Doch gehen wir an den Anfang, Janice war ein unbeschwertes und immer fröhliches Mädchen, das "Goldlöckchen" der Familie. Die Pubertät kam und mit ihr die Schatten, die sie am Anfang gar nicht einordnen konnte, dieses Meer an Traurigkeit mit seinen Strudeln, die Janice von jetzt auf gleich in die Tiefe ziehen konnten. Die Pubertät ist ja schon verwirrend genug, doch diese mächtigen Gefühle der Verzweiflung, Überforderung, Traurigkeit, die vielen Tränen und die schier endlose Erschöpfung haben in Janice eine unglaublich Hilflosigkeit ausgelöst, die sie eine sehr lange Zeit verdrängt hat mit Dingen, die sich in der Jugend anbieten, Partys und Drogen, auch geritzt hat sie sich, denn irgendwie musste sie sich spüren.

Ihre Eltern standen ihr die ganze Zeit zur Seite und unterstützten sie und irgendwann fand Janice die Kraft, sich professionelle Hilfe zu holen und sie findet neuen Halt. Auch in ihrem Glauben und der Nebel lichtet sich, sie beginnt wieder zu leben, lernt ihren Mann kennen und beginnt mit ihm einen Dienst in einer Gemeinde in der Schweiz. Alles wieder gut?

Janice spürt wie die nächste Welle der Depression anrollt und fragt sich, ob Jesus auch diesmal im Sturm bei ihr ist und ihn zur Ruhe bringt?

Janice Braun erzählt sehr ehrlich und empathische aus ihrem Leben und öffnet sich damit dem Leser und gibt ihm Einblick auf die dunkle Seite ihres Lebens, die sie dennoch nicht vom Leben abhält, denn...

..."Auch im Tränental entspringen in mir Quellen. Gottes Leben schenkende Kraft spüre ich täglich in mir. Dafür lobe ich Gott und dafür kann mein ganzes Umfeld Gott anbeten. Etwas Weiteres, um Gott dankbar zu sein, ist, dass ich trotz allem Frieden im Herzen trage."

Sie thematisiert das Thema Depression und Gemeinde, zwei Dinge, die nicht immer gut zusammengehen, denn viele Menschen in den verschiedensten Gemeinden können mit Menschen mit Depressionen wirklich gut umgehen und die Schubladen öffnen sich nur zu schnell. Janice gibt Betroffenen und auch Angehörigen von Betroffenen auch ganz praktische Tipps und nimmt den Leser in ihren Prozess der Heilung, der Fort- und Rückschritte, und des "Ich habe auch mit meiner Depression ein lebenswertes Leben und vor allem auch einen lebendigen Glauben" mit hinein. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und fand einige ihrer praktischen Tipps sehr hilfreich.

Sehr lesenswert!

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