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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2024

Umwerfend

Der Friedhofswärter
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Der Autor war mir bisher kein Begriff, aber der interessante Buchtitel hat mich neugierig gemacht und ich wurde positiv überrascht. Der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm und niveauvoll mit einer poetischen ...

Der Autor war mir bisher kein Begriff, aber der interessante Buchtitel hat mich neugierig gemacht und ich wurde positiv überrascht. Der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm und niveauvoll mit einer poetischen Unternote. Auch wenn die Geschichte in den 1950er Jahren spielt, so ist sie doch irgendwie zeitlos. Die Charaktere sind hervorragend gezeichnet und die gesellschaftliche Kluft zwischen den verschiedenen Personen wird in kleinen Details in die Geschichte hinein gewoben. Der Klappentext lässt den Leser eine bestimmte Entwicklung ahnen, aber es kommt doch anders. Zwischendurch dachte ich, dass ich einen Thriller lese, weil das Buch so spannend war. Mir hat besonders gut gefallen, dass der Underdog, der Friedhofswärter Blackburn, der von vielen unterschätzt wird, sich am Ende von allen Konventionen befreit und seinen inneren Werten treu bleibt. Ich fand das Ende ausgesprochen befriedigend und die Geschichte ist insgesamt eine runde Sache. Ein tolles, lesenswertes Buch über Freundschaft, Ausgrenzung, Verschwörung, familiäre und gesellschaftliche Kontrolle und die Liebe.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Feinsinniger Krimi

Dorf unter Verdacht
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Man merkt sofort, dass die Autorin erfahren ist, da sich das Buch ab der ersten Seite hervorragend lesen lässt. Obwohl erst einmal nicht viel passiert und es ein feinsinniger, psychologisch angelegter ...

Man merkt sofort, dass die Autorin erfahren ist, da sich das Buch ab der ersten Seite hervorragend lesen lässt. Obwohl erst einmal nicht viel passiert und es ein feinsinniger, psychologisch angelegter Krimi ist, ist es dennoch so spannend, dass man das Buch nicht weglegen will. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und die Hauptfiguren fand ich allesamt sympathisch und kompetent. Der überraschende Twist bezüglich des vermissten Mädchens kommt wirklich aus dem Nichts, ist aber ausgesprochen gelungen, da er nachvollziehbar und glaubhaft ist. Das Setting auf dem Land zu Beginn der Bombardierung England im Jahr 1939 ist gut gemacht und ich konnte mir viele Szenen sehr bildhaft vorstellen. Der Druck, der auf den Dorfbewohnern lastet, wird plausibel erzählt und dass plötzlich lang gehütete Geheimnisse zu Tage treten, ist eine logische Folge und nachvollziehbar. Ein leiser, feiner Krimi, der mir viel Lust auf die Krimi-Reihe um die Fälle lösende Schriftstellerin Josephine Tey gemacht hat.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Wirklich interessant

Wannsee
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Die Buchidee, also das Konzept, über einen historisch bedeutsamen Ort zu schreiben, war für mich neu, hat mich aber beim Lesen absolut überzeugt. Man muss sich beim Lesen konzentrieren, so habe ich etwas ...

Die Buchidee, also das Konzept, über einen historisch bedeutsamen Ort zu schreiben, war für mich neu, hat mich aber beim Lesen absolut überzeugt. Man muss sich beim Lesen konzentrieren, so habe ich etwas länger gebraucht als bei einem Roman, aber die Informationen waren dafür umso tiefgehender. Die Autoren haben sich mit der Recherche viel Arbeit gemacht, im Anhang gibt es Quellennachweise, weitergehende Literaturempfehlungen und Bildnachweise. Gleich zu Beginn des Buches ist eine Karte des Wannsees abgebildet, die sehr hilfreich war und auf die ich oft zurückgeblättert habe. Auch für jemanden, der die Örtlichkeiten nicht kennt, war somit alles gut nachvollziehbar. Die abwechslungsreiche Geschichte des Wannsees über Jahrhunderte war mir in diesem Ausmaß bisher gar nicht bewusst und mir haben die vielen kleinen Details gut gefallen. Ebenso wie die vielen Fotos und Abbildungen, so dass man sich z. B. die Architektur gut vorstellen konnte. Auch die Themengruppierung in zehn übergeordneten Kapiteln fand ich gelungen und man merkt am angenehmen Schreibstil, dass es sich um erfahrene Autoren handelt. Mir hat die Lektüre gut gefallen, ich könnte mir dieses Konzept auch für andere Orte durchaus vorstellen.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Lesenswert

Wo die Asche blüht
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Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicher nicht das letzte. In dieser Geschichte wird das Leben der Amerasier erzählt sowie das Schicksal ihrer Eltern rund um den Vietnamkrieg. Universell ...

Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicher nicht das letzte. In dieser Geschichte wird das Leben der Amerasier erzählt sowie das Schicksal ihrer Eltern rund um den Vietnamkrieg. Universell und zeitlos werden traumatische Kriegsfolgen und die ungeplanten Kinder der Besatzung und des Krieges beschrieben, verpackt in mitreißenden menschlichen Schicksalen. Durch die verschiedene Erzählzeiten und -perspektiven wird die Geschichte spannend, bewegend, interessant und dramatisch und ist doch absolut glaubhaft und nachvollziehbar. Am Ende werden die Erzählfäden zusammengeführt und der Leser erfährt auch noch die letzten Geheimnisse. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin mit dem umgegangen ist, was ihr Betroffene geschildert haben und wie wertschätzend und einfühlsam sie das Alles zu einem Roman verarbeitet hat. Es sind Geschichten, die sich weltweit wiederholen und leider wieder aktuell sind. Ein wirklich tolles, lesenswertes Buch, das mich sehr bereichert hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Zauberhaft

Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen
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Dieses Buch dreht sich um den kleinen 24 Stunden Laden von Frau Yeom, die sich sehr für ihre Mitmenschen und Mitarbeiter engagiert. Mit der Einstellung eines Obdachlosen, der ihren Geldbeutel für sie gerettet ...

Dieses Buch dreht sich um den kleinen 24 Stunden Laden von Frau Yeom, die sich sehr für ihre Mitmenschen und Mitarbeiter engagiert. Mit der Einstellung eines Obdachlosen, der ihren Geldbeutel für sie gerettet hat, steigt man in den Laden ein und erlebt, was sich die nächsten Monate so im Laden und im Leben der Angestellten und Kunden abspielt. Die Geschichten fand ich sehr nachvollziehbar und sie geben einen interessanten Einblick in die Koreanische Gesellschaft. Es gelingt der Autorin hervorragend zu zeigen, wie kleine Gesten im Alltag das Leben der Mitmenschen beeinflussen und kurze Kommentare und kleine Ideen das Leben anderer nachhaltig verändern können. Die Geschichten sind ganz zauberhaft erzählt und haben mir gut gefallen. Das Ganze wird abgerundet durch die Details über den erst namenlosen Obdachlosen, der nach und nach wieder zu sich findet und massiv das Leben seiner Mitmenschen beeinflusst. Eine sehr schöne Geschichte, die etwas Märchenhaftes hat.

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