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Veröffentlicht am 30.10.2021

Eine Liebesgeschichte über eine Minimalistin, die lernen muss, dass man für Liebe, Familie und Freundschaft ein Maximum aufbringen sollte

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Liv ist von Beruf Ordungsfee, doch gerade läuft es beruflich nicht so gut für sie und sie landet notgedrungen bei ihrem Vater im Kinderzimmer in ihrem Elternhaus. Während sie versucht einer 'Dame beim ...

Liv ist von Beruf Ordungsfee, doch gerade läuft es beruflich nicht so gut für sie und sie landet notgedrungen bei ihrem Vater im Kinderzimmer in ihrem Elternhaus. Während sie versucht einer 'Dame beim Ausmisten behilflich zu sein, wird sie mit einer Kiste ihrer eigenen Erinnerungen konfrontiert. Als sie diese dann zum Container bringt, trifft sie dort unvermittelt auf ihre große Liebe Florian, den sie seit 10 Jahren nicht gesehen hat. Dieser ist mittlerweile Vater einer niedlichen Tochter und hat diverse private Probleme. Während Liv ihre privaten, materiellen Habseligkeiten gut im Griff hat - außer der finanziellen Misere befindet sie jedoch im emotionalen Chaos. Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter kommen hoch und in der Gegenwart hat sie Probleme ihr Herz zu verschenken bzw. Nähe zu zulassen, zumindestens habe ich es so empfunden.

Der Schreibstil der Autorin ließ mich in die Welt von Liv abgleiten und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mir kamen die Tränen bei den sehr authentisch wirkenden Beschreibungen über ihre Mutter und lächelnd müsste ich über die Tochter von Florian, die willenstark und fröhlich war. Die Liebe in all ihren Fachetten nahm einen großen Raum ein und ich genoss die Beschreibungen der kleinen Szenen, die die tiefe Verbundenheit oder auch die Verliebtheit spüren ließen. Erwartet hatte ich mehr zum Thema "Aufräumen", aber den meisten Protagonisten ging es so wie mir, dass sie sich schlecht trennen können, so dass die Aufräumfee Liv sich nur bedingt durchsetzen konnte. Also über das Aufräumen habe ich nichts neues erfahren oder nein, das ist nicht richtig.... man sollte sich klar machen, was man unbedingt behalten möchte und dann wird offensichtlich auf was man verzichten kann. Es gibt emotionale Dinge, die nur für die Person selber von Bedeutung sind und mit der sie Geschichten verbindet.

Mir hat die Geschichte von Liv gut gefallen, obwohl ich gerne ein anderes Ende gehabt hätte :), aber das ist ja nun mal Geschmackssache. Besonders angesprochen haben mich die Beschreibungen, wenn sie Gerüche, Farben etc. einbfließen lässt bzw. viele Sinne anspricht.

Fünf Sterne!




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Veröffentlicht am 30.10.2021

Toller unterhaltsamer Krimi

Stürmische Algarve
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Die Journalistin Anabela ist privat ziemlich ausgelastet, denn sie teilt sich mit ihrer Mutter die Pflege des an Demenz erkrankten Vater, wobei ihr Liebesleben mit Chefinspektor Joao Almeida in den Hintergrund ...

Die Journalistin Anabela ist privat ziemlich ausgelastet, denn sie teilt sich mit ihrer Mutter die Pflege des an Demenz erkrankten Vater, wobei ihr Liebesleben mit Chefinspektor Joao Almeida in den Hintergrund tritt. Anabela entdeckt eine tote Frau in einem Wohnmobil und die Polizei geht von Selbstmord aus, jedoch hat die Frau in den sozialen Netzwerken einen Hinweis hinterlassen, der den Selbstmord in Frage stellt. Ermittlungen werden aufgenommen, ungeahntes kommt zum Vorschein und es wird eine Lawine von Ereignissen ausgelöst.


Mir gefällt der Erzählstil der Autorin sehr, denn ich entwickele meine eigenen Bilder im Kopf und fühle mich mittendrin im Geschehen. Außerdem finde ich es gut, dass die beiden Hauptprotagonisten Anabela und ihr Freund Joao, der Chefinspektor, sehr sympathisch sind und authentisch herüberkommen. Dazu noch das Flair der Algarve, nebst einem äußerst interessanten Fall und komplexer, vielfältiger Ermittlungen.

Verdiente fünf Sterne


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Veröffentlicht am 30.10.2021

Beeindruckende Geschichte um eine junge 'Frau, die ihren Weg geht

Das Bauwerk der Sehnsucht
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„Das Bauwerk der Sehnsucht“ ist der zweite Teil der Mandelli-Saga von Ladina Bordoli und für mich mein erster Roman von ihr.

In diesem Teil steht die 19jährige Rosalba Mandelli im Mittelpunkt der Geschichte, ...

„Das Bauwerk der Sehnsucht“ ist der zweite Teil der Mandelli-Saga von Ladina Bordoli und für mich mein erster Roman von ihr.

In diesem Teil steht die 19jährige Rosalba Mandelli im Mittelpunkt der Geschichte, die ebenso wie ihre Mutter Maurerin gelernt hat und weil es um die Auftragslage des familieneigenen Bauunternehmens nicht so gut bestellt ist, hat Rosalba bei ihrem italienischen Onkel, der in der Schweiz lebt, ein Praktikum gemacht, um neue Anregungen zu erhalten. Dazu muss man wissen, dass Rosalba nicht nur die praktischen Fähigkeiten einer Maurerin hat, sondern zusätzlich viele Ideen hat, wie man Häuser und Gärten gestalten kann.

Die Geschichte erzählt von Rosalbas schweren Einstieg in die Welt der Bauunternehmung in der 'Schweiz. Hier hat sie mit den Vorurteilen und Übergriffen zu kämpfen, die einmal mit ihrer italienischen Nationalität und zum anderen mit ihrem Geschlecht zu tun haben.

Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin die Geschichte erzählt. Sie schafft es Bilder von den Gebäuden, den Gärten und den Menschen zu erzeugen, sowie mich die Atmosphäre wahrnehmen zu lassen. Der Roman verbindet auf grandiose Weise mehrere Themen, wobei es um die Liebe und die Familie geht, die unterschiedlichen Traditionen, Weltanschauungen, das eigene Unternehmen, aber auch auch um den persönlichen Neid auf Rosalba und die Ressentiments gegenüber Ausländern sowie die Rolle der Frau in besonderer Weise. Zudem fühle ich zwischen den Zeilen an vielen Stellen das italienische Lebensgefühl sowie ich vermehrt Appetit auf die italienische Küche bekomme.

Dieser Roman schaffte die Balance zwischen Liebe, der Leichtigkeit des Seins, tief berührenden traurigen Ereignissen, sowie er einen Appell für die Selbstverwirklichung von Frauen insbesondere enthält, aber auch generell die Botschaft , das man versuchen sollte seine Lebensträume zu verwirklichen.

Fünf Sterne für diesen großartigen Roman. Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil, denn ich möchte nun unbedingt erfahren, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Ein Buch, was viele traurige und tragische Momente hat

Mixtape 86
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Der Roman spielt im Jahr 1986 und beginnt im Frühling als Franka 15 Jahre nach den Osterferien feststellt, dass sich ihre beiden Freundinnen Cat und Jenny von ihr entfernt haben und sie sich einsam fühlt. ...

Der Roman spielt im Jahr 1986 und beginnt im Frühling als Franka 15 Jahre nach den Osterferien feststellt, dass sich ihre beiden Freundinnen Cat und Jenny von ihr entfernt haben und sie sich einsam fühlt. Warum Cat sich von ihr zurückgezogen hat, weiß Franka nicht, während bei Jenny nun ihr Freund im Mittelpunkt steht. Von ihren Eltern, die eine eher unkonventionellen Lebensstil frönen ist weder eine warme Mahlzeit, Zuhören, eine Umarmung etc. noch sorgen sie für Ordnung und Struktur im Leben sowie in der Wohnung. Stattdessen bleibt Franka mehr sich selbst überlassen und sorgt für das Mittagessen. Neuerdings hat sie ihr Zimmer auch nicht mehr für sich alleine, sondern die Mutter hat einen erwachsenen Mann, einen Möchtegernkünstler, bei ihr einquartiert. Ihr Vater ist beruflich häufig im Rahmen seiner Uniprofessur unterwegs. Als sie noch mal Kontakt zur ihrer Freundin Cat aufnimmt bekommt sie durch sie die Möglichkeit am Schüleraustausch in die USA teilzunehmen. Die Kassette mit den selbst aufgenommenen Liedern von Cat begleitet sie in eine andere Welt.

Ich bin mit der Erwartung an das Lesen des Romans herangegangen, dass es eine lockere unterhaltsame Geschichte über das Erwachsenenwerden mit viel musikalischer Untermalung ist. Das Cover unterstreicht dies mit seinen poppigen und fröhlichen Farben.

Insbesondere dachte ich, dass ich mich gut in der Story einfinden würde, da ich auch meine Jugendzeit in den 80zigern hatte.

Doch alles kam ganz anders, denn außer der Musik und der Neuorientierung bei Freundschaften sowie der Fragestellung, wo ist mein Platz in der Gruppe/Gesellschaft, konnte ich mich nicht in Frankas Leben, der Ich-Erzählerin, einfinden.

Ich war schockiert, wie sich Frankas Eltern benahmen und es machte mich total betroffen. Ich hätte des weiteren erwartet mehr vom Schulalltag zu erfahren sowie der Mitschülerin, neben der sie nun sitzen musste. Doch dies trat alles mehr oder minder in den Hintergrund, was jetzt nicht tragisch war. Einen kleinen Zeitraum spürte ich mehr Leichtigkeit in Frankas Leben bevor es dann wieder mit auf sie „einkrachte“. Der Mixtape von Frankas bisherigem Leben ist nicht besonders locker, leicht und hoffnungsvoll, sondern eher deprimierend und traurig. Ich wünsche ihr so sehr, dass ich weiteres Leben mehr auf der Sonnenseite des Lebens stattfindet. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es am Ende.


Schwierig diesen Roman zu beurteilen, da ich mit einer anderen Erwartungshaltung an ihn herangegangen bin. Insgesamt war er an einigen Stellen ausschweifend und an anderen mir zu oberflächlich und schnell erzählt. Die Konflikte, die Franka alle zu bewältigen hat, kamen jedoch eindrucksvoll zu Tage. Den Kommentar einer Schülerin bezüglich des Buches, der hinten auf dem Buch aufgedruckt ist und in dem es heißt, das sie herzhaft gelacht hat, konnte ich persönlich gar nicht nachvollziehen.

3,5 Sterne


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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein sehr intensiv erzählter Roman, der mich sehr aufgerüttelt hat

Die Enkelin
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Als Kaspar eines Tages nach Hause kommt, findet er seine alkoholkranke Frau Birgit tot auf. Als er ihre Hinterlassenschaftet sichtet, erfährt er ungeahntes über die Vergangenheit seiner Frau, die er liebte, ...

Als Kaspar eines Tages nach Hause kommt, findet er seine alkoholkranke Frau Birgit tot auf. Als er ihre Hinterlassenschaftet sichtet, erfährt er ungeahntes über die Vergangenheit seiner Frau, die er liebte, aber scheinbar nicht richtig kannte. Damals ist sie zu ihm in den Westen geflohen, um der Enge des DDR-Regimes zu entkommen. Kaspar unternimmt nun die Reise in die Vergangenheit von Birgit, denn diese hatte auch erste Anstrengungen unternommen, mehr über die Vergangenheit bzw. was dann in ihrer Abwesenheit passiert ist, zu erfahren.
Kaspar findet Birgits Tochter, die in einer völkischen Gemeinschaft lebt und eine 14jährige Tochter hat.
Der Roman beschreibt sachlich und trotzdem sehr intensiv, was Kaspar alles erlebt, wie er die unterschiedlichen Menschen wahrnimmt und eine Beziehung zu seiner (Stief-)Enkelin herstellt.
Warum Birgit nicht zu Ruhe im Westen kam, das wir mir als Leser schnell klar. Wie sich ihre Tochter entwickelt hat und das sie eine Enkelin hat, das hat Birgit nie erfahren. Wie wäre es ihr damit ergangen? Ich bin total schockiert, mit welchem Weltbild Sigrun, die Enkelin, aufwächst. Es findet quasi eine andere Indoktrination statt, ,was mich sehr nachdenklich gemacht hat. Wie viele von diesen Gemeinschaften bzw. wie viele Menschen gibt es, die diese Ansichten vertreten? Kaspar ist unsagbar engagiert in seinem Handeln Sigrun aus ihrer "Blase" herauszuholen und ich bin bewegt davon, wie gern er sie hat. . Ich selber stelle für mich fest, wie wenig ich von völkischen Gemeinschaften weiss und habe die Gefahr, die von ihnen ausgeht, in dem sie ihr Gedankengut an ihren Nachwuchs weitergeben, völlig unterschätzt.

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