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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein Roman über eine sehr gestörte Familie

Die Altruisten
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Francine Alter stirbt und lässt ihren Mann Arthur sowie die erwachsenen Kinder zurück.Nach zwei Jahren steht Arthur vor einer Situaton, aus der er hofft, dass seine Kinder ihn aus ihr befreien werden

Angepriesen ...

Francine Alter stirbt und lässt ihren Mann Arthur sowie die erwachsenen Kinder zurück.Nach zwei Jahren steht Arthur vor einer Situaton, aus der er hofft, dass seine Kinder ihn aus ihr befreien werden

Angepriesen wurde der Roman als Sensationsdebut aus den USA eines jungen Ausnahmetalents und ich erwartete einen interessanten vielschichtigen und unterhaltsamen Roman.

Das Cover gefiel mir sehr gut und so startete ich optimistisch und freudig mit dem Lesen des Buches. Was ich bekam, kollidierte völlig mit meiner Erwartungshaltung, Ich stelle mir nun die Frage, was darf ich von dem Buch verraten ohne zuviel zu verraten? Zum einen überraschte mich die Familie als solche, denn keiner von ihinen war wirklich sympathisch bzw. konnte ich ihr jeweiliges Handeln selten nachvollziehen. Arthur, der Vater, hatte so viele "Macken",. dass ich sie schon gar nicht alle zu nennen vermag. Er ist auf jeden Fall kein angenehmer Ehermann und Vater. Die Kinder - mittlerweile erwachsen - leiden heute noch unter den Folgen ihrer Kindheit. Es fehlt bei allen an Empathie.

Der Autor erzählt die Geschichte sprunghaft, d. h. er wechselt ständig die Zeiten und auch die Person, um die es gerade geht. Das gestaltet das Lesen anstrengend, aber durchaus nicht uninteressant. Gefallen haben mir teilweise die sehr eigenwilligen Formulierungen, manchmal die Detaillversessenheit während es mir an anderen Abschnitten eher weniger gefiel.

Mich hat diese Geschichte über eine Familie , die so sehr gestört und zerstört ist, zweifelnd zurückgelassen, denn was möchte der Autor mit der Geschichte erreichen? Mich hat er nicht gut unterhalten oder etwas in mir bewegt, was mich zum Nachdenken bringt etc.

Aber die Geschmäcker sind sehr verschieden und dieses Buch ist sicherlich auf seine Art "außergewöhnlich".

Zwei Sterne**




Veröffentlicht am 20.04.2020

Interessante Frauenporträts

Hamburgs starke Frauen
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Die Autorin Tanja Breukelchen nimmt mich mit auf einer Zeitreise zu Frauen aus vier Jahrhunderten, die in Hamburg gelebt haben und sich dort für engagiert haben, ob beruflich oder privat etwas bewegt haben.

Die ...

Die Autorin Tanja Breukelchen nimmt mich mit auf einer Zeitreise zu Frauen aus vier Jahrhunderten, die in Hamburg gelebt haben und sich dort für engagiert haben, ob beruflich oder privat etwas bewegt haben.

Die Porträts sind kurz und knackig, jedoch informativ und berührend zugleich. Es wurde klar, dass alle diese Frauen sich den Platz in der Gesellschaft "erkämpft" haben, wobei sie je nach dem in welchem Jahrhundert sie gelebt haben, auch Kriege und insbesondere der Nationalsozialismus eine bedeutende Rolle gespielt haben. Es zeigt sich bei allen, dass der Zugang zu Bildung bzw. der Zugang zu selbigen bedeutsam für ihre Entwicklung waren.

Die Berufsbilder und die Situation der Frauen in der Gesellschaft sind sehr unterschiedlich ebenso wird verdeutlicht das Muttersein und Berufstätigkeit immer schon eine mehr oder minder große Herausforderung war.

Mir hat dieses Buch äußerst gut gefallen und ich habe schon durch das Buch inspiriert mir einige Frauen bzw. ihr Leben genauer angeschaut. Was ich persönlich erschreckend finde, dass wir, die Frauen in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten keine großen Fortschritte erreicht haben, wenn es z. B. um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ging. Bildung hängt auch heute noch maßgeblich von der Familie ab, in die man hineingeboren wurde.

5 Sterne!

Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein gemächlicher Krimi

Geisterfahrer
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Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen ist eine Gruppe von Menschen, die da eingreifen, wo die Justiz in ihren Augen versagt.

Erwartet habe einen sehr spannenden Kriminalroman, dies versprach ...

Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen ist eine Gruppe von Menschen, die da eingreifen, wo die Justiz in ihren Augen versagt.

Erwartet habe einen sehr spannenden Kriminalroman, dies versprach in meinen Augen der Klappentext samt Kurzbeschreibung. Bekommen habe ich, so nehme ich es wahr, einen eher mässig spannenden Roman, der mich auf ganz andere Art unterhalten hat, als ich erwartet habe.
Einige der Protagonisten konnte ich mir sehr gut vorstellen, andere weniger und ich entwickelte zu ihnen keine enge Verbindung, sondern ich blieb zu ihnen auf Distanz. Den anderen Fall, mit dem sich die Gesellschaft, außer der Erpressung der Mafia beschäftigte, fand ich sehr faszinierend, aber ich will nicht mehr verraten. Der Autor erörterte manche Nebensächlichkeiten sehr ausführlich und fasste sich bei anderen Sachen dagegen sehr knapp, über die ich gerne mehr erfahren hätte.

Besonders gut gefallen haben mir aber Formuierungen wie "Ein Vorstandsvorsitzender schaut nie nach hinten. Immer nur nach vorne."

Auch die verpackte Kritik an Staat und Gesellschaft gefiel mir gut.
Insgesamt gesehen, kann ich jedoch leider nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.04.2020

Eine großartig erzählte Geschichte, die vieles "entlarvt"

Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin
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Kurz zum Inhalt; Motti ist ein jüdischer junger Mann, der sich mit einer Schickse (nichtjüdischen Frau) eingelassen hat, wird von seiner Familie verstoßen und existiert damit für sie nicht mehr. Eine ...

Kurz zum Inhalt; Motti ist ein jüdischer junger Mann, der sich mit einer Schickse (nichtjüdischen Frau) eingelassen hat, wird von seiner Familie verstoßen und existiert damit für sie nicht mehr. Eine Organisation wird auf ihn aufmerksam, die sich um verstoßene jüdische Menschen "kümmert" und die Weltherrschaft anstrebt. Parallel dazu wird die Story von Nazis erzählt, die nach dem verlorenen Krieg ebenfalls völlig isoliert von der Außenwelt leben und das gleiche Ziel - die Weltherrschaft verfolgen.

Zunächst einmal sei gesagt, dass ich die Vorgeschichte nicht kenne, aber dies auch in meinen Augen nicht unbedingt notwendig ist. Zu Beginn hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in die Story einzusteigen, aber nicht aufgrund fehlender Vorkenntnisse, sondern aufgrund des sehr speziellen Erzählstils und hintergründigem, trockenem oder satirischem Humor, den der Autor hat. Ich hatte auch keinerlei Vorstellung, worauf die Geschichte hinauslaufen sollte, doch als ich dann verstand wie geschickt der Autor die Erzählstränge verwebt und wie sehr er sich über die Menschen, die Gesellschaft sprich auch uns lustig macht, uns den Spiegel vorhält, unsere eigene Lächerlichkeit vor Augen führt....da kam ich aus dem Schmunzeln nicht mehr hinaus. Seine Wortschöpfungen sind genial ebenso wie die Entwicklung seiner Figuren.

Das Buch ist sehr speziell und man muss sich auf die Geschichte einlassen... Thomas Meyer hat ein grandiosen gesellschaftkritisches Meisterwerk erschaffen. Unbedingt selber lesen! Fünf Sterne!

Veröffentlicht am 20.04.2020

Grandioser Thriller

Schmutzige Seelen
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Kurz zum Inhalt: Der Sonderermittler Ruben Hattinger befindet sich mit seiner Familie im Urlaub auf einem Bauernhof. Eigentlich sollte es ein erholsamer Urlaub werden, doch in dem Ort, zu dem der außerhalb ...

Kurz zum Inhalt: Der Sonderermittler Ruben Hattinger befindet sich mit seiner Familie im Urlaub auf einem Bauernhof. Eigentlich sollte es ein erholsamer Urlaub werden, doch in dem Ort, zu dem der außerhalb liegende Bauernhof gehört, kommt es zu einem schrecklichen Vorfall. Eine entführte Tochter und ihr Vater stehen sich bewaffnet gegenüber und einer von ihnen wird sterben. Ein Verdächtiger, der mit dieser "Inszenierung" in Verbindung gebracht wird, ist schnell gefasst. Aber dies ist nur Anfang....


Dieser Thriller hat mich absolut begeistert und mir eine schlaflose Nacht beschert, da ich einfach weiterlesen musste. Was macht ihn so besonders?

1. Der Sonderermittler Ruben Hattinger, der über eine besondere Beobachtungsgabe verfügt und ein ganz spezieller Typ ist. Ich denke, er hat das Asperger Syndrom gepaart mit einer Inselbegabung. Dadurch kommt es zu "kuriosen" Gesprächen, die seine Mitmenschen teilweise vor den Kopf stoßen, aber als Leser mir durchaus Vergnügen bereitet haben.

2. Die anderen ermittelnden Beamten........... interessante und facettenreiche Personen, deren Persönlichkeiten ich gut vor Augen hatte.

3. Der Fall...... äußerst interessant, wenn auch mit vielen grausamen Elementen, die aber zur Story absolut passend waren. Die Motivation, die hinter allem steckte, wurde grandios geschildert.

4. Der Autor schafft es mich auf völlig falsche Fährten zu locken. Ich entwickele Sympathien und Antipathien für verschiedene Figuren und bin am Ende doch sehr überrascht, wie sich alles auflöst. Jederzeit äußerst spannend!

Selten habe ich eine so gut durchdachte und ausgearbeitete Story gelesen, wo einfach alles stimmig war.

Jetzt hoffe ich sehr, dass es bald einen neuen Fall mit Ruben gibt.....ein absolut genialer Ermittler und äußerst facettenreicher Mensch!

Chapeau! Ich würde sehr gerne 6 Sterne geben, wenn ich es könnte.