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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2023

Ein sehr berührender Roman über das Leben der Hinterbliebenen nach einem Femizid

Warum wir noch hier sind
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Der Roman erzählt auf 218 Seiten die Geschichte der Menschen, die nach einem Femizid zurückbleiben und weiterleben "müssen". In dem Roman wird die 14jährige Etty kurz vor ihrem Zuhause ermordet und während ...

Der Roman erzählt auf 218 Seiten die Geschichte der Menschen, die nach einem Femizid zurückbleiben und weiterleben "müssen". In dem Roman wird die 14jährige Etty kurz vor ihrem Zuhause ermordet und während die Polizei noch im Dunklen tappt, steht die Mutter Heide kurz vor einem Zusammenbruch. Zum Glück kümmern sich ihre zwei Freundinnen rührend um sie.Während sie gemeinsam sich Bilder von Etty anschauen, Heide vom Bürokratiekram, der im Todesfall fällig wird, fast überrollt wird und gleichzeitig dies mit Präzision erledigt, steht die gute Freundin - die Ich-Erzählerin - des Romans auch kurz vorm Zusammenbrechen. Für sie war Etty, bei deren Geburt sie dabei war, quasi auch eine Art Tochter und sie will unbedingt stark sein und funktionieren für Heide, aber auch für ihre Großmutter, der es gesundheitlich immer schlechter geht und die ihren Mann vor einiger Zeit beerdigen musste.

Selten habe ich so gefühlt hautnah mitbekommen wie Menschen mit dem gewaltsamen Tod überhaupt mit Verlusten umgehen. Ich selber weiß von mir, dass ich nicht so eine gute Freundin bin, aber gerne gewesen wäre bzw. wäre. Heide nimmt die Hilfe ihrer Freundinnen an und die Freundinnen bilden ein starkes Team. Trotz des furchtbaren Todes der Teenagerin, der Tochter, und all der Trauer, die hoffentlich irgenwann weniger wiegen wird, wie die Autorin es sehr philosophisch ausdrückt und zugleich ihre Zweifel hat, so zeigt sie auch den Zusammenhalt der Freundinnen, was etwas positives ist.

Dieser Roman ist wichtig, denn er beschäfigt sich mit dem wichtigen Thema des Femizids und der Tatsache, dass jeden dritten Tag eine Frau durch einen Mann stirbt. Zurückbleiben immer Menschen, die es nicht fassen können und deren Leben sich für immer verändert hat.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Zu viele Nebenschauplätze

Elternhaus
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In diesem Roman geht es um das Elternhaus dreier Schwestern, deren Eltern auf Drängen der ältesten Tochter in eine altengerechte Wohnung ziehen. Die Schwestern Sanne, die Älteste, verheiratet, zwei erwachsene ...

In diesem Roman geht es um das Elternhaus dreier Schwestern, deren Eltern auf Drängen der ältesten Tochter in eine altengerechte Wohnung ziehen. Die Schwestern Sanne, die Älteste, verheiratet, zwei erwachsene Kinder mit Eigenheim, Petra, die Mittlere, hat studiert und hat auch räumlich Abstand von der Familie genommen, lebt alleine und Gitti, die Jüngste wohnt zwar näher als Petra, lebt in einer festen Beziehung.
Ich habe erwartet, dass die Schwestern viel in Erinnerungen "schwelgen" werden, aber sie kommunizieren nicht viel miteinander und so ist der anstehende Verkauf eine Überraschung für die beiden anderen Schwestern.
Ich habe es auch merkwürdig gefunden, dass nur Sanne das Haus bekommt. Eigentlich geht es in dem Roman am meisten um Sanne, deren bisheriges Leben auseinander bricht. Parallel dazu wie einiges aus dem Leben und den Gefühlen von Petra erzählt. Fast gar nicht wird über Gitti berichtet und auch die Eltern werden in meinen Augen immer nur am Rande erwähnt. Mir war die Geschichte zur sehr auf Sanne fixiert. Die anderen Protagonisten blieben mir zu blass. Sehr gerne hätte ich mehr über das Familienleben auch von damals erfahren, ebenso wie über das Haus. Schade und so vergebe ich nur 2,5 Sterne aufgerundet drei Sterne.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Emotional, facettenreich mit Tiefenwirkung - sehr gelungen!

Forget me Someday
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Das Cover wirkt ein wenig düster, doch irgendwie auch verspielt - romantisch - geheimnisvoll und durch die goldenen Verzierungen, die haptisch spürbar sind, ist das Buch nicht nur ein Hingucker. Die Story ...

Das Cover wirkt ein wenig düster, doch irgendwie auch verspielt - romantisch - geheimnisvoll und durch die goldenen Verzierungen, die haptisch spürbar sind, ist das Buch nicht nur ein Hingucker. Die Story an sich klang für mich in der Kurzbeschreibung ganz nett, aber ich hätte nie erwartet, dass sie mich so in ihren Bann ziehen würde, da ich eher dem Klischee der TikTok und YouTube Szene, in der die beiden Hauptprotagonisten tätig sind, eher Belangloses und Oberflächliches erwartet habe. Ich wurde eines Besseren belehrt, denn Ally, die die Aufgabe für die Bewerbung um ein Stipendium bekommt, einen Nachruf auf den lebenden und berühmten YouTuber Kill zu schreiben, was ich ein wenig makaber fand, ist alles andere als eine oberflächliche Person. Ich ferfahre eine Menge über Ally und ihre Vergangenheit sowie Probleme sowie über Kill. Während ich eine Liebesgeschichte erwartet und auch erhofft hatte, bietet der Roman nicht nur das sonderen beschäfigt sich auch mit Dingen, die zu den Schattenseiten des Lebens gehören. Mehr möchte ich nicht verraten, denn sonst würde ich spoilern. Ich habe mir Tränen aus den Augen wischen müssen, habe gelacht, gebangt - war sauer, war traurig, berührt...... Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen aufgrund seines Facettenreichtums, was aber nie aufgesetzt wirkte, und den wundervollen Erzählstil, der mich in die Story ganz tief eintauchen ließ, Fünf Sterne und ich werde die Autorin im Blick behalten.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Ein Roman, der viel Potential verschenkte

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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In dem Roman "Wie ein Stern in mondloser Nacht" von Marie Sand stehen im Fokus zwei Frauen - Henni Bartholdy, die in den 50ziger Jahren die erste Babyklappe in Form einer Apfelsinenkiste ins Leben rief, ...

In dem Roman "Wie ein Stern in mondloser Nacht" von Marie Sand stehen im Fokus zwei Frauen - Henni Bartholdy, die in den 50ziger Jahren die erste Babyklappe in Form einer Apfelsinenkiste ins Leben rief, sowie Liv, eine Journalistin, die Jahrzehnte sich beruflich und privat sich mit der Thematik auseinandersetzt. Ich verfolge das Leben von Henni, die im Krieg ihren Vater und ihr Zuhause verlor. Ich tauche ein die Nachkriegszeit in Berlin, sehe das Elend, die Zerstörung, Gewalt, spüre die Kälte, den Hunger und gleichzeitig gibt es die, die vom Unglück der anderen profitieren. Henni gehört zu denen, die mit Mutter und Bruder in Armut lebt. Wegweisend für ihr weiteres Leben wird die Übernahme einer Putzstelle, die sie in einem reichen Arzthaushalt übernimmt. Mit ungeheurer Willenskraft wird Henni Hebamme, die sich auf unkonventionelle Weise für Frauen und Kinder einsetzt.
Der Roman erzählt vieles auf sehr eindrückliche und berührende Art, was mich sehr bewegt hat. Leider fühlte es sich für mich so an, als ob einiges im Roman fehlte oder nur ganz kurz erwähnt wird, aber nicht schlüssig weiter erzählt wird. Mir war der Roman häufiger zu sprunghaft und das Ende hatte was "Märchenhaftes". Leider nur drei Sterne

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Grandioser Abschluss einer tollen Familiengeschichte

Zeiten der Versöhnung
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Es handelt sich bei diesem Roman um den vierten Teil rund um die Familie Delgado und sicherlich sollte man die Vorgängerbücher gelesen haben, um die Entwicklung und der Überblick über die Geschehnisse ...

Es handelt sich bei diesem Roman um den vierten Teil rund um die Familie Delgado und sicherlich sollte man die Vorgängerbücher gelesen haben, um die Entwicklung und der Überblick über die Geschehnisse zu haben. Ich verfolge die großartige Story quasi von Beginn an und so war der vierte Teil für mich eine Art Wiedertreffen mit Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind. Glücklicherweise verfügt das Buch über einen Stammbaum (befindet sich am Ende des Buches), so dass ich die Figuren für mich auch noch mal optisch sortiert bekam. Wie unterschiedlich die Familienmitglieder leben - arbeiten, denken und fühlen, was es an wirtschaflicher, politischer und persönlicher Entwicklung bzw. Ereignisssen gibt, dies spiegelt der Roman facettenreich wieder. Ein Hauptaugenmerk liegt natürlich auch auf dem Wein, da die Delgados ursprünglich eine Winzerfamilie sind und nicht nur über den Anbau, die Reifung und den Geschmack sondern auch über den wirtschaftlichen Spagat habe ich einiges Neues dazugelernt.

Glück und Leid liegen auch im Leben der Familie Delgado ganz dicht neben einander. Es gibt so viel schönes an Neubeginnen und gleichzeitig auch Abschiede.Ich mochte es sehr, dass die Figuren so viel Entwicklung in ihrer Persönlichkeit hatten. Wunderbare, sehr verdiente fünf Sterne für diesen tollen Abschluss der Reihe!

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