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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2017

Beeindruckend, traurig, humorvoll, schön

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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Ein ganz besonderes Buch.
So, das ist erstmal das erste, was ich zu diesem Buch sagen kann.
Es war mein erstes Buch der Autorin und bereits die Leseprobe hatte mich mit diesem flüssigen, klugen und unheimlich ...

Ein ganz besonderes Buch.
So, das ist erstmal das erste, was ich zu diesem Buch sagen kann.
Es war mein erstes Buch der Autorin und bereits die Leseprobe hatte mich mit diesem flüssigen, klugen und unheimlich authentischen Schreibstil überzeugt. Klug & authentisch ist "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" in jedem Fall. Es ist auch beeindruckend und traurig, natürlich, alleine durch das schwierige Thema. Traurig ist auch die Situation, die dem Buch diesen Titel gibt, aber ein trauriges Buch hatte ich auch erwartet.
Dennoch ist es eigentlich nur unterschwellig (und gegen Ende...) traurig. Mir sind zwar ein paar Tränen gekullert, aber vor allem fand ich die Geschichte unheimlich schön. Denn sie ist auch humorvoll! Und die Personen sind wirklich alles andere als nur traurig.
Karla, die Protagonistin, ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Damit hat sie ihren ganz eigenen Umgang gefunden - schroff, aber auch mit viel Akzeptanz und Stärke.
Fred, der ehrenamtliche Sterbebegleiter, & Phil, sein Sohn, sind zwei ganz tolle Figuren. Fred überzeugt durch Herz, Phil vor allem durch Köpfchen - und beide können von Karla genauso viel lernen, wie sie ihr geben können.
Angereichert wird die Geschichte durch lebendige und wertvolle Nebencharaktere, die ihren eigenen Pfeffer dazugeben.

Die Geschichte ist nicht lang, nur 288 Seiten. Dann bleibt man als Leser zurück, wahrscheinlich traurig, nach einem nicht unbedingt überraschenden, da von vornherein klaren Ende, aber irgendwie auch gestärkt.
Mir hat das Buch sehr viel gegeben. Ich würde es jedem empfehlen, der sich mit dem Thema Krankheit und Tod auseinander setzen möchte, ohne sich herunterzuziehen. Denn es ist irgendwie merkwürdig: die ganze Geschichte ist eigentlich so traurig - aber irgendwie auch so schön, hoffnungsvoll & kraftgebend!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Ocean's Twelve trifft Gatsby-Feeling

Dreimal im Leben
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"Dreimal im Leben" ist für mich ein überzeugender Roman, der in einer besonderen Weise Melancholie und Gefühle einfängt.
Der Protagonist Max Costa und seine Liebe für Mecha, die ihm dreimal im Leben, ...

"Dreimal im Leben" ist für mich ein überzeugender Roman, der in einer besonderen Weise Melancholie und Gefühle einfängt.
Der Protagonist Max Costa und seine Liebe für Mecha, die ihm dreimal im Leben, nämlich auf einem Kreuzfahrtschiff, später in Nizza und zuletzt in Sorrent begegnet, eigentlich aber sein halbes Leben mitbestimmt, haben mich oft bewegt und konnten mich packen.
Der Schreibstil des Autors ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach. Gerade zu Anfang brauchte ich eine längere Eingewöhnungsphase. Wenn man aber einmal in der Geschichte drin ist, liest es sich flüssig und interessant. Gerade diese Ausflüge in die Kriminalität und der Einblick in das Leben eines "Meisterdiebes" vor der Kulisse des beginnenden 20. Jahrhunderts fand ich sehr gelungen. Später kommt das Thema Schach dazu, was ich ebenfalls sehr bereichernd fand.
Für mich war es teilweise ein wenig schwierig, den vielen Zeitsprüngen zu folgen. Man kriegt zwar ganz gut raus, an welchen Merkmalen man die einzelnen Phasen unterscheiden kann (später ist es zum Beispiel so, dass immer im Präsens aus Sorrent und im Präteritum aus Nizza berichtet wird), aber gerade in Kombination mit den vielen ausländischen und teilweise schwer zu merkenden Namen liest es sich dadurch einfach komplizierter. Ich persönlich hätte mir an manchen Stellen eine geradlinigere (nicht einfachere!) Erzählweise gewünscht.

Insgesamt für mich ein lesenswerter Roman, der mit einer leisen Melancholie zu packen weiß.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Sprachgewaltiger Historienroman über 30 Jahre und 1050 Seiten

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
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Schon länger hatte ich mir vorgenommen, die "Jahrhundertsturm"-Trilogie zu beginnen und bin nun, pünktlich zum Erscheinen des 2. Teils, mit dem 1. Teil durch. Und ich muss sagen - es hat sich sehr gelohnt!
Richard ...

Schon länger hatte ich mir vorgenommen, die "Jahrhundertsturm"-Trilogie zu beginnen und bin nun, pünktlich zum Erscheinen des 2. Teils, mit dem 1. Teil durch. Und ich muss sagen - es hat sich sehr gelohnt!
Richard Dübell schreibt in einem tollen Stil (sehr flüssig, sehr packend und authentisch) und jede der Figuren ist vor meinem geistigen Auge erstanden. Natürlich muss man sagen, dass es ausreichend viele Personen gibt, denn mit einem Handlungsumfang von 30 Jahren im berühmten "langen" 19. Jahrhundert passiert natürlich eine ganze Menge. Auch ohne Personenregister konnte ich jedoch sehr gut folgen und alle Handlungsstränge parallel verfolgen.
Das Schicksal der Figuren spannt sich nicht nur über zwei Generationen, sondern auch durch verschiedene Städte, hauptsächlich Berlin, Paris und München. Dabei wird die ganze Geschichte natürlich in den historischen Hintergrund eingebettet und gerade Otto von Bismarck ist als Person unterhaltsam und sehr klug eingewoben worden.
Einen Stern Abzug muss ich leider geben (eigentlich sind es nur 0,5-0,75 Sterne Abzug), denn obwohl das Buch für mich keine Längen hatte, war es doch einfach an manchen Stellen etwas voll. Den Wirrungen der gefühlt 100 Kriege und 200 Zugfahrten alleine zwischen Berlin und Paris kann man als Leser nicht immer ganz leicht folgen und ich hätte mir noch etwas mehr Fokus gewünscht. Am Ende gibt es nicht nur einen Showdown, sondern quasi noch den Showdown nach dem Showdown...auch hier mir einer der beiden gereicht. Der Autor hatte wahnsinnig viele tolle Ideen, aber leider passt in einen Roman eben auch bei vielen Seiten nicht unbedingt alles hinein ;)

In jedem Fall aber ein toller Auftakt für die Trilogie, sehr lesenswert und ich freue mich wirklich auf den 2. Teil ("Der Jahrhunderttraum").

Veröffentlicht am 16.01.2017

Unterhaltsam, aber kein Muss

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
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Tante Poldi, die eigentlich Isolde heißt, fegt durch dieses Buch wie ein Wirbelwind und auch mich konnte sie ein bisschen mitreißen.
Poldi ist eine sympathische und unterhaltsame Figur, die einen bayerischen ...

Tante Poldi, die eigentlich Isolde heißt, fegt durch dieses Buch wie ein Wirbelwind und auch mich konnte sie ein bisschen mitreißen.
Poldi ist eine sympathische und unterhaltsame Figur, die einen bayerischen Dialekt mitbringt. Glücklicherweise ist die Geschichte nicht die ganze Zeit mit diesem Dialekt geschrieben, denn 1. hat Poldi diesen Dialekt im Italienischen wohl nicht und 2. wird die Geschichte eigentlich von Poldis Neffe erzählt. Diesen lernen wir ein bisschen, aber nicht allzu gut kennen - er schreibt einen Roman und hört sich nebenbei die Geschichten seiner Tante an.

Der Kriminalfall an sich ist recht einfach gestrickt: unterhaltsam, interessant, aber nicht umwerfend. Einige interessante Wendungen gibt es in jedem Fall, dennoch habe ich nicht mit riesiger Spannung mitgefiebert.
Die Geschichte selbst hat einen sehr speziellen Erzählstil, an den ich mich erstmal gewöhnen musste. Manchmal grenzt er sogar ein wenig an Slapstick. Insgesamt ist diese Reihe wohl einfach nicht so sehr mein Fall, aber ich würde auch keinem davon abraten.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Liebesgeschichte mit Würze

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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"Taste of Love" ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, dass ich ihren humorvollen und flüssigen Schreibstil sehr mochte! Das Buch liest sich nicht nur sehr gut, sondern macht auch richtig ...

"Taste of Love" ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, dass ich ihren humorvollen und flüssigen Schreibstil sehr mochte! Das Buch liest sich nicht nur sehr gut, sondern macht auch richtig Freude :)
Die Figuren, hauptsächlich die fleißige und herzensgute Brooke (manchmal etwas zickig) und der humorvolle, aber in eine Sackgasse geratene Kochstar Drew, sind mir ans Herz gewonnen und ich habe beim Prickeln zwischen den beiden wirklich mitgefiebert ;)
Mir hat gefallen, wie detailliert gerade die Schauplätze (hauptsächlich die beiden Restaurants) und die leckeren Rezepte geschildert wurden. Da hat man Lust, sofort aufzustehen und auch den Kochlöffel zu schwingen! Die etwas überkandidelte Küche in Andrews Spitzen-Restaurant trifft dabei auf die ländliche und deftige Küche bei Brooke, was ich sehr reizvoll finde. Schließlich kennt jeder von uns diesen Gegensatz und hat sich vielleicht schon oft gefragt, wie Köche aus beiden Welten die jeweils andere Küche sehen würden.
Das Ende ist für mich persönlich insgesamt etwas zu plötzlich, zu kitschig...joa. Hier kommt halt das Genre "ChickLit" nochmal richtig zum Tragen. Ansonsten habe ich aber viel Spaß gehabt und kann das Buch in jedem Fall weiterempfehlen. 4 Sterne!

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