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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2024

Die dunkle Seite der Alpen

Tod im Chiemgau
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"Tod im Chiemgau" ist ein Kriminalroman von Mathias Lehmann. Toni Hauser war zehn Jahre nicht mehr in seinem Heimatort und nun liegt sein Vater im Sterben. Nur mit einem Wanderrucksack als Gepäck kommt ...

"Tod im Chiemgau" ist ein Kriminalroman von Mathias Lehmann. Toni Hauser war zehn Jahre nicht mehr in seinem Heimatort und nun liegt sein Vater im Sterben. Nur mit einem Wanderrucksack als Gepäck kommt er zurück nach Reit im Winkl und muss erfahren, dass er zu spät ist. Er beschließ nur bis zur Beerdigung zu bleiben, dann aber den Ort, wo zehn Jahre zuvor sein bester Freund Hans tödlich verunglückte, sofort wieder zu verlassen. Denn der örtliche Bürgermeister und Vater von Hans hat ihm nie verziehen. Er sieht in Toni den Schuldigen für den damaligen Tod seines Sohnes. Doch dann geschehen im nächsten Umfeld von Toni weitere Todesfälle und schnell steht für ihn und die ermittelnde Kommissarin Roxana Mayrhofer fest, dass man anscheinend Toni nach dem Leben trachtet. Mathias Lehmann erzählt diesen Krimi im im oberbayerischen Reit im Winkl, nahe der österreichischen Grenze. Dabei geht uns um alte Freundschaften und Beziehungen, aber auch lange währende Familienfeindschaften. Dazwischen der verlorene Sohn als Heimkehrer, aber auch die dörfliche Gemeinschaft mit ihren Abhängigkeiten. Die Kapitel sind kurz gehalten, der Schreibstil flüssig. Und obwohl ich früh den richtigen Verdacht bzgl. der Täterschaft hatte liest sich dieser Krimi sehr angenehm. "Tod im Chiemgau" ist ein gelungener Regionalkrimi eingebettet in die schöne Bergwelt der Chiemgauer Alpen.

Veröffentlicht am 15.05.2024

Freundschaft und Neuanfang am Gnadenhof für Tiere

Das Licht in den Birken
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"Das Licht in den Birken" ist ein Roman der Autorin Romy Fölck. Das Buch handelt über Freundschaft und Neuanfang dreier Menschen, die sich vorher nicht kannten und ihre Wege sich kreuzen. Thea war mit ...

"Das Licht in den Birken" ist ein Roman der Autorin Romy Fölck. Das Buch handelt über Freundschaft und Neuanfang dreier Menschen, die sich vorher nicht kannten und ihre Wege sich kreuzen. Thea war mit Anfang dreißig nach einer gescheiterten Beziehung nach Portugal ausgewandert und kehrt nun nach über zwanzig Jahren in ihre Heimat in der Lüneburger Heide zurück. Benno betreibt einen Gnadenhof für Tiere auf dem vormals elterlichen Hof und ist über beide Ohren verschuldet. Juli ist ein junges Mädchen dass sich auf Wanderschaft nach Amsterdam begeben hat, nachdem ihr geliebter Opa gestorben ist und sie mit ihrer Mutter im ständigen Streit lebt. Thea zieht in Bennos Hof zur Untermiete ein und Juli strandet mit verletztem Knöchel ebenfalls dort. Das Buch erzählt die Geschichte dreier Menschen, die sehr unterschiedlich sind, aber auch sich immer mehr annähern. Dabei öffnen sie sich gegenseitig immer mehr, werden sich vertrauter und es entsteht ein Miteinander. Eine Freundschaft zwischen den dreien. Romy Fölck beschreibt dies in einer empathischen Form, die den Leser in dem Setting gefangen nimmt. In die Story einzutauchen war für mich ein Genuss, teils mit den Protagonisten mitzufühlen ein besonderes Leseerlebnis. Eine Geschichte, die ans Herz geht, ohne in kitschige Klischees abzudriften. Im Gegenteil - Romy Fölck konnte mich mit "Das Licht in den Birken" vollends für diesen Roman gewinnen und mir hat er sehr gut gefallen. Für mich eine wunderschöne Geschichte und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.05.2024

Der zweite Weltkrieg kommt über den großen Teich

Das Vermächtnis des Vaters
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"Das Vermächtnis des Vaters" ist der zweite Band der Clifton-Saga von Jeffrey Archer. Direkt nach der Ankunft in New York wird Harry Clifton, der sich als Tom Bradshaw ausgibt, von der Polizei verhaftet ...

"Das Vermächtnis des Vaters" ist der zweite Band der Clifton-Saga von Jeffrey Archer. Direkt nach der Ankunft in New York wird Harry Clifton, der sich als Tom Bradshaw ausgibt, von der Polizei verhaftet und unter Mordanklage gestellt. Angeblich hat Bradshaw seinen Bruder getötet. Harry wird der renommierte Anwalt Jelks zur Seite gestellt, der ihn überzeugt, einen Deal zu machen und seine wahre Identität nicht preiszugeben. Im Gegenzug würde seine Mutter in England einen Scheck über 10000 Pfund erhalten und er Strafminderung. Doch er wird reingelegt und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Es folgen die Ereignisse während des zweiten Weltkrieges sowohl für die Cliftons und die Barringtons im Zeitraum 1939 - 1945. Jeffrey Archer schließt gleich zu Anfang direkt an das Ende des ersten Bandes an und setzt die Story damit fort. Als Leser erlebt man dabei erneut die Geschehnisse beidseits des Atlantiks jeweils abschnittsweise aus den Erlebnissen des jeweiligen Protagonisten. Archer erzählt dabei diese in einer Art und Weise, die mich als Leser in den Bann zog. Wenn ich beim Lesen nur so durch die Seiten fliege, dann hat ein Autor mich einfach mit seinem Roman gefesselt. Mit diesem zweiten Band der Clifton-Saga ist dies Jeffrey Archer erneut gelungen. Die Story ist spannend und schlüssig, an der ein oder anderen Ecke ein klein wenig klischeehaft, aber dies ist überhaupt nicht störend. Der Roman liest sich sehr flüssig und ich fühlte mich gut unterhalten. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich bald den dritten Band lesen werde um zu erfahren wie es mit den Cliftons und den Barringtons weitergeht.

Veröffentlicht am 22.04.2024

Wie findet man den eigenen Mörder?

Das Mörderarchiv
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"Das Mörderarchiv" ist der Auftaktband einer neuen Reihe von Kristen Perrin. Als die junge Frances Adams 1965 auf einem Jahrmarkt sich die Zukunft weissagen lässt, erfährt sie dass sie ermordet werden ...

"Das Mörderarchiv" ist der Auftaktband einer neuen Reihe von Kristen Perrin. Als die junge Frances Adams 1965 auf einem Jahrmarkt sich die Zukunft weissagen lässt, erfährt sie dass sie ermordet werden soll. Die Wahrsagerin spricht zwar in Rätseln, aber die Quintessenz ist eindeutig. Von dem Moment an legt Frances ein Archiv über ihr Umfeld an, schreibt alles in ihre Tagebücher. Doch es soll 60 Jahre dauern, bis sie tatsächlich einem Mord zum Opfer fällt. Sie hinterlässt ein Testament, in dem sie verfügt dass ihre Großnichte Annie oder ihr Stiefneffe Saxon alles erben sollen, wenn sie innerhalb einer Woche ihren Mörder finden. Es beginnt ein Wettlauf des Ermittelns für Annie, die die eigenwillige alte Dame nie zu Lebzeiten kennenlernte. Kristen Perrin erzählt diese Story in zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart wie Annie in Miss Marple Manier den Mörder entlarven will, zum anderen 60 Jahre zuvor während der Ereignisse rund um die junge Frances. Diese erfährt Annie alle durch die Tagebucheinträge des Mordopfers. "Das Mörderarchiv" ist ein klassischer Cosy Crime Roman, der aber absolut interessant geschrieben ist. Schnell ist man als Leser mitten im Geschehen, im Kopfkino entstehen die Bilder der agierenden Figuren. Kurzweilig geschrieben macht dieser Kriminalroman richtig Spaß und man fiebert mit der jungen Annie mit, ob es ihr gelingt Licht ins Dunkel rund um die Geheimnisse in Castle Knoll zu bringen. "Das Mörderarchiv" ist der erste Kriminalroman der Autorin, der ihr auch auf Anhieb gelungen ist. Setting und Story bieten gute Unterhaltung, mir hat die Mörderjagd im beschaulichen Castle Knoll sehr gut gefallen. Man darf also gespannt sein was das Mörderarchiv noch so im Verborgenen hat, wenn es eine Fortsetzung gibt.

Veröffentlicht am 16.04.2024

Eine Sturmflut, zwei Tote, unzählige Geheimnisse - Die Ermittlungen gehen weiter

Der Sturm: Verachtet
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"Der Sturm: Verachtet" ist der fünfte Band der Engelhardt & Krieger Reihe von Karen Sander (einem Pseudonym der Autorin Sabine Klewe). Zugleich ist es der zweite Band der Sturm-Trilogie aus dieser Reihe. ...

"Der Sturm: Verachtet" ist der fünfte Band der Engelhardt & Krieger Reihe von Karen Sander (einem Pseudonym der Autorin Sabine Klewe). Zugleich ist es der zweite Band der Sturm-Trilogie aus dieser Reihe. Die Story schließt eine Woche nach den Geschehnissen am Strand auf dem Darß an, als die beiden Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger einen dreißig Jahre alten Fall aufklären konnten. Aber noch immer tappen sie im Dunkeln bezüglich der zwei aufgefundenen Skelette am Strand. Mascha Krieger ermittelt zeitgleich im Fall eines Stalkers. Auch hier ergeben sich nun erste Spuren und die Ermittlungen gehen in eine ungewollte Richtung. Denn die Kollegin Kira der beiden scheint verschwunden und ein weiteres Opfer des Stalkers. Karen Sander legt in diesem zweiten Band geschickt weiter Spuren für den Leser. Sowohl im Hauptfall der Trilogie, als auch im Fall des bizarren Frauenstalkers. Häppchenweise füttert sie den Leser mit neuen Informationen, die einen spekulieren lassen über die Identität des Täters. Auch die Verwebung des Hauptfalles der Trilogie mit dem Einzelfall des Bandes ist sehr gelungen. Es entsteht nie der Eindruck von "die Autorin wollte zu viel", sondern die Story ist durchgängig spannend. Klassische Ermittlungsarbeit eines Teams, aber auch zwei Protagonisten, die sympathisch auf einen einwirken. Natürlich endet auch dieser Band mit einem Cliffhanger, der einen schon jetzt voller Neugier auf den Abschluss der Sturm-Trilogie warten lässt. Für mich ein stimmiger und kurzweiliger Krimi, der mir ebenso gut gefiel wie der Vorgängerband.