Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2018

Was geschah wirklich 1997 im Bluthaus?

Bluthaus
0

"Bluthaus" ist der zweite Band der Frida-Paulsen-Reihe von Romy Fölck. Der Krimi spielt dabei in zwei Zeitebenen, zum einen im Jahr 1997 und in der Gegenwart. Obwohl ich bisher den ersten Band nicht kenne, ...

"Bluthaus" ist der zweite Band der Frida-Paulsen-Reihe von Romy Fölck. Der Krimi spielt dabei in zwei Zeitebenen, zum einen im Jahr 1997 und in der Gegenwart. Obwohl ich bisher den ersten Band nicht kenne, konnte ich mich sofort in der Geschichte zurechtfinden. Schon der Beginn im Herbst 1997 nimmt den Leser mitten in dem spannenden Geschehen gefangen. Frida Paulsen, die noch mit den Erinnerungen aus ihrem ersten Fall kämpft wird durch ihre Jugendfreundin Jo erneut in einen Mordfall hineingezogen. Als Jo auch noch als Hauptverdächtige gilt, beginnt sie selbst wieder mit den Nachforschungen. Ihr Kollege Bjarne Haverkorn ist nämlich der ermittelnde Beamte in diesem Fall. Romy Fölck ist in diesem Regionalkrimi eine gute Mischung aus Spannung und Privatleben der Protagonisten gelungen. Diese wirken auf den Leser sympathisch mit all ihren Sorgen und Nöten. Dabei nimmt dieser Teil aber nie überhand, der Krimifall bleibt im Vordergrund. Und da ergeben sich im Laufe der Geschichte immer mehr Ungereimtheiten. Dies hält die Geschichte auch immer spannend und man rätselt als Leser dadurch wie nun alles zusammenhängt. Zwar bleiben ein paar Kleinigkeiten im Verborgenen, dies lässt aber Luft für einen weiteren Band. "Bluthaus" war für mich ein kurzweiliges Lesevergnügen und am Ende war ich mir sicher, das ich den ersten Band "Totenweg" unbedingt auch noch lesen muss.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Das Geheimnis hinter Shizaru, dem vierten Affen ...

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
0

"Sieh nichts Böses" ist der achte Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe von Inge Löhnig. Diesmal muss der sympathische Kommissar nicht nur in einem Mordfall einer jungen Frau ermitteln, er hat auch in ...

"Sieh nichts Böses" ist der achte Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe von Inge Löhnig. Diesmal muss der sympathische Kommissar nicht nur in einem Mordfall einer jungen Frau ermitteln, er hat auch in seiner noch jungen Ehe mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Seine Frau Gina ist schwanger, die Freude wird aber getrübt als sich bei einer Untersuchung herausstellt, dass das Kind am Down-Syndrom leiden wird. Doch voller Liebe zu ihrem Kind wollen sie sich dessen stellen. Im Mordfall dagegen stößt Dühnfort auf die Tiefen von häuslicher Gewalt. Und als dann noch kleine Messingäffchen den Zusammenhang zu einem weiteren ungelösten Mordfall herstellen, wird es immer schwerer Gut und Böse zu unterscheiden. In gewohnter Manier gelingt es Inge Löhnig wieder dabei den Leser in den Bann der Geschichte mit hineinzuziehen. Denn diese ist wieder sehr gut aufgebaut, kurzweilig und mit einem guten Spannungsbogen. Geschickt werden falsche Fährten ausgelegt, erst spät der wahre Täter enttarnt. Auch ich tappte lange im Dunkeln, genau das macht für mich unter anderem einen guten Krimi aus. Die privaten Abschnitte zu Dühnfort gefallen dabei ebenfalls. Sie runden das Bild des Kommissars ab und ergänzen die Geschichte. Das eigentliche Hauptthema der häuslichen Gewalt und deren Folgen fand ich sehr gut herausgearbeitet. Die Autorin lässt hier den Leser hautnah dies miterleben und man hält den Atem an, bei dem was Eltern ihren Kindern unter dem biederen Schein nach außen antun können. "Sieh nichts Böses" ist für mich ein weiterer sehr gelungener Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe, für den ich eine klare Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Der Todeswanderer und seine Käfighaltung

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
0

"Todeskäfig" ist der erste Band der neuen Sayer-Altair-Reihe von Ellison Cooper. Diese ist FBI-Agentin und zugleich Neurowissenschaftlerin. Als sie während ihrer Forschungsarbeiten zu einem Einsatz in ...

"Todeskäfig" ist der erste Band der neuen Sayer-Altair-Reihe von Ellison Cooper. Diese ist FBI-Agentin und zugleich Neurowissenschaftlerin. Als sie während ihrer Forschungsarbeiten zu einem Einsatz in Washington gerufen wird, kann sie noch nicht ahnen welche Dimension der neue Fall annimmt. Das Todesopfer, ein junges Mädchen, wurde in einem verlassenen Haus in einem Käfig gefangen gehalten und ist qualvoll verdurstet. Das Mädchen entpuppt sich als die Tochter eines hochrangigen Senators. Als auch noch ein weiteres Mädchen verschwindet, kämpft die FBI-Agentin und ihr Team gegen die Zeit. Doch nicht nur dies stellt sie vor Herausforderungen - das FBI scheint einen Maulwurf zu haben. Wem kann sie daher also noch bei den Ermittlungen trauen? Ellison Cooper baut in diesem Thriller von Beginn eine packende Spannung auf. Teilweise bizarr düster, dann wieder rasant. Die kurzen Kapitel unterstützen dabei den Wechsel der Perspektiven und Orte. Geschickt wird der Leser dabei auch immer wieder zu möglichen Tätern geführt, bevor letztendlich sich der wahre herausstellt. Dabei muss ich sagen, dass ich selbst auch lange an der Nase herumgeführt wurde. Gut gefallen haben mir dabei auch die Einblicke in das Seelenleben der Sayer Altair, wobei aber in Summe für mich da einige kleine Fragezeichen geblieben sind. So werden einige Dinge angerissen, bleiben aber dann offen. Aber dies lässt dann ja auch Spielraum für die Folgebände. Letztendlich ist dieser Thriller durch den flüssigen Schreibstil aber gut zu lesen. Manchmal zwar ein klein wenig übertrieben, aber für mich ein guter Einstieg in die Serie und eine spannende Lektüre.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Der erste Fall der Gefängnisärztin Eva Korell

Verborgen
0

"Verborgen" ist der erste Fall der der neuen Eva-Korell-Reihe von Anna Simons. Eva Korell ist gerade von Berlin nach München gezogen und tritt ihre neue Stelle als Gefängnisärztin an. Schon im Vorfeld ...

"Verborgen" ist der erste Fall der der neuen Eva-Korell-Reihe von Anna Simons. Eva Korell ist gerade von Berlin nach München gezogen und tritt ihre neue Stelle als Gefängnisärztin an. Schon im Vorfeld trifft sie bei einer plötzlichen Erste Hilfe auf die verletzte Nicole Arendt, die wie sich später herausstellt die Ehefrau eines Inhaftierten an Evas neuem Arbeitsplatz ist. Dabei stellt sich heraus, das dieser jahrelang seine Frau misshandelt und in Kürze seine Haftstrafe abgesessen hat. Doch noch bevor dies der Fall ist, überschlagen sich die Ereignisse. Nicole ist plötzlich verschwunden, ihr Mann Robert wird in der JVA Opfer von Amtsmissbrauch und anscheinend steckt noch viel mehr dahinter. Einige Hinweise und Beweise stellen Zusammenhänge zwischen Robert Arendt und einer ungelösten Vergewaltigungsserie her. Der ermittelnde Kommissar Brüggemann sowie Eva Korell gehen dabei den Spuren nach und treffen auf immer mehr Ungereimtheiten. Die Autorin hat mit der Figur Eva Korell eine sympathische Protagonistin erschaffen, geprägt von der eigenen Vergangenheit und aber auch einem unbeirrbaren Willen. Ihr Gerechtigkeitssinn lässt sie dabei gleich auf Widerstände an ihrem neuen Arbeitsplatz in der JVA treffen, aber unbeirrt geht sie trotzdem ihren Weg. In dem Kommissar Brüggemann findet sie dabei einen Verbündeten, der ihre Vermutungen ernst nimmt und durchaus Gefühle in ihr weckt. Die Kombination dieser beiden Protagonisten hat mir gut gefallen und da bin ich gespannt wie sich deren Zusammenspiel in Folgebänden weiterentwickelt. Hervorzuheben ist aber, dass Anna Simons den Leser sehr lange im Ungewissen über den Täter lässt. Sie erzeugt von Beginn an eine Spannung (und das ganz ohne Mordopfer!), die ständig präsent ist und einen als Leser fesselt. Die Handlungsstränge laufen konsequent zusammen und trotzdem tappt man im Dunklen, wer hinter dem ganzen steckt. Und auch als dies dann endlich bekannt ist, kommt es zu einem furiosen Finale. Zwar handeln Brüggemann und Korell nicht immer ganz, wie es wahrscheinlich reale Ermittler machen würden, dies stört aber beim Lesen nicht. "Verborgen" ist für mich ein sehr gelungener Auftakt für diese neue Krimireihe rund um die Gefängnisärztin Eva Korell, bei dem ich jetzt schon gespannt bin, wie deren Entwicklung weitergeht.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Alle Wege führen nach Rom

Vespasian: Das Schwert des Tribuns
0

"Das Schwert des Tribuns" ist der Auftaktroman aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Der Autor erzählt dabei in dieser Reihe den Werdegang des jungen 16-jährigen Titus Flavius Vespasianus zum späteren ...

"Das Schwert des Tribuns" ist der Auftaktroman aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Der Autor erzählt dabei in dieser Reihe den Werdegang des jungen 16-jährigen Titus Flavius Vespasianus zum späteren römischen Kaiser. Im wesentlichen ist dieser erste Band in vier Teile gegliedert. Beginnend mit dem jungen Römer, der eigentlich glücklich auf dem Land am Hof seiner Eltern lebt, aber dann gemeinsam mit seinem Bruder Sabinus von den Eltern nach Rom geschickt wird um seine ersten Sporen im Militärdienst zu verdienen. Sabinus, der ihm diese Erfahrung schon voraus hat, soll seinen Weg als Senator machen. Kaum in Rom angelangt werden sie desbezüglich von ihrem Onkel unterstützt und schnell lernt Vespasian das Spiel um Macht und Intrigen kennen. Als er der Liebe wegen in erste Geschehnisse verwickelt wird, hilft nur sein schneller Aufbruch über die Via Aurelia vor den Prätorianern. Ausgestattet mit einem Geheimauftrag ist er auf dem Weg nach Thrakien, seinem neuen Einsatzgebiet als Militärtribun. Dort erwarten ihn schnell die ersten Kämpfe und er muss gut unterscheiden zwischen Freund und Feind, auch in den eigenen Reihen. Robert Fabbri hat hier einen gelungenen Auftaktroman aus der Zeit des römischen Imeriums geschrieben. Kurzweilig und flott liest sich die Geschichte, zeitweise wird man gedanklich direkt in die Jahre 25-26 A.D. zurückversetzt und kann sich bildlich gut die beschriebenen Ereignisse vorstellen. Ein klein wenig schwierig war dabei für mich nur, dass ein 16-jähriger Bursche teilweise schon so kalkuliert und hart im Kampf agiert, aber vielleicht waren in der Zeit die Menschen viel eher erwachsen als heute. Wie vom Autor im Nachwort beschrieben hat er sich für seine historische Aufarbeitung des Lebens von Vespasian etliche schriftstellerische Freiheiten gegönnt. Das finde ich auch absolut in Ordnung, denn der Leser bekommt hier einen spannenden Roman aus der Römerzeit und nicht ein "Geschichtsbuch". Gestalterisch sehr gelungen finde ich dabei auch das Cover, das einen Leser wie mich im Buchhandel auch zugreifen lässt um mehr darüber zu erfahren. Ebenso die historische Karte im Buch ist hilfreich, mehrmals verfolgte ich darauf den Weg des Protagonisten. Robert Fabbri hat im Original bereits acht Bände zu dieser Reihe veröffentlicht. Der Rowohlt-Verlag bringt nun innerhalb weniger Monate die ersten vier davon in deutscher Übersetzung auf den Markt. Als Leser freue ich mich darauf, denn nach Lesens diesen Auftaktroman will ich jetzt auch wissen wie der Weg Vespasians weitergeht.