Margot Friedlander beschreibt als junge Frau ihre schrecklichen Erlebnisse auf eine sehr berührende Art, die einerseits die Einstellung zum Guten im Mitmenschen arg strapaziert, aber andererseits wieder ...
Margot Friedlander beschreibt als junge Frau ihre schrecklichen Erlebnisse auf eine sehr berührende Art, die einerseits die Einstellung zum Guten im Mitmenschen arg strapaziert, aber andererseits wieder zeigt, dass es Menschen mit Herz und Verstand gibt, die sich für unschuldig Verfolgte selbstlos einsetzen. So durchlebte sie einen mehrjährigen, sehr harten Überlebenskampf unter einer permanenten Lebensgefahr, welcher durch den ständigen Begleiter von Hunger, Krankheit, Deportation in ein Todeslager im Osten geprägt war.
Konklusion: Ein interessantes, gut lesbares Geschichtsbuch, welches als wichtiges Mahnmal gelten kann, dass wir nie wieder in eine solche verbrecherische, rassistisch verblendete Gewaltspirale geraten.
Frau Friedländer ist eine der letzten Zeitzeuginnen, die den Holocaust überlebt hat. Sie hat viele Jahre in den USA gelebt, und ist vor etwa 10 Jahren wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, wo sie in ...
Frau Friedländer ist eine der letzten Zeitzeuginnen, die den Holocaust überlebt hat. Sie hat viele Jahre in den USA gelebt, und ist vor etwa 10 Jahren wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, wo sie in der Nähe des Kurfürstendamm lebt. Hier wird ein Gespräch über ihre Erfahrungen, mit der ehemaligen Ministerin Leuthäuser -Schnarrenberger wiedergegeben. Wir, die wir bisher solche Erfahrungen nicht machen mussten, können froh sein, dass wir set Jahrzehnten in Frieden leben durften. Wenn man aber hört, was Machthaber in Syrien, in Afghanistan, in Russland, in Argentinien, ihren Völkern antun, sollten unsere verantwortlichen Politiker sehr genau darüber nachdenken, welches Regime sie unterstützen, wohin Waffen aus unserem Land geliefert werden, und welche Förderungen wir direkt, oder indirekt leisten, die Menschenverachtende Machthabe unterstützen.
Mit dem "Buchspazierer" ist Carsten Henn eine unglaublich rührende Geschichte gelungen, genau das, was man in Zeiten wie diesen braucht.
Das Buch handelt von dem älteren Herrn Carl, der eine Leidenschaft ...
Mit dem "Buchspazierer" ist Carsten Henn eine unglaublich rührende Geschichte gelungen, genau das, was man in Zeiten wie diesen braucht.
Das Buch handelt von dem älteren Herrn Carl, der eine Leidenschaft für Bücher hegt und schon seit Jahrzehnten in seiner Heimatstadt bestimmten Kunden Bücher persönlich vorbeibringt. Diese Kunden haben alle spezielle Eigenschaften, die sie unglaublich liebenswert machen, wobei Carl ihnen immer Namen aus Romanen gibt, die er von diesen Eigenschaften ableitet. So gibt es zum Beispiel Effi Briest, Mr. Darcy oder Herkules.
Carls Leben bekommt eine neue Wendung, als ein kleines Mädchen, das sich selbst Schascha nennt beschließt, ihn auf seinen Bücherspaziergängen zu begleiten. Zunächst ist Schascha sowohl für Carl als auch für den Leser etwas gewöhnungsbedürftig, da sie ein bisschen altklug daher kommt und ihren ganz eigenen Kopf hat - doch mit der Zeit wird Schascha zu einer absoluten Sympathieträgerin und schleicht sich nicht nur in das Herz von Carl, sondern auch in das seiner Kunden und natürlich das des Lesers.
Während die tiefe Freundschaft zwischen Carl und Schascha wächst, erlebt Carl einige Schicksalsschläge und Schascha macht es sich zur Aufgabe, seinem Leben wieder Freude zu bereiten.
Die Geschichte ist gespickt mit kleinen Liebeserklärungen an die Literatur und an Bücher, in denen sich Bücherliebhaber sicher oft wieder erkennen werden - ich zumindest habe mich sehr oft sehr verstanden gefühlt.
Die Figuren sind durchweg sympathisch (bis auf eine, aber das sei an dieser Stelle nicht verraten) und so plastisch, das man am liebsten selbst mal mit Schascha und Carl ein Pinguineis verputzen möchte. Es gibt Stellen, die einen zu Tränen rühren und Stellen, die einen zum Lachen bringen - vor allem das Ende hätte schöner kaum sein können.
1944 lernt Lotte Wilhelm kennen und lieben. Nach dem Krieg wollen sie zusammen zu seinem Bruder Dieter nach San Francisco. Dieter ist Künstler und hat ein wundervolles Bild von Mohnblumen gemalt, das Wilhelm ...
1944 lernt Lotte Wilhelm kennen und lieben. Nach dem Krieg wollen sie zusammen zu seinem Bruder Dieter nach San Francisco. Dieter ist Künstler und hat ein wundervolles Bild von Mohnblumen gemalt, das Wilhelm Lotte schenkt. Bei einem ihrer heimlichen Treffen werden sie von einem heftigen Bombenangriff überrascht. Auf der Flucht lässt er sie allein in einem Brunnen zurück, damit sie vor den Flammen geschützt ist. Lediglich ein paar persönliche Kleinigkeiten und das Mohnblumenbild hat sie bei sich.
Zwischen Kennenlernen und der Bombennacht liegen heftige Zeiten, die Lotte und Wilhelm alles abverlangen. Beide kämpfen für Frieden und gegen die Nazis, jeder auf seine eigene Art. Die Beziehung der beiden wird auf eine harte Probe gestellt, nicht allein dadurch, dass jeder seine Geheimnisse hat, die auch der bzw. die Liebste nicht wissen darf. Vor allem Wilhelms Leben ist für Lotte ein einziges Fragezeichen. Warum trägt er Uniform, wo er doch gegen die Nazis ist? Und warum verschwindet er immer wieder für Tage oder Wochen? Warum weicht er allen ihren Fragen aus? Die Autorin hat hier ein sehr emotionales Werk geschaffen und das lesen gestaltet sich hier sehr spannend und auch aufregend. Das was man hier alles zu lesen bekommt, das geht einem schon ans Herz und macht einen doch auch sehr betroffen. Fazit: Ein gelungenes Buch über zwei Frauen in unterschiedlichen Jahrzehnten der deutschen Geschichte!
Wir befinden uns im Prag des 14. Jahrhunderts. Während eines schrecklichen Unwetters versinkt die steinerne Judithbrücke in den Fluten. Otlin schwört bei Gott, dass er die Brücke wieder aufbauen will, ...
Wir befinden uns im Prag des 14. Jahrhunderts. Während eines schrecklichen Unwetters versinkt die steinerne Judithbrücke in den Fluten. Otlin schwört bei Gott, dass er die Brücke wieder aufbauen will, wenn Gott seine Mutter, die in die Fluten zu stürzen droht, errettet. Jahre später bekommt der Baumeister Jan Otlin die Gelegenheit, sein Gott gegebenes Versprechen einzulösen. Doch er ist von Feinden umgeben, die nichts unversucht lassen, den Konkurrenten Otlin auszuschalten. Die Ortschaften sind sehr real beschrieben und auch die Kleidung bzw. Lebenssituationen hat man direkt vor Augen. Es macht richtig Spaß die 600 Seiten zu lesen, besonders da das Buch mit dem Ende startet. Es ist sehr spannend aufgebaut und so interessant, dass man es ziemlich zügig lesen muss. Da kommt keine Langeweile auf, im Gegenteil. Der Roman liest sich sehr gut. Von der ersten bis zur letzten Seite hatte ich große Freude am Lesen.