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Veröffentlicht am 21.01.2024

Seltsam

Die Vegetarierin (Geschenkausgabe)
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Der Roman ist in drei Teile eingeteilt. Der erste Teil wird aus der Ich-Perspektive von Yong-Hyes Ehemann erzählt. Zwischendrin gibt es immer wieder kursive Passagen, die vermutliche die Gedanken und Träume ...

Der Roman ist in drei Teile eingeteilt. Der erste Teil wird aus der Ich-Perspektive von Yong-Hyes Ehemann erzählt. Zwischendrin gibt es immer wieder kursive Passagen, die vermutliche die Gedanken und Träume von Yong-Hye sein sollen. Den zweiten Teil bekommen wir aus der Sicht von dem Ehemann von Yonge-Hyes Schwester In-Hye erzählt und den dritten Teil von In-Hye selbst. Beide allerdings in der dritten Person geschrieben. Auch wenn die Erzählperspektive wechselt, schreitet die Zeit in der Geschichte voran. Einige Teile werden nochmals aus andere Sicht geschildert, aber es wird weitestgehend auf Wiederholungen verzichtet. Yong-Hyes Sicht bleibt uns allerdings fast gänzlich verborgen.
Mir fällt es nicht leicht das Buch in richtige Worte zu fassen. Zunächst einmal sind mir die kulturellen Unterschiede aufgefallen. Die Geschichte spielt im Heimatland der Autorin, Südkorea. Es wird deutlich, dass Südkorea zwar ein modernes Land ist, aber dennoch herrscht in der Familie und der Ehe noch ein Patriarchat vor. Da wird auch nicht vor Gewalt zurück geschreckt und das vor den Augen der ganzen Familie. Ehebruch gilt als strafbar, aber Vergewaltigung in der Ehe scheint dann wieder in Ordnung zu sein.
Ich war oft erschrocken mit welcher Gewalt und Wut die Leute Yong-Hye begegnet sind. Ihr permanenter Widerstand kein Fleisch essen zu wollen hat bei ihrer Familie sofort zu Eskalationen geführt bei denen es mir manchmal kalt den Rücken herunter gelaufen ist. Das war weit entfernt von einem normalen menschlichen Umgang, wie wir ihn in unserer deutschen Kultur haben.
Es ist die Geschichte eines Zerfalls, scheinbar nur dadurch ausgelöst, dass Yong-Hye kein Fleisch mehr essen will. Yong-Hyes Vegetarismus ist wie ein Makel, mit dem in keinster Weise in dieser Kultur, die unter strengen sozialen Normen steht, umgegangen werden kann. Er führt dazu, dass sich fast die ganze Familie von ihr abwendet und ihr Mann sich von ihr scheiden lässt. Das erschien mir völlig grotesk und wäre es nicht so furchtbar, hätte ich wirklich lachen müssen. Auch die Familie ihrer Schwester zerbricht daran.
Ich sehe hier aber nicht den Vegetarismus als alleiniges Problem, sondern er ist lediglich eine Folge aus Yong-Hyes psychischer Erkrankung. Sie leidet ganz offensichtlich an Wahnvorstellungen und es handelt sich nicht um irgendeinen Spleen oder einen Akt der Unabhängigkeit, so wie es zunächst der Klappentext vermuten lässt.
Mit zunehmenden Leseverlauf hat mich das Buch immer weiter runter gezogen und wirklich verstört. Die menschlich Abgründe, die sich hier auftun, ist nichts für zarte Gemüter. Wer hier auf ein Happy End oder einen kleinen Funkten Licht erhofft, der hofft vergebens. Auch das Ende ist relativ offen und frei interpretierbar.

FAZIT:
Die Aneinanderkettung der Umstände aus dem Vegetarismus von Yong-Hye, die als Folge eine ganze Familie und Existenzen zerstört, ist zweifelsohne ein Stück weit genial ausgearbeitet. Dennoch ist es kein Buch, was ich ein zweites Mal lesen werde, denn es war wirklich an meiner persönlichen Grenze des Ertragbaren und vieles hat bei mir auch absolutes Unverständnis hervorgerufen.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Nicht mein Buch

Der Teufel von New York
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Es ist ganz anders als das was man kennt, irgendwie aber auch nichts Halbes und nichts Ganzes. Historisch interessant aber zäh, dazu Crime Elemente, die zu kurz kommen.
Der Einstieg war schwierig und ich ...

Es ist ganz anders als das was man kennt, irgendwie aber auch nichts Halbes und nichts Ganzes. Historisch interessant aber zäh, dazu Crime Elemente, die zu kurz kommen.
Der Einstieg war schwierig und ich habe ziemlich lange gebraucht um rein zu finden.

Timothy Wilde wird zusammen mit seinem Bruder Valentine Polizist. Der ist korrupt, nimmt Drogen und ist einer der interessantesten Charakter im Buch. Allgemein sind die Figuren vielschichtig und gut gezeichnet. Zusammen mit dem lebendigen düsteren Setting und der passenden detaillierten Sprache, wäre das Ganze eigentlich total vielversprechend.

Dann trifft Timothy auf die kleine Bird. Das Mädchen ist verstört, geheimnisvoll und voller Blut. Und sie führt ihn zu 19 Kinderleichen, mit denen das große Rätselraten beginnt. Denn jeder aus seinem Leben scheint irgendwie in die Sache verstrickt zu sein.

Es gibt zwar einige überraschende und gute Wendungen, trotzdem konnte mich das Buch überhaupt nicht fesseln. Die Spannung, die immer wieder kurz aufkommt, verliert sich auch immer wieder sehr schnell in den vielen Längen.

Insgesamt schwierig. Und trotzdem sind da noch interessante Darstellung des harten Lebens, die Idee,die eigentlich gut ist und vor allem die offenen Fragen. Vielleicht gefällt mir der zweite Teil ja besser.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Sehr spannend

Danger
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Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der New-Orléans Reihe. Und obwohl die einzelnen Fälle an sich abgeschlossen sind und es sich jedes Mal um neue Protagonisten dreht, würde ich euch empfehlen, ...

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der New-Orléans Reihe. Und obwohl die einzelnen Fälle an sich abgeschlossen sind und es sich jedes Mal um neue Protagonisten dreht, würde ich euch empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn das Ermittlerduo bleibt gleich und entwickelt sich auch weiter.
Die Handlung geht gleich auf den ersten Seiten spannend los und bleibt auch das komplette Buch auf diesem Niveau. Lisa Jackson lässt dem Leser keine Zeit zum Durchatmen. Wäre es kein Buddyread gewesen, hätte ich das Buch vermutlich in eins zwei nächten durchgelesen. Geschickt schafft die Autorin es, dem Leser Indizien zu einem potentiellen Mörder zu liefern, um ihn gleich darauf wieder zu entlasten. Und dann im nächsten Kapitel erneut verdächtig zu machen. Mehrere potentielle Zusammenhänge kreuzen sich, ergeben am Anfang jedoch nur lose Fäden. Erst kurz vor Ende setzt sich das Puzzle dann komplett zusammen.
Die Handlung bietet auch dem Thema außersinnliche Wahrnehmungen einen Spielraum. Dies geschah im Rahmen einer sehr sympathischen Protagonistin, die sich selbst nicht zu wichtig nimmt und wurde authentisch verarbeitet.

Olivia ist ein sehr gelungener Charakter. Die Protagonistin hat Ecken und Kanten, ist keinesfalls perfekt, sondern einfach nur menschlich. Mir war sie sehr sympathisch. Und auch das Ermittlerduo Benz und Montoya durfte ich hier besser kennenlernen. Dadurch, dass die Kapitel aus verschiedenen Sichtweisen berichteten, erhielt der Leser einen guten Einblick in die einzelnen Gedanken, auch in die des Mörders.

Ein wahnsinnig gutes Buch, welches mich kompromisslos begeistert hat. Lisa Jackson weiß einfach, wie sie den Leser fesselt.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Tolles Buch

Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt
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Mit “Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt” hab ich den ersten Teil der neuen Trilogie von Anne Jacobs. Was soll ich sagen, ich bin begeistert!

Da ich die “Tuchvilla”echt toll fand, musste ich natürlich ...

Mit “Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt” hab ich den ersten Teil der neuen Trilogie von Anne Jacobs. Was soll ich sagen, ich bin begeistert!

Da ich die “Tuchvilla”echt toll fand, musste ich natürlich auch dieses Buch lesen. Ich wurde nicht enttäuscht.

Der kleine Dorfladen ist in Dinglbach der Dreh- und Angelpunkt des Ortes. Bei der Witwe Mathe Haller und ihren drei Töchtern treffen sich die Frauen und man erfährt immer die Neuigkeiten.
Ihre Tochter Hertha hilft ihr gern im Laden, doch die zweite Tochter Frieda hat andere Ambitionen. Sie möchte Schauspielerin werden. Das will ihre Mutter jedoch absolut nicht erlauben. In Schullehrer Hohnermann hat sie zwar Unterstützung, doch ob das was hilft?
Auch in Ilse Küppes, Helga Schütz, Oskar Michalski finden wir spannende Charaktere, die alle sehr realistisch gezeichnet sind und an deren Schicksalen wir teilhaben dürfen.
In meinen Augen ist die Zeit der zwanziger Jahre gut dargestellt und es wird aufgezeigt, mit welchen Problemen und Vorurteilen die Dorfbewohner zu kämpfen hatten.
Ich fand es schön, dass in den Kapiteln immer wieder aus der Sicht diverser Hauptcharaktere geschrieben ist. So kann man sich sehr gut in jeden einzelnen hineinversetzen..
Der flüssige und lebendige Schreibstil hat mich direkt nach Dinglbach gebracht und ich hab mich da richtig heimisch gefühlt.
Ich hoffe jetzt, dass ich nicht zu lange auf den zweiten Teil warten muss, denn eigentlich würde ich gern direkt weiterlesen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, da ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe beim Lesen.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Ich musste es abbrechen, war leider enttäuscht

Überbitten
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Nachdem ich das Buch „Unorthodox“
gelesen hatte, und wie viele andere, sehr begeistert war, musste ich natürlich auch „Überbitten“ lesen.
Zum einen hat sich, meiner Meinung nach, der Schreibstil stark ...

Nachdem ich das Buch „Unorthodox“
gelesen hatte, und wie viele andere, sehr begeistert war, musste ich natürlich auch „Überbitten“ lesen.
Zum einen hat sich, meiner Meinung nach, der Schreibstil stark verändert.
Natürlich entwickelt man sich weiter, aber Kilometer lange Schachtelsätze, bei denen man am Ende nicht mehr weiß um was es am Anfang ging, empfinde ich nicht als positive Veränderung.
Was mich allerdings am meisten gestört hat, war die mehrfache Betitelung von blonden Menschen mit hohen Wangenknochen, denen Frau Feldmann auf ihren Europareisen begegnet ist, als „Arier“, im negativsten Sinne. („mit genetisch bedingtem bösem Zug“) (Zitat S. 276)
Auch das ist für mich Diskriminierung.
Sehr schade, aber rassebedingte oder religiöse oder welcher Art auch immer geartet Vorurteile,
schüren immer Hass.
Ich habe das Buch nicht zuende gelesen…

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