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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2021

Lebensfragen

Aus der Mitte des Sees
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Wahrhaft poetisch und mit schlichtweg schönen Sätzen lässt er die Leser*innen in die kontemplative Welt einer Benediktinerabtei eintauchen, lässt lebensweltlich banale Ereignisse, bedeutsame Lebensentscheidungen ...

Wahrhaft poetisch und mit schlichtweg schönen Sätzen lässt er die Leser*innen in die kontemplative Welt einer Benediktinerabtei eintauchen, lässt lebensweltlich banale Ereignisse, bedeutsame Lebensentscheidungen und Konflikte sich ereignen und schickt diese anhand der Themen Geburt und Tod, Selbstversenkung und Liebe, bei sich sein und beim anderen sein, auf die Bühne der Literatur. Im Buch geht es um den Protagonisten und Mönch Lukas, es beschreibt seine Gedanken zum Beispiel über den ausgeschiedenen Bruder Andreas der nun verheiratet ist und ein Kind hat aber auch über andere Mönche. Hierbei ist der See der zum Kloster gehört sein Rückzugsort den er auch ganz gerne zum Schwimmen nutzt. Moritz Heger gestaltet seinen Roman weitgehend in einer Art innerem Monolog seiner Hauptperson Lukas, der auch gedankliche Gespräche mit anderen Personen, z.B. Andreas führt.
So ermöglicht der Autor uns tiefe Einblicke in die Empfindungen und Gedanken seiner Hauptperson Mir hat diese von den inneren Monologen des Protagonisten getragene Geschichte sehr gefallen. Man wurde so wunderbar mitgenommen auf diesen, seinen Weg und es bleibt nicht aus, unweigerlich auch selbst in sich hinein zu horchen und sich Fragen zu stellen.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Abwechslung beim Homeschooling

Dein bester Freund? Bist du!
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Meine beiden Söhne waren begeistert vom Buch, ist es gerade in dieser harten Zeit eine gelungene Abwechslung zum digitalen Lernen. Gestresst in der Schule, unzufrieden mit dem eigenen Aussehen und genervt ...

Meine beiden Söhne waren begeistert vom Buch, ist es gerade in dieser harten Zeit eine gelungene Abwechslung zum digitalen Lernen. Gestresst in der Schule, unzufrieden mit dem eigenen Aussehen und genervt von den Eltern - die schwierige Mischung aus schulischem Leistungsdruck und einsetzender Pubertät macht vielen Heranwachsenden zu schaffen. Dieses Buch begleitet sie auf dem Weg vom Kind zum Jugendlichen. Kurze Texte und Tipps, Ankreuzlisten, Tests und andere Mitmachelemente helfen dabei, einen achtsamen Umgang mit sich selbst zu finden. Am Ende des Buches sind noch Kärtchen mit aufmunternden Worten zu finden, die man ausscheiden kann. Die fand mein jüngster Sohn am besten. Für jeden ist etwas dabei. Es wird hier bestimmt keine Langeweile geben! Schönes Buch für zwischendurch, man kann es immer wieder mal zur Hand nehmen, wenn gerade Langeweile oder Frust ist.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Glückskinder, der Krieg ist vorbei, die harten Jahre noch nicht

Glückskinder
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Wenn man am Sonntagmorgen (halb 6) extra vor allen aufsteht um das Buch in Ruhe zu Ende zu lesen…
Ich muss gestehen das passiert mir nicht oft, aber beim Roman GLÜCKSKINDER von Teresa Simon schon.
Ein ...

Wenn man am Sonntagmorgen (halb 6) extra vor allen aufsteht um das Buch in Ruhe zu Ende zu lesen…
Ich muss gestehen das passiert mir nicht oft, aber beim Roman GLÜCKSKINDER von Teresa Simon schon.
Ein bewegendes Buch aus einer für mich, glücklicherweise, völlig weit entfernten Zeit.
München….Wir schreiben das Jahr 1945, der Krieg ist in den letzten grausamen Zügen. Ich lerne die junge Griet kennen, Zwangsarbeiterin und mit einem enormen festen Lebenswillen. Ihr Mantra um die Zeit zu überstehn: Ich. Bin. Griet. Van.Mook. Ich.Werde. Leben.
Sie wird nach dem Krieg im amerikanischen Sektor in eine Wohnung einquartiert, dort trifft sie auf Toni.
Toni ist ebenfalls im gleichen Alter wie Griet. Sie hatte Glück die Wohnung ihrer Tante, in der sie lebt, wurde von den Bomben verschont. Nun treffen in dieser Zwangs-WG viele unterschiedliche Charaktere aufeinander. Doch alle können ein von sich sagen, sie hatten Glück. Sie haben die grausame Nazi-Zeit überlebt, jede Seele trägt unterschiedliche Erlebnisse und erbarmungslose Schicksale in ihrem Koffer.
Der Krieg ist zwar vorbei, doch die Zeit danach ist geprägt von Hunger, Not und Überlebenskämpfen auf den Straßen.
Ich möchte nicht zu viel von Inhalt verraten, nur so viel die Charaktere erleben enorme Reifungen und Schicksalsschläge. Teresa Simon versteht die Personen zu formen und ihnen Schliff und Stil zugeben. Ebenfalls bemerkenswert die Beschreibung der Straßen von München und der neuwachsenden Kulturszene. Ein wirklich gelungenes Abbild der damaligen Zeiten und eine Mahnung (man kann es nicht oft genug sagen), dass sich solche furchtbaren Zeiten nie wiederholen.
Mehr als einmal hatte ich beim Lesen meine beiden Großmütter vor Augen, sie waren ungefähr so alt wie die beiden Hauptprotagonistinnen… in der Blüte der jungen, unbeschwerten Jahre, durch solche Zeiten zu gehen und sie zu überstehen, davor ziehe ich meinen Hut.

Ich bedanke mich aus tiefsten Herzen für dieses enorm bereichernde Buch.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Spannung pur

Winzerschuld
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Dies ist der 4.Fall einer Krimireihe mit Hobbydetektiv Karl-Otto-Hattemar.Das Buch kann aber auch ohne Vorkennntisse der Vorgänger gelesen werden.Ich kannte die vorherigen Teile schon und war total begeistert.Deshalb ...

Dies ist der 4.Fall einer Krimireihe mit Hobbydetektiv Karl-Otto-Hattemar.Das Buch kann aber auch ohne Vorkennntisse der Vorgänger gelesen werden.Ich kannte die vorherigen Teile schon und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich der Autor in den Bann gezogen.Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.Ich freute mich Hobbydetektiv Karl-Otto-Hattemar wieder zu treffen.Natürlich begleitete ich ihn eine Weile und erlebte dabei viele interessante Momente.Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche fassettenreiche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich wieder Karl-Otto-Hattemar und habe ihn gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren interessant.

Dem Autor ist hier wieder ein wirklich interessanter Krimi gelungen.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich das Dorf,die ländliche Umgebung,die Fastnachtsstimmung,die Bewohner und den Winzer.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Die Ermittlungen erwiesen sich als äussert schwierig.Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse und ich durfte hautnah dabei sein.Toll fand ich auch die Rückblicke in die Zeit des 2.Weltkrieges.Die Handlung blieb durchweg einfach interessant,dramatisch und mitreissend.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Durch die guten Recherchen von Andreas Wagner habe ich auch viele neue Informationen über die Winzerarbeit erhalten.Auch den Humor hat der Autor nicht vergessen.Bei so mancher Situation konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.Faziniert haben mich auch die sehr ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze und der ländlichen Gegend.Auch die Fasnachtsstimmung hat der Autor hervorragend zum Ausdruck gebracht.Bis zum Schluss wusste ich nicht wer nun eigentlich der Mörder ist.Das Ende hat mich dann auch begeistert.

Das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.Wieder einmal hatte ich viele spannende und unterhaltsame Stunden mit dieser Lektüre und vergebe ich glatte 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Anspruchsvoll

Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens
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Wie immer fesselt Prechts Schreibstil, der Streifzug durch die Welt der Künstlichen Intelligenz unterhält und regt gleichermaßen zum Nachdenken an. Wenn Precht erklärt, wie eine KI die Welt "erleben" muss ...

Wie immer fesselt Prechts Schreibstil, der Streifzug durch die Welt der Künstlichen Intelligenz unterhält und regt gleichermaßen zum Nachdenken an. Wenn Precht erklärt, wie eine KI die Welt "erleben" muss oder wenn er aufzeigt, wie KIs sich für manche Forscher aus der Evolution natürlich ergeben, kann man nur Staunen, ob aus Faszination oder kopfschüttelnd. Es gelingt Precht zu zeigen, dass von den Maschinen zwar keine Gefahr à la "Terminator" ausgeht, dass sie jedoch Probleme schaffen, die wir ohne sie nie gekannt hätten. Das in meinen Augen spannendste Kapitel behandelt die Aspekte der moralischen Programmierung einer Maschine, wo Precht das klare und argumentativ sehr gut vorgetragene Fazit "geht gar nicht" ziehen muss. Auch die Darstellung der Unmöglichkeit eines wirklich sich durchsetzenden autonomen Autos kann mich überzeugen.
Precht wirkt auf einer eher persönlichen Ebene, die Politik erreicht er mit seinen Darstellungen leider nicht (sonst hätte sich nach seinem besten Buch, "Tiere denken", vieles am politischen Umgang mit Tieren ändern müssen), immerhin aber kann er bewirken, dass manch einer umdenkt - etwa, wie nach der Lektüre dieses Buchs, bei der Einstellung zur sakrosankt wirkenden Technologie, deren Verselbständigung zur KI, wie Precht eindringlich darstellen kann, alles andere als festgemeißelt ist.

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