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Veröffentlicht am 15.08.2023

Zeitgeschichte

Ich bin ein Stern
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n ihrem Buch "Ich bin ein Stern" beschreibt die mittlerweile in den USA lebende Inge Auerbacher ihre Kindheit im NS-Staat, die Deportation ihrer Familie nach Theresienstadt und ihre schrecklichen Erlebnisse ...

n ihrem Buch "Ich bin ein Stern" beschreibt die mittlerweile in den USA lebende Inge Auerbacher ihre Kindheit im NS-Staat, die Deportation ihrer Familie nach Theresienstadt und ihre schrecklichen Erlebnisse während des Nazi-Terrors.
Geboren in einer badischen Kleinstadt ist sie gemeinsam mit ihrer Familie bald gezwungen, zu Verwandten in das schwäbische Göppingen-Jebenhausen umzuziehen. Inges Vater war Kriegsversehrter aus dem ersten Weltkrieg, wohl nur deshalb entkam die Familie der ersten Deportationswelle von Juden aus Göppingen über Stuttgart nach Riga am 1. Dezember 1941. 1942 wurde Inge mit ihren Eltern letztlich nach Theresienstadt deportiert - und überlebte den Holocaust.

Dieses Buch bewegt in vielerlei Hinsicht: es beschreibt das Grauen in Theresienstadt aus der Sicht eines kleinen Mädchens, aber auch den Terror, den es hier mitten unter uns in süddeutschen Kleinstädten erlebte.
Jedem, der sich für authentische Zeitzeugenberichte über dieses schreckliche Kapitel deutscher Zeitgeschichte interessiert, sei dieses Büchlein wärmstens empfohlen.Besonders für jüngere Leser geeignet

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Zu langatmig

Geisterfjord
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Drei Städter begeben sich auf eine abgelegene Gegend, in der sie von der Zivilisation fast gänzlich abgeschnitten sind, um dort ein altes Haus zu restaurieren. Dann geschehen dort unheimliche Dinge und ...

Drei Städter begeben sich auf eine abgelegene Gegend, in der sie von der Zivilisation fast gänzlich abgeschnitten sind, um dort ein altes Haus zu restaurieren. Dann geschehen dort unheimliche Dinge und Konflikte zwischen den dreien sind vorprogrammiert. Diese Passagen sind recht atmosphärisch und spannend.

Gleichzeitig wird die Geschichte einer Polizistin und eines Psychologen erzählt, die eine Reihe rätselhafter Todesfälle und Vorfälle zu klären versuchen. Wie hängen beide Geschichten zusammen? Wie klären sich die rätselhaften Vorkommnisse letztlich auf.

Ohne spoilern zu wollen, kann ich verraten, dass sich keine natürliche Erklärung für die Phänomene findet. Generell bin ich einer übernatürlichen Erklärung auch nicht abgeneigt, aber wenn man einen Thriller erwartet, denkt man beim Lesen die ganze Zeit darüber nach, wie sich alles klären könnte. Ich fand den Roman zwar ganz spannend, aber gerade die Auflösung fand ich dann doch etwas wirr und überzogen und irgendwie unbefriedigend. Da hätte ich mir mehr erwartet.

Ein ganz netter Schmöker, an den man nicht mit den falschen Erwartungen herangehen sollte. Ich würde ihn also nur bedingt empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Gar nicht reingefunden

Die Frauen
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"Die Frauen" ist ein großes, sehr langweiliges Buch. Groß, weil Boyle ein anschauliches Sittengemälde gelingt, ein biographisches Werk, das viel Zeitgefühl und einiges über seine Hauptfigur vermittelt. ...

"Die Frauen" ist ein großes, sehr langweiliges Buch. Groß, weil Boyle ein anschauliches Sittengemälde gelingt, ein biographisches Werk, das viel Zeitgefühl und einiges über seine Hauptfigur vermittelt. Langweilig, weil es keine Entwicklung gibt, und weil die Figuren allesamt armselig und fremd- bzw. wrightgesteuert daherkommen, beginnend bei der Schülerschar des Architekten und längst nicht endend bei seinem Harem. Einzig Miriam, die offensive, selbstbewusste, drogensüchtige Mittvierzigerin, die Wright auf furiose Weise gezielt erobert, um dann ebenso großartig an der Beziehung zu scheitern, entwickelt Konturen und nachempfindbare Eigenschaften. Die anderen Frauen in Wrights Schatten verharren dort auch, weshalb sie sich nicht als Hauptfiguren eignen. Bleibt eine sich im Kreis drehende Lebensgeschichte, der auch die ironische Stimme des japanischen Erzählers nicht genug Farbe verleiht, um sie einen mehr als fünfhundert Seiten starken Roman tragen zu lassen. Tatsächlich gibt es amüsante und spannende Passagen, aber am Ende steht die Erkenntnis, dass weder Kunstgriffe bei der Chronologie, noch Selbstplagiate bei der Erzählperspektive darüber hinwegtäuschen können, dass hier nur etwas mäßig Interessantes erzählt wird. Auf hohem Niveau zwar, aber das erweist sich als wenig probates Mittel gegen die fortwährende Leserermüdung.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Tolles Buch für alle die Natur lieben

Das geheime Leben der Bäume
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ind Bäume einfach nur tumbe Gewächse, die mehr oder weniger sinnlos wachsen und in die Luft ragen? Hat die Fotosynthese lediglich das Resultat der Ozonanreicherung der Luft? Weshalb bilden manche Arten ...

ind Bäume einfach nur tumbe Gewächse, die mehr oder weniger sinnlos wachsen und in die Luft ragen? Hat die Fotosynthese lediglich das Resultat der Ozonanreicherung der Luft? Weshalb bilden manche Arten an ihren dicken Stämmen kleine Verästelungen, warum leiden Eichen unter den Buchen, wieso sind Erstere gar nicht so robust, wie es der Volksmund seit eh und je kolportiert?

Diese und viele, viele weitere Fragen beantwortet der passionierte Naturliebhaber und Förster Peter Wohlleben im vorliegenden Band, der ebenso unerwartet wie verdient große Verbreitung findet. Mehr noch: Er gewährt in leicht verständlicher Sprache und in viele übersichtliche Kapitel gegliedert vielschichtige Einblicke in ein Natursystem, wie es für Otto Normalverbraucher überraschender und erkenntnisreicher kaum geraten kann. Man lernt, dass Bäume über ein ureigenes Kommunikationssystem verfügen, mit dem sie sich untereinander austauschen, um Nachbarn beispielsweise vor Schädlingen zu warnen, erhält Einblick in das Wie und Warum des unterirdischen Wurzelgeflechts, die Aufgaben der allgegenwärtigen Pilze, erfährt, auf welche Art und Weise sich die Arten gegenseitig unterstützen, gar helfen und nimmt staunend zur Kenntnis, dass das System Wald dem System Menschheit insgesamt betrachtet ganz und gar nicht so unähnlich ist: Halten doch die gleichen Arten fest zusammen, um fremde zu bekämpfen, will eine jede ganz nach oben ans Licht, an die buchstäbliche Sonnenseite des Lebens ohne Rücksicht auf im Wortsinn fremde Stämme, die nach Möglichkeit klein gehalten, gar verdrängt werden - da sage noch jemand, die Spezies Mensch habe diese Verhaltenschemata für sich gepachtet...

Seriös und ohne jegliche Effekthascherei verfasst hat der Autor das für mich in diesem Jahr bisher informativste und gewinnbringendste Sachbuch vorgelegt, das einen schier unerschöpflichen Quell an neuen Erkenntnissen gewährt.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Ganz ok

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Es ist meiner Ansicht nach nicht der übliche super Boyle.. Das Buch hat mich in manchen Teilen geägert, ja sogar gelangweilt. Ich mochte nicht, dass diese so blass gezeichnete Aimée mit dem Schimpasen ...

Es ist meiner Ansicht nach nicht der übliche super Boyle.. Das Buch hat mich in manchen Teilen geägert, ja sogar gelangweilt. Ich mochte nicht, dass diese so blass gezeichnete Aimée mit dem Schimpasen Sam wie mit einem Menschen zusammenlebt. Das kann nicht gut gehen, ist auch unglaubwürdig, jedenfalls in meinen Augen.
Dass der Menschenaffe wie ein amerikanisches Zirkuskind gekleidet ist (und mit Gebärdensprache agiert), jahrelang, tagein tagaus, und dass er Aimée liebt!!! und sie ihn auch, empfinde ich als peinlich. Der arme Schimpanse, der zum Menschenkind gemacht werden soll tat mir leid. Das kann nicht funktionieren! Schauerlich jedoch und bestimmt den Tatsachen entsprechend sind die Schilderungen von in Käfigen gehaltenen Menschenaffen. Quälereien, Grausamkeiten. Vielleicht eine aufsehenerregende Story, aber mir zu "amerikanisch"...

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