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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Entdecke den Shakespeare in dir!

Plötzlich Shakespeare
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Wie schon Mieses Karma hat mir nun auch Plötzlich Shakespeare ausgesprochen gut gefallen. Der Autor versteht es einfach, unterhaltsame Geschichten zu schreiben, die gleichzeitig einen tieferen Sinn vermitteln.
Hier ...

Wie schon Mieses Karma hat mir nun auch Plötzlich Shakespeare ausgesprochen gut gefallen. Der Autor versteht es einfach, unterhaltsame Geschichten zu schreiben, die gleichzeitig einen tieferen Sinn vermitteln.
Hier geht es um die "wahre Liebe" und, wie auch schon in Mieses Karma, um die Wiedergeburt der Seele.

Rosa, eine klischeehafte, wahrlich nicht perfekte, aber genau deshalb auch wahnsinnig liebenswerte Frau, fährt, im wahrsten des Sinne des Wortes, in einen männlichen Körper ein. Nun muss sie nicht nur im 16. Jahrhundert klar kommen, sondern sich zu allem Übel auch noch mit dem berühmten William Shakespeare einen, wohl angemerkt, männlichen Körper teilen ...

Klingt witzig? - Ist es auch!
Und warum das Ganze? Na weil Rosa herausfinden soll, was im Leben die wirklich "wahre Liebe" ist.
So viel kann ich euch verraten: Sie findet es heraus! - Und zwar auf mehrere Arten: auf eine einerseits unglaublich lustige und peinliche, aber auch auf eine ebenso lebensgefährliche Weise.
Dabei hat Rosa auch einige wissenswerte Erkenntnisse errungen, wie zum Beispiel, dass die Seele weder männlich noch weiblich ist, oder dass wir Menschen der Gegenwart viel zu schlecht drauf sind, dafür, dass es uns so gut geht.

All das war so herrlich locker leicht, amüsant und interessant zu lesen, dass ich Plötzlich Shakespeare sehr gerne weiterempfehle. Zumal das Buch wohl auch den schönsten, berührendsten Abschluss hatte, den ich seit langem gelesen habe. Die 5 Sterne hat es redlichst verdient!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine tragische Geschichte von Liebe, Verrat und Schmerz

Das Orchideenhaus
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Wundervoll! - Schon von Anfang an hat mich diese Geschichte in ihren Bann ziehen können. Der unglaublich fesselnde Schreibstil war wohl Schuld, dass ich nicht mehr zu lesen aufhören wollte.

Da dies ein ...

Wundervoll! - Schon von Anfang an hat mich diese Geschichte in ihren Bann ziehen können. Der unglaublich fesselnde Schreibstil war wohl Schuld, dass ich nicht mehr zu lesen aufhören wollte.

Da dies ein Buch über große Geheimnisse und Skandale in der Familie ist, war mir klar, dass vorher einige Rätsel und dann die heiß ersehnten Enthüllungen auf mich zukommen würden. Aber ich habe nicht erwartet, dass mich das so sehr mitreißen können wird. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein sehr neugieriger Mensch bin und mich Rätselhaftes immer schon besonders interessiert hat. Und hier wollte ich während dem Lesen eben dauernd wissen, wie diese Situation ausgeht, oder wie jene Beziehung fortgeführt wird. - Also die Sogwirkung war einfach enorm!

Mit den Protagonisten habe ich mitgefiebert, mitgehofft und beinahe auch mitgeweint. Die Enthüllungen waren teilweise echt schockierend und/oder unglaublich. Die haben ein ganz eigenes Gefühl bei mir ausgelöst. Und manchmal wusste ich dann schon gar nicht mehr, mit welchem Charakter ich jetzt mehr Mitleid haben soll.

Sehr gut gefallen haben mir die zwei Erzählstränge. Einer aus der heutigen Zeit und der zweite aus den 1930er Jahren, zu Zeiten des zweiten Weltkrieges. Die haben sich immer wieder abgewechselt und ich muss sagen, dass ich in beiden sehr gerne gelesen habe.
Ebenfalls schön war, ganz am Anfang des Buches, die kurze Geschichte, in der es um den Mythos der schwarzen Orchidee geht. Genau diese Geschichte hat sich ganz zum Schluss, nur in einer etwas anderen, zeitgerechteren Art und Weise, auch zugetragen.
Die Schauplätze des Buches sind vorrangig Thailand, Frankreich und England. Wobei ich bei letzterem die schön beschriebene, typisch englische Atmosphäre, die ich persönlich ja so liebe, ganz besonders genossen habe.
Wer sich auf eine geheimnisvolle, ereignisreiche und berührende Geschichte, die vor Liebe, Tragik, Verrat und Schmerz nur so strotzt, einlassen möchte, der ist hier genau richtig!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Poesie all dessen, was an Schönheit erinnert.

Luisito - eine Liebesgeschichte
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Mit dem Papagei Luisito ist Anselmas kleine, deprimierende Welt zu einem schöneren Ort geworden. Anselmas Alltag war trist, lieblos und arm an sozialen Kontakten, aber mit "dem Geschenk des Himmels", wie ...

Mit dem Papagei Luisito ist Anselmas kleine, deprimierende Welt zu einem schöneren Ort geworden. Anselmas Alltag war trist, lieblos und arm an sozialen Kontakten, aber mit "dem Geschenk des Himmels", wie sie Luisito bezeichnet, mit der Buntheit des Vogels, hat auch ihr Leben wieder Farbe bekommen. Anselma blüht förmlich auf, meldet sich bei Bekannten und Freunden, mit denen sie schon Jahre keinen Kontakt mehr gehabt hat, ja sie gibt sogar ein Fest, das zu einem vollen Erfolg geworden ist.

Dass ein Papagei für einen Menschen zu einem so tollen Freund werden kann, der es sogar schafft, dass man erneut Lust auf das Leben verspürt und wieder aktiv wird, fand ich wirklich bemerkenswert. Gewundert hat es mich aber nicht, denn die Beschreibungen, wie die beiden, Vogel und Mensch, miteinander gelebt und kommuniziert haben, waren so rührend und voller Liebe. All das, was Anselma in ihrem Leben gefehlt hat, konnte Luisito ihr geben, und da verstehe ich sehr gut, dass die Bindung letztendlich eine sehr starke war.

Eine so liebevolle und berührende Liebesgeschichte zwischen Mensch und Tier, habe ich noch nie gelesen. Auch ich habe diesen wundervollen Vogel während dem Lesen liebgewonnen und ihm von ganzem Herzen gewünscht, dass ihm nichts passiert. Darauf war Anselma nämlich ebenfalls sehr bedacht: dass ihrem Luisito nichts zustößt, denn das käme für sie einem Weltuntergang gleich. Der Bosheit eines anderen Menschens war es jedoch zu verdanken, dass "die Großen" mit ihrem Gesetz daher gekommen sind und Dinge kaputt gemacht haben, die für sie keine Wichtigkeit hatten ...

Eine sehr schöne, liebevolle und zu Tränen rührende, gleichzeitig auch Hoffnung spendende Geschichte von Luisito, einem Papagei, der in einer ganz besonderen Art und Weise das Leben einer alten Frau retten konnte. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Pleiten, Pech und Pannen!

Eine wundersame Weihnachtsreise
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Ich denke, ich habe mich mal wieder zu sehr von dem hübschen Cover einnehmen lassen. Ich dachte mir: schöne Hülle, schöner Inhalt. Aber leider war dem nicht so.

Die Geschichte fängt ja ganz nett/weihnachtlich ...

Ich denke, ich habe mich mal wieder zu sehr von dem hübschen Cover einnehmen lassen. Ich dachte mir: schöne Hülle, schöner Inhalt. Aber leider war dem nicht so.

Die Geschichte fängt ja ganz nett/weihnachtlich an, aber dann entpuppt sich das Ganze als eine Reise, die vor Pleiten, Pech und Pannen nur so strotzt. Und das fand ich schon sehr unlogisch. Kein Mensch hat derartig viel Pech hintereinander. - Dass so etwas in der Realität passiert, ist ziemlich unwahrscheinlich. Als wie wenn ein Fluch über Anna gelegen hätte, der sich scheinbar in dem Moment verflüchtigt hat, als sie loslassen und verzeihen "gelernt" hat. Klingt doch rührend, nicht? - Schon. Nur ist es nicht authentisch.
Auch die eine, oder andere Situation, in der sich Anna befand, war in meinen Augen einfach unlogisch. (Beispiel: In einem Truck mit Anhänger in den Rückspiegel zu schauen und dort etwas von der Straße zu sehen, ist unmöglich!)

Hinzu kommen 3 alte Damen, die reden und sich aufführen als wären sie Teenager. Als Anna diesen Damen mitten in der Nacht auf einer Raststätte begegnet, die angeblich von ihrem Reisebus vergessen wurden (die drei leben in einem Altenheim, wohl angemerkt) habe ich mich schon gefragt, wie es sein kann, dass man mit Leuten aus einem Altenheim um Uhrzeiten nach 0.00 Uhr noch unterwegs ist!? - Das war eine Sache. Und dann erzählt eine der Frauen auch noch, dass sie in dem Heim Streiche spielt, Sachen versteckt und vertauscht, um die Krankenschwestern zu ärgern. Irgendwann hat dann genau diese Dame auch noch gesagt: Ich bin ja kein Kleinkind mehr. Und ich habe mir gedacht: Naja, dein kindisches Verhalten lässt aber schon darauf schließen. ... Überhaupt war es mir ein Rätsel, warum die 3 renitenten Damen schon in einem Altenheim leben, wenn sie doch noch ach so hip und jung und agil sind ...

Auch mit der Protagonistin Anna bin ich leider nicht warm geworden. Dafür, dass ihr auf ihrer Reise nach Berlin zu ihrer Familie so viel Fürchterliches zugestoßen ist, das einen normalen Menschen sicher ziemlich aufgewühlt und verzweifelt gemacht hätte, ist sie mir zu gefasst und ruhig vorgekommen. Gefühlsregungen, einfach etwas menschlich Authentisches, hat mir da enorm gefehlt.

Wenn man über all das hinweg sieht, dann ist es bestimmt eine nette, lustige, aber nicht so recht besinnliche, Weihnachtsgeschichte, die man zwischendurch lesen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das ist das Lieben, das kaum jemand kennt.

Süden und das Geheimnis der Königin
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Teil 7 der Süden - Reihe startet nicht wie gewohnt in Deutschland/München, sondern in Italien. Nicht lange und es gibt einen Zeitsprung ein paar Wochen zurück, kurz darauf gehen wir noch einmal in der ...

Teil 7 der Süden - Reihe startet nicht wie gewohnt in Deutschland/München, sondern in Italien. Nicht lange und es gibt einen Zeitsprung ein paar Wochen zurück, kurz darauf gehen wir noch einmal in der Zeit zurück, diesmal etwa 10 Jahre. - Diese Zeitsprünge habe ich gut überstanden, es gab keine Verwirrung oder dergleichen.

Südens neuen Fall fand ich wieder sehr interessant. Es wird zwar immer jemand vermisst und gesucht, aber der Autor schafft es trotzdem, durch seine detailgetreuen Beschreibungen der Charaktere und Situationen, Abwechslung und Spannung in die ganze Sache zu bringen. Obwohl ich hier leider gestehen muss, dass ich vergleichsweise lange gebraucht habe, mir die Buchfiguren zu merken.

Genial war hier aber, dass Tabor Süden einen Fall, der vor 10 Jahren aktuell war, durch eine verhungerte Männerleiche in der Gegenwart, wieder aufrollen und sogar erfolgreich abschließen konnte. - Das war wirklich gut umgesetzt!
Soraya, die "Königin", die dem Buch seinen Titel gibt, hat ein Geheimnis auf Lager, das äußerst bestürzend und abartig ist. Das Geheimnis für sich herauszufinden lohnt sich allemal.

Die Atmosphäre ist wie in jedem Süden sehr ruhig, wortkarg. Die stillschweigende Klarheit und Gewissheit Südens, gespickt mit außerordentlich genau und einzigartig skizzierten Charakteren, verleihen dem Ganzen ein unheimlich gutes Flair, in das man gerne eintaucht.

Blöderweise haben mich die ersten Sätze des Buches so neugierig gemacht und ziemlich hohe Erwartungen geweckt, weil da die Rede von einem Blutbad, Massaker ist, leider aber, war die Aufklärung dieser "Sache" dann aber eine klitzekleine Enttäuschung.

Nichtsdestotrotz ein ganz gut gelungener, Spannung aufbauender, neuer Fall für Süden und sein Team, der es wieder mal wert war zu lesen. Einen Stern ziehe ich aber trotzdem ab, weil ich diesmal mit dem merken der Buchfiguren, beinahe bis zum Schluss, erhebliche Probleme hatte.