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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2023

✎ Nina C. Grimm - Hätte, müsste, sollte: Bedürfnisorientierung im Familienalltag wirklich leben

Hätte, müsste, sollte
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Vielleicht habe ich mittlerweile zu viele dieser Ratgeber in diese Richtung gelesen, vielleicht waren meine Erwartungen (nach dem Vorwort von Nora Imlau) zu hoch - mich hat dieser Ratgeber im Endeffekt ...

Vielleicht habe ich mittlerweile zu viele dieser Ratgeber in diese Richtung gelesen, vielleicht waren meine Erwartungen (nach dem Vorwort von Nora Imlau) zu hoch - mich hat dieser Ratgeber im Endeffekt jedenfalls nicht weiter gebracht ...

Nina C. Grimms Worte sind klar und verständlich. Und wenn sich Eltern das erste Mal mit Bedürfnisorientierung beschäftigen, wird ihr Buch sicher auch hilfreich sein und man erlebt den ein oder anderen Aha-Moment.

Doch ich, die Jesper Juuls Publikationen nahezu alle gelesen und verinnerlicht hat, habe in den Worten der Autorin nichts Neues finden können.

Zudem fand ich es trotz seiner nur knapp 280 Seiten zu lang.
Ich habe das Werk mehrmals angefangen und auch mehrmals abgebrochen. Zum Schluss musste ich feststellen, dass ich 2 Jahre daran gelesen habe. Das ist mir bei anderen Veröffentlichungen dieser Thematik bisher noch nie passiert.
Ich hatte das Gefühl, dass ständig alles wiederholt wird.

Ich denke, "Hätte, müsste, sollte" ist richtig und wichtig - aber nichts, was es da draußen nicht bereits gibt.
Mein unangefochtener Held in diesen Fragen ist (und bleibt wahrscheinlich) Jesper Juul.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.12.2023

✎ Sherin Nagib - Talking to the Moon

Talking to the Moon
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Von "Talking to the Moon" hatte ich mir sehr viel versprochen und musste letztendlich feststellen, dass meine Erwartungen zu hoch gesteckt waren ...

Das erste Mal war ich sprachlos, als es in Kapitel ...

Von "Talking to the Moon" hatte ich mir sehr viel versprochen und musste letztendlich feststellen, dass meine Erwartungen zu hoch gesteckt waren ...

Das erste Mal war ich sprachlos, als es in Kapitel 5 hieß: "Ich hatte ernsthaft geglaubt, dass sich Cal mit meinem Glauben auseinandersetzen würde, weil er mich liebte. Meine Grenzen und Wünsche respektieren würde, vielleicht sogar mir zuliebe ein Muslim werden, damit wir zusammen sein konnten."

Ich persönlich respektiere jeden Glauben. Und wenn sich jemand einem Glauben aus Liebe zu einerm Menschen anschließen möchte, dann ist dies ebenso ok. Doch ist es nicht auch möglich, dass zwei Personen mit unterschiedlichem Glaube zusammenleben? Ich höre so oft, dass sich vor allem Muslime wünschen, dass man sich ihrem Glauben anschließt. Reicht es nicht aus, dass man den Glauben und dessen "Gesetze" respektiert?

Ansonsten war die Geschichte recht rund für mich. Man merkt, dass es eine Own-Voice-Erzählung ist; dass Sherin Nagib als Hijabi (wahrscheinlich) selbst Rassismus und Diskriminierung aufgrund ihres Auftretens erfahren musste.
Die Charaktere kamen daher sehr authentisch rüber.

Was mich störte, waren die Sprünge. Mir fehlt manchmal der Weg hin zu einer bestimmten Reaktion. Ich brauche keinen ellenlangen Beschreibungen einer Szene. Aber eine Szene hätte ich schon an der einen oder anderen Stelle gerne gehabt. Da hätte man nochmal richtig viel Gefühl reinlegen können.

Denn obwohl es (auch) eine Liebesgeschichte ist, habe ich nicht so sehr mit Judy & Jaad mitgefiebert. Dafür war es mir einfach zu offensichtlich.

Die Darstellung und Entwicklung der verschiedenen Protagonisten fand ich teilweise stark, teilweise nicht nachvollziehbar. Wie bereits erwähnt, fehlen mir einfach manchmal Hintergrundinformationen zu einer Veränderung.

Für mich war dieses Buch kein Pageturner und auch keins, was ich unbedingt weiterempfehlen würde. Ich hoffe dennoch, dass die Autorin die richtigen Menschen erreicht. Denn obwohl es meinen persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen hat, kann es für andere sehr empowernd sein.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 22.12.2023

✎ Hannah Habertag - Kunterbunt 1 Kunterbunte Kugelwochen

Kunterbunte Kugelwochen
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Als ich schwanger war, wollte ich unbedingt ein paar Ereignisse schriftlich festhalten, um sie später meinem Kind geben zu können. Ich nahm ein einfaches weißes Büchlein mit festem Einband und schrieb ...

Als ich schwanger war, wollte ich unbedingt ein paar Ereignisse schriftlich festhalten, um sie später meinem Kind geben zu können. Ich nahm ein einfaches weißes Büchlein mit festem Einband und schrieb meine Gedanken oder besondere Vorkommnisse hinein. Später kamen Ultraschallbilder hinzu und sogar einige Meilensteine konnte ich notieren.

Als eine Freundin mir erzählte, dass sie gerne ein zweites Kind hätte, lief mir dieses Geschenkbuch über den Weg und ich war neugierig, ob die Autorin es schaffte, etwas Besonderes zu kreieren ...

Bereits die Einleitungsworte haben mich sehr berührt. Auch die liebevolle Gestaltung fiel mir sofort ins Auge.

Das Buch ist so aufgebaut, dass man es fast von vorne nach hinten ausfüllen kann.
Die Einteilung erfolgt in 1. Trimester (6 Seiten), 2. Trimester (12 Seiten) und 3. Trimester (16 Seiten). Dort gibt es einige (sich wiederholende) Fragen, aber man hat ebenso ausreichend Platz für eigene Gedanken.
Einziges Manko in meinen Augen ist, dass die "Ich packe meine Tasche" - Seite am Ende des 3. Trimester eingefügt wurde. Die hätte ich persönlich ein paar Seiten vorher integriert, da man sie sonst schnell vergessen kann ...
Im Anschluss gibt es ein paar Seiten für die Geburt und sogar ein Leporello für Bauchfotos. Hier hätte ich eine Erwähnung im Einleitungstext gut gefunden.

Mir gefällt, dass sogar an ein Lesebändchen gedacht wurde.

Ein wunderschönes Schwangerschaftstagebuch, welches ich gerne verschenke und für meine eigene Schwangerschaft gerne gehabt hätte.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.12.2023

✎ Kristian Corfixen - Die Krankenschwester: Die wahre Geschichte der Mörderin Christina Aistrup Hansen

Die Krankenschwester
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Ich liebe True Crime. Es sind Geschichten, die das Leben schreibt. Und oft darf man in diesem Genre tief blicken.

Genau wie bei Romanbiografien habe ich es gerne, wenn der Fall in eine spannende Erzählung ...

Ich liebe True Crime. Es sind Geschichten, die das Leben schreibt. Und oft darf man in diesem Genre tief blicken.

Genau wie bei Romanbiografien habe ich es gerne, wenn der Fall in eine spannende Erzählung gepackt wird. Wenn man von Minute zu Minute mitgerissen wird. Wenn man am Ende des (Hör)Buches angelangt und man unbedingt weiter recherchieren möchte.

"Die Krankenschwester" hat es mir anfangs nicht ganz leicht gemacht, dran zu bleiben. Und tatsächlich hatte ich den Gedanken, das Hörbuch abzubrechen. Auf die Monotonie, mit der Matthias Hinz das Ganze vorträgt, musste ich mich erst einstellen.

Kristian Corfixen hat die Story in einen Bericht gepackt. Es ist also keine schöne runde Geschichte, in die man eintauchen kann. Man bekommt Fakten vorgesetzt, die einem roten Faden folgen. War für mich persönlich erstmal gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Weile ganz ok.

Im Klappentext heißt es: "Alle Beteiligten kommen zu Wort - die Ermittler ebenso wie Christina Aistrup Hansen selbst." In Wahrheit hat der Autor selbst nie mit Christina Aistrup Hansen gesprochen. Er hat lediglich ihre Aussagen aus dem Prozess vorliegen. Fand ich ein bisschen schade, aber so hat man wenigstens nur die reinen Fakten und kann sich sein Urteil, ob Christina schuldig ist oder nicht, am Ende selbst bilden.

Nach dem Hörbuch ist mir, ehrlich gesagt, unbegreiflich wie 1. die Morde - falls es welche waren - so lange unentdeckt bleiben konnten und wie 2. die Menschen, die einen Verdacht hatten, so lange schweigen konnten.

Da mir der Fall bis dato unbekannt war, verfolgte ich das Hörbuch mit einer gewissen Neugier.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.12.2023

✎ Wiebke Lorenz - Einer wird sterben

Einer wird sterben
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Psychothriller sind genau mein Genre. Ich liebe es, wenn man nicht genau weiß, wohin die Geschichte einen führen wird. Ich mag dieses Unterschwellige, weil man stets darauf lauert, dass es eine unvorhergesehene ...

Psychothriller sind genau mein Genre. Ich liebe es, wenn man nicht genau weiß, wohin die Geschichte einen führen wird. Ich mag dieses Unterschwellige, weil man stets darauf lauert, dass es eine unvorhergesehene Wendung gibt oder eine Erklärung, mit der man absolut nicht gerechnet hat.

"Einer wird sterben" plätschert größtenteils vor sich hin.

Es gibt kaum Spannungsbögen.
Eine Begebenheit war in meinen Augen völlig unlogisch.
Die Protagonistin und deren Verhalten ist größtenteils nervig.
Das Ende war überraschend, jedoch nichts, was das Ruder rumreist.
Manche Situationen waren nichtssagend und zogen die Story künstlich in die Länge.

Ein Psychothriller, der den Namen meiner Meinung nach nicht wirklich verdient hat.
Klar ist dieses Auto da und auch das Verhalten des Ehemannes bringt Spannung hinein, doch spätestens nächste Woche werde ich vergessen haben, worum es hier ging ...

©2023 Mademoiselle Cake