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Veröffentlicht am 05.09.2023

✎ Juan Gómez-Jurado - Zerrissen

Zerrissen
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Lange habe ich keinen Pageturner wie diesen gelesen. Ich bin noch immer außer Atem und muss mein Herz erstmal beruhigen ...

Juan Gómez-Jurado hat mich von Seite 1 an abgeholt. Als Leser*in ist man geneigt ...

Lange habe ich keinen Pageturner wie diesen gelesen. Ich bin noch immer außer Atem und muss mein Herz erstmal beruhigen ...

Juan Gómez-Jurado hat mich von Seite 1 an abgeholt. Als Leser*in ist man geneigt zu glauben, dass man das Ende nach den ersten Zeilen bereits kennt. Doch der Autor fesselt einen an die Zeilen und die Seiten schlagen sich von alleine um.

Die Konflikte, in die die Charaktere geraten, und die psychischen Probleme, die daraus resultieren, werden anschaulich geschildert.
Vor allem wenn es um die kleine Tochter geht, benötigen Lesende starke Nerven. Der Autor spart nicht mit Details.

Generell fühlte ich mich durch den Schreibstil, als wäre ich mittendrin. Die Sogwirkung ist extrem und ich konnte mich ihr kaum entziehen. Ständig wollte ich wissen, wie es weitergeht, sodass ich das Buch nur schlecht aus der Hand legen konnte.

Das Ende überrascht dann nochmals auf seine ganz eigene Art und Weise. Ob das jedem zusagt, muss man selbst entscheiden.

Für mich eine Lektüre, die ich Thrillerliebenden ans Herzen legen kann und die mich davon überzeugt hat, auch die anderen Werke des Autors in Augenschein zu nehmen. "Zerrissen" könnte ich mir super als Film vorstellen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 04.09.2023

✎ Alice Winn - Durch das große Feuer

Durch das große Feuer
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Mit "Durch das große Feuer" hoffte ich auf einen LGBTQIAP+ Liebesroman, der in einem Setting - im 1. Weltkrieg - spielt, welches ich bisher noch nicht so viel gelesen habe.

Leider sagten mir die geschriebenen ...

Mit "Durch das große Feuer" hoffte ich auf einen LGBTQIAP+ Liebesroman, der in einem Setting - im 1. Weltkrieg - spielt, welches ich bisher noch nicht so viel gelesen habe.

Leider sagten mir die geschriebenen Worte überhaupt nicht zu. Sehr viele Namen, die noch nicht mal konsequent beibehalten wurden. (fast jeder bekam einen Spitznamen, zwischen denen dann ständig hin und her gewechselt wurde) Ein Ort, der keine Neugier bei mir weckte. Und Sätze, die mich schnell langweilten.

Nachdem ich das Buch ein zweites Mal zur Hand genommen hatte und erneut gescheitert war, versuchte ich es mit der vertonten Version, die ich mir wenigstens bis zum Schluss anhörte.

Dennoch ist dies kein Roman, den ich länger im Gedächtnis behalten werde ...

Die Geschichte ist für mich über weite Strecken langweilig. Alice Winn beschreibt unglaublich detailgetreu die Szenen. An manchen Stellen hat das den Spannungsbogen gehoben, doch oft habe ich mir eine Straffung gewünscht.

Bei den Kriegsgeschehen werden sensible Gemüter an ihre Grenzen kommen. Denn auch hier spart die Autorin nicht mit Worten und Ausführungen.

Den Umgang der Männer untereinander - ich hatte das Gefühl, jeder darf/will mit jedem - konnte ich so manches Mal nicht nachvollziehen. Ich mein, wir reden hier über das Jahr 1914 und folgende. Da war Homosexualität noch strafbar. Alice Winn hingegen lässt ihre Figuren noch nicht mal Anstoß an diesem Umstand nehmen. Lediglich Gaunt und Ellwood tänzeln umeinander herum. Das hat die Authentizität für mich ein wenig eingebüßt.

Ich fand das ganze Buch über keinen Zugang zu den Personen. Zudem ist die Erzählung keine, die mich vom Hocker gehauen hat. Sie liest sich eher wie ein Drehbuch denn wie ein Roman. Das Debüt der Verfasserin hat daher für mich nicht funktioniert.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 01.09.2023

✎ B. Celeste - Vor uns die Dämmerung

Vor uns die Dämmerung
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Ich habe von diesem Roman nicht allzu viel erwartet. Ging ich doch von einer Jugendromanze mit ein paar tiefergehenden Gedanken zu einer Krankheit aus. Noch bin ich mir nicht ganz sicher, wie genau ich ...

Ich habe von diesem Roman nicht allzu viel erwartet. Ging ich doch von einer Jugendromanze mit ein paar tiefergehenden Gedanken zu einer Krankheit aus. Noch bin ich mir nicht ganz sicher, wie genau ich das Gehörte einschätzen soll, doch bereits jetzt weiß ich, dass ich teilweise mehr bekam, als ich dachte ...

B. Celeste hat in ihre New-Adult-Romance einige Themen hineingepackt, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Es geht um viele erste Male, den Verlust von geliebten Menschen und die unterschiedlichen Reaktionen darauf und vor allem um Emerys chronische Krankheit: Lupus.

Dennoch ist es ein eher anspruchsloser Roman. Weil es nicht in die Tiefe geht. Weil er mich persönlich nicht so richtig erreichen konnte. (außer das Ende, aber ich bin auch nahe am Wasser gebaut) Weil die Handlung(en) sehr vorhersehbar waren.

Der einzige Pluspunkt ist, dass man hier etwas über die Krankheit Lupus erfährt - etwas, wovon ich bisher noch nie gehört hatte. Ich finde, Emery und ihr Weg mit dem Leiden wurde interessant beschrieben. Man kann dies auf viele chronische Beschwerden anwenden. Viele denken nämlich immer noch, dass chronisch Kranke sich nicht so haben sollen oder nur simulieren.

Da das Buch an junge Erwachsene gerichtet ist, hätte ich mir an vielen Stellen mehr Tiefgang gewünscht. Mir waren es zum Schluss zu viele Themen, die zwar alle aufgelöst wurden, jedoch durch den ständigen Wechsel und die enorme Anzahl keine Nähe zuließen.
Auch hat für mich persönlich das Verhältnis zwischen Emery und Kaiden nicht gepasst. (da ich nicht spoilern möchte, gehe ich nicht näher darauf ein)

Das Hörbuch war durchaus akzeptabel, jedoch handelt es sich nicht um eine Erzählung, die in meinem Herzen verweilen wird. Ich hatte mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Taschentuchmomente eingestellt. Bedauerlicherweise vermochte die Autorin nicht, mir eine Träne zu entlocken - beinahe, aber schlussendlich blieben meine Augen trocken ...

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 30.08.2023

✎ Marcus Bergfelder - Die Königin mit der roten und der grünen Krone

Die Königin mit der roten und der grünen Krone
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Das Aufschreiben meiner Meinung zum Buch "Die Königin mit der roten und der grünen Krone" fällt mir irgendwie schwer ...

Ich hatte eine Erzählung erwartet, die ich gemeinsam mit meiner 5-Jährigen lesen ...

Das Aufschreiben meiner Meinung zum Buch "Die Königin mit der roten und der grünen Krone" fällt mir irgendwie schwer ...

Ich hatte eine Erzählung erwartet, die ich gemeinsam mit meiner 5-Jährigen lesen kann und über die wir währenddessen oder hinterher sprechen. Der Autor meint: "Meine größte Hoffnung für dieses Buch ist, dass es ganz vielen Kindern Möglichkeiten und Wege eröffnet, wie sie starke, glückliche und resiliente Menschen werden und es auch bleiben können."

Leider hat das nicht geklappt.

Mich selbst hat die Geschichte nicht wirklich erreicht.
Sie zeigt zwar auf, dass es gute und weniger gute Tage gibt und sie gibt auch Impulse, was man in einer Phase, in der es einem nicht so toll geht, machen kann. Doch trotzdem fehlt mir etwas.
Sie bleibt mir nicht im Kopf - und schon gar nicht im Herzen. (wie ich hoffte)

Zudem ist die Sprache nicht mein Fall. Sie ist ein wenig schnodderig. (nicht abwertend gemeint!) So, wie man ein Märchen (vor Kindern) erzählen, nicht vorlesen würde. Manchmal sind auch umgangssprachliche Worte enthalten.

Was ich immer wieder erstaunt feststelle: Kinder sind in ihren Emotionen viel weniger gefangen als Erwachsene. Ein erwachsener Mensch hat manchmal stunden- oder gar tagelang schlechte Laune.
Kinder (in diesem Alter) hingegen leben im Jetzt. Sie tragen noch nicht die Last eines ganzen Lebens mit sich herum. Wenn sie traurig oder schlecht gelaunt sind, dann für ein paar Minuten. Danach sehen sie wieder die Schönheit des Drumherum. Selbst ein Streit ist etwas, was nach ein paar Augenblicken vergessen ist/scheint.

Deshalb ist die vorliegende Publikation in meinen Augen eher für Erwachsene geeignet. Um sie eben daran zu erinnern, dass es trotz roter-Kronen-Tage auch Lichtblicke gibt und man sich diese auch mal selbst suchen muss.

Meine 5-Jährige zumindest ist bereits nach ein paar Seiten weggegangen und ich kann mir ebenso wenig vorstellen, das Buch im Kindergarten vorzulesen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 23.08.2023

✎ Rob Biddulph - Peanut Jones 2 und die zwölfte Pforte

Peanut Jones und die zwölfte Pforte
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Nachdem mir "Peanut Jones und die Stadt der Bilder" bereits gut gefallen hat, war klar, dass ich die Trilogie bis zum Schluss begleiten werde. Der zweite Teil rund um Peanut und ihre Clique hat mir genauso ...

Nachdem mir "Peanut Jones und die Stadt der Bilder" bereits gut gefallen hat, war klar, dass ich die Trilogie bis zum Schluss begleiten werde. Der zweite Teil rund um Peanut und ihre Clique hat mir genauso gut gefallen und wird gleichermaßen in unsere Schulbibliothek wandern.

Das Farbschema schwarz-weiß-orange wird erneut aufgegriffen und in meinen Augen sogar noch mehr ausgereizt. Manchmal war es zu viel des Guten und man hatte Mühe, die Schrift zu entziffern.
Zudem sind vor allem die dunklen Bilder teilweise richtig undeutlich. Das sieht man in der digitalen Vorschau anders.

Band 1 habe ich bereits für geübte 7-/8-Jährige angepriesen. (sogar als Vorlesebuch beworben) Band 2 kann da nicht mehr mithalten. Zwar sind manche Kapitel nur 3 Seiten lang, doch der Fließtext ist viel. Es gibt keine Spielereien mehr in der Schrift, die mehr Raum einnehmen.
Daher würde ich auf alle Fälle mit der Empfehlung des Verlages mitgehen und das Werk unseren 9-Jährigen anbieten.

"Peanut Jones und die zwölfte Pforte" ist ebenso fantasievoll wie der Vorgänger. Rob Biddulph hat ein actionreiches Abenteuer geschaffen, welches er mit tollen Illustrationen untermauert hat.
Seine Figuren haben Leben in sich und sind mit Ecken und Kanten ausgestattet.
Die Werte, die wir bereits aus dem ersten Band kennen - Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Glaube an sich selbst, ... - werden auch hier wieder ausgezeichnet repräsentiert.

Da der zweite Band unmittelbar an den ersten anschließt und überdies wiederholt mit einem Cliffhanger endet, empfehle ich, die Bücher in korrekter Abfolge zu lesen.

Man spürt die Leidenschaft des Autors und Illustrators in jeder Zeile, und man kann sich zu 100% von ihr mitreißen lassen. Ein zauberhaftes Kinderbuch im Genre der 'Fantasy' ist aus seiner Feder entstanden, das bei zahlreichen Lesenden für Freude sorgen wird.

©2023 Mademoiselle Cake