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Veröffentlicht am 13.09.2023

✎ Judith Merchant - Holly Holunder und der magische Garten

Holly Holunder und der magische Garten
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Als ich das Cover sah, wurde ich direkt an den Kinderroman "Bork, Der Bäumling" erinnert, welcher uns gut gefiel. Ich war also gespannt, welche Geschichte uns hier erwarten würde.

Anfangs fand ich sie ...

Als ich das Cover sah, wurde ich direkt an den Kinderroman "Bork, Der Bäumling" erinnert, welcher uns gut gefiel. Ich war also gespannt, welche Geschichte uns hier erwarten würde.

Anfangs fand ich sie noch ganz süß. Die Fantasie der Kinder wird angeregt, es gibt ein paar magische Elemente und wir dürfen ganz nebenbei auch noch etwas lernen. Kindern wird vor allem beigebracht, wie man gut mit der Umwelt umgehen kann und was eher weniger erstrebenswert erscheint.
Freundschaft wird in diesem Kinderroman ganz groß geschrieben.

Leider gefiel mir die Erzählung zum Ende hin immer weniger.
Ich als Erwachsene hatte bereits bei der ersten Begegnung heraus, wer die Diebe sind und ebenso, was geschehen sein musste. Für mich war also lediglich interessant, in was der magische Plan der beiden Protagonisten bestand, um den Garten zu retten.

Es gibt vor allem eine Begebenheit, die an der Realität völlig vorbei ist und die ich so in einem Kinderbuch auch nicht stehen haben möchte: Die Polizei bittet nicht die Kinder, die Diebe in Schach zu halten, bis sie vor Ort ist. Sie wird sie eher bitten, sich ihnen nicht zu nähern.
Ich differenziere hier ganz klar zwischen Kinderdetektiven, bei denen es auch schon mal unrealistischer zugehen kann und die Kleinen sich wegträumen können, und Geschichten, bei denen dieses Element für mich einfach nicht stimmig ist.

Was ich hingegen toll fand, war die Tatsache, wie Arwid gewachsen ist.
Ebenso die Vielfältigkeit der Charaktere. (die bedauerlicherweise nicht ohne Klischees auskommen)

Das Buch wird in unsere Schulbücherei einziehen und ich werde schauen, wie es bei der Zielgruppe ankommt.
Starker Anfang, schwacher hinterer Mittelteil, gutes Ende - es kommt einer Achterbahnfahrt gleich ...

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 07.09.2023

✎ Marita Spang - Blut und Seide

Blut und Seide
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Bei meiner Aktion "vergessene Schätze" stellte Sabine vom Blog "Buchmomente" damals unter anderem "Blut und Seide" von Marita Spang als eines ihrer Highlights vor. Das ist nun fast 7 Jahre her und ich ...

Bei meiner Aktion "vergessene Schätze" stellte Sabine vom Blog "Buchmomente" damals unter anderem "Blut und Seide" von Marita Spang als eines ihrer Highlights vor. Das ist nun fast 7 Jahre her und ich habe es endlich geschafft, den Roman selbst in die Hand zu nehmen.

Ich kannte die Autorin vorher nicht, bin jedoch angetan von ihrem Schreibstil.
Zum einen, weil sie viele alte Worte verwendet und dadurch das Mittelaltergefühl bei mir verstärkt hat. (ich mag so etwas sehr)
Zum anderen ist er locker-leicht, sodass ich oft durch die Seiten flog.

Mittelalterromane habe ich tatsächlich noch nicht so viele gelesen. Daher habe ich auch keine Vergleichsmöglichkeiten. Ist das, was die Autorin schreibt, authentisch? Für mich klingt es danach.
Ihre Figuren sind ein wenig eindimensional und vorhersehbar. Auch der Plot ist teilweise nicht überraschend. Gerade das Ende habe ich früh geahnt.

Manche Begebenheiten konnte ich nicht ganz nachvollziehen und die Verfasserin hat auch keine Erklärung dazu abgegeben. Das fand ich schade, denn dadurch wurde die Geschichte ein wenig in die Länge gezogen.

Nichtsdestotrotz wurde ich gut unterhalten, denn die Charaktere müssen einiges wegstecken. Streckenweise ist es nichts für schwache Gemüter, denn mit Details wird nicht gespart. Ich habe Fakten über diese Zeit gelernt, die ich mir niemals angeeignet hätte, weil es keine Epoche ist, die mich sonderlich interessiert. Marita Spang jedoch vermochte sie in eine interessante Erzählung zu packen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.07.2023

✎ Thomas Brezina - Tritt ein, wenn du dich traust!

Tritt ein, wenn du dich traust! (Tritt ein!, Bd. 1)
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Als ich dieses Buch sah, musste ich sofort an unsere Schulbibliothek denken, denn ein Wendebuch gibt es dort noch nicht. So war ich also super gespannt, wie genau das Ganze aussehen wird.

Die Illustrationen ...

Als ich dieses Buch sah, musste ich sofort an unsere Schulbibliothek denken, denn ein Wendebuch gibt es dort noch nicht. So war ich also super gespannt, wie genau das Ganze aussehen wird.

Die Illustrationen von Timo Grubing sind ein wahrer Hingucker. Reichlich vorhanden, lockern sie die Geschichte ungemein auf und unterstützen das Geschriebene. Aber auch ohne Text bringen sie einen zum Lachen und zeigen Emotionen.

Die Erzählung an sich braucht erst ein bisschen Anlauf, bevor sie in Schwung kommt.
Zudem fand ich Bentes ständiges Jammern, dass er ach so tollpatschig und uncool ist, ein wenig nervig.

Die Nebencharaktere sind eher so typische Typen, denen man mittlerweile zuhauf begegnet. Nur die Namen lassen einen schmunzeln.

Leider gibt es ein paar Situationen, die ich so nicht stehen lassen kann. Eine ist in meinen Augen besonders grenzwertig und gehört nicht in ein Kinderbuch hinein - zumindest nicht, wenn sie nicht aufgelöst bzw. darüber gesprochen wird.

Mir persönlich ist die Geschichte ein bisschen zu unausgereift. Ich hätte mir da einfach ein paar Seiten mehr gewünscht.

Manchen Kindern wird das Hin- und Herspringen - mit dem zusätzlichen Umdrehen des Buches - gefallen, manche werden ihre Schwierigkeiten damit haben. Ich finde die Idee super und originell.
Auch ist es kein reiner Fließtext. Es gibt Sprechblasen, dickgeschriebene Wörter, weiße Schrift auf dunklem Hintergrund, wechselnde Schriftarten und Schriftgrößen, Randbemerkungen, ... Es wird also nie langweilig und die Seiten flutschen einem durch die Finger.

Es sieht so aus, als ob Bentes Abenteuer noch nicht vorbei sind. Ich werde mein Exemplar nun in die Schulbibliothek geben und schauen, wie es bei der Zielgruppe ankommt und ob wir die Reihe weiter verfolgen werden.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 24.02.2023

✎ Daniel Bleckmann - KoboldKroniken 1 Sie sind unter uns!

KoboldKroniken 1. Sie sind unter uns!
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"KoboldKroniken - Sie sind unter uns!" ist ein Werk, welches mich gespalten zurück lässt ...

Dieser Mixed Media Style - Comic, Sketchbuch, Fotos, eingeklebte Dinge - ist genial! Thomas Hussung hat hier ...

"KoboldKroniken - Sie sind unter uns!" ist ein Werk, welches mich gespalten zurück lässt ...

Dieser Mixed Media Style - Comic, Sketchbuch, Fotos, eingeklebte Dinge - ist genial! Thomas Hussung hat hier ganze Arbeit geleistet.
Lesende - und da meine ich nicht nur Kinder, sondern explizit auch Erwachsene -, die auf (Kinder)Fantasy stehen, werden mit dieser Lektüre auf ihre vollen Kosten kommen.

Doch was mich nicht vollends überzeugend konnte, ist der Inhalt der Erzählung.

Zum einen finde ich den Text manchmal schon sehr viel für eine Doppelseite - vor allem zum Schluss hin.
Zum anderen werden nicht alle Fragen, die im Laufe der Geschichte auftauchen, beantwortet. Da muss man wohl noch die Zusatzbände lesen, sich eine App herunterladen oder eventuell auf den nächsten Teil warten. Das finde ich bei Kinderbüchern immer ein wenig schwierig.

Klar ist es ein interaktiver Kinderroman, doch der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 9 Jahren und das in meinen Augen - und meiner Erfahrung nach - ein bisschen zu früh. Ich persönlich kenne kein Kind in diesem Alter, welches ein eigenes Handy hat und Spiele spielt oder Apps bedient. Daher geht meine Empfehlung fürs reine Lesen eher Richtung 11 Jahre und für die Extras Richtung 13 Jahre. (es sei denn natürlich, das Buch wird mit Erwachsenen zusammen erkundet, was ziemlich viel Spaß für alle bedeutet)

Mein Exemplar wird in unsere Schulbibliothek einziehen und ich bin gespannt, was die Kinder dazu sagen werden. Ich denke, allein aufgrund des genialen Covers wird es oft ausgeliehen werden. Mich konnte es nicht ganz überzeugen, doch ich bin auch nicht die Zielgruppe.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 20.10.2022

✎ Asja Bonitz - Abenteuer im Schlafanzug

Abenteuer im Schlafanzug
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Bei diesem Buch hat mich definitiv der Klappentext angesprochen. Hätte ich nur das Cover zur Ansicht gehabt, hätte es mich wahrscheinlich nicht gekriegt. Lottes Gesicht wirkt in meinen Augen viel zu erwachsen ...

Bei diesem Buch hat mich definitiv der Klappentext angesprochen. Hätte ich nur das Cover zur Ansicht gehabt, hätte es mich wahrscheinlich nicht gekriegt. Lottes Gesicht wirkt in meinen Augen viel zu erwachsen - ihr fehlen die kindlichen Züge, die sie mit ihren 5 Jahren noch haben könnte.

Der Text im Inneren greift dann sehr viele Themen auf - für mich und mein Kind ein bisschen zu viele. Dadurch war mir nicht so ganz klar, wohin die Geschichte eigentlich möchte.

Am Anfang geht es um Armut. Jedoch nur in dem Aspekt, dass sie einen gebrauchten Schlafanzug vom Vater geschenkt bekommt. Danach wird dies nie wieder (konkret) thematisiert.
Dann geht es um die Macht der Fantasie und dass dazu nichts Spezielles vonnöten ist.
Währenddessen lernen Kinder, dass alle alles sein/machen können und jeder jeden lieben darf.
Und am Schluss kommt der Mond noch mit der Erkenntnis um die Ecke, dass Spielzeug alles sein kann, dass man also das Konsumverhalten überdenken sollte und Kinder nicht so viel Kram benötigen, wie manch eine Erwachsener vielleicht glauben mag.

Das ist mir, ehrlich gesagt, zu viel für ein Kinderbuch ab 3 Jahren ...

Die Illustrationen gehen stets über eine Doppelseite. Manche sind toll anzusehen, andere gruselten meine 4 Jährige eher. Auch wirkt Lottes Antlitz nicht immer einladend. Ihr fehlt so ein wenig das Niedliche.
Besonders gefällt meinem Kind, dass ein Teddy auf jedem Bild zu sehen ist. Sie hat ihn konstant als erstes gesucht. Nur einmal hätten wir ihn fast nicht gefunden.

Ich tu mich etwas schwer, eine generelle Vorleseempfehlung auszusprechen. Das Buch ist wichtig und richtig - keine Frage! Nur fehlt der Erzählung der Fokus. Es sind zu viele Themen, die hier aufkommen und die die Kinder dann verarbeiten müssen.

©2022 Mademoiselle Cake