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Veröffentlicht am 15.09.2024

Hanna! Who the f**^ was Hanna?

Ein anderes Leben
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Worum geht’s?

Caroline Peters, eine meiner Lieblingsschauspielerinnen, legt mit »Ein anderes Leben« ihren ersten Roman vor.
Anlässlich der Beerdigung ihres Vaters Bow blickt die Ich-Erzählerin und jüngste ...

Worum geht’s?

Caroline Peters, eine meiner Lieblingsschauspielerinnen, legt mit »Ein anderes Leben« ihren ersten Roman vor.
Anlässlich der Beerdigung ihres Vaters Bow blickt die Ich-Erzählerin und jüngste Tochter der Familie Ramspeck auf das Leben ihrer Mutter Hanna zurück. Wer war diese spannende, oft so widersprüchliche Frau, Mutter von drei Töchtern aus drei verschiedenen Ehen?


Wie war’s?

Natürlich habe ich mich gefragt, ob Caroline Peters, unvergessen in ihrer Rolle als Kommissarin Sophie Haas in Mord mit Aussicht, auch Buch »kann«. Und ob. »Ein anderes Leben« hat mich begeistert, gepackt, förmlich durch die Seiten fliegen und am Ende auch beinahe Tränen vergießen lassen.

Angefangen am Tag der Beerdigung ihres Vaters Bow blickt die Tochter zurück auf das »Buch Hanna«, das Leben ihrer Mutter.

Die Kindheit mit so vielen Freiheiten, in der vor allem eines wichtig war: die richtigen Worte finden.
»Ich verstehe nicht viel, aber ich merke: Hanna ist gereizt. Oder alarmiert. Eine falsche Wortwahl bringt sie in Rage. Im Winter mit Badeanzug mit Gummistiefeln bekleidet in den Kindergarten wollen, die Tischdecke mit Tomatensoße vollschmieren, alles kein Problem, aber ein falsches Wort am Sonntagmorgen im Bett benutzen, das ist zu viel.«

Eine Kindheit mit einer Mutter, die ihren Gästen Weinbergschnecken mit Kräuterbutter serviert, den eigenen Kindern Toastbrot mit Mayo und Tomatenmark.

Interessant skizziert fand ich auch das Verhältnis der jüngsten Tochter zu ihren beiden älteren Schwestern, Laura und Lotta.

Immer wieder unterbrochen von Phasen, in denen der »schwarze Hund« zu Besuch kommt und Hanna mit Depressionen im Bett liegt.

Bis zu jenem Tag, an dem Hanna schließlich ihren Ehemann Bow und ihre jüngste Tochter verlässt und sich eine eigene Wohnung sucht, um ihren Frieden zu finden.
»Ihr Denken und Fühlen war endlich an dem Punkt angekommen, auf den Hanna zugestrebt war: ein eigenes Zuhause. Ein Zuhause, das sie ihren sich überschlagenden Gedanken, den vielen Worten in ihrem Kopf und ihrer Seele schuldig war.«

Eindrucksvoll geschildert wird auch, was diese plötzliche Trennung von der Mutter mit ihrer jüngsten Tochter macht und welche Auswirkungen dies sogar noch auf ihr Leben als Erwachsene hat – das Problem mit den Übergängen und der Rückkehr in eine lange leerstehende Wohnung, die ihr feindlich gesinnt vorkommt. Vieles davon konnte ich sehr gut nachempfinden.

Fazit

Am liebsten würde ich Frau Peters jetzt fragen, wieviel von diesem Buch nun tatsächlich autobiografisch ist, einfach weil es mich brennend interessiert. »Ein anderes Leben« hat mich voll abgeholt und begeistert, von mir glatte 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Der Junge, der immer nur eines wollte – schreiben!

Die Leuchttürme der Stevensons
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Worum geht’s?

In »Die Leuchttürme der Stevensons« von Sabine Weiss erfahren wir alles über eine wenig bekannte Zeit im Leben des bekannten Schriftstellers Robert Louis Stevenson – seine Kindheit und Jugend ...

Worum geht’s?

In »Die Leuchttürme der Stevensons« von Sabine Weiss erfahren wir alles über eine wenig bekannte Zeit im Leben des bekannten Schriftstellers Robert Louis Stevenson – seine Kindheit und Jugend bis hin zum Abschluss seines Studiums.

Robert, der kränkliche kleine Junge mit der blühenden Fantasie aus Edinburgh, der immer nur eines wollte: Schreiben. Allerdings hat sein Vater Tom andere Pläne mit ihm. Robert soll der nächste in einer Dynastie der Leuchtturmbauer werden, der schon sein Großvater und auch sein Vater angehören. Doch das Ingenieurstudium ist für ihn stets nur Nebensache und er verfolgt es mit wenig Begeisterung, viel wichtiger ist ihm von Anfang an seine Schreiberei. Als er sich darüber hinaus noch in Jeannie verliebt, eine junge Frau, die sein Vater für unstandesgemäß hält, muss er die Stadt verlassen. Sein Vater will dem Sohn die Flausen austreiben, nimmt ihn mit auf seine Leuchtturm-Inspektionsreisen, wo er die praktische Seite kennenlernen soll. Immer enger wird das Korsett, in das sein ehrgeiziger Vater ihn pressen will. Immer wieder versucht Louis, auszubrechen und sich von den Zwängen zu befreien, was ihm einfach nicht gelingt. Kurse an der Uni werden geschwänzt, Rauschmittel konsumiert, bis er schließlich nach seinem Studienabschluss endlich den Mut findet, dem Vater zu sagen, dass er Schriftsteller sein will. Um des lieben Friedens willen schließt er nach dem Ingenieurs- noch ein Jurastudium an, doch auch diesen Beruf übt er nicht lange aus. Was später aus ihm wurde, ist weltbekannt.

Wie war’s?

Vorab muss ich sagen, dass historische Romane eigentlich gar nicht mein Beuteschema sind, allerdings habe ich hier mal eine Ausnahme gemacht und trotzdem zum Buch gegriffen, da mich das Leben des Schriftstellers sehr interessierte und ich auch schon einiges von ihm gelesen habe. Es ist auf jeden Fall spannend, zu sehen, woher er die Inspiration für seine wunderbaren Geschichten genommen hat.

Schon das Cover passt perfekt zum Buch und stimmt einen sehr schön auf den Inhalt und die raue See ein.
Was mir gut gefiel, ist die Art, wie Sabine Weiss mit Sprache spielt, mit ihrem Sätzen Atmosphäre schafft. Es geht schon direkt im ersten Kapitel los: »Finsternis. Flappernde, klappernde Finsternis.« Sie versteht es, die damals oft bedrückende Atmosphäre, Armut, Krankheit und die schwierigen Bedingungen, unter denen sich die ärmere Bevölkerung durchs Leben schlagen musste, so zu schildern, dass man sich viel darunter vorstellen kann.

Mein persönlicher Kritikpunkt an diesem Buch ist die Tatsache, dass vieles einfach zu sehr ins Detail geht. Diese detaillierten Beschreibungen von Leuchttürmen, Wellenbrecherbau etc. waren mir einfach »too much information« und ich habe hier oft nur noch überflogen, um nicht völlig die Leselust zu verlieren.

Auch die dargestellten Personen (abgesehen von Robert Louis und seinen Eltern, die wirklich ausführlich skizziert werden) waren mir persönlich oft zu blass, vieles wurde nur angerissen und man konnte sich nicht wirklich mit ihnen identifizieren.

Fazit:

Für alle, die historische Romane lieben, mit Sicherheit eine Leseempfehlung. Auch Schottlandfands oder Menschen, die sich für technische Einzelheiten von Bauprojekten interessieren, dürften voll auf ihre Kosten kommen, Fans von Robert Louis Stevenson sowieso. Ich persönlich war eher froh, dass das Buch dann nach 462 Seiten „endlich“ vorbei war.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Bühne frei für Sally und Johnny!

Mord in der Charing Cross Road
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Worum geht’s?

Butcher, ein unbeliebter Mitarbeiter des Londoner Antiquariats Heralds, wird erstochen an seinem Schreibtisch aufgefunden.

Natürlich taucht schon bald Scotland Yard auf, doch parallel beginnen ...

Worum geht’s?

Butcher, ein unbeliebter Mitarbeiter des Londoner Antiquariats Heralds, wird erstochen an seinem Schreibtisch aufgefunden.

Natürlich taucht schon bald Scotland Yard auf, doch parallel beginnen Sally, eine junge Mitarbeiterin und Johnny, ein Juniorpartner, mit ihren eigenen Ermittlungen.

Wer hat Butcher ermordet und was hat das alles mit dem Geist zu tun, der kurz zuvor mal wieder im Antiquariat gesichtet wurde? Und wer steckt hinter den Diebstählen wertvoller Bücher, die auch aus anderen Antiquariaten gemeldet wurden?

Wie war’s?

Man spürt auf jeder Seite, dass dieser Krimi in den sechziger Jahren geschrieben wurde. Die ganze Geschichte wirkt ein wenig angestaubt, allerdings nicht auf eine negative Art und Weise, es ist eher eine Art Zeitreise in die Vergangenheit. Ein klassisch britischer Krimi, bis auf den einen Mord recht unblutig und mit einer ganz interessanten Story.

Warum ich persönlich wahrscheinlich den zweiten Teil eher nicht lesen werde? Alle Protagonisten wirkten auf mich seltsam blass, ich konnte mich mit niemandem so recht identifizieren und habe schon auf den ersten Seiten, in denen wie in einem Theaterstück ein Mitarbeiter nach dem anderen vorgestellt wurde, langsam den Überblick verloren. Auch die angekündigte Liebesgeschichte kommt erst auf den letzten Seiten so langsam ins Rollen und konnte mich nicht wirklich abholen

Auch die ellenlagen Beschreibungen, wer wann in welchem Raum gewesen sein könnte und wer an wem vorbeigelaufen sein müsste, haben mich irgendwann nur noch gelangweilt und ich muss ehrlich zugeben, dass ich hier doch das eine oder andere überblättert habe.

Fazit

Für Fans klassischer englischer Krimis sicherlich eine Leseempfehlung, allerdings kein Vergleich mit Miss Marple oder ähnlichem. Mein persönliches Fazit: kann man lesen, wenn gerade der Lesestoff knapp wird, „muss“ man aber nicht unbedingt.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

O la la, gefährliche Obsession!

Mein Mann
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Worum geht’s?

Eine Frau, die rundum zufrieden sein könnte. Glücklich verheiratet, zwei süße Kinder, im Job erfolgreich als Lehrerin und Übersetzerin. Trotzdem gibt diese leise Stimme in ihrem Kopf einfach ...

Worum geht’s?

Eine Frau, die rundum zufrieden sein könnte. Glücklich verheiratet, zwei süße Kinder, im Job erfolgreich als Lehrerin und Übersetzerin. Trotzdem gibt diese leise Stimme in ihrem Kopf einfach keine Ruhe: Liebt mich mein Mann wirklich? Gesagt hat er es gestern Nacht wieder – oder habe ich das nur geträumt? Aber wenn er mich wirklich liebt, warum hat er dann gestern nicht meine Hand genommen, als wir zusammen Ferngesehen haben … dabei habe ich sie doch extra zu ihm rübergeschoben? Und warum hat er vorgestern vergessen, mir eine gute Nacht zu wünschen? Und wie kann ich ihn für seine kleinen Vergehen bestrafen? Als die Fragen immer drängender werden, beschließt SIE, ihren Mann auf die Probe zu stellen. Erst nur ein kleines bisschen, irgendwann ein bisschen mehr bis sie irgendwann eine Grenze überschreitet.

Wie war’s?

Ich habe diesen Roman am Wochenende quasi in einem Rutsch verschlungen und kann verstehen, warum er in Frankreich so gut angekommen ist.

Der Spannungsbogen baut sich erst ganz allmählich auf, trotzdem kann man das Buch kaum aus der Hand legen und fliegt quasi durch die Kapitel. Immer mit der Frage im Kopf, ob ER irgendwann mitbekommt, was für ein falsches Spiel SIE mit ihm treibt.
Einige Punkte fand ich doch schockierend, so zum Beispiel, dass SIE überlegt, dass sie es zwar verkraften könnte, wenn eines ihrer Kinder stirbt, nicht aber den Tod ihres Mannes. Auch IHRE Fantasien sind teilweise erschreckend, hier mal eine kleine Kostprobe:

»Eine kleine Dosis Gift in seinen Kaffee, an jedem Morgen, an dem ich wegen der geschlossenen Fensterläden schlecht schlafen konnte? Natürlich nicht so viel, dass es ihn umbringen würde, aber vielleicht wäre ein leichtes Abführmittel oder ein Schlafmittel angemessen«.

Den Epilog auf den letzten Seiten habe ich mit angehaltenem Atem gelesen, mit dem Twist hätte ich am Ende so gar nicht mehr gerechnet. Chapeau, Maud Ventura und ihre weiteren Werke werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

Fazit

Meine unbedingte Leseempfehlung! Super für alle, die gern französische Romane lesen, kein Problem damit haben, wenn sich ein Spannungsbogen erst allmählich aufbaut, dafür aber umso mehr psychologische Hintergründe der Protagonisten aufgedeckt werden. Eine sehr empfehlenswerte Geschichte über eine obsessive Liebe und ihre Folgen.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

»Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält « (Goethe)

Das Wesen des Lebens
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Worum geht’s?

In diesem Sachbuch in Romanform dreht sich alles um die Stellersche Seekuh (von der ich, wenn ich ehrlich bin, vor diesem Buch nie gehört hatte). Von der ersten Entdeckung durch Georg Wilhelm ...

Worum geht’s?

In diesem Sachbuch in Romanform dreht sich alles um die Stellersche Seekuh (von der ich, wenn ich ehrlich bin, vor diesem Buch nie gehört hatte). Von der ersten Entdeckung durch Georg Wilhelm Steller im Jahr 1741 bei der Großen Nordischen Expedition über die Wiederentdeckung des von Steller zurückgelassenen Skeletts im Jahr 1859 durch Johan Hampus Furuhjelm, den finnischen Gouverneur von Alaska, das damals noch zu Russland gehörte, über den Transport des Skeletts nach Finnland, wo es später von Hilda Olson, einer begabten jungen Zeichnerin und Assistentin von Professor Alexander von Nordmann, auf Papier für die Nachwelt festgehalten wird. Der Kreis schließt sich, als John Grönvall, ein Ornithologe, 1952 beauftragt wird, das Skelett der Seekuh im Naturkundemuseum von Helsinki für eine Ausstellung zu restaurieren.

Wie war’s?

Mit der Bewertung dieses Buches tue ich mich etwas schwer und habe die drei Teile auch jeweils unterschiedlich wahrgenommen.

Der erste Teil rund um die Große Nordische Expedition und die Arbeit von Steller hat mich absolut fasziniert. Hier lief in meinem Kopf ein regelrechter Abenteuerfilm in Schwarz-Weiß ab und ich habe mitgefiebert und mitgelitten, sowohl mit den getöteten Tieren als auch mit den verstorbenen Expeditionsteilnehmern.
Im Vergleich dazu fällt der zweite Teil meiner Meinung nach ein wenig ab. Er kam mir sehr langatmig vor und ich habe mich stellenweise gefragt, was das nun mit der eigentlichen Story zu tun hat.
Der letzte Teil der Geschichte rund um John Grönvall, den Präparator und ›Retter der kaputten Eier‹ hat mich wieder deutlich mehr abgeholt, sodass ich das Buch insgesamt doch empfehlen kann.

Der Schreibstil wirkte auf mich phasenweise ein wenig trocken und erinnerte wirklich eher an ein Sachbuch als an einen Roman oder Reisebericht, was auch daran liegen mag, dass keine wörtliche Rede vorhanden ist und man sich nur schwer mit den einzelnen Protagonisten identifizieren kann.

Gelernt habe ich in diesem Buch so einiges, u. a. war mir beispielsweise entfallen, dass Alaska früher zu Russland gehörte und für ein stolzes Sümmchen an die USA verkauft wurde. Einige Exkurse in die Tierwelt und die Entstehung bzw. das Aussterben verschiedener Arten habe ich irgendwann nur noch überflogen, weil es mir einfach ein wenig ›too much information‹ war.


Fazit

Für alle, die sich für Natur, aussterbende Arten und Expeditionen quer durch die Jahrhunderte interessieren, ist dieses Buch sicherlich eine Leseempfehlung.

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