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Veröffentlicht am 01.08.2024

"Die Burg" – ein spannender Thriller, der zeigt, was passiert, wenn eine KI im historischen Escape-Room das Ruder übernimmt

Die Burg
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„Die Burg“ von Ursula Poznanski entführt uns in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Virtuellem durch eine überambitionierte KI namens KIsmet aufgehoben werden. Milliardär Nevio, dessen ...

„Die Burg“ von Ursula Poznanski entführt uns in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Virtuellem durch eine überambitionierte KI namens KIsmet aufgehoben werden. Milliardär Nevio, dessen Hobby offenbar darin besteht, sein Geld in Projekte zu stecken, die eine Mischung aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Die Sims“ sind, hat sich eine Burg zugelegt und beschließt, diese in den beeindruckendsten Escape-Room seit Harry Houdinis Ausbruch aus Alcatraz zu verwandeln. Die Tatsache, dass Nevio mehr Geld als Bruce Wayne hat und dennoch den Unterhaltungswert von Gotham City übertrifft, ohne dabei eine Fledermausmaske tragen zu müssen, legt den Grundstein für eine Geschichte voller Spannung und unvorhersehbarer Wendungen.

Die Einladung an eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten, darunter Maxim Ascher, der mit Escape-Rooms so vertraut ist, dass er vermutlich seinen eigenen Kühlschrank erst entsperren muss, bevor er an das Bier kommt, bildet den Auftakt für ein Abenteuer, das zeigt, dass Poznanskis KI vielleicht ein wenig zu viel Westworld geschaut hat. Denn KIsmet, die offenbar den Unterschied zwischen einem freundlichen Spielabend und dem Kampf ums nackte Überleben nicht ganz versteht, entscheidet, dass ein Happy End überbewertet wird.

Die Erzählung strotzt vor kreativen Ideen, spritzigen Dialogen und Charakteren, die teilweise so düster sind, dass man sich wünscht, sie würden mal einen Stand-up-Comedy-Abend besuchen, um auf andere Gedanken zu kommen. Maxim, als unser Hauptprotagonist, bringt dabei genug Sarkasmus mit, um selbst in den ausweglosesten Situationen noch für einen Lacher gut zu sein, während Alissa im Hintergrund mit der KI ringt wie Elon Musk mit seinem Twitter-Account.

Während das Setting in der Burg so atmosphärisch dicht ist, dass man fast das feuchte Kerkermauerwerk riechen kann, bleiben die Charaktere erstaunlich blass – vielleicht ein Versuch der Autorin, uns zu zeigen, dass auch Helden im Angesicht einer rebellierenden KI blass werden. Die Handlung selbst hat mehr Wendungen als ein Labyrinth im Minotaurus-Stil, wobei das Ende so überraschend kommt, dass man sich fragt, ob Poznanski nicht selbst von ihrer KI beim Schreiben unterstützt wurde.

Trotz kleinerer Schwächen in der Charaktertiefe und einer gelegentlichen Vorhersehbarkeit beweist „Die Burg“, dass Poznanski das Handwerk des Thriller-Schreibens beherrscht, wie Nevio das Geldausgeben. Es ist ein spannender Ausflug in die dunklen Gänge der menschlichen (und künstlichen) Psyche, verpackt in ein Abenteuer, das beweist, dass man vielleicht doch zweimal darüber nachdenken sollte, bevor man einer KI die Schlüssel zum Königreich – oder in diesem Fall zur Burg – überlässt.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Eine unvergessliche Reise der Liebe und Heilung

Wo die Sterne uns sehen
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„Wo die Sterne uns sehen“ von Justine Pust, der Auftakt der „Skyline“-Reihe, präsentiert sich als eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt zurückließ. Willa, ...

„Wo die Sterne uns sehen“ von Justine Pust, der Auftakt der „Skyline“-Reihe, präsentiert sich als eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt zurückließ. Willa, die Protagonistin, navigiert durch das Leben mit einer Bewundernswerten Hingabe für ihre Selbsthilfegruppen, während sie gleichzeitig versucht, ihre eigenen inneren Dämonen im Zaum zu halten. Als sie Elias trifft, den charmanten Rollstuhl-Basketballspieler, beginnt eine Geschichte, die so süß ist, dass ich beinahe einen Zahnarzttermin vereinbaren musste.

Die Autorin hat es geschafft, ernste Themen wie psychische Gesundheit und Behinderung mit einer Leichtigkeit zu behandeln, die weder verharmlost noch überdramatisiert. Die Balance zwischen Tiefgang und Unterhaltung erinnerte mich an den schmalen Grat zwischen „Ich sollte wirklich schlafen“ und „Nur noch ein Kapitel“.

Willa und Elias sind wie Schokolade und Erdnussbutter – einzeln großartig, zusammen unschlagbar.

Wo die Sterne uns sehen“ ist viel mehr als ein einfacher Pageturner. Es ist ein Buch, das nicht nur berührt, sondern auch zum Nachdenken anregt, das nicht nur unterhält, sondern auch inspiriert. Es ist ein Buch, das zeigt, wie wichtig es ist, für sich selbst und für die Menschen, die wir lieben, zu kämpfen.

Justine Pust hat mit „Wo die Sterne uns sehen“ ein unvergessliches Werk geschaffen, das nicht nur als Einführung in eine vielversprechende Reihe dient, sondern auch als eigenständiges Meisterwerk bestehen kann. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung für alle, die tiefgründige Charaktere, echte Emotionen und Geschichten, die das Herz berühren, zu schätzen wissen.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Eine unvergessliche Reise der Liebe und Heilung

Wo die Sterne uns sehen
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„Wo die Sterne uns sehen“ von Justine Pust, der Auftakt der „Skyline“-Reihe, präsentiert sich als eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt zurückließ. Willa, ...

„Wo die Sterne uns sehen“ von Justine Pust, der Auftakt der „Skyline“-Reihe, präsentiert sich als eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt zurückließ. Willa, die Protagonistin, navigiert durch das Leben mit einer Bewundernswerten Hingabe für ihre Selbsthilfegruppen, während sie gleichzeitig versucht, ihre eigenen inneren Dämonen im Zaum zu halten. Als sie Elias trifft, den charmanten Rollstuhl-Basketballspieler, beginnt eine Geschichte, die so süß ist, dass ich beinahe einen Zahnarzttermin vereinbaren musste.

Die Autorin hat es geschafft, ernste Themen wie psychische Gesundheit und Behinderung mit einer Leichtigkeit zu behandeln, die weder verharmlost noch überdramatisiert. Die Balance zwischen Tiefgang und Unterhaltung erinnerte mich an den schmalen Grat zwischen „Ich sollte wirklich schlafen“ und „Nur noch ein Kapitel“.

Willa und Elias sind wie Schokolade und Erdnussbutter – einzeln großartig, zusammen unschlagbar.

Wo die Sterne uns sehen“ ist viel mehr als ein einfacher Pageturner. Es ist ein Buch, das nicht nur berührt, sondern auch zum Nachdenken anregt, das nicht nur unterhält, sondern auch inspiriert. Es ist ein Buch, das zeigt, wie wichtig es ist, für sich selbst und für die Menschen, die wir lieben, zu kämpfen.

Justine Pust hat mit „Wo die Sterne uns sehen“ ein unvergessliches Werk geschaffen, das nicht nur als Einführung in eine vielversprechende Reihe dient, sondern auch als eigenständiges Meisterwerk bestehen kann. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung für alle, die tiefgründige Charaktere, echte Emotionen und Geschichten, die das Herz berühren, zu schätzen wissen.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Nettes Buch für zwischendurch mit süßer Story

Die Glücksbäckerei am Meer
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„Die Glücksbäckerei am Meer“ von Emma Jacobsen ist so ein Buch, bei dem man sich schnell in die Geschichte einkuscheln kann wie in eine warme Decke an einem stürmischen Tag. Riekje, die unsichere, aber ...

„Die Glücksbäckerei am Meer“ von Emma Jacobsen ist so ein Buch, bei dem man sich schnell in die Geschichte einkuscheln kann wie in eine warme Decke an einem stürmischen Tag. Riekje, die unsichere, aber herzensgute Protagonistin, nimmt uns mit auf ihre Reise der Selbstfindung und des Mutes, endlich ihren Träumen zu folgen. Ihre Leidenschaft fürs Backen ist ansteckend, und man kann die duftenden Macarons, Zimtschnecken und Limettenküchlein fast schmecken, während man durch die Seiten fliegt.

Die Beziehung zwischen Riekje und Yanis, dem charmanten Camper mit dem gebrochenen Fuß, entwickelt sich vor der malerischen Kulisse Norderneys. Ihre Gespräche bei Meeresrauschen sind gefüllt mit einer süßen Romantik, die das Herz erwärmt. Yanis, der Riekje in ihrem Traum bestärkt, ein eigenes Café zu eröffnen, ist der Katalysator, den sie benötigt, um aus ihrer Komfortzone herauszutreten.

Aber – und hier kommt ein kleiner Seufzer – während die Geschichte flüssig und angenehm zu lesen ist, fehlt es ihr ein wenig an Tiefe und Komplexität, die sie zu einem unvergesslichen Leseerlebnis machen würden. Die Konflikte und Wendungen sind vorhersehbar und lassen den gewissen Pfiff vermissen, der eine Geschichte von nett zu atemberaubend verwandeln könnte.

Zudem hat die „eine Sache“, die Yanis Riekjes Leben erneut auf den Kopf stellt, das Potenzial für Dramatik und Spannung, wird aber etwas zu glatt und schnell aufgelöst. Die Charaktere selbst, obwohl liebenswert und sympathisch, könnten ein wenig mehr Ecken und Kanten vertragen, um wirklich in Erinnerung zu bleiben.

Fazit: „Die Glücksbäckerei am Meer“ ist eine charmante Urlaubslektüre, die für ein paar Stunden Entspannung und Wohlgefühl sorgt. Ein Buch, das sich für einen Nachmittag am Strand oder einen gemütlichen Sonntag auf der Couch eignet, aber vermutlich nicht lange im Gedächtnis haften bleibt. Perfekt für zwischendurch, um die Seele baumeln zu lassen, ohne dabei allzu tief zu graben.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Nettes Buch für zwischendurch mit süßer Story

Die Glücksbäckerei am Meer
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„Die Glücksbäckerei am Meer“ von Emma Jacobsen ist so ein Buch, bei dem man sich schnell in die Geschichte einkuscheln kann wie in eine warme Decke an einem stürmischen Tag. Riekje, die unsichere, aber ...

„Die Glücksbäckerei am Meer“ von Emma Jacobsen ist so ein Buch, bei dem man sich schnell in die Geschichte einkuscheln kann wie in eine warme Decke an einem stürmischen Tag. Riekje, die unsichere, aber herzensgute Protagonistin, nimmt uns mit auf ihre Reise der Selbstfindung und des Mutes, endlich ihren Träumen zu folgen. Ihre Leidenschaft fürs Backen ist ansteckend, und man kann die duftenden Macarons, Zimtschnecken und Limettenküchlein fast schmecken, während man durch die Seiten fliegt.

Die Beziehung zwischen Riekje und Yanis, dem charmanten Camper mit dem gebrochenen Fuß, entwickelt sich vor der malerischen Kulisse Norderneys. Ihre Gespräche bei Meeresrauschen sind gefüllt mit einer süßen Romantik, die das Herz erwärmt. Yanis, der Riekje in ihrem Traum bestärkt, ein eigenes Café zu eröffnen, ist der Katalysator, den sie benötigt, um aus ihrer Komfortzone herauszutreten.

Aber – und hier kommt ein kleiner Seufzer – während die Geschichte flüssig und angenehm zu lesen ist, fehlt es ihr ein wenig an Tiefe und Komplexität, die sie zu einem unvergesslichen Leseerlebnis machen würden. Die Konflikte und Wendungen sind vorhersehbar und lassen den gewissen Pfiff vermissen, der eine Geschichte von nett zu atemberaubend verwandeln könnte.

Zudem hat die „eine Sache“, die Yanis Riekjes Leben erneut auf den Kopf stellt, das Potenzial für Dramatik und Spannung, wird aber etwas zu glatt und schnell aufgelöst. Die Charaktere selbst, obwohl liebenswert und sympathisch, könnten ein wenig mehr Ecken und Kanten vertragen, um wirklich in Erinnerung zu bleiben.

Fazit: „Die Glücksbäckerei am Meer“ ist eine charmante Urlaubslektüre, die für ein paar Stunden Entspannung und Wohlgefühl sorgt. Ein Buch, das sich für einen Nachmittag am Strand oder einen gemütlichen Sonntag auf der Couch eignet, aber vermutlich nicht lange im Gedächtnis haften bleibt. Perfekt für zwischendurch, um die Seele baumeln zu lassen, ohne dabei allzu tief zu graben.