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JonasRoka

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2024

Aus dem Alltag einer Reinigungsfachkraft

Frau Putz
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Und wer denkt, der habe nur mit Wischen und Moppen zu tun, der irrt gewaltig. Die Protagonistin Frau Wischnewski erhält durch ihre selbständige Arbeit Einblick in ganz unterschiedliche Lebens- oder sollte ...


Und wer denkt, der habe nur mit Wischen und Moppen zu tun, der irrt gewaltig. Die Protagonistin Frau Wischnewski erhält durch ihre selbständige Arbeit Einblick in ganz unterschiedliche Lebens- oder sollte ich besser sagen: Putzwelten? So nimmt sie uns mit auf ihre Expedition ins Reich der zu säubernden Behausungen.

Sie begegnet der überforderten Mutter, der schrulligen aber so liebenswerten Alten, der reichen, aber einsamen Ehefrau und dem exzentrischen Künstler, wobei sie Letzteren nie in ‚echt‘ trifft sondern nur Briefe mit Anweisungen von ihm erhält.

Und auch sie selbst rückt ein gutes Stück näher an uns heran mit all ihren Stärken und Schwächen.

Der Autorin gelingt dies so locker und leicht zu schreiben, mit Wärme und Menschlichkeit und mit einer gut dosierten Prise Humor. Sie spart auch nicht die Dramen des Lebens aus. Mich hat die Lektüre tief ergriffen.

Fazit: Kein reines Feel-good-Buch sondern eine umfassende, fast schon philosophische Betrachtung des Daseins. Ein kleines literarisches Schätzchen.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Eine junge Frau hält - allen Widrigkeiten zum Trotz - stand

Aufstieg
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Von einem Tag auf den nächsten wird auf Planet Erde das komplette Leben völlig umgekrempelt, nachdem Eisen einfach so verschwindet. Auch im Ruhrgebiet brechen die bekannten Strukturen zusammen und der ...

Von einem Tag auf den nächsten wird auf Planet Erde das komplette Leben völlig umgekrempelt, nachdem Eisen einfach so verschwindet. Auch im Ruhrgebiet brechen die bekannten Strukturen zusammen und der Kampf ums Überleben beginnt. Ein Mädchen bleibt zunächst an der Seite ihrer Großmutter, die über magische Fähigkeiten verfügt. Als diese stirbt muss sich Vera allein durchschlagen, bis zu dem Tag, an dem sie von der Erdoberfläche entführt wird und in einem fremden Sonnensystem wieder zu sich kommt ..

Gefesselt von den ersten ca. 120 Seiten hatte ich einen schwungvollen Start in den zunächst sehr dystopischen Handlungsverlauf. Durch die Entführung kam es für mich als Leser zu einem Bruch, der mich irritierte und mir einiges abverlangte. Nun schwenkt der Verlauf in Richtung Sciencefiction um. Mit den nächsten ca. 100 Seiten tat ich mich schwer. An das neue Leben von Vera als Sexsklavin mit recht detaillierten Beschreibungen des Geschlechtsverkehrs musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Außerirdischen in der Stadt „Babylon“ wirkten auf mich wie dem römischen Imperium entsprungen und auch die Orgien erinnerten mich an durchwegs irdische Gepflogenheiten. Dieser Abschnitt zog sich dann auch ein wenig in die Länge. Vielleicht war das ein bewusstes stilistisches Mittel der Autorin, um die lähmende Hoffnungslosigkeit von Vera vor Augen zu führen?

Doch Vera macht im Verlauf der Geschichte eine ziemlich große Entwicklung durch. Sie kämpft sich aus dem für sie bestimmten Schicksal heraus, zunächst auf die Plantagen und von dort weiter - auf der Flucht - in die Berge. Ab hier war ich dann wieder voll mit dabei. Denn außerhalb der Stadt „Babylon“ gibt es noch weit mehr humanoide Bewohner auf dem fremden Planeten.

Vera wird in einem Dorf aufgepäppelt und der Leser erfährt zunehmend mehr über die Zusammenhänge auf dem Planeten und die Verbindung zur Erde. Das Leben in dieser Region gleicht dem auf der Erde in erschreckenden Übereinstimmungen (Spielplätze, Touristen) und ist bei anderen Aspekten doch fremd. Schön wird aus meiner Sicht vor allem auch die fremdartige Tierwelt beschrieben. So habe ich das Buch mit Genuss bis zum Ende gelesen

Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich durch seine Kreativität aus und ist flüssig zu lesen. Die langen Namen der Herrscher und ihre zusätzlichen Spitznamen waren für mich die einzigen Stolpersteine im Lesefluss. Diesbezüglich erwies sich die Personenliste im Anhang als nützlich.

Die komplette Serie (Die Elektron-Sage) ist wohl schon einmal erschienen. Der vorliegende erste Band stellt nun den Beginn einer überarbeiteten 2. Auflage dar.

Fazit: Wer eine außergewöhnliche Zusammenstellung sucht und ein wenig ‚Sitzfleisch‘ beim Lesen aufweist, könnte großen Gefallen an diesem Roman finden.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Auf der unbekannten Seite der Liebe

Zwei Löwen im Goldfischglas
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Schnell hat man sich verliebt und eng an einen ehemals ganz fremden Menschen gebunden. Zwei Welten prallen aufeinander und der Ausgang der Reise ist ungewiss. Man sagt, dauerhafte Beziehung benötigt Anstrengung. ...

Schnell hat man sich verliebt und eng an einen ehemals ganz fremden Menschen gebunden. Zwei Welten prallen aufeinander und der Ausgang der Reise ist ungewiss. Man sagt, dauerhafte Beziehung benötigt Anstrengung. Doch wie lange ist eigentlich die schwebende Ungewissheit davor zu halten? Es gibt die Liebe, die ihren Namen nicht zu nennen wagt, und die, die nicht weiß, ob sie überhaupt eine Schnittmenge zu finden vermag.

Der Autor nimmt uns im vorliegenden Roman mit auf seine ganz spezielle Reise. Wie die meisten anderen Menschen, hat er am Anfang der Liebesreise keinen konkreten Fahrplan, merkt aber schnell, dass sein Objekt der Begierde auf ihm unliebsamen Pfaden wandelt. Sicherlich wäre das mit dessen speziellen Aufwachs- und Lebensumständen zu deuten. Doch würde sich das als hilfreich erweisen? So lesen wir letztendlich von der (Weiter-)Entwicklung des Protagonisten, der einmal mehr die Erfahrung macht, dass Selbstliebe als die entscheidende Grundlage für alles weitere im Leben dient ..

Über die gesamte Breite des Romans findet der Autor – aus meiner Sicht - die richtigen Worte. Ich habe mich in seinen Schreibstil schock-verliebt. Er ist bildhaft, musisch und einfach lesenswert. Ein wenig verliert sich dies im weiteren Verlauf, aber nicht all zu umfassend. Es war mir ein Vergnügen, den Roman zu lesen. Ich empfand ihn als fesselnd und mein Mitgefühl und teilweise auch mein Mitleid anregend. Der Handlungsverlauf ist absolut nachvollziehbar. Heutzutage würde man wahrscheinlich von einer „toxischen Beziehung“ sprechen. Doch ich denke, diese Verallgemeinerung würde zu kurz greifen. Die Vorkommnisse über die Jahre sind deutlich vielschichtiger.

Am Ende des Romans angelangt, frage ich mich, ob es wirklich zwei Löwen sind, die das zu enge Glas sprengen? Der Autor schildert autobiografisch seine Beziehung über 7 Jahre zu einem etwas jüngeren, unglaublich hübschen Spanier. Doch, sind die beiden nicht zutiefst verschieden, um sie der gleichen Tiergattung zuzuordnen?

Mir als Leser steht es nicht zu, ihre Beziehung zueinander zu beurteilen oder gar zu verurteilen, da mir solche und ähnliche Ungleichgewichte nur all zu vertraut sind. Ich finde es auch lobenswert, dass der Autor nicht versucht, das Mysterium vollständig aufzulösen, was ihn so lange Zeit gebunden hat.

Fazit: Ich bin begeistert und empfehle diesen Roman uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Liebe ist ein scharfes Schwert ..

Kotze, Angst und Swinger-Club
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.. gerade wenn sie zerbricht. Doch sie ist noch so viel mehr. Manchmal auch eine Blüte auf einem Kaktus. Das Cover des vorliegenden Buches ist mir sofort positiv aufgefallen und natürlich hat mir auch ...


.. gerade wenn sie zerbricht. Doch sie ist noch so viel mehr. Manchmal auch eine Blüte auf einem Kaktus. Das Cover des vorliegenden Buches ist mir sofort positiv aufgefallen und natürlich hat mir auch der außergewöhnliche Titel ins Auge gestochen.

Die Autorin schildert autobiografisch und unverblümt ihre bisherige Entwicklung in Liebesbeziehungen. Dabei geht sie auch mal einen Umweg und wagt besondere Erfahrungen, zum Beispiel in einem Swinger-Club. Das beschreibt sie so frei von der Leber weg, dass der Lesefluss einfach flutscht.

Interessant - auch gerade für mich als Mann - die Sichtweise einer Autorin zu diesem Thema zu lesen. Stimme ihr nicht in allem zu (Was hat die Verweigerung, sich Impfen zu lassen, mit Selbstliebe zu tun?), finde es insgesamt aber mutig, wie sie die Dinge beim Namen nennt.

Es ist für mich immer wieder spannend zu lesen, wie die eigene Prägung in der Kindheit, vor allem durch die Erziehung der Eltern, spätere Beziehungserfahrungen beeinflusst. Doch man hat immer eine Wahl, etwas zu verändern.

Unter „Liebe“ versteht jeder etwas anderes. Meine eigene Haltung habe ich im Buch eher nicht entdeckt, doch das ist auch nicht schlimm.

Fazit: Anders als erwartet. Habe nun zwar keine tiefgreifenden, neuen Erkenntnisse für mich gewonnen, aber der Roman ist trotzdem locker-flockig zu lesen und hat einen guten Unterhaltungswert.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Gemeinsam wohnt sich besser

Hänge-Party
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Zumindest für eine gewisse Zeit und solange man prinzipiell noch Single ist, finde ich eine WG eine bedenkenswerte Alternative. Selbst bin ich erst nach meiner Studi-Zeit in eine gezogen (geht auch). Das ...

Zumindest für eine gewisse Zeit und solange man prinzipiell noch Single ist, finde ich eine WG eine bedenkenswerte Alternative. Selbst bin ich erst nach meiner Studi-Zeit in eine gezogen (geht auch). Das waren die abwechslungsreichsten 5 Wohn-Jahre meines Lebens.

Die Handlung macht einen Sprung zurück in die 1990er Jahre, als es für alle in einer WG nur ein gemeinsames Telefon gab, das regelmäßig endlos-belegt war, wenn man gerade einen wirklich wichtigen Anruf erwartete. Treffpunkt war immer die Wohnküche und dort war man nie alleine. Am Wochenende stiegen die aus heutiger Sicht legendären Partys, an die man sich eigentlich aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums gar nicht mehr entsinnen dürfte. Die Zeit der Schwärmereien und Kurzbeziehungen, an die man sich heute besser auch nicht mehr erinnert. Doch geteiltes Leid und auch die Freude ist dann halb bzw. doppelt schön, eben mit den besten Freunden auf Zeit in einer WG.

Die Ich-Erzählerin hat lange keinen Namen, bis dieser dann nach einer ganzen Weile doch noch fällt, was aber zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr so wichtig erscheint. Man könnte meinen, der Roman trägt autobiografische Züge, aber es könnte auch ganz anders sein. Der Autorin Andrea Eckstein gelingt es auf geniale Art und Weise, auch meine WG-Zeit wieder aufleben zu lassen. Und das macht sie mit einem lockeren und reibungslosen Stil, der schwimmt sogar in Milch. Ich habe mich als Leser gefühlt, als ob ich direkt mit am WG-Tisch sitze oder in der schrecklichen Kneipe und mit seltsamen Gestalten abhänge.

Großes Lob der Autorin, der ein bemerkenswerter Erstling gelungen ist.

Fazit: Wurde bestens unterhalten, 5 Sterne mit einem plus.

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