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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2018

Guter Thriller mit brisantem Background

Scheintot
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Maura Isles ist Gerichtsmedizinerin und hat schon so manch Groteskes zu Gesicht bekommen, eine Namenlose Leiche ist für sie nichts Ungewöhnliches. Doch als diese vermeintliche Leiche, beim Öffnen des Leichensacks ...

Maura Isles ist Gerichtsmedizinerin und hat schon so manch Groteskes zu Gesicht bekommen, eine Namenlose Leiche ist für sie nichts Ungewöhnliches. Doch als diese vermeintliche Leiche, beim Öffnen des Leichensacks die Augen aufschlägt, ist selbst die erfahrene Ärztin schockiert. Sofort lässt sie die unterkühlte Frau in das benachbarte Krankenhaus bringen, doch was als Rettungsaktion begann, endet in einem Desaster. Kaum ist die Frau im Krankenhaus angekommen, erschießt sie einen Wachmann und nimmt Patienten und Personal als Geiseln. Einer dieser Menschen ist Jane Rizzoli, die in den Wehen liegt. Um Janes Leben zu retten, beginnen Maura und Janes Ehemann Gabriel selbst die Hintergründe für diese Geiselnahme zu ermitteln…
Scheintot ist der 5. Teil der erfolgreichen Rizzoli & Isles Reihe, aus der Feder der US-amerikanischen Bestseller Autorin Tess Gerritsens. Bereits 2004 erschein der erste Teil, unter dem Namen „Der Chirurg“. Die Fortsetzung dieser Reihe trumpft mit den beiden Haupt Charakteren Detektive Jane Rizzoli und der Gerichtsmedizinerin Maura Isles, sowie einem hochbrisantem, gesellschaftlich relevanten Theman auf. Während Jane zufällig in eine missliche Lage gerät und nicht nur um ihr eigenes Leben bangen muss sondern auch um das Leben ihre Babys, versuchen ihr Ehemann und Maura gemeinsam Licht ins Dunkel, dieses Vorfalls zu bringen. Was zunächst als Geiselnahme einer unbekannten, verwirrten Frau beginnt spitzt sich im Laufe des Buches zu einem riesengroßen Verhängnis zusammen, dessen Ausmaße sich zu Beginn kaum erahnen lassen. Die Hälfte des Buches geht es um die Ereignisse vor dem Geiseldrama. Der Leser lernt Mila kennen und ihre erschütternde Geschichte, die jeden mitfühlen und mitleiden lässt. Hier werden Vergewaltigungen geschildert, die mich als Frau nicht kalt gelassen haben. Parallel zum Background, laufen die aktuellen Geschehnisse weiter, Gabriel und Maura versuchen Bruchstückhaft die Hintergründe zu rekonstruieren. Dabei müssen sie jedoch feststellen, dass nicht jeder das ist was er zu sein vorgibt.
Meine Highlights waren die Gerichtsmedizinischen Szenen aber auch das erschreckende, gesellschaftlich brisante Thema an sich, sowie die atemberaubenden Szenen in denen man um Janes Leben und um das Leben ihres Kindes bangt. Die letzten 50 Seiten haben mich besonders in Atem gehalten, da der Showdown Nervenzerreißend spannend war. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und Tess Gerritsen verleiht ihnen durch kleine charakterliche Schwächen viel menschliche Tiefe. Der Schreibstil ist gut, sie hat eine wunderbare Art Informationen an den Leser zu bringen ohne langatmig zu werden. Am meisten war ich jedoch begeistert von der Tatsache das, trotz seiner Stellung als Teil einer Reihe, Scheintot problemlos alleinstehend gelesen werden kann. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir irgendwelche Details fehlen. Klar ist es sinnvoll die Reihenfolge einzuhalten, weil man der Entwicklung der Charaktere so schöner folgen kann aber für die Story von Scheintot ist es absolut nicht erforderlich.
Fazit. Für Fans der Rizzoli & Isles Reihe ein ganz klares muss aber auch für liebhaber von gerichtsmedizinischen Szenen, gesellschaftlich kritsichen Thrillern oder gar als Einstieg für Gerritsen Neulinge.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Eine Leiche fehlt…

Der Totschreiber
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Durch ein Quäntchen Glück im Unglück wird die Frau gefunden, die in den Köpfen der Ermittler schon als das 15. Opfer eines nicht identifizierten Killers galt. Ein Mörder der seit Jahren völlig unbehelligt ...

Durch ein Quäntchen Glück im Unglück wird die Frau gefunden, die in den Köpfen der Ermittler schon als das 15. Opfer eines nicht identifizierten Killers galt. Ein Mörder der seit Jahren völlig unbehelligt Frauen tötet und den Beamten jedes Jahr einen höhnischen Brief über sein Opfer schickt. 14 Briefe gibt es, doch es werden bald nur 13 Leichen gefunden. Detektiv Inspektor Will Turner ist überzeugt das mehr dahinter steckt als alle zunächst glauben wollen. Es scheint mit dem Fund der Leichen noch lange nicht vorbei zu sein. Zudem hat er sein ganz eigenes Geheimnis, ihn treibt nicht nur berufliches Interesse zur Jagd auf den Mörder. Als im Laufe der Ermittlungen dann der Hinterbliebene, eines der Opfer, plötzlich merkwürdige Frage stellt, spitzen sich die Ereignisse zu. DI Turner kommt einer schrecklichen Geschichte auf die Spur, die sich anhand der 14 Briefe nicht einmal erahnen lässt.
Der Totschreiber ist der nun mehr 10. Thriller aus der Feder des britischen Kriminalautoren Steve Mosby. Er schreibt aber nicht einfach Geschichten, er baut sie aus einem Setzkasten von Informationen zusammen und lässt dem Leser zu Beginn nur einzelne Bausteine. Niemand weiß wo die Reise hingeht, da sich das gesamte „Bauwerk“ nicht einmal erahnen lässt. Das Buch ist am Anfang eine interessante aber wenig spannungsgeladene Geschichte. Es gibt eine Handvoll Personen, denen Mosby in ihren perspektiven Platz einräumt, Fragmente der Story zu erzählen. Was zu Beginn noch recht unzusammenhängend wirkt verdichtet sich immer mehr zu einem großen Ganzen. Er streut in den ersten 200 Seiten Details und Hintergrundinformationen die zwar nebensächlich erscheinen, doch werden sie im Laufe der Geschichte so geschickt zusammengebaut, dass alles plötzlich und wie von Geisterhand Sinn ergibt. Ich war begeistert wie er ganz subtil Informationen in den Text einbaut, ab einer bestimmten Stelle der Geschichte meinen Blickwinkel ändert und sich plötzlich alles zusammen fügte. Das ist Mobys Stil und er beherrscht ihn Gänsehautverdächtig gut. Seine Figuren sind gut erdacht und bekommen genug Platz in der Story um sich als Charakter darzustellen und nicht flach zu wirken. Manchmal sind sie etwas Klischee behaftet aber das macht sie für mich nur um so menschlicher. Wer es schafft die erste Hälfte des Buches aufmerksam seiner, mit doch recht vielen Personen und Perspektiven gespickten, detailreichen Geschichte zu folgen wird am Ende durchaus mehr als belohnt. Steve Mosby beweist auch in seinem neusten Buch das er ein Meister der Details ist, welche er gekonnt einbringt und erst zur passenden Zeit ihre wahre Bedeutung offenbart. Der Totschreiber schäumt die erste Hälfte des Buches nicht vor Spannung über, setzt aber in der zweiten Hälfte mit einer gewaltigen Wendung zu einem großartigen Showdown an und hat am Ende, mich als Leser sehr tief berührt.
Ein Buch das es zu lesen lohnt, weil es keinen 0815 Story Verlauf hat, mit klugen und Charmanten Ermittlern, einem verschlagenen Bösewicht, spannender Wendung aufwarten kann und trotz einiger anfänglicher Längen, ein spitzen Ende zu bieten hat. Das war sicher nicht der Letzte Mosby den ich lese.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Eine Hamburg Trip mit Folgen…

Das Haus der Mädchen
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Leni Fontane will nach ihrem Studium, als Lektorin arbeiten und verlässt ihr ländliches Leben um bei einem Hamburger Verlag ein Praktikum zu absolvieren. Schon bei ihrer Ankunft, in ihrem vorrübergehenden ...

Leni Fontane will nach ihrem Studium, als Lektorin arbeiten und verlässt ihr ländliches Leben um bei einem Hamburger Verlag ein Praktikum zu absolvieren. Schon bei ihrer Ankunft, in ihrem vorrübergehenden Zuhause wird die eher schüchterne Leni mit dem Großstadtleben konfrontiert und lernt, in einem sehr couragierten „Rettungsversuch“ Vivien kennen. Zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Leni ist eher der introvertierte, ruhig, besonnene Bücherwurm und Vivien die extrovertierte Schönheit auf der Suche nach einem Millionär, im Hamburger Nachtleben. Das hält die beiden aber nicht davon ab sich anzufreunden, obwohl keine von beiden so recht in das Leben der anderen zu passen scheint. Als Vivien nach kurzer Zeit verschwindet und ihre plötzliche „Abreise“ einige Ungereimtheiten zurücklässt wird Leni stutzig. Sie steckt jedoch nicht den Kopf in den Sand, sondern ist fest entschlossen ihre neue Freundin zu finden. Die Abgründe denen sie dabei auf die Spur kommt, sind fürchterlicher als sie es sich hätte jemals vorstellen können.
Das Haus der Mädchen beginnt schon auf den ersten 7 Seiten recht düster, bedrohlich und auch tödlich. Am Anfang des Buches (ca. die ersten 100 Seiten) gibt es etwas Lesestoff um die Basis der Geschichte zu bilden und den Leser für den Showdown vorzubereiten was es zwar an sich interessant macht aber nicht gerade vor Spannung überkochen lässt. Immer wieder zwischendurch entführt er den Leser kurz an einen Schauplatz an dem keiner von uns aufwachen möchte. Diese wiederkehrenden Sequenzen erhalten die Spannung dann doch etwas bis im späteren Verlauf des Buches die ganze Story an Fahrt auf nimmt. Er schafft mit seiner sehr bildlichen Sprache eine Schaurige Atmosphäre und lässt den Leser die Verzweiflung und Angst des Opfers deutlich spüren. Die kalte, feuchte und beängstigende Umgebung ist förmlich zum Greifen nah. Er schafft es auch seinen Charakteren dank ihrer ganz eigenen Vorgeschichte, tiefe zu verleihen und sie mit unverwechselbaren Wesenszügen und Charaktereigenschaften auszustatten. Ich persönlich mochte die eher schwach anmutende Protagonistin die sich aufmacht ihre Freundin zu finden und dabei so manche Ängste überwinden muss um am Ende dem Bösen näher zu kommen als sie es überhaupt vorhatte. Auch der alles andere als perfekte Weggefährte den ihr Andreas Winkelmann an die Seite stellt, hat mir sehr gut gefallen. Wie die beiden aufeinandertreffen, keiner weiß ob er dem anderen trauen kann aber sie beschließen dem ganzen gemeinsam auf dem Grund zu gehen, war, in meinen Augen sehr gelungen. Da sich die Szenen, Charaktere und Schauplätze ständig abwechseln ist immer Bewegung in der Story und es kommt keine Langeweile auf beim Lesen. Ich durfte bis zum Schluss im Verwirrspiel um den Täter mit rätseln und war kurz vor der Auflösung tatsächlich noch dem falschen auf den Fersen gewesen. Leider wurde ein Detail zu früh gelüftet, das hätte ich an späterer Stelle besser platziert gefunden. Das Motiv des Täters lies mich etwas unglücklich zurück da auch der Showdown für mein Empfinden etwas zu kurz kam. Insgesamt konnte dies aber das Lesevergnügen nicht trüben. Sein Schreibstil war wieder sehr flüssig, bildlich, abwechslungsreich und gut zu lesen. Ich hoffe aber dass vor der 2. Auflage nochmal wer über den Text schaut, da sich einige Rechtschreibfehler, falsche Wörter und sogar ein Fehler eingeschlichen haben.
Für alle Fans von Andreas Winkelmann ist auch das Haus der Mädchen ein muss aber für alle, die ihre Thriller gern mörderisch, ihre Schauplätze gern gruselig, ihre Protagonisten nicht 0815 oder die Antagonisten hinterhältig böse mögen ist dieses Buch eine gute Wahl.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Bist du mutig genug?

Immer wenn du tötest
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Drei bizarr in Szene gesetzte Leichen werden in einem Berliner Schlachthaus gefunden. Als würde diese Tat nicht ausreichen um sich in das Gedächtnis der Beamten zu brennen, befindet sich in den Körpern ...

Drei bizarr in Szene gesetzte Leichen werden in einem Berliner Schlachthaus gefunden. Als würde diese Tat nicht ausreichen um sich in das Gedächtnis der Beamten zu brennen, befindet sich in den Körpern der Opfer kaum ein Tropfen Blut mehr. Alle drei haben blonde Haare und blaue Augen ist, dass das Beute Schema des Killers?
Schnell rückt eine exzentrische Künstlerin, die bekannt dafür ist mit dem Blut ihrer Fans Gemälde anzufertigen, ins Visier der Ermittler. Ihre mysteriösen Mut-Challenges machen sie nicht weniger verdächtig, doch irgendwie ist an die Frau kein rankommen möglich. Da dem BKA die nötigen Beweise fehlen, bleibt ihnen nichts anderes übrig als ihre beste Undercover Ermittlerin als Bodyguard bei Freya von Rittberg einzuschleusen. Targa Hendriks ist perfekt für den Job, denn sie hat nichts zu verlieren und spürt keine Angst – bis Freya hinter Tragas einzige Schwäche kommt und die Ermittlerin damit stark ins Wanken bringt.
Das, in Österreich lebende Autoren Duo B.C. Schiller ist in Thriller kreisen kein Neuling mehr, 18 Bücher davon 4 Reihen und zwei Einzelbände stammen mittlerweile aus ihrer Feder. Immer wenn du tötest ist der nun mehr zweite Auftritt für Targa Hendricks (Erster Teil der Reihe: Targa- Der Moment bevor du stirbst) die mit ihren recht spleenigen Eigenheiten beim Leser einschlägt wie eine Bombe. Ein sehr starker, sehr eigenwilliger aber genauso liebenswürdiger Charakter der, der Protagonistin hier verliehen wurde. Es fällt dem Leser leicht sich in ihre Gedankenwelt einzufühlen und ihre etwas andere Sicht auf die Dinge zaubert einem das ein oder andere Mal ein schmunzeln aufs Gesicht. Die Geschichte ist tiefgründig und sehr durchdacht, sie wird zum Schluss auch gut verständlich aufgelöst. Regelmäßige Sprünge zwischen den Schauplätzen und die bruchstückhaften Erinnerungen an früher sind gut platziert und lassen die Geschichte nie langatmig werden. Das Targa versucht ihre Herkunft zu ergründen gibt dem Charakter und auch der Story noch mal tiefe, denn man fiebert und rätselt förmlich mit Targa mit, wie es ausgeht. Dass bei den Begegnungen zwischen Targa und Freya eine ganz spezielle Beziehung entsteht, ein Spiel zwischen Gut und Böse das sich magisch anzieht und dem sie sich kaum widersetzen können, bring sehr viel würze in das Buch und hebt es von den 0815 Ermittler Thrillern ab. An Leichen und Blut haben B.C. Schiller aber nicht gespart, beides wird in -Immer wenn du tötest- gekonnt in Szene gesetzt.
Der Schreibstil der Autoren ist für mich immer wieder ein Genuss. Die beiden schaffen es ihre Bücher so zu schreiben das meine Augen förmlich über den Text fliegen und ich merke wie mein Puls sich beschleunigt, während ich immer tiefer und tiefer in das Buch abdrifte. Ich fühle mich mit Targa durch das Buch gehetzt obwohl ich gemütlich auf dem Sofa sitze. Dieser „in den Bann“ ziehende Schreibstil ist es was die Bücher der beiden, neben den ausgetüftelten Storys, so gut macht.
Fazit: B.C. Schiller schreiben gute Thriller und - Immer wenn du tötest - hat das wieder bewiesen. Ein Spannender, hintergründiger Thriller mit unerwarteten Wendungen und einer liebenswert spleenigen Protagonistin. Wer gute Thriller abseits der immer grummeligen, ausgedienten Ermittler mag, wird den zweiten Targa Teil lieben.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Diesmal ein durchaus gelungener Thriller

Invisible
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Grausame, scheinbar willkürlich verübte Morde in Hamburg, geben dem Ermittler Duo Daniel Buchholz und Nina Salomon Rätsel auf. Die Opfer werden in rasender Wut förmlich hingerichtet, die Täter sind teilweise ...

Grausame, scheinbar willkürlich verübte Morde in Hamburg, geben dem Ermittler Duo Daniel Buchholz und Nina Salomon Rätsel auf. Die Opfer werden in rasender Wut förmlich hingerichtet, die Täter sind teilweise schnell identifiziert. Doch was bewegte die Mörder, die ihre Opfer nicht einmal gekannt haben, zu ihren Taten? Die Hintergründe des Ganzen sind viel weitreichender als es der Leser es zu Anfang glauben mag.
Invisible ist der nun mehr dritte Thriller aus der gemeinsamen Feder, der Erfolgsautoren Ursula Poznanski und Arno Strobel. Beide greifen auch diesmal ein Topaktuelles Thema auf und verwandeln es in ein Thriller Szenario, in das keiner ihrer Leser geraten mag. Der Schreibstil ist wieder beeindruckend einheitlich, da man in keiner Weise merkt, dass hier zwei Autoren am Werk sind. Er ist flüssig zu lesen, nicht zu ausschweifend und dennoch Abwechslungsreich. Die Story war diesmal durchweg spannend. Am Anfang wird man, mit doch recht ungewöhnlichen Morden geködert, im Laufe des Buches von den Geschehnissen gefesselt und am Ende schon traurig berührt. Selbst die Nebenstory um Daniels Privatleben war eine angenehme und interessant zu lesende Ablenkung. Dass die Mörder kurze Zeit nach den Taten fest standen hat den Spannungsbogen nicht gemindert, im Gegenteil hat es das Rätselraten um die Hintergründe der Taten, bis kurz vor Schluss voll in Gang gehalten. Die Charaktere zu mögen fällt hier nicht sonderlich schwer, denn vom "Super Bullen" Image ist Nina Salomon Meilenweit entfernt. Dienst nach Vorschrift ist nicht gerade ihr Motto, was sie aber zur perfekten Ergänzung zum eher beflissenen Daniel Buchholz macht. Das Zusammenarbeit der beiden sorgt doch für einige Reibungspunkte aber genau das lockert die Story auf und letzten Endes ergeben diese doch recht gegensätzlichen Charaktere ein tolles Ermittler Duo.
Diesmal ist das Buch durchgängig interessant gewesen, das Ende war meiner Meinung nach gut gestaltet. Die Tendenz war nicht zu früh zu erahnen und alle Fragen wurden zum Schluss beantwortet. Ich finde es ist das bisher beste Buch der beiden und kann sich deutlich von seinen Vorgängern abheben. Das einzige Manko, was leider den Lesefluss etwas störte, sind die Perspektivwechsel. Wenn der Leser gedanklich vergisst diesen am Anfang jedes Kapitels zu machen, stellt sich die Szene leider die ersten 1-2 Seiten aus dem falschen Blickwinkel dar. But - Nobody is perfekt, auch die Werke von Bestseller Autoren dürfen ihre Stolpersteine haben.
Invisible ist ein durchaus empfehlenswertes Buch, da es ein gelungener, spannender, gut durchdachter und auch berührender Thriller ist, der den Leser gut zu unterhalten vermag.